Uber die Worte: Ach Gott/ wie theuer ist deine Güte/ daß Menschen wohnen unter dem Schatten deiner Flügel

Gott/ wie theur ist deine Gütte/
Daß der Menschen schwache Schaar/
Als in einer sichern Hütte/
Frey von Plagen und Gefahr/
Von betrübter Angst verschont
Unter deinen Flügeln wohnt.

Ach wie theur ist deine Gütte/
Die uns Geist und Athem schenckt/
Ziert an Gliedern und Gemütte/
Stets auff unser Wohlseyn denckt.
Die uns/ weil wir in der Welt/
Trägt/ verpflegt und unterhält.

Ach wie theur ist deine Gütte/
Die uns unermüdet liebt/
Die uns über unsre Bitte/
Leibs- und Seelen-Gütter giebt/
Die uns warnet/die uns führt/
Die man täglich neu verspürt.

Unter deinem Gnaden-Schirme
Leben wir in sichrer Ruh/
Wenn des rauhen Unglücks-Stürme
Noch so hefftig dringen zu/
Satans List/ der Feinde Macht
Schadt uns nicht bey deiner Wacht.

Wie ist deine Gütte theuer/
Wenn dein Blitz und Donner dräut/
Wenn ein unvermuttes Feuer
Tausend Funcken um sich streut/
Löschest du sie selber aus/
Und beschirmst uns Hoff und Hauß.

Grosser Gott/ in solche Gütte
Laß uns stets befohlen seyn/
Segne ferner und behütte
Was wir durch dich sammlen ein/
Segne uns an Leib und Geist/
Biß dich beydes ewig preist.

III. Himmelschlüssel oder Geistliche Gedichte 68

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