Der unbekandte Liebhaber

Schau die Künheit fremder Hand/
Welche/ sonder dich zu kennen/
Macht durch diese Schrifft bekant
Ihrer treuen Seele Brennen/
Welche dich nicht kennen will
Und nur kennet allzuviel.

Fordre meinen Nahmen nicht
Biß ihn wird die Zeit entdecken/
Und der treuen Dienste Pflicht
Gleiche Flamm in dir erwecken/
Biß man mich auch ungenennt
Gleich wie deine Tugend kennt.

Mehr ich deiner Sclaven Zahl/
Du bist drum nicht mehr geplaget;
Wenn ein andrer seine Qual
Dir mit langen Worten klaget/
Sollen stumme Dienst allein
Meiner Liebe Zeugen seyn.

II. Anemons und Adonis Blumen 2

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