Sieh wie das Ährenfeld vom goldnen Abendduft
Befriedigt schweigt, und tief heraus die Wachtel ruft.

Sie ruft: So lange hab' ich euer Feld gehütet,
Nun hüt' ich's euch nicht mehr, denn ich hab' ausgebrütet.

Habt Dank, daß ihr geschont, solang ich hier gewohnt;
Kommt, erntet nun, und seid von Segen reich belohnt!

Die Ähren nicken drein im letzten Abendschein,
Geerntet wollen sie am nächsten Morgen seyn.

Vor einem andern Klang verstummt der Wachtel Sang,
Die Sicheln hämmert man das stille Dorf entlang.

O könnten wir es froh erwarten wie die reifen,
Wenn über Nacht man so wird uns die Sichel schleifen.

Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5, 1839, XIII. 48

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