Albert, Eugen d' * 10. Apr. 1864 in Glasgow † 3. März 1932 in Riga Pianist und Komponist
Inhalt
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Leben und Werke
- Der Rubin (d'Albert nach Friedrich Hebbel), Musikalisches Märchen 2 Akte (12. Okt. 1893 Karlsruhe, Hoftheater) DETAILS Personen
Der Kalif - Baß
Der Vezier - Bariton
Der Kadi - Tenor
Asaf, ein Jüngling - Tenor
Hakam, sein Kamerad - Bariton
Irad, ein Greis - Baß
Rustan, Henker - Tenor
Soliman, ein Juwelier - Bariton
Bedura - Sopran
Gefolge des Kalifen, des Veziers und des Kadi, Gefangene, Musikanten, Volk, Sklavwen und Sklavinnen
Ort
Bagdad
Handlung
Akt I Geschmückter Platz in Bagdad. Inmitten regen Straßentreibens treten in Bettlertracht Alaf und Hakam auf. Ersterer staunt über die städtische Pracht und teilt seinem Freunde mit, daß er während der Wache am Sterbebette seines Vaters, eines armen Fischers, geträumt habe, er würde Kalif. Hakam verspottet ihn deshalb so grob, daß Alaf sich von ihm lossagt. In glänzendem Zuge kommt der Vezier und verkündet, der Kalif verspreche Reich und Krone demjenigen, der ihm die verschwundene Tochter Bedura zurückbringe. Aus seinem Laden tritt der Juwelier, der mit Alaf ein Gespräch anknüpft, um sich dadurch zu vergewissern, ob sich seine Schwerhörigkeit gebessert habe. Er zeigt dem jungen Manne Edelsteine, unter denen besonders ein prachtvoller Rubin Alafs Bewunderung erregt. Schließlich eintreißt er, geblendet von dem Glanze, dem Juwelier das Kleinod und will damit entfliehen. Den Flüchtling ergreift Hakam, der falsche Freund, und der Kalif verurteilt Alaf zur Bastonade und zum Tode. Selbst der Juwelier fühlt Mitleid mit dem jungen Manne und gewährt ihm das Verlangen, den Rubin bis nach der Vollstreckung des Urteils behalten zu dürfen. Die Vorbereitungen zum Strafvollzug am Tatort werden sofort getroffen, doch als der Henker die Hand nach Alaf ausstreckt, erscheint plötzlich der Greis Irad und versinkt mit Alaf unter Donner und Rauch in die Erde.
Akt II Erleuchteter Gang unter der Erde. Irad verkündet Alaf das Geheimnis des Rubins. Der böse Geist habe die allerschönste Jungfrau in diesen Stein hineingezaubert. Sie erscheine demjenigen, der um Mitternacht drei Küsse auf das Kleinod drücke. Irad verschwindet, und als die Glocke die Mitternacht kündet, tut Alaf nach Irads Worten, und Bedura, des Kalifen Tochter, erscheint und fleht um Hilfe gegen den bösen Zauberer, der drei Tropfen Blutes von ihr verlangt und, als sie sich geweigert, sie in einen Rubin verwandelt habe. Leicht sei es, sie zu erlösen, doch dürfe sie das Geheimnis nicht nennen, er selber müsse darauf kommen. Als der Muezzin abermals die Stunde ruft, verschwindet Bedura, Alaf ergreift mit einem Schrei den Rubin, und die Grotte versinkt mit Getöse.
VERWANDLUNG: Straße in Bagdad. Alaf liegt wie betäubt, das Kleinod in der Hand. Hakam kommt hinzu und sucht es ihm zu entreißen. Da erwacht Alaf und ringt mit ihm. Abermals erscheint unter dem Tumult des Volkes der Kadi. Alaf wird zum Kalifen geführt, um dort sein Urteil zu erfahren. Den Rubin behält er fest in der Hand.
