Klage über den tödtlichen Hintritt Herrn George Friderichs von Abschatz/ Königl. Mann-Recht-Sitzers und Landes-Eltisten des Fürstenthums Breßlau

Ich/ zweyer Väter Sohn/ ein Wahlkind fremder Gütte/
Muß izt zum andern mahl verlassne Wäyse seyn.
Ich war ins fünffte Jahr nicht längst getreten ein/
Als mir entzogen ward mein Vater von Geblütte/
Sein Bruder zeigte sich als Vater von Gemütte/
Vorsorge/ Zucht/ Verlag und eigner Tugend Schein
War Fackel/ Stab und Bahn zu meinem Wohlgedeyn.
Nun seh ich wie der Tod mein Glück auffs neu zerrütte.
Gedult! der Höchste wird noch ferner Vater bleiben.
Dein Nachruhm/ edler Freund/ schwebt um des Himels Pol.
Der reinen Seelen gehts in Gottes Händen wohl:
Ich will zur Danckbarkeit auff deine Grabstätt schreiben:
Durch Tugend und Verstand nach wahrer Ehre streben
Heist seinen Ahnen gleich/ wie der von ABSCHATZ/ leben.

VII. Leichen- und Ehren-Gedichte 3

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert