Vorrede
Hochgeneigter Leser
Wenn der vortreffliche/ nunmehro selige/ Verfertiger gegenwärtiger Poesien in den Gedancken gestanden/ Bücher/ absonderlich Verse zu schreiben/ wäre eine Sache/ die Standes-Personen und Ritters-Leuten mehr nachtheilig als rühmlich fiele/ so hätte die gelehrte Welt dieses/ was ihr itzt vor die Augen geleget wird/ nicht zu erwarten gehabt/ vielweniger würden dessen Freyherrliche Nachkommen es Ihnen vor eine sonderbare Ehre geschätzet haben/ daß Ihres seligsten Herren Vaters gesegnetes Gedächtniß/ wie auf vielfältige andere/ also auch auf diese Art/ bey der späten Nachwelt fortgepflantzet würde. Sie haben aber beyderseits die Sache besser verstanden/ und die Thorheit der Widriggesinnten billich mit Ihrem allen in die Augen leuchtenden Exempel/ kräfftigst widerleget. Massen unser seligster Frey-Hr. von Abschatz fest geglaubet/ die wenigen Neben-Stunden/ da Ihm von seinen hochwichtigen zu Ihrer Käyserl. Majestät Dienst und des Vaterlandes Heil zielenden Verrichtungen/ etwas Athem zu schöpffen erlaubt gewesen/ könten nicht besser/ als mit einer solchen Arbeit hingebracht werden/ die von seiner ausbündigen Gelehrsamkeit und mit selbiger genau verknüpfften Geschickligkeit/ ein gnugsames Zeugniß ablegen möchte. Und ist kein Zweifel/ daß er selbst/ wenn es die Ihm fast angebohrne Bescheidenheit/ vermöge welcher die eigene Geburten allemahl von Ihm mit einem weit schärffern Auge/ als frembde/ angesehen worden/ und sein frühzeitiges Absterben zugelassen hätte/ mit solcher an das Tages-Licht getreten seyn würde. Haben also die Freyherrlichen Erben mit Ausfertigung dieser Gedichte nichts anders gethan/ als was dem Willen Ihres seligen Herrn Vaters gemäß gewesen. Unser Schlesien hat sich billich glücklich zu schätzen/ daß es die schon oben beniemte irrige Meynung/ mit diesem lobwürdigen Beyspiel/ von neuem abweisen und zur Gnüge darthun kan/ daß mit Feder und Papier umzugehen/ oder einen wohlgesezten Vers zu machen/ keine Sache sey/ die denen/ welchen/ wie man ietzt zu reden pflegt/ der Degen angebohren/ zum Schimpff oder Nachtheil gereiche. Wahrhafftig/ wenn Potentaten/ die drey- und vielfache Kronen getragen/ ihre Ergötzligkeit nicht selten in der Poesie gehabt: Wenn in Purpur und mit Fürsten-Hütten prangende hohe Häubter/ wenn streitbare Feld-Herren und durchtriebene Staats-Männer die Hand zu Wercke geleget/ warum solten sich denn Standes-Personen und Edelleute scheuen in so Majestätische und erlauchte Fußstapffen zu treten? Ich wil hier nicht in die alten Zeiten zurücke gehen/ und die Könige aller Tichter/ den heiligen David und seinen Nachfolger den weisesten Salomon aufführen. Ich wil mich auch nicht mit den Provintzialische Troubadours, unter denen Käyser Friedrich der Andere und verschiedene Neapolitanische und Sicilianische Regenten oben an stehen/ auffhalten/ vielweniger mich auff den Frantzösischen König Carl den Neundten beruffen/ welcher nicht allein den Ronsard und andere Poeten hochgehalten/ sondern auch selbst ein artiges Gedichte von der Vogel-Beitze geschrieben/ sondern ich wil nur in das nechst abgelauffene Jahr-Hundert einen Blick werffen/ und aus sehr vielen/ etliche wenige/ die mir gleich in die Augen fallen/ vorstellen. Urbanus der Achte/ Alexander der Siebende/ und Clemens der Neundte konten sich bey den unermäßlichen Sorgen/ mit welchen die Päpstliche Würde begleitet wird/ dennoch so viel abmüßigen/ und die von Ihnen/ bey ruhigen Stunden/ auffgesetzte so Lateinische als Welsche Verse übersehen. Entblödeten sich auch nicht selbige/ so wol unter verdecktem als eigenem Nahmen heraus zu geben. Käyser Ferdinand der Dritte war ein herrlicher Welscher Poet/ und itziger unüberwindlichster Käyser giebt/ wie in andern Künsten und Wissenschafften/ also auch hierinnen dem Glorwürdigsten Herrn Vater gar nichts nach. Carl der Neundte König in Schweden hat seine eigne Lebens-Beschreibung Reimweise verfertiget. Johann Philipp der kluge Churfürst von Mayntz verewigte sich durch eine Teutsche/ Poetische/ nicht übel gerathene Ubersetzung der Davidischen Lob-Gesänge. Ein gleiches thaten in Lateinischer Sprache/ Landgraff Moritz/ in Teutscher aber/ Landgraff Ludwig von Hessen-Cassel und Darmstadt. Ertz-Hertzog Leopold Wilhelm von Oesterreich/ Hertzog Augustus zu Braunschweig und dessen Durchlauchtigste Herren Söhne/ Hertzog Wilhelm von Sachsen-Weimar/ der Cardinal Richelieu, der Aeltere Fürst Montecuculi, Carl Freyherr von Gyllenhielm, oben beniemten Carls des Neundten Schwedischen Königes natürlicher Sohn/ und viel andere Fürsten/ Grafen und Herren/ sonderlich in Spanien/ Welschland/ und Franckreich/ hielten die Poesie vor eine Ihrer edelsten Zeit-Verkürtzungen. In unserm Vaterlande haben sich die von Bibran/ Logau/ Schweinitz Gerstorff/ nebenst mehrern ihres gleichen/ mit ihren Geist- und Weltlichen Gedichten/ einen unsterblichen Nahmen gemacht. Nunmehr gewinnet es fast das Ansehen/ als solte unser Preißwürdigster Freyherr von Abschatz den Reihen schliessen/ weil/ wie sich ietzt leider! die Zeiten anlassen/man die überflüssigen Stunden/ lieber zu andern/ als gelehrten Ergötzligkeiten anwenden will. Weßwegen der geneigte Leser seine Arbeit um so viel höher schätzen/ und wie einen theuren Balsam in Gold und Alabaster verwahren mag. Ich habe nicht nöthig/ mich bey jeglichem dieser Poetischen Wercke absonderlich zu verweile/ doch muß ich von dem getreuen Schäffer mit Wahrheit dieses vermelden/ daß eine durch eben dergleichen Arbeit der Welt gnugsam bekannt gewordene vornehme und hochverständige Person mehr als einmal aufrichtig geurtheilet/ des Freyherrn von Abschatz Pastor Fido wäre vor ein Meisterstück aller Ubersetzungen/ sonderlich in den Chören/ zu halten. Wie Er denn auch/ als er eine lange Zeit/ nur geschrieben/ in den Händen vertrauter Freunde herum gegangen/ und nachmahls/ durch den Abdruck etlicher weniger Copeyen/ nicht viel gemeiner worden/ von allen Liebhabern der Ticht-Kunst solchen Beyfall bekommen/ daß man/ so gar aus dem eusersten Norden/ Nachfrage deswegen gehalten. Welches denn unsern seligen Freyherrn dahin bewogen/ daß er ihn von neuem vor die Hand genommen/ und in einen weit vollkommenern Stand gesetzet. In welchem er sich auch itzt vor die Augen des geneigten Lesers stellen/ und dessen vernünfftiges Urtheil erwarten darff. Wer des Adimari Welsche Sonnette gelesen/ wird sich über dem Nachdruck/ den Ihnen der seel. Frey-Hr. von Abschatz in unsrer Muttersprache eingeflösset/ billich verwundern. Was die übrigen Poesien anbelanget/ so gestehet man gantz gern/ daß unser Höchst- schätzbarer Freyherr von dem seeligen Lohenstein/ mit dem Er Lebenszeit gantz vertraulich umgegangen/ den Tittel der Himel-Schlüssel entlehnet/ sonst aber wird man wohl wenig oder gar nichts geborgtes in selbigen antreffen. Der geneigte Leser bediene sich demnach dieser köstlichen Früchte zu seinem Vergnügen. Solte Ihm aber unterweilen etwas noch herbe oder unvollkommen vorkommen/ so beliebe Er zu erwegen/ daß sie gleichsam von der Hand des Todes allzufrüh abgebrochen/ und also derjenigen Liebligkeit beraubet worden/ die Sie von der lezten Ubersehung des Urhebers erwarten können. Wohl- und rechtgesinnte Gemütter werden diese aus dem Grabe des seligsten Frey-Herrn hervorschiessende Blumen/ niemals durch ein unzeitiges Splitterrichten/ in Dornen oder Nesseln verwandeln; Mißgünstige aber mögen sich vorsehen/ daß sie/ wenn sie etwas derogleichen ins Werck richten wolten/ sich nicht zu erst darein stechen oder verbrennen/ und als denn von unpartheyischen ausgelacht werden dörfften.
Komm Mißgunst/ setze dich auff deinen Schlangen-Thron/
Bring alle Furien aus Platons Sitz zusammen/
Spey Nebel/ Rauch und Dampff und ungeheure Flammen
Mit Gall und Wermut aus. Verknüpffe Schimpff und Hohn.
Schütt‘ auff den Purpur-Rock der Musen Gifft und Geiffer/
Du richtest doch nichts aus mit deinem tollen Eyffer.
Bedränge den Parnaß/ und greiff den Lorber-Hayn
Des schönen Helicons mit den verwegnen Schaaren
Der frechen Thorheit an. Was Kunst und Witz bewahren/
Das wird vor dieser Wutt mehr als zu sicher seyn.
Und solter gleich den Schwarm ein kühner (a) Faber führen/
Doch werden sie umsonst so Fäust‘ als Armen rühren.
Die Edle Pöesie/ verlacht die Barbarey:
Was sich auff ihren Fall und Untergang verschworen/
Hat bey der klugen Welt längst den Credit verlohren;
Die Krafft des Himmels steht dem theuren Pindus bey.
An seinem starcken Wall und fest gebauten Thürmen
Muß sich Enceladus umsonst zu Tode stürmen.
Vornehmlich wenn der Stand und Adel Ihn beschüzt/
Wenn sich die Ritterschafft zu seinem Vortheil rüstet/
So wird ein Goliath/ wie hefftig er sich brüstet/
Im Augenblick gestürzt. Was von den Höhen blizt,
Das schreckt durch einen Schall der sonderbaren Lieder
Die ungeheure Brutt der groben Midas-Brüder.
Dergleichen stellt uns izt der Herr von Abschatz vor:
Der Abschatz/ der den Preiß der Pierinnen mehret/
Der Abschatz/ den man auch selbst in der Grufft verehret/
Weil ihn die Wissenschafft zu ihrem Trost erkohr.
Sein goldner Wappen-Schild beschirmt die Reih der Tichter
Vor allem Uberfall der schnöden Splitter-Richter.
Beglücktes Schlesien! verehre diesen Glantz/
Der dir izt wiederum von neuem auffgegangen;
Vor diesem kontestu mit einem Bibran prangen.
Manch Logau zierte Dich mit einem Lorber-Krantz.
Ein Schweinitz und noch mehr Hochedelste Poeten
Erhoben deinen Ruhm mit silbernen Trompeten.
Izt hat Dein Abschatz Dir was sonders beygelegt/
Der sich in alle Pracht Italiens gekleidet/
Dein Abschatz/ welcher sich mit dieser Kost geweidet/
Die Rom und Grichenland auff seine Taffeln trägt.
Was Guarini singt und Adimari schreibet/
Hat die geschickte Hand den Teutschen ein verleibet.
Man spüret auch zugleich die reine Frömmigkeit/
Und die verbundne Treu/ die vor des Käysers Glücke
Viel heisse Wünsche thut. Die keuschen Liebes-Blicke
Sind hier von aller Glutt der Uppigkeit befreyt.
Mit kurtzem; was als nett und ungemein zu preisen
Das kan uns dieses Buch des Helden-Tichters weisen.
Nun Fürst der Künste komm/ und lege/ was dich ziert/
Den Lorber und das Spiel der wohlgestimmten Saiten
Mit gutem Willen hin. Es wird zu unsern Zeiten
Ein neues Regiment im Pindus auffgeführt.
Dein abgenüzter Schmuck und Zepter muß veralten:
Denn Abschatz soll das Reich der Poesie verwalten.
Christian Gryphius
Anemons und Adonis Blumen
Viel von verliebtem Wesen schreiben stehet weder auff ernstere Dinge sinnenden Gemüttern/ noch reifferen Jahren an; Der Ticht-Kunst aber gar keine Feder aus den Flügeln des schon zum deutschen Bürger-Recht zugelassenen und bekandten Cupido vergönnen/ ist so viel als ihr ein Theil ihrer Schwing-Federn ausrupffen oder verschneiden. Zucker und Saltz haben wohl gleiche Farbe/ doch gantz unterschiedenen Geschmack: Beyde wollen mit gewisser maße gebraucht/ und nicht Eines für das Andere vergriffen werden. Die mit allzuvielem Venus-Saltz marinirten Speisen einiger Welschen stehen der deutschen Mund-Art/ welche die Reinligkeit liebet/ und der Schamhafftigkeit unsers Frauenzimmers/ welches bey zugelassener mehreren Freyheit weniger auff Geheimnisse und Räthsel der Liebe nachzusinnen/ und mit Gedancken zu wuchern Anlaß nimmt/ gar wenig an/ unerachtet es Opiz und andere etwas fremden Zucker aus Virginien mit unter zu kosten angewehnet haben. Diesen ist mit maße nachgefolget/ und allhier ein und anderes Blatt mit dergleichen Zeuge gefüllet worden. Wer mit ausländischen Poeten bekant/ wird gar leichte finden/ wo ihre/ oder eigene Gedancken und Worte ausgedrücket seyn. Wie denn auch manchmahl nicht für sich/ sondern für einen gutten Freund geschrieben worden; zum wenigsten wird sich zeigen/ daß man sich in eitlen und schlipffrigen Sachen nicht sinnreich zu erscheinen gezwungen/ noch mit vielem Nachdenken den Kopff zerbrochen habe.
- Im Mittel aller Lust, die Glück und Zeit mir geben (Die fremde Regung)
- Schau die Künheit fremder Hand (Der unbekandte Liebhaber)
- Beliebe mich für andern zu erwehlen (Mein allein, oder laß es gar seyn)
- Wenn ich nicht reden darff, nimm meine Seufftzer hin (Die stumme Sprache)
- Du fragst was sagen will diß Ach! (Ach!)
- Du hörest wie von mir manch stiller Seufftzer geht (Wo gieng dieser hin?)
- Weiß Fillis nicht den Ursprung meiner Plagen (Er läst sie rathen)
- Wozu will Silvia, die Werthe, mich verbinden (Liebe für Liebe)
- Ihr Augen, höret auff Silvinden zu beschauen (An seine Augen)
- Ihr Augen, eure Blicke
- Ihr Augen, die ich lieb und ehr (An ihre Augen)
- Betrüger, die ich ehr
- Kind, deine Freundligkeit (Die bitter-süsse Dulcinde)
- Worzu dient so süsses Blicken (Liebe und Gegen-Liebe)
- Rosen blühn auff deinen Wangen (Bedörnte Rosen)
- Du stellest dich so wilde (Die Kuß-Scheue)
- Der klugen Aerzte Kunst weiß allem Ubel Rath (Der Liebe Gifft und Gegen-Gifft)
- Ihr Augen, deren Licht mit diesem Lichte spielt (An seine Augen)
- Wie grausam sind, o Liebe, deine Rechte! (Der Liebe verkehrtes Recht)
- Könte man für Liebe sterben, wär ich längstens kalt und todt
- Nach aller meiner Pein, nach aller meiner Noth
- Wohin soll ich zu erst die Augen wenden (Die schwartzen Augen)
- Will noch die schwartze Nacht den Tag bestreiten (Die blauen Augen)
- Lasst die bunten Tulpen weisen (Die weiße Fillis)
- Hylas mag nach seinem Sinn (Die schwartz-braune Nigelline)
- Das schöne Kleeblat der Göttinnen (Die Wett-streitende Doris)
- Ich kam den andern Tag zur Rosilis gegangen (Die erst-auffgestandene Rosilis)
- Amor selbst brach diese Blumen, wo Aurora sammlet ein (Der glückselige Blumen-Strauß)
- Ich lege dir mein Haubt zu deinen Füssen
- Nachdem Melinde dir mein Seufftzen kund gemacht
- Du pflegest dich gantz laut, ich heimlich zu beklagen (Sie seufftzen Beyde)
- Ich bin kein Adler nicht, der deiner Sonnen Blincken (An ihre Augen)
- Auff Demant und Rubin, auff Rosen und Narcissen (Auff ihren Nahmens-Tag)
- An diesem wilden Ort, auff dieser rauhen Spitze
- Geh hin, beglückter Ring, die Finger zu umschlüssen
- Was rauscht und brummet deine Flutt
- Ich rede nicht wie vor so frey
- Ach Amor, soll ich dir nicht klagen meine Noth! (Die krancke Fillis)
- Du stiller Wald, du rauhe Felsen-Klufft
- Die Flutten, die du siehst von meinen Augen rinnen
- Ihr faulen Stunden ihr, wie währet ihr so lange (Die lange Nacht)
- Mein Bette, glaub ich, ist mit Disteln überstreuet
- Wenn ich beklagte Tag und Nacht
- Jedwedes Thier das wohnt auff dieser weiten Erde
- Diesen tödtet Bley und Eisen
- Du glatte Muschel-Frucht was bildest du dir ein? (An ihre Perlen)
- Adelindens zarte Hand
- Es fand auff einen Tag das schöne Schäffer-Kind (Der bestohlne Cupido)
- Indem du gehest nach durch Feld und Wald den Thieren (Jagt der Liebe)
- Ich bringe wieder her und über mein Verhoffen
- Ich finde mich im Mittel meiner Schmertzen
- Ihr Augen, die ihr mir so tieff ins Hertze scheint (An ihre Augen)
- Climen ist hurtig und geschickt (Keine veracht/ Nach einer getracht)
- Amaranthens braune Wangen
- Nimphe von der zarten Hand (Das abgelösete und unabgelösete Pfand)
- Weil mich die Liebe zwingt zu gehen in den Tod (Die todten Farben)
- Ardenia, mein Licht, was wilt du weiter sagen? (Verträglich und gedultig)
- Zwey Aepffel sind die Brüst, Erdbeeren ihre Höhen: (Die schönen aber gefährlichen Früchte)
- Mein Glücke lacht (Der gute Traum)
- Ein einiges Blicken
- Ich leb ohne Ruh im Hertzen
- Doris, dir ist unvergessen (Cartell auff ein Piquet-Spiel)
- Wohl dem, der nicht vonnöthen hat (Die bestraffte Näscherey)
- Soll ich mich zu spielen wagen? (Der unglückliche Spieler)
- Du wüster Ort, an welchen mich verleiten
- Du angenehmer Häyn voll stiller Einsamkeiten
- Soll hier ein Helicon voll Lorbeer-Zweige prangen (Reise hinter Neaples)
- Hier, wo die wilde Flutt mit stoltzen Wellen spielet (Seestrand bey Terracina)
- Pflaumen hast du mit der Hand, Flamen aber auch gegeben (Pruna manu pronâ pariter prunasque dedisti)
- Roselinde gab Silvandern eine Rose voller Scham (Rost von Rosen)
- Ich bin von Küßen satt: was hab ich nun davon? (Als er in Gesellschafft/ aber die Unrechte/ küßte)
- Cupido raubt einmahl den Bienen ihren Safft (Die Küsse)
- Mit was vor Süßigkeit. o zarter Mund
- Ein einig Kuß soll meiner Pein
- Du versprichst, Clorelle, mir tausend Küsse nachzusenden
- Als neulich Celadon
- Abschied, ach du herbes Wort
- Giebt das Verhängnis uns denn keine Zeit zu letzen?
- Weicht von mir Freude, Schertz und Lust
- Wie lange soll mich kräncken
- Sieben Wochen sind nun hin (Die Sieben Wochen)
- Sieben Wochen sind nun hin (Die doppelten Sieben Wochen)
- In dieser tunckel-braunen Nacht
- Wie lange wilt du noch mit deinen Sternen prangen?
- Wie Hercules im Zweifel stand (Die schwere Wahl)
- Wie können doch in einem Hertzen (Die stumme Sprache)
- Des Monden tunckel-bleiches Licht (Die schwere Reise)
- Mein Vergnügen will verderben
- Wer will hinfort beständig bleiben
- Was wilt du, stiller Celadon
- Monde, du Fürste der blinckenden Sternen
- Vergnüge sich wer will mit grosser Zahl
- Ich fürchtes ist zu hoch, Doch besser hochgestiegen
- Was dienet mir der blassen Sternen Krantz
- Laß dir die süssen Schmertzen
- Gemütte, welches mehr als Wind und See zu fliehen
- Ihr Nymphen, deren blühende Wangen
- Was zwingt die Liebe nicht? Cupidens List und Macht
- Hoffnung gleichet einem Wilde
- Was machstu noch bey mir, vergebnes Hoffen?
- Die Hoffnung, welche sich kan nimmer ruhig wissen
- Soll Celadon die stille Glutt
- Was vor ein Schmertzen ists, verliebt zu leben
- Könte sich ein krancker Mutt
- O wie glücklich, wer nicht liebet
- Wenn wahre Glutt (Wohlgegründete, übereilte und getheilte Liebe)
- Betrübte Nacht, in der mich Lieb‘ und Schrecken (Die Einsame und Verliebte)
- Betrübte Nacht, in der mich Furcht und Schrecken (Die Verliebte und Betrübte)
- Die gantze Nacht sitzt mir der Floh in Ohren (Die junge Frau und der alte Mann)
- Die gantze Nacht liegt mir mein Weib in Ohren
- Wohnet nicht auff deinen Lippen, meine Freude mein Vergnügen (Der berechtigte Kuß)
- Schlaf, angenehmes Kind der stillen Nacht
- Soll mein Gesichte denn ein einig Leit-Stern binden? (Nicht eine Allein)
- Könt ich der Sonnen Glantz in allen Augen finden (Nur eine allein)
- Soll denn mein Auge nur an einem Auge kleben
- Kein Monde gleichet sich dem hellen Sonnen-Lichte
- Offters traumt dem, der gebunden (Vergebene Hoffnung)
- Flora saß auff ihrem Throne
Himmelschlüssel oder Geistliche Gedichte
Es ist bey der itzigen sinnreichen und neugierigen Welt die Sprach- nicht weniger als die Blumen-Kunst auff das Höchste gestiegen. Der seines lobwürdigen Zweckes wegen hoch-preißbare Palmen-Orden hat die vornehmsten Gewächse dieser und der neuen Welt untersuchet/ und in seinen Garten versetzet. Was selbige vor Frucht getragen/ lieget an offenem Tage. Man muß bekennen/ daß durch Anleitung seiner Mit-Glieder und Nachfolge vieler andern es dahin kommen/ daß alle Länder und alle Zungen unser Teutschland bereichert haben. Die Kunst oder Bemühung hat sich/ die Natur selbsten zu übertreffen/ bearbeitet/ und was in fremdem Boden gewachsen/ dem Teutschen erblich machen wollen/ wiewohl mit ungleichem Fortkommen/ indem ein Theil darvon in der ersten Blüte ersticket ist/ ein Theil auff dem fremden Stocke Geruch und Farbe verlohren/ das meiste dennoch wohl geblühet und gefruchtet hat.
Allhier zeigen sich auch einige theils inntheils ausländische Gewächse von unterschiedener Gattung/ gleichwie in einem Garten nicht nur hohe Bäume und prächtige Stauden/ sondern auch niedrige Violen und kriechende Demutt angetroffen werden. Rüchen viele hiervon noch nach der ungereinigten Lufft des ersten Frühlings/ so ist man ja gewohnet/ zu selbiger Zeit mit schlechten Blumen für lieb zu nehmen/ und findet hernach die andern desto angenehmer. Die Himmel- Schlüssel (Primulæ Veris) stehen billich voran. Der Herr des Himmels gebe/ daß wir alle den rechten Himmels-Schlüssel finden und ergreiffen.
- O‘ Seele/ werde wach vom Schlaffe deiner Sünden (Ermunterung zur Andacht beym Erwachen)
- Der beglänzte Mond erbleichet (Morgen-Andacht)
- Der erblaßte Monden ziehet
- Nun klingen alle Wälder (In Morgen-Andacht verändertes Abend-Lied)
- Die Sonne birgt nunmehr ihr angenehmes Licht (Abend-Lied)
- Dieser Tag ist nun zum Ende
- Eine lange Winter-Nacht (Geburts-Nacht)
- Bey hellem Monden-Licht ward mir das Licht gegeben
- Wer weiß das Element des Wasser zu entbehren? (Tauff-Bundes Erinnerung)
- Vier Ströme sahe man in Edens Garten fliessen
- Der unglückselge Mensch kan kaum die Welt begrüssen
- Der alte Teutsche trug die Kinder an den Rhein
- Wir kommen auff die Welt befleckt
- Der vielgewünschte Tag, Johann, ist nun vorhanden (Nahmens-Tag)
- Ein Jahr, O höchster Gott, ist wieder bracht zu Ende (Jahr-Gedächtnisse)
- Die Flügel-schnelle Zeit, die Fürstin aller Sachen (Tag und Nacht, Kinder einer Mutter, Geschwister widerwärtiger Sinnen)
- Die Nacht tritt nunmehr ein, die mich ans Licht gebracht
- Nun hab ich wiederum ein Jahr gelegt zurücke
- Herr, der du zählest unsre Tage (Geistliche Lehns-Muttung)
- Die schnellen Jahre gehn und wir mit ihnen hin
- Was ist des Menschen Zeit und Leben als ein Tag
- Ach Gott, ein schweres Jahr ist wieder nun zum Ende (Nach dreymahl überstandener Feuers-Gefahr)
- Ich trett am Leibe kranck, bekräncket an den Sinnen
- Dieses Jahr ist auch vollbracht
- Vier Creutze sind vorbey, das fünffte soll ich schliessen
- Ein Jahr ist wieder um! Ich soll mit Danck erscheinen
- O Flamme, von dem Zorn des Höchsten angesteckt (Cometen-Gedancken, An. 1664)
- Seel ewig, wer die Zeit in Acht nimmt in der Zeit (Zeit-Gedancken)
- Zur Stunde düstrer Mitternacht (Zeit und Ewigkeit)
- Advenit ecce! Novus divinus ritibus annus
- Dein Thomas sieht und gläubt: Hilff daß ich ohne Sehen (Thomas-Tag)
- Der kürtzste Tag ist hier: Erinnre dich dabey (Kürtzster Tag)
- Es naht sich deine Zeit als wie das Jahr zum Ende (Sonnen-Wende)
- Des Lebens Nebel ist ein kurtz bewölckter Tag (Die trüben Tage)
- Den Abend pflegt die Welt zum Loßen anzuwenden (Der Christ-Abend)
- Der dir um diese Zeit das Heyl vom Himmel bracht (Christ-Nacht)
- Von vielen wird die heilge Zeit (Die zwölff und vier Nächte)
- Accipe Romanis quæ quondam habitata Colonis (Ad Amicum)
- Parve puer, miseri sed mundi Magne Redemptor (Genethliacum Deo Incarnato in terris hospiti Nocte Natali in monte Senonum inhospitali vena dextraque frigente affectu calente, sacratum)
- O Jesu kleines Kind/ doch ewig grosser Held/
- Himmel, ob uns ausgespannt (Uber die Worte: Träuffelt ihr Himmel von oben)