VERWANDLUNG: Garten des Kalifen. Der Kalif will den Rubin haben, denn er funkelt wie das Auge seiner verlorenen Tochter. Alaf weigert sich, ihn herzugeben, eher möge man ihn töten. Da befiehlt der Kalif zornig, den dreisten Jüngling niederzustechen. In diesem Augenblick schleudert Alaf den Rubin, damit ihn niemand anders besitzen solle, ins Wasser und zückt den Dolch wider seine Brust. Doch eine Stimme ruft: „Halt!” und Bedura erscheint und fliegt in des Vaters Arme. Sie ist erlöst, denn der Spruch des Zauberers lautete: „Wer der Rubin besitzt, der soll ihn wegwerfen wie einen Kieselstein.” Nun ist Alafs Traum vom Kalifenthron in Erfüllung gegangen, denn Beduras Vater setzt ihn seinem Worte gemäß zum Herrscher ein und gibt ihm die Gerettete zur Frau. Jubelnd huldigt das Volk dem neuen Kalifen. - Ghismonda (d'Albert nach Karl Immermann), Oper 3 Akte (1895 Dresden) DETAILS Personen
Tankred , Fürst von Salern - Bariton
Herzog Manfred - Bariton
Dagobert - Baßbariton
Guiscardo , sein Sohn - Tenor
Ghismonda , Tankreds Tochter - Sopran
Zeit
Anfang des 16. Jahrhunderts
Handlung
Akt I: Saal im Schlosse Tankreds. Ghismonda, die sich aus dem von den kalten Geboten der Etikette geregelten Hofleben hinaussehnt, weist die Werbung des Grafen Manfred zurück. Offen erklärt sie ihm, daß sie ihn wohl heiraten würde, wenn ihr Vater darauf bestände, auf Liebe von ihrer Seite dürfe er aber nicht rechnen. Manfred ist mit diesem Bescheid zufrieden. Beim Verlobungsfest läßt Manfred lebende Bilder stellen, und bei einem davon stehen Guiscardo, den vor kurzem erst sein Vater Dagobert zum fürstlichen Dienst aufs Schloß gebracht hat, und Ghismonda allein als Endymion und Luna. Schon während Ghismonda den schönen Jüngling darüber unterrichtete, was er bei diesem Bilde zu tun hätte, war in seinem jungen Herzen wilde Liebe zu der bezaubernden Frau erwacht, und er hatte beim Scheiden in elementarem Gefühlsausbruch den Saum ihres Schleiers geküßt. Als sich jetzt der Vorhang über dem gestellten Bilde senkt, verläßt Endymion seine Stellung und sinkt vor der als Göttin Luna noch schönern Ghismonda in die Knie. Dies hat Manfred noch bemerkt, und während das Fest seinen Fortgang nimmt, beschließt er, Tankred davon zu benachrichtigen und Rache zu nehmen.
Akt II: Schloßgarten. Ghismonda und Guiscardo gestehen sich ihre heiße Liebe, beschließen aber, ihren Herzen Zwang anzutun, sich zu trennen und nie wieder ein Wort der Liebe zu wechseln. Sie sind von Tankred und Manfred belauscht worden, und kaum hat Ghismonda Giuscardo verlassen, als ihr Vater hervortritt, den Jüngling barsch zur Rechenschaft zieht und, als er das Zusammentreffen mit der Fürstin leugnet, niedersticht. Entsetzt über seine Tat, sinkt er auf eine Bank, ruft selber um Hilfe und bezeichnet den herbeieilenden Dienern gegenüber sich selbst als den Mörder.
Akt III: Schloßterrasse. Als Ghismonda vernimmt, daß Guiscardo von ihrem eignen Vater ermordet worden, befiehlt sie, die Leiche vor sie zu bringen, und klagt sich selbst der Hauptschuld am Tode des Geliebten an, weil sie ihm Schweigen über ihre Liebe auferlegt. - Verwandlung. Saal bei Ghismonda. Vor der Leiche, ihrem Vater, ihrem Bräutigam und allem Hofstaat und Volk bekennt Ghismonda, daß nicht Manfred, sondern der Tote ihr Bräutigam gewesen sei. Sie bleibt allein am Sarge, bekränzt die Leiche, trinkt Gift und sinkt entseelt neben ihrer toten Liebe nieder. - Gernot (Gustav Kastropp), Oper 3 Akte (1897 Mannheim) DETAILS Personen
Gernot, König der Sueven - Bariton
Hubald, ein blinder Greis - Baß
Helma, dessen Tochter - Sopran
Marbod, dessen Sohn - Tenor
Buggo, des Königs Vertrauter - Baß
Waltrudis, Witwe des Königs Wulf - Alt
Die Elfenkönigin - Sopran Chor
Elfen und Frauen, Edelinge und Mannen
Ort und Zeit
Am Bodensee vor den Römerkriegen
Handlung
