Nicht Pyramiden, die Jahrtausenden getrotzt,
Daran die Gegenwart wie Moos am Stamm schmarotzt;

Von Elefante nicht die Wunder noch Ellore,
Und nicht am Kaukasus Alanen-Hunnenthore;

Noch eine Mauer, die ein Weltreich weit umzirkte,
Spricht so vom Riesengeist, womit die Urzeit wirkte,

Alswie die Sprache, die auf einmal sie ersann,
Der nicht ein neues Wort der Geist zusetzen kann:

Der Thurm von Babel, den zum Himmel sie gebaut,
Von dessen Zinnen sie vernahmen Götterlaut.

Der Thurm ist umgestürzt, der Himmel unerstiegen,
Davon die Sprachen nun als Trümmerhaufen liegen,

Wovon mit einem je sich je ein Volk begnügt,
Und seinen Geistesbau daraus nothdürftig fügt.

Der umgebaute Schutt, verwitternd Jahr um Jahr,
Zeugt im Verfall noch klar, wie stark der Urbau war.

Nun sucht die Wissenschaft mit künstlicher Verküttung
Der Reste mühsam herzustellen die Zerrüttung.

Doch nur die Kunst besiegt die Stoffverkümmerung,
Die Uranfänglichs schafft auch aus Zertrümmerung.

Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5, 1839, XIII. 15

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