- Edles Kind von Königs-Stamm
- Wirstu mit Gott versöhnt die lezte Stunde schlüssen (Jahres-Schluß)
- Das alte Jahr ist um, die neue Zeit tritt ein (Jahr-Wechsel)
- Ein Jahr ist weggelegt: O blieb auch mit zu rücke
- An fremdem Orte schließ ich dieses alte Jahr
- Du must bey diesem Tag, o Hertze, nicht vergessen (Lichtmeß-Tag)
- Mann füllt sich, eh man fasten muß (Fastnacht)
- In vollem Sauß und Schwarm acht Tage närrisch seyn
- Seel-Ewig, laß der Welt ihr Schwärmen, Hüpffen, Geigen
- Jauchze Palästins Gefilde (Am Tage Christi Menschwerdung und Empfängniß)
- Auff ihr edlen Zioninnen
- Ebria criminibus pigrum mens excute somnum! (Paschologium Nocte Sacra)
- Du Sünden-truncknes Hertz begieb die faule Ruh
- Wer schonet einen Wurm? muß nicht ein ieder Stein (Christi Leyden)
- Man nimmt die letzten Wort‘ in Acht (Die sieben Worte unsers Erlösers)
- Weine Zion du Betrübte (Meine Liebe ist gecreutziget)
- Kommt Sterbliche, die ihr die Gräber scheuet (Besuchung des heiligen Grabes)
- Lasset uns nach Zion wallen (Gegen-Satz, Wechselweise zu singen)
- Last uns mit den frommen Frauen (Oster-Gedancken)
- Der frühe Morgen zeiget sich
- Komm, linder West, laß deinen Athem spüren (An den edlen Pfingst-Wind, Gott den heiligen Geist)
- Heu! quam clara dies atro carbone notatur (In duodecimam Octobris Anni 1696)
- Der Winter weicht, der Schnee zuweicht, die Rinnen thränen/ (Thau-Wetter)
- Jesu, meiner Seelen Ruh
- O Anfang sonder Ort, o Anfang sonder Ende (Uber die Worte der Schöpffung:)
- Gott birgt sein helles Licht in Wolck und Schatten ein
- Gott, wie theur ist deine Gütte (Uber die Worte: Ach Gott, wie theuer ist deine Güte)
- Zwey Stücke bitt ich Herr von dir
- Was ist, o Himmels-Fürst, der Mensch, die Hand voll Koth (Das beste Andencken)
- Wohl dem der nicht im Rath der Ungerechten wandelt
- Wie tobt der Heyden-Volck mit so vergebnem Schwätzen?
- Ach Herr, wie sind so viel der Feinde, die mich hassen
- Erhöre mich, wenn ich mit Seuffzen vor dich trete
- Meine Seele liegt im Staube, daß mein Hertz für Gram verschmacht (Wunsch aus dem 10. und 119. Psalm)
- Es höre der Herr dein Klagen in Noth (Aus dem 20. Psalm)
- Ich kan nicht lustig seyn, mein traurig Hertze weinet
- Ach, wo soll ich Ruhe finden (Ruhe der Seelen in Gott)
- Gedenck, o Mensch, dich zu beschicken
- Mein Gang verirret sich, doch noch vielmehr mein Leben (Buß-Gedancken,Als er sich unterweges verirret)
- Wo soll ich fliehen hin, daß ich im Schatten sitze? (Buß-Gedancken bey grosser Hitze)
- Wer macht mich armen Kloß der Erde (Uber die Worte: Ich armer Mensch, wer will mich erlösen von dem Leibe dieses Todes)
- Ihr, die die harte Last der schweren Sünde drückt
- Jesu, deine Taffel fliehn
- Meine Seele danckt dem Herrn (Der 3. Psalm)
- Himmel, der mit so viel Augen ob uns unermüdet wacht
- Gott liebt, drum straffet er: Wir würden, uns gelassen
- Gott lebt: was trauren wir? Er lebet uns zum Besten;
- Ihr bejahrten Eich- und Tannen, deren dick-umlaubtes Haubt (Eitelkeit)
- Die Zeit läst ihre Flucht uns täg- und stündlich schauen
- Der Winter ist hin, die Blumen bezieren (Vergleichung des Jahres und menschlichen Lebens)
- Das junge Jahr bekrönt unlängst ein Blumen-Strauß
- Der unglückselge Mensch kan kaum die Welt begrüssen (Marini)
- Eitelkeit der schnöden Welt, die von aussen süsse schmeckt
- Die leichte Stunde fliegt darvon
- Sterbliche, was wolt ihr trauen
- Die Blätter siehet man izt grünen, izt verderben
- Die auffgehende Sonne mit abfallendem Thau (Sinn-Bilder und Wahl-Sprüche)
- Mit Thränen grüßt der Mensch das erste Tages-Licht
- Des Fohlen frechen Mutt bricht Capzaum und Gebiß
- Mein scharffes Aug‘ erblickt von weiten Haaß und Taube
- Mein Glantz verzehret mich, mein Steigen wirfft mich nieder.
- Wind, Himmel, Feind und Flutt bestürmen meinen Kahn
- Der Erde kleb ich an, von der ich kommen bin
- Der Pfirsing-Baum verdorrt, eh Eich‘ und Ceder blüht
- Was gutter Hoffnung voll erfreuet die Gemütter
- Was noch in Blättern steht, was Blüth und Saamen trägt
- Die Erd-Mauß, Fürbild des Geitzes
- Zeit und Jahre, Tag und Stunden gehen nach und nach dahin
- Unser Noth-Stall ist der Leib, unser Bann der Erden-Kreiß
- Unser Leib ist wie ein Hauß, dem man Stützen unterstellt
- Was nüzt des Wächters Fleiß, was schüzt der Waffen Macht
- Was stecket ihm der Mensch der Sorgen Ziel so weit
- Die beste Zeit vergeht den Menschen unter Händen
- Wie eine Blume blüht, so fliehet unser Leben
- Wo soll ich hin? (Gedancken über einen grossen Wind-Sturm und gesunckenen Berg)
Tauff- und Pathen-Wünsche
- Jesu Christi Blutt allein
- Wenn Wasser durch das Wort des Herren wird geweyht
- Du grüssest diese Welt zu naher Oster-Zeit
- Rühmt heisser Brunnen Nutz und saurer Quellen Krafft
- Du bist das zehnde Pfand von Gottes mildem Segen
- Wusch dir das erste Bad den zarten Cörper rein
- Des Menschen Hertze lebt im Blut
- Des Leibes schnöden Koth pflegt Wasser abzubaden
- Uns hält zu dieser Zeit der Hitze Last beladen
- Uns pflegt, wenn wir zu erst das Tage-Licht erblicken
- Du begrüssest diese Welt in der Erb-Schuld schwartzem Kleide
- Der Mehl-Thau fremder Schuld klebt allen Früchten an
- Wenn Gottes strenger Zorn ob angeerbten Sünden
- Der Tauffe Flutt befreyet aller Flecken
- Des Sohnes Gottes Blutt macht rein von allen Sünden
- Wohl, Pathe, dir, denn dich befreyt das neue Jahr
- Mein Pathe, freue dich: Denn deines Schöpffers Huld
- Der Tauffe Flutt
- Des Christenthumes Grund
- Mit dir tritt in das Hauß ein doppelt Segen ein
- Grosse Flutten bringen Schaden
- Geht Gottes Huld vorher, so folgen seine Gaben
- Der Tag Beständigkeit legt dir den gutten Grund
- Mein Encklin, auff die Welt kommst du befleckt mit Schuld
- Wie viel euer seyn getaufft
- Was Adam hat befleckt, macht Christus hell und rein
- Der Unschuld Christi Kleid, mein Pathe, legst du an
- Du grüssest diese Welt zum Anfang rauher Zeit
- Gott, der dich lieben Sohn den Eltern hat gegeben
- Seel Ewig, es ist Zeit von hinnen zu gedencken (Seelen-Ermunterung)
- Die betrübte Zeit bricht an (Sterben ist nicht Rosenbrechen)
- Mein Mund ist zugethan (Gedult und Hoffnung)
- Wie bitter bistu herber Tod (O Tod, wie bitter bist du!)
- Ich soll nunmehr die Schrecken-reiche Bahn
- Freue dich, bekränckte Seele
- Herr, die Stund ist angebrochen
- Nun hab ich überwunden
- Was hab ich hier vor mir? Diß ist mein leztes Hauß (Sarch-Gedancken)
- Mein Vater, liebster Gott, die Zeit kommt bald herbey (Fidei-Commissarischer lezter Wille)
Sonntags- und Fest-Gedancken
- Sey freudig Israel, dein König kömmt zu dir (Sonntags- und Fest-Gedancken)
- Laß immerhin die Welt ihr eitles Netze flicken
- Herr laß mich würdig seyn für deinem Stuhl zu stehn
- Laß mich nicht falschen Sinn und weiche Kleider tragen
- Halt nicht zu viel von dir, bekenne rund und frey
- Du wirst das schwache Rohr des Glaubens nicht zu brechen
- Freude wird der gantzen Welt von dem Engel angetragen
- Gott lockt mich offtermahls gleich einer treuen Henne
- Ich liebe dich, o Gott, doch hilff, daß ich mein Lieben
- Du Fleischgewordnes Wort, wohn auch in meinem Hertzen
- Du wilt, O Herr, den Schnitt des scharffen Messers leyden
- Du fleuchst, o zartes Kind; Ach, fleuch doch nicht von mir
- Ich kan zwar Drey und Eins mit Sinnen nicht begreiffen
- Laß mich des Glaubens Gold der Andacht Weyhrauch bringen
- Entzeuch dich nicht von mir: Ich suche dich mit Schmertzen
- Mein Wasser-Krug ist voll (vom Weine nicht) vom Weinen
- Was machstu blinder Saul! Es geht dir, wie uns allen;
- Gicht, Aussatz plagen uns: Arzt mach uns heil und rein
- Du opfferst, reines Lamm, für dich zwey reine Tauben
- Es wollen Well und Sturm das lecke Schiff versencken
- Viel Unkraut wächst bey mir! Herr, laß mich fleißig jäten
- Ich bin in deinem Dienst gar spät und träg‘ erschienen
- Der Saamen ist wohl gutt der Acker ist geringe
- Ich komme, weil du ruffst, mühselig und beladen
- Zum Leyden gehst du Herr, und heilest einen Blinden
- Du fastest grosser Gott den Apffel-Biß zu büssen
- Verkläret wirstu Herr: Ach möchte mirs geschehen
- Gedencke mein, o Gott, nach deiner grossen Gütte
- Laß mich mein Hertzens-Hauß so schmücken und bequemen
- Du kanst mit wenig Brod ein grosses Volck verpflegen
- Herr, ewig vor der Zeit und in der Zeit gebohren
- Was ist diß für ein Gruß? für Mutter zu erkennen
- Ach Herr, zeuch bey mir ein, laß mich die Palmen weyhen
- Ich borgte, du bezahlst, ich reizte, du versühnst
- Weg bange Grabes-Furcht! mein Jesus liegt im Grabe
- Muß ich nach Emauß offt betrübtes Geistes wallen
- Laß mich den Honigseim des süssen Trostes schmecken
- Du edler Friedens-Fürst, gieb Fried in Geist und Sinnen
- Ich will dich lieber Herr zum treuen Hirten wehlen
- Ein Kleines soll ich dich, mein Licht, zu sehn entrathen.
- Ich bin ein schwacher Mensch, geneigt zu Fall und Gleiten
- Du lehrest uns getrost zu deinem Vater treten
- Du fährest in die Höh, ich bleib auff Erden kleben
- Den Tröster wilt du uns an deine Stelle senden
- Auff Erden will ich nur als wie in Mietung leben
- Wir Menschen sind wohl schwach an Gottes Wort zu dencken
- Du eingebohrner Sohn bist mir zum Heyl geschenckt
- Laß mich zur rechten Thür in deinen Schaffstall gehn
- Komm edler Himmels-Wind, und blaß in meinem Hertzen
- Herr, laß fünff Brüder mich (die Sinnen) nicht bethören
- Das Abendmahl ist groß, und diß nicht zu versäumen
- Dein Schaaff verirret sich, Herr, hol es wieder ein
- Wie du barmhertzig bist, so laß michs auch geniessen
- Es scheinet uns nunmehr der Auffgang aus der Höhe
- Ich bin zwar Sünden-voll, doch wiltu bey mir bleiben
- Ist auff den Felß des Heyls mein Glaubens-Hauß gegründet/
- Wohl dem, der sich mit Gott im Glauben kan verbinden
- Weil Unversöhnligkeit und Rach‘ uns selbst verletzen
- Trau Gott und sey vergnügt, was dir ie mag begegnen
- Laß mich des Glaubens Traub‘ und guter Wercke Feigen
- Will deine Gnade nicht für Hundert Funffzig schreiben
- Ach Hertz, die Gnaden-Zeit ist mir vorlängst erschienen
- Ich klage daß mein Thun und Fromm-seyn wenig tauge
- Zum Gutten bin ich stumm und gantz verschloßner Ohren
- Im Jericho der Welt empfieng ich tieffe Wunden
- Voll Aussatz ist die Seel und heischer ist der Mund
- Weg schnöder Mammons-Dienst, weg trübe Nahrungs-Sorgen
- Kein Ort verjagt den Tod, es schützen keine Jahre
- Laß mich, o Himmels-Herr, nur in den Himmel ein
- Wer selber sich erhöht, der soll erniedrigt werden
- Du bist der Krancken Arzt, und nimmst die Sünder an
- Ach, daß ich Davids Sohn und Herren hertzlich liebte
- Reizt Auge, Fuß und Hand durch Aergernis zu Sünden
- Wenn du mir, Gott, die Sünd aus Gnaden hast vergeben
- Herr schencke mir das Kleid, das mir zur Hochzeit fehlt
- Das Creutze führt zu Gott, drum will ichs willig küssen
- Ach Höchster, lehre mich dem Schuldner zu verzeyhen
- Dein Zinß-Mann bin ich, Herr! laß mich ein Christlich Leben
- Getümmel gutte Nacht, ich will mich schlaffen legen
- Wie groß die Seelen-Noth und Angst des Leibes sey
- Wenn über alle Welt wird dein Gericht ergehen
- Der Schlaff berennet mich, das Glaubens-Oel will schwinden
- Mit Weinen legt ich hin das erste Lebens-Jahr (Betrachtung funffzig-jährigen Lebens-Lauffs)
- Ad mortem firmo gressu perrexit Agagus
- Beschicke dein Hauß, die Boten erscheinen (Todes-Post zu dreyen Stimmen)
- Des Leydens Maaß ist voll, mein Heyland ist erblichen!
- Laßt Solyms Mauren
Glückwünschungen an Gekrönte und Erlauchte Häubter
- Wenn Tagus göldne Flutt zur Donau Perlen schickt (Uber die erste Käyserliche Vermählung)
- Der Große LEOPOLD sezt PERLEN in die Crone
- Wann GLÜCK und LEUEN-MUTT in Liebe sich vermählen (Uber die andere Käyserliche Vermählung)
- Wann Rhein- und Donau-Strom in Liebe sich verbinden (Uber die dritte Käyserliche Vermählung)
- Verneue deine Burg, o Oesterreichs August
- Zum dritten Bande spricht das Höchste Drey den Segen
- Lange lebe LEOPOLD (Käyserliche Nahmens-Feyer)
- Verneute Käyser-Burg, mit was für hellen Stralen (Geburts-Feyer, Ertz-Hertzogs Josephs, numehro Römischen und Hungarischen Königs)
- Quot circum cunas Augustas lumina fulgent,
- Kleiner Hertzog, großer Fürst
- Nacht, wir lassen dir die Wahl
- Urbs hæc luce tibi natali tota relucet
- Viel Fackeln brennen dir, du anderer August
- Zwey Sternen leuchten uns in diesen trüben Zeiten (Ertz-Hertzog Leopolds)
- So ruhen Thron und Cron auff zweyen festen Stützen
- Urimus in signum devotæ lumina mentis
- Die Lichter, die wir dir, o Printz, zu Ehren zünden
- Wohl billig daß die Stadt in vollem Lichte steht
- Vivat Dux CAROLUS, mundo Carolumque reducat (Ertz-Hertzog Carlens)
- Es leb Ertz-Hertzog CARL und werde Carlen gleich
- Dum tibi Sol oritur nascenti, Luna recedit
- O neues Licht von Oesterreich
- Fürsten sind das Licht der Welt und der Unterthanen Leben
- CAROLO. ARCHI-DUCI
- O Himmel kläre dich, zeuch deine Wolcken ein! (Zu Römisch- Hungarisch-Königl. Vermählung, Glückwünschendes Europa)
- So geht zur Mittags-Zeit der Tugend Sonne nieder (Uberschrifft auff die Grufft Hertzog Carls von Lotthringen, sieghafften Käyserlichen Generalissimi)
- Zwey Kronen trug ich hier des Creutzes und der Polen: (Uber die Grufft dessen Gemahlin Eleonora verwittibter Königin in Polen, gebohrner Ertz-Hertzogin von Oesterreich)
- Es war Fürst MICHAEL mein erster Bräutigam
- Wann Tugend jederzeit ihr Glücke könte machen
- Theurer Stamm von alten Helden, der für Deutschlands Freyheit wacht (Uber das Hoch-Fürstl. Braunschweig-Lüneburgische bey Philippsburg und in Bulgarien vergossene Helden-Blutt)
- Freue dich du edles Land (Auff die glückliche Eroberung der Festung Ofen in Hungarn)
- BUDA CADIT
- Was will sich für ein muttig Heer (Bestürmtes Türckisches Lager und gewonnene Feld-Schlacht an der Donau, gegen Semlin in Sclavonien, den 19. Augusti An. 1691)
- Töchter, auff Triumph zu singen (Sieghaffte Bestürm- und Eroberung des Türckischen Lagers bey Senta an der Theisse, den 11. Septembr. An. 1697)
Leichen- und Ehren-Gedichte
Leichen-Gedichte
- Fliesst nasse Thränen, fliesst auff Wangen und Papier/ (Auff den Tod Hertzog George Wilhelms, lezten Piastischen Fürstens zu Lignitz, Brig und Wolau)
- Das eintzele Grab zweyer Verliebten zu Lyon
- Ich, zweyer Väter Sohn, ein Wahlkind fremder Gütte (Klage über den tödtlichen Hintritt Herrn George Friderichs von Abschatz, Königl. Mann-Recht-Sitzers und Landes-Eltisten des Fürstenthums Breßlau)
- Dich solt ich, Edler Geist, und deiner Tugend Gaben/ (Auff das selige Absterben Frauen Anna Magdalena Abschatzin gebohrner Reibnitzin)
- Zwey Dinge sind, die sich im Grabe nicht begraben (Herrn Wolff Caspars von Hund, Röm. Käyserl. Majest. wohl-verdienten Hauptmanns, und des Fürstenthums Lignitz Landes-Eltistens)
- Ein Ausbund aller Frömmigkeit (Frauen Eva von Nimtschin gebohrner von Kottwitzin)
- Hier liegt ein Rittersmann, den Schlesien gebahr (Herrn Heinrichs von Schweinitz, Chur-Fürstl. Durchlaucht. zu Sachsen Obrist-Lieutenants)
- VIATOR
- Was nuzt die Tapfferkeit, was hilfft der freye Mutt (Herrn Hanns Friderichs von Schweinitz, Chur-Fürstl. Sächß. Obrist-Lieutenants)
- Auffrecht, ohne falschen Schein
- Stemmata quid faciunt? (Uberschrifften zu einer Grufft)
- Quod insitum (Uberschrifften auff eine mit Quater-Steinen gepflasterte Grab-Stätte)
- Ex fluctibus robur & decus (Andere Uberschrifften)
- Dein Sincken zieht mich
- Von irdischer Klufft
- Aus Tugend, gleich Felsen, entsprist
- Sturm und Wolcke bricht
- In allen versucht
- Hier liegt ein edler Zweig, in Knospen ausgeblüht
- Was für der Zeit verwelckt, grünt wieder mit der Zeit (Ante Diem. In Dies. Cum DEO & Die.)
- Die Sonne weiset mir den Weg zur finstern Grufft
- Mein junges Leben schien kaum in der Blütte seyn
- Die Stunde, die zu erst das schwache Leben gab (Prima quæ vitam dedit hora carpsit.)
- Hier ruhst du graues Haubt und schläffst nach langem Wachen (Ehren-Gedächtniß Herrn Christoph Fibings)
- Mein Freund, des Herren Hand hat ihn wohl harte troffen (Trost-Schreiben an Herrn Friderich Ortlob, weit-berühmten Doctorem Medicinæ und Breßlauischen Physicum)
- Nahmen, Eltern, Vaterland/ (Grabschrifft aus dem Ausonio)
Ehren-Gedichte
- Was ist der kurtze Ruff, der mit ins Grab versinckt (Zu Herrn Daniel Caspars von Lohenstein Deutschem Arminius)
- Hör spate Nach-Welt an, was dir von Alten Helden (Ißbrands Barden-Lieder/ in der Drachen-Insel zwischen der Oder und Bartsch in der weit-berühmten schönen Eiche gefunden/ und nach itziger Mund-Art verbessert)
- Hört, Helden-Söhne (Deutscher Ehren-Preiß)
- Mein Deutschland! mercke wohl, was ich dir mit Verdruß/ (Alrunens Warnung an Deutschland)
- Nun ist es Zeit zu wachen (Eisen-Hüttel)
- Est vetus hoc verbum: Numero Deus impare gaudet (In recens natum Perillustri domui septimum filium)
Schertz-Grabschrifften
- Wind-Fänger, Steige-Dach, Teich-Meßer, Enten-Fechter/ (Bellhumor im Garten begraben)
- Hier liegt ein strenger Katzen-Feind, ein schlauer Hasen-Fänger (Dachses Grabschrifft)
- Des Jägers Hoffnung ist nun todt, als sie schloß ihr bejahrtes Leben/ (Sperantzens Grabschrifft)
- Es will der stoltze Mensch ein Grab von Ertz und Marmol haben (Uber Sperantzens und Dachses Tod)
- Mein Leser, unter diesem Steine (Eines Englischen Hundes)
- Nachdem das Lebens-Oel in heißer Glutt verzehret (Rodomonds Testament)
- Wie schade, daß ich hier nunmehr darnieder liege! (Der edle Schecken)
- Schau Wandersmann, hier lieget deines gleichen
- Hier find ich Ruh und Grab, ein Phönix meiner Art (Grabschrifft eines sehr zahmen und artigen Lach-Täubers)
Vermischte Gedichte
- Das stoltze Rom ist hin, der Tyber Pracht verflossen (Marini)
- Bezwingerin der Welt, wer hat dich zu dem Fall
- O große Nährerin berühmter Helden
- Wiewohl schlägt mir die öde Gegend zu! (Die angenehme Wüsteney St. Amants)
- Der Mensch ist eine kleine Welt (Die kleine und große Welt)
- Ein Bogen ist mein Leben (Der Schütze)
- Pflantze, deren Rauch das Gifft (Taback, übersezt aus dem Barclayo)
- Warum verweist man uns der edlen Blätter Brauch? (Antwort)
- Nichts, was des Himmels Zorn auff unsre Schultern legt/ (Des Portes)
- Du Stieffkind der Natur, der eignen Mutter Schande (Antwort hierauff)
- Der muste wohl ein Hertz aus Stal und Eisen tragen (Die Schiff-Fahrt)
- Ihr Kinder schnöder Eitelkeit (Die Blattern oder Kinder-Pocken)
- O schöne Gegend, welche mir (Thüringer Wald)
- Ort, wo man die Artzney ohn theure Kosten hat (Grißbacher Sauerbrunn)
- Was ist bey schönem Mund ein starck gewachsner Bart (Beschwer über den Bart)
- Spotte wer da will den Bart (Antwort)
- Es rede wer was weiß, und welcher reden soll
- Allzeit war
- Wer herrscht, lebt immerdar in harten Dienstbarkeiten
- Wer durch der andern Fallen
- Zeit-Verderber, Ruhe-Stehler
- Das Leben verschwindt
- Wahr ists, daß Sterne reitzen künnen
- Neptun sah in der Flutt Venedigs edle Stadt (Sannazar)
- Izt mag die alte Welt von Sieben Wundern schweigen (Raimundus)
- Thorheit ists, daß unsre Zeit soll in Furcht und Angst verflüssen
- Es zeiget diese Taub ein Bildnis reiner Liebe
- Wie dieser Vogel ist gantz unbefleckt und rein
- Ein Band von Jugend auff knüpfft mich und dich zusammen
- Was ist der süsse Safft der schwancken Reben
- Wenn wir der finstern Höl und Wohnung sind entgangen (Der Glücks-Topff)
- Bruder, senck in diesen Hafen deine Finger kühnlich ein
- Man lösche, weil es geht, der Jugend heisse Flammen (Bild eines Frauenzimmers)
- Man lösche, weil es geht, des Durstes strenge Flammen (Ein Glaß)
- Man such ihm Ehr und Gutt mit Blutte zu erwerben (Ein Degen)
- Man such ihm Ehr und Gutt durch Künste zu erwerben (Ein Buch)
- Ein Bürger dieser Welt lern auch die Welt erkennen (Eine Landkarte)
- Der Mensch, ein Erdenkloß, soll billig Erde pflügen (Ein Pflugeisen)
- Zum Sterne soll mein Leib und nicht zum Steine werden (Ein Federpusch)
- Der Leib, der Seele Stock, muß im Gefängnis stehen (Ein Gebauer)
- Freund, den ein gedoppelt Band mir auff ewig hat verbunden
- PhÅ“bi deliciæ, Musarum gloria, Primki
- Des Monden halb-erstorbnes Licht
- Concives, animi dulcissima pignora, fratres
- Was soll die trunckne Feder schreiben? (Abschied von gutten Freunden)
- Ade! o werthes Land, du Anfang meiner Reisen
- Die Biene sucht nicht ihr den Honig nur allein (Ein Bienen-Stock mit aus- und einfliegenden Bienen)
- Mir zum Grabe, dir zum Kleide (Ein Seiden-Wurm in seinem Gewebe)
- So steiget und fällt (Eine herab-fallende Stern-Putze)
- Man findet wenig Pracht in alten Adels Schilden
- Wie ist die deutsche Welt in Neuigkeit ersoffen
- Kund und zuwissen sey der Compagnie gethan (Der verkleidete Comödiant)
- Es hat mich meine Braut geziert mit mancherley (Der erste verkleidete Schäfer)
- Schöne Wilden, seyd gelinder (Der andere verkleidete Schäfer)
- Weil uns noch die Jahre günnen (Dritter verkleideter Schäfer)
- Hier schauet uns die Nimphen von dem Lande (Die verkleidete Schäferinnen)
- Gold, Seide kan nicht Ind und Perse nur gewähren (Braut-Gedichte)
- Dergleichen Ahnen Zahl, von denen sie entsprissen
- Nun werff ich ab das Joch der stillen Einsamkeit
- Ein Spiegel (Sinnen-Bilder auff ein Braut-Bette)
- Ein Einhorn, darauff geschrieben: Freyheit (Andere Sinnbilder, auff die Wappen der Vermählten)
- Ich bin das reine Glaß, das noch kein Staub befleckt
- So giebt Lorette nun dem Kräntzgen gutte Nacht
- Ich bin der Schöpffer nicht, noch in Geschöpffes Orden (Räthsel aus dem Italiänischen übersetzet)
- Was ist das höchste Gutt auff diesem Erdenkreiß? (Wahre Freundschafft, Sechstinne)
- Fremde Kleider, falsche Haare
- Friedlich ists am besten leben
- Tieffe See ist zu ergründen
- Lieb und Zorn erhizt die Jugend
- Ergötzet die Sinnen
- Wenn dir nicht mehr das Brodt der Eltern schmeckt (Schertz-Gespräch zwischen Bruder und Schwester)
- Wie kommts, daß jeder fast mit dem nicht ist zufrieden (Unvergnügung, aus dem Horatius)
- Fünff Sinnen geben sich uns itzund anzuschauen (Fünff Frauenzimmer, fünff Sinnen)
- Wer kommen will in dieses Hauß/ (Verbündnis-Regeln der Gesellschafft zum weltlichen Einsiedler)
- Ich muß nun von dir scheiden (Abschied von der Gesellschafft zum weltlichen Einsiedler)
- Nun mag ich nicht mehr leben
- Es hielten mich Verdruß und Kümmernis begraben
- Der Sommer endet sich, die warmen Tag entfliehen
- Die Armutt führt den Fried, und dieser Reichthum ein (Umwechslung aller Dinge)
- Nach Bogls Laens Tod, Ligstu bei Carlens Throne (Jahrzahl der Eroberung Stettin)
- Al Hombre spielt mit uns der bleiche Schatten-Mann
- Wer will sich auff Labet mit mir zu spielen wagen? (Labet oder der in den Pamphilius verkleidete Tod)
- Das Trappeliren ist der Welt gemeines Spiel
- Verkehren kan bald Lust und bald Verdrüß gewähren (Das Glücke spielt Verkehren)
- Ich war nach fremder Kost verstohlen ausgegangen (Der versperrte Näscher)
- Ich kan dir nichts als Glaß, mein Kind, für dißmahl schencken (Uber zwey Spiegel)
- Ich will dir nichts als Glaß, mein Kind, für dißmahl schencken.
- Geschencke wird mir von drey Königen gegeben (Maria Medicea, verwittibte und vertriebene Königin von Franckreich, zu Cölln lebende!)
- Drey Könge schencken mir auff unterschiedne Weise
- Drey Könge zahlen mir verdienten Mutter-Sold
- So gehts mein Pithias, mir müssen immer leiden (Trost in allerhand Verdrüß)
- Am Bober ist der Ruhm der deutschen Reim‘ entsprungen
- Soll wahres Lob die Schuld der Schmeicheley verdienen
- Nachdem man überall Accisen fordert ein (Die Gicht-Accisen)
- Scharffe Zungen, stumpffe Degen (Ubersezte Spruch-Reimen)
- Mit Worten wird der Feind vergebens angegriffen
- Damit der starcke Feind aus seinem Vortheil weiche
- Wie sehr ein kühner Held gefürchtet ist in Kriegen
- Das Glück im Kriege steht auff ungewissem Grunde
- Es läst nicht allemahl der weise GOTT geschehen
- Von Gottes starcker Hand wird glücklich ausgeführet
- Wer sein vertrautes Amt gedencket wohl zu führen
- Wem anvertrauet seyn des Vaterlandes Sachen
- Wer kan mit starcker Hand dem Höchsten widerstehen
- Man wird in kurtzer Zeit des schweren Krieges müde
- Wer sieget, wann nicht Gott das Glücke selber giebet?
- Ulysses kan er nur sein Ithaca begrüssen
- Der Menschen meister Theil will lieber Geist und Leben
- Es wird das Vaterland von uns so hoch gehalten
- Wen Gottes starcker Arm in Sicherheit will setzen
- Wer mit dem Höchsten sich in einen Streit will wagen
- Durch Behuff der Zeit
- So bald der erste Thränen-Guß ist überhin geschossen
- Der faule Schlaff ist nicht den wachen Musen hold
- Besser Konig in dem Hertzen, auff den Lippen Galle führen
- Daß man vor dem Feinde mög unbewehret sicher bleiben
- Es seyn zur Eyffersucht geneigt des Menschen Sinnen
- Wie will mit Fremden sich vertragen und begehen
- Den Fremden hütte dich was Leydes zuzufügen
- Des Höchsten starcker Arm kan heilen und verletzen
- Wer neue Kräffte sieht vertrauet seinen Händen
- Es ändert offtermahls die vor-geliebten Sitten
- Des Höchsten starcker Hand, die alles kan erreichen
- Wann grosser Herren Zorn bricht aus in hartes Dräuen
- Wann ein erzürnter Fürst mit Dräuen pflegt zu wütten
- Es führt der leere Bauch zu allem Bösen an
- Ein Armer, will er nicht in höchster Noth verderben
- Es können sich der Schlaf und Sorgen nicht vertragen
- Wer ohne Nutzen reist in weit-entlegne Lande
- Läst gleich der höchste Gott die Rache manchmahl schlaffen
- Wer müßig geht, der ist bey Leben todt
- Was die Vernunfft nicht hat zum festen Grunde
- Laß dich aus Unbedacht zu keiner Sache treiben
- Wieg, was du wagen wilt, und handle nicht verwegen
- Im Fall den feigen Leib kein Helden-Blutt erhitzet
- Wer scheu und furchtsam ist, geht zeitlich auff die Seite
- Was dir die leichte Gunst des Glückes räumet ein
- Nimm nicht vor eigen an, was vom Gelücke kümmt
- Ein jeder lasse sich zur Folge willig finden
- Vors Vaterlandes Heyl sich nicht erweisen träge
- Was wenig greiffen an, bleibt aller Orte stecken
- Das starck getriebne Werck, die Arbeit vieler Hände
- Wie kan der schwache Leib dem Willen gleiche streiten
- Wo nicht beysammen stehn das Wollen und das Künnen
- Gleich dem leichten Spinnen-Netze
- Wer Lust zu Händeln hat, entblöße nur das Eisen
- Gleiche Straffe gleicher Sünden
- Billig tragen gleichen Lohn
- Ein tugendhaffter Helden-Sinn
- Wann Gott zurücke zeucht die reiche Gnaden-Hand
- Was ist der schwache Mensch, als Erde von der Erden
- Es hielt die alte Welt vor besser Seyn als Schein
- Ein tugendhaffter Sinn, ein kühner Helden-Mutt
- Die zu Nutz dem Vaterlande mit bewehrter Faust gestorben
- Wer auff Beständigkeit gerichtet seine Sinnen
- Wer den Höchsten zum Gehülffen, Tugend zur Gefertin hat
- Wers mit GOTT und Tugend hält
- Diß sind wahre Freunde nicht, welche gutte Worte geben
- Ein ritterliches Schwerdt und weises Buch erhält
- Gold und Eisen, Schwerdt und Geld
- Schaue was du fängest an
- Süsser Freunde Gegenwart dient zu Felde vor den Wagen
- Leg andern ja nicht auff dergleichen harte Bürde
- Wer mit Gedancken mehr als mit den Worten liebet
- Liebe, Nacht und kühler Wein
- Das Glücke wendet sich, der Ehre Rauch verschwindet
- Es mag vom Spiel und Balle scheiden
- Des schönen Leibes grade Pracht
- Zwar das Gedächtnis ist ein Schatz von grossem Werth (Petrarcha, Est aliquid bene qui meminit)
- Die blasse Sorge wird mit dir zu Segel gehn
- Schaue daß du nicht zu sehr dich die Hoffart zwingen läst
- Bau auff der Tugend Grund der Ehre festes Hauß
- Trunck, Spiel und Lieben ists, was der und jener thut
- Es wird, weil sich ein Geist in meinen Adern reget
- Die Natur läst ihre Gunst gegen alle gleich erscheinen
- Wer einen Edelmann ohn eigne Tugend schaut
- Wie ohne Widerkunfft der Strom das Wasser führt
- Kanst du nur die Heller sparen
- Wilt du in der Welt was seyn, mühe dich was zu erwerben
- Geht mir gleich der lahme Reim von Natur nicht wohl von statten
- Was kan die Nachwelt mehr zu unsern Lastern thun?
- Will dein bethörter Geist der falschen Stirne trauen
- Wo der Schalck im Hertzen sizt
- Bey Stieffel und Sporn
- Mitgifft ist der Männer Gifft
- Wer da tracht auff schönen Leib
- Wenig kömmt wohl in Gedancken
- Was ist Ehre, wanns allein bey der blossen Ehre bleibt?
- Was bleibt von Reichen unbekant?
- Wie wenig können doch das wahre Gutt erkennen?
- Manch Hauß stürzt eigner Wunsch, der zeitlich kömmt zu Wercke
- Viel muß ihr Geld und Gutt zum frühen Grabe bringen
- Wunsch um Wohlgehn und Vermögen
- Bey Holtz und Thon wird frey getischt
- Wirst du dich, wer du bist, nur selbst zu Rathe fragen
- Sey nicht in der Rechnung faul
- Ist ein Kressel in der Taschen
- Viel lernen, wenig nützen, viel wissen, sich nicht kennen
- Bist du schön; so lehrt der Spiegel auch der Seele Glantz zu schätzen;
- Siehst du einen elend seyn
- Wen du siehst gedultig seyn
- Gib selber Gott anheim, was er dir schicke zu
- Was man an dem armen Baur offt für straffbar will erkennen
- Wer gesündigt, wird zuerst hassen was er hat verbrochen
- Rauher Küttel, raucher Peltz kennt und treibt viel minder Sünden
- Itzund fragt die meiste Welt
- Hast du nur Hunger, Durst und Kälte zu vertreiben
- Beym Wein wird mancher Freund gemacht
- Vier Winde sind die unsre Ruhe stören
- Was hilfft der auff sich selbst erzürnten Sinnen Streiten
- Es ist kein guttes Weib: und schlägt dir eines bey
- Wer viel von Rache spricht, für dem laß dir nicht grauen
- Betrügliches Versprechen
- Kühner Mutt bezwingt das Glücke
- Unglücke raubt das Gutt
- Wer nicht hört auff beyden Theilen
- Dieses ist der Fürsten Ruhm, den kein Feind vertunckeln kan
- Bey den Thränen seiner Erben
- Wo die Sachen übel stehn
- Niemand hebt zu spät diß an
- Wer allen zu bekant, ihm selber fremde lebt
- Glücke wird gar selten alt
- Wem hat Gott gesagt den Tag
- Lange gnug hat der gelebt
- Wahrer Tugend heller Glantz kan niemahls im Schatten gehen
- Nur die Gütter des Gemüttes bleiben fest und unverrückt
- Jugend ist der Liebe Mutter, Füll und Müßiggang die Amme
- Mehr falscher Schein und minder Sicherheit
- Beute soll der Knechte seyn
- Wer hat eine Zeit erblickt
- Besser ists mit Ruhm erkalten
- Helden-Mutt sucht seinen Feind, nicht des Feindes Geld zu fangen
- Des Menschen Haubt ist auffgericht
- Das schnöde Geld vertreibt und bringt viel Harm
- Wenn du etwas geben wilt, höre mit gelinden Ohren
- Ein guter Nahm ist keiner Zeiten Raub
- Wenn Adel ohn Tadel läst scheinen die Flammen
- Laß deinen Sinn das Glücke nicht verdrehn
- Zungen sind der Weiber Schwerdt
- Dem Alten das Grab, dem Jungen das Weib
- Jungen buhlet selbst das Glücke
- Mit schlaffen wird niemand den Sieg erlangen
- Wer den Sturm hat überstanden
- Was man nur von hören-sagen
- Nicht die Mauren, nicht die Wände
- Wir leben allesamt dem Irthum unterthan
- Jedwedem bleibet schon sein Mangel auffgelegt
- Der Sonnen Glantz verfällt doch steigt sie wieder auff
- Was ist doch seliger, als sorgen ohne Sorgen
- Wer Liebe meiden will, dem sey der Mund geschlossen
- Schönen, traut der Farbe nicht
- Wie der Vogel eignen Flug
- Untersteht sich diß der Knecht
- Wie thöricht, wer sich will an einen Menschen binden
- Der Bodem, dem gutt Korn und Weitzen anvertraut
- Solt ein jeder alles künnen
- Unwiederbringlich ist der edlen Zeit Verlust
- Ungleiche Zahl
- Bald schickt des Glückes Gunst die reichsten Gaben aus
- Alles kommet mit der Zeit
- Unabgebrochne Müh kan alles überwinden
- Alles wird numehr schlimmer auff der bösen Welt
- Was man öffters jung gethan
- Grosse Gütter magstu preißen
- Wer die Ursachen nur vorhero kan ergründen
- Wann die Baurn ihr Glücke wüsten
- Jedweder bester Tag geht uns zu erst dahin
- Den Lastern die man nicht entdeckt
- Offt kan wohl eine Sache klein
- Man muß in Noth den Mutt nicht lassen fahren
- Des Pöfels ungewisser Sinn
- Was izt bitter gehet ein
- Der Uberwundnen Heil ist auff kein Heyl zu hoffen
- Bin ich Feind, so steht mir frey
- Gold-Hunger, schnöder Durst nach ungewissen Güttern
- Dessen Hauß steht lang und fest
- Wer ist so klug, der den ins Netze zieht
- Was gegenwärtig Hertz und Sinnen pflegt zu kräncken
- Wem ieder Zufall soll ein Unglücks-Bote seyn
- Was kan ein blinder Zorn und scheeler Eyfer nicht
- Wo deutsche Redligkeit wohnt in getreuen Sinnen
- Kein Ubel ist so rasch und schnell, als das Geschrey
- Kurtzer Sinn und lang Gewand
- Wenn du deine Thaten, die nichts taugen
- Langer Röcke, kurtzer Sinnen
- Gutter Rath kommt über Nacht
- Was der Abend nicht vollbracht
- Führt mich ein grosses Schiff, trägt mich ein kleiner Kahn
- Hab ich ein grosses Schiff zur Fahrt
- Ob mich ein grosses Schiff, ein kleiner Nachen trägt
- Führt mich ein grosses Schiff, ein kleiner Kahn dahin
- Sitzstu gutt, so sitze feste
- Mahler und Poeten
- Man sucht durch Land und See das Glücke wohl zu heben
- Die Frau, die dich zu Tisch und Bette soll ergötzen
- Wenn du den Grauß betrittst und schaust die alten Mauren an
- Schon, o Tod, was zu dir kümmt
- Wer hat den Papagay gelehrt sein höfflich Grüssen
- Dein Wissen ist ein blöder, so viel als Unverstand
- Was nutzet dir alleine viel zu, dein unbekandtes wissen
- Ahnen die man rechnen kan
- Offt wo ein völlig, volles Korn der Furche ward vertraut
- Grosse Kieffern müssen offt für der Winde Macht erzittern
- Ein Tag stösst den andern fort, unter Sorgen und Beschwerden/
- Niemands-Freund die schwartze Nacht
- Nicht zu weit auff hohe See, nicht zu nah auch am Gestade
- Wie ich heute bin gesinnt, warum war ichs nicht vorhin?
- Ein Knabe, der nun Fuß und Zunge brauchen kan (Die vier Alter)
- Ein Knabe, der nun redt und sicher lauffen kan
- Wer das göldne Mittel liebt, steckt nicht unter Spinnenweben
- Gutt sprost von gutter Art: der Hengst weist sein Gestütte
- Ob die Eiche wird belaubt
- Daß nichts Ewigs hier zu hoffen, lehret uns das schnelle Jahr
- Der Nachruhm kluger Schrifft ist zwar der Tugend Lohn
- Nicht wer viel hat, ist beglückt
- Ob dich gleich der Pfenning sticht
- Trag manchen biß nach Rom, setz ihn nicht leyse, sanffte nieder
- Krätze nehm den Lezten ein
- Thut ein gesezter Geist
Uberschrifften und Sinn-Gedichte
- Ich bin der Hercules, dem Himmel, Hölle, Welt (Hercules Bildnis)
- Geht diesen Käyser an, der Liebsten Haar zu zählen (Nerons Bildnis)
- Der so viel Feinde war gewohnt zu überwinden (Simson)
- Gemeines Sprüchwort schäzt den Mann aus seinem Gange (Unterschied der Sprachen und Gemütter)
- Du wirst zwar Jungfrau noch, doch zweiffelhafft genennt
- Es lies um ihren Mann Manuholde Thränen flüssen
- Der Wirbel träget Gold und Ertz der rothe Bart
- Liegt nicht bey iedem Hauß ein wachsam Hund an Ketten
- Es hat des Höchsten Mund dem Menschen anbefohlen
- Du billst nach Hundes-Art und schmeichelst wie ein Hund
- Es kan dein gantzer Leib die Ele kaum erreichen
- Dein Arm will meinen Leib, dein Mund mein Hertz umschlüssen
- Wann dein beredter Mund sich einmahl auffgethan
- Dein grosses Geld und Gutt halff dir Filinden freyen
- Der Schleiffstein schärffet nicht, man muß ihn vor begüssen;
- Der Wetzstein machet scharff, thut selber keinen Schaden
- Der Jungfrau-Nahme will den Jungen nur gebühren
- Wer dich und die Nessel schont
- Wie vielen hat der Wein das Leben abgestohlen
- Weinholden sollen wir zur Zahl der Weisen lesen
- Wer ihm zum Ziel den Grund der Gläser vorgenommen
- Die Handschuh sollen noch Zibeth und Bisam schmecken
- Ihr Alchymisten last eur Geld in Rauch verspringen
- Es läst ihm Pollio viel schöne Wagen mahlen
- Manvarten wolte man mit Handschuh nächst begaben
- Du hast dein eitles Haubt mit Balsam angefeucht
- Ist einem Raben nicht ein Heuchler zu vergleichen?
- Wo der Mund zuviel gethan (Auff das Schröpffen)
- Theuer Brodt, gesteigert Saltz, hohe Steuer, fallend Geld
- Unnoth ists, daß man izt nach viel Verkleidung frage (Fastnacht)
- Zwar heute zieht die Welt viel falsche Kleider an
- Verdecke das Gesicht, verändre Bart und Haar
- Nimphe, schafft den Spiegel ab, welcher euch forthin verkennt
- Nimphen, eure kluge Brust
- Die Jungen bestänckt (Sprüchwörter)