Der düstere Suevenkönig Gernot hat sich durch Mord des Königs Wulf den Thron erobert und ist in Liebe zu der schönen Helma entbrannt, die einsam in den Bergen in treuer Hut ihres blinden Vaters und ihres vermeintlichen Bruders Marbod aufwuchs. Er ist dem Hause der Geliebten nahe, doch Nebel umhüllen ihn, und aus dem Nebel hervor kichern die Elfen und locken den König zu Minnespiel und Reigen. Finster und stolz weist Gernot die Lockenden zurück, und auch dem Liebeswerben der Elfenkönigin begegnet er abweisend mit dem Geständnis, daß ihn sehnsüchtige Liebe zu einem Erdenweibe ziehe. Da trifft ihn die Elfenkönigin mit schwerem Banne. Erwerben soll er die Maid, doch sein Glück mit dem Leben büßen, um dann doch ihr, der allzu kühnen Verschmähten, anzugehören. Gernot freit nun Helma und schließt, von Helmas Vater dazu gedrängt, mit dem vermeintlichen Bruder der Braut einen eideskräftigen Treubund. Doch schon vor der festlichen Hochzeitsfeier wird Marbod erst durch Buggo, einen unzufriedenen Vasallen des Königs, und später durch Waltrudis, die Witwe des Königs Wulf und seine Mutter, darüber aufgeklärt, daß er Wulfs Sohn sei, daß ihm die Krone gebühre, und daß sein Treueid nichtig sei, da auch Gernot seinem Vater die geschworene Treue gebrochen und ihn erschlagen habe. Marbod, welcher dem Könige Gernit weniger die Herrschaft als den Besitz der auch von ihm heißgeliebten Helma mißgönnt, weigert sich nun, dem Heerbanne, zu dem Gernot seine Mannen aufgeboten hat, Folge zu leisten, fordert vielmehr, von seiner MutterWaltrudis und schließlich auch von den mit Gernots finsterem Wesen unzufriedenen Sueven unsterstützt, Reich und Krone des Königs Wulf für sich und tötet schließlich im Zweikampfe den König Gernot, an dem der Blutrache für seines Vaters Tod zu nehmen hatte. Heil rufend ziehen die Sueven mit ihrem neuen angestammten Könige zu ersehnten Freudenfesten ab. Die unglückliche Helma, auf die dersie liebende Marbod nur verzichtet hatte, weil er sie für seine Schwester hielt und die er nun mit stürmischer Gewalt zum Weibe fortgeführt, und um den nun einsam daliegenden toten König Gernot erscheinen die Elfen und deren Königin, die nun volle Gewalt über seine Seele erlangt haben. - Die Abreise (Ferdinand Graf von Sporck nach einem Schauspiel von August von Steigentesch), Musikalisches Lustspiel 1 Akt (20. Okt. 1898 Frankfurt a. M.) DETAILS Ur-/Erst-/Wiederaufführungen
1899 Berlin; 1900 Strasbourg und Prag; 1902 Amsterdam (holl.); 1904 Basel; 1905 Wien; 1915 Zagreb; 1925 London (engl.); 1932 Brüssel (franz.)
Personen
Gilfen - Bariton
Luise, seine Frau - Sopran
Trott - Tenor
Ort und Zeit
Ein Lustschloß in Mitteldeutschland am Ende des 18. Jahrhunderts
Ort und Zeit
Dauer: ca. 30 min.
Handlung
Zwischen dem jungen Ehepaare sind Differenzen eingetreten, die den Herrn Gemahl bestimmen, zu verreisen. Er zählt aber erst an den Knöpfen ab, ob ja, ob nein. Hausfreund Trott, der in seiner Abwesenheit Luisen den Hof machen will, redet Gilfen zu, seinen Entschluß auszuführen; doch zu eifrig, so daß Gilfen argwöhnisch wird. Wohl führt er die Abreise aus, jedoch nur scheinbar; Trott aber benutzt schon diese ersten Minuten, wo der Freund fern ist, um die Gunst der Frau desselben zu werben, wird aber von ihre ersucht, davon abzulassen. Da kehrt Gilfen zurück, wundert sich zwar über Trotts Anwesenheit, verläßt aber mit ihm von neuem das Haus, um die letzten Zurüstungen zur Abreise zu treffen. Luise, verdrossen, daß ihr Mann sie kaum beachtet, klagt am Klavier über den Wandel der Liebe; Gilfen, der das Lied angehört, beschließt, ohne sich an Trotts neuerliches Drängen zu kehren, eine Aussprache mit seiner Frau zu erreichen. Hierbei finden sich die beiden Gatten wieder, und als Trott abermals den Freund aufsucht, ihn zur Abreise zu bestimmen, sieht er, daß er keine Aussichten mehr auf die Gunst Luisens hat, und reist nun selbst ab, aber nicht scheinbar wie Gilfen, sondern wirklich.
Gesangsnummern
- Sagt: reis' ich oder nicht? (Gilfen)
- Das Herz errät so leicht auf Kosten seiner Pflicht (Luise)
- Kennst Du des Weibes Herz (Gilfen)
- Doch nur die Freundschaft bleibt (Trott)
- Doch alles fehlte mir (Gilfen)
- Ich kenne einen Mann, eine Frau (Gilfen, Luise)
- Dies Lächeln zieht mich an und sagt mir: Reise nicht! (Gilfen)
- Verreisen sollt' der Mann (Trott)
Bild-/Tondokumente
1964 Jan Koetsier; Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks
Gilfen: Willy Ferenz
Luise: Lotte Schädle
Trott: Erwin Wohlfahrt
Calig 50 964 (1 CD)
1978 János Kulka; Philharmonica Hungarica
Gilfen: Hermann Prey
Luise: Edda Moser
Trott: Peter Schreier
Emi 065-30800 (1LP); Eterna 827 204 (1 LP)/CPO 999 558-2 (1 CD)
- Kain (H. Bulthaupt), Oper 1 Akt (17. Febr. 1900 Berlin, Hofoper) DETAILS Solisten
Adam - Baß
Eva - Mezzosopran
Kain - hoher Baß
Adah, sein Weib - Sopran
Abel - Tenor
Der kleine Hanoch, Kains Sohn - Sopran
Luzifer - Baß
Stimme des Herrn - vielstimmiger Chor
Ort und Zeit
Felsige Gegend zur Zeit der ersten Menschen
Handlung
In felsiger Ödenei erblickt man die Familie der aus dem Paradiese verstoßenen ersten Menschen. Adam und Eva ruhen, leidesmüde, vor ihrer Hütte; Adah, Kains Weib, schöpft an der Felsenquelle Wasser, während ihr Söhnchen Hanoch bei seinen Großeltern Kunde vom Paradiese erfragen möchte. Abgekehrt von den übrigen und düster vor sich hinbrütend, sitzt Kain, während der am Opfersteine lagernde Abel in seliger Verzückung von den Wonnen des Paradieses träumt.
Des Bruders schwärmerische Schilderung der in wachem Traume erschauten Wunder beantwortet Kain mit finsteren Worten, durch die gleich einem schüchtern aufflammenden Lichtscheine nur gelegentlich die zärtliche Liebe zu seinem Weibe und seinem Kinde hervorbricht.
Doch Adam will kein Klagen und Murren hören; er dankt dem Herrn für seine Güte wie für seine Strafe und stimmt einen Lobgesang an, in dem Eva, Adam und Abel miteinfallen.
Als Kain im Dämmern der Nacht allein zurückgeblieben und Gott verlästert, steigt aus dem Felsen mit bleichem Angesicht, und von schwarzen Fittichen umwallt, Luzifer, der gefallene Engel des Herrn, empor und lehrt Kain das Geheimnis des Todes, den er, der Furchtbare, als Wohltäter der Menschheit preist.
Kain huldigt ihm für diese Gabe und betet Luzifer an, da er ihm größer zu sein dünkt als Gott, der nur Qualen aufzuerlegen, diesen aber kein Ende zu setzen vermöge. Luzifer verschwindet darauf, und Kain sinkt auf das Gestein zu kurzer Ruhe nieder.
Allmählich wird es Morgen. Abel tritt aus der Hütte, um Gott in der erwachenden Natur zu lobsingen, während er Früchte auf dem Opfersteine ansammelt. Fröhlichen Sinnes weckt er den Bruder und fordert ihn auf, mit ihm zu opfern; Kain aber antwortet mit Ingrimm und will, daß Abel mit ihm dem Truge des Seins entsage und dem Herrn fluche. Abels Erwiderungen steigern sich zu immer begeisterteren Dankeshymnen, und Kain, durch sie aufgestachelt, ergreift die Axt und zertrümmert den Altar, dann erschlägt er den Bruder.
Nach dieser Untat, die ihn zum Bewußtsein gebracht, kommt es wie ein furchtbarer Schrecken über Kain; er sinkt über die Leiche des Bruders nieder, während unsichtbare Stimmen von allenthalben mit Entsetzen seinen Namen zu flüstern scheinen und schließlich aus der Höhe herab der Herr ihn nach seinem Bruder fragt und in rollenden Gewittern ein fluchendes Wehe! auf den Möder herniederdonnert. Adam, Eva, Adah und Hanoch, die den Herrn im Wetter zürnen hören, kommen aus der Hütte, erblicken den toten Abel und brechen in bange Wehklagen aus. Als Eva zürnend ruft, daß Kain ihr den liebsten Sohn erschlagen, während er und sein falsches Geschlecht fortleben, rafft sich Kain aus seiner dumpfen Verzweiflung auf und will dem Tode zur vollen Herrschaft helfen, indem er ihm auch seinen Knaben Hanoch opfert.
Nun aber hebt Adam die Axt wider Kain, und nur Adahs mutiges Dazwischentreten hemmt den tödlichen Streich. Durch Schauer kommt Kain zur Besinnung, und seiner bebenden Seele entringt sich nun das Bekenntnis, daß seine Sünde größe sei, als der Herr sie ihm je vergeben könne. Den aus dem Gewitter herabgellenden Verdammungsspruch mit resignierten Worten erwidernd, schreitet der Geächtete mit Weib und Kind über das blitzumlohte Gebirge fort, während Adam und Eva in starrem Schmerze an der Leiche des geliebten Sohnes verweilen.
Gesangsnummern
- Ein Glanz bricht durch der Bäume Wipfel (Abel)
- O wär es Nacht, ewige nacht (Kain)
- Wer klagt, wer murrt? Abend und Morgen preisen Dich, Herr (Adam)
- Hervor aus Wolken- und Sternendrang, hervor! Vor Gericht entbeut Dich mein Ruf (Kain)
- Rufst Du mich, Kain? (Luzifer)
- Bist Du Gott, der die Sterne schuf? (Kain)
- Luzifer bin ich, der Vater des Bösen, und mit der Sünde bracht' ich den Tod (Luzifer)
- Selig der Schlummer (Abel)
- Verfluchte Klänge (Kain)
- Gesegnet, der uns gegeben dem heiligen Wunder, dem Leben (Abel)
- Fluch ihm, der es gegeben, Wahnwitz dein Opfer, laß ab! (Kain)
- Wehe! Wehe! Was hast du getan? Unstet und flüchtig wandre dein Fuß (Der Herr)
- In selbstgeschlungenen Fesseln gefangen, zieh ich ins Elend, ich der Schuldige (Kain)
Das Thema ist in Dichtung (von Hans Sachs bis Byron, von Byron bis Kastropp und Bulthaupt) und Musik (von Förtsch, 1689, Piccini, Rud. Kreutzer bis Max Zenger (Oratorium) und Eugene d'Albert (im modern-deutschen, schwerdramatischen Stile), oft behandelt worden. Dichterisch am erhabensten noch immer von Lord Byron. - Der Improvisator (Kastropp), Oper 3 Akte (1902 Berlin, Königliche Oper) DETAILS Personen
Graf Angelo Malepieri, Podesta von Padua - Bariton
Silvia, seine Tochter - Sopran
Giovanna und Gianetta, ihre Dienerinnen - Sopran, Mezzosopran
Sesto, Haushofmeister - Bariton
Improvisator Cassio Belloni - Tenor
Ruffo und Blando, Sendboten des Rats - Tenor, Bass
Ein junger Capitano - Tenor
Ort und Zeit
Padua, 1540
Handlung
Akt I Platz in Padua mit Ausblick auf den Dom. Der Statthalter des unter venezianischer Botmäßigkeit stehenden Padua ist auf falsche Anschuldigung seines Haushofmeisters Sesto hin von dem furchtbaren Inquisitionsgericht, dem "Rat der Zehn", zu Venedig zum Tode verurteilt worden. Dieses Urteil bringen zwei geheime Sendboten des Rates, Ruffo und Blando, nach Padua, die sich, als Bettler verkleidet, unter das Volkmischen und dem Statthalter Malepieri sogleich verdächtig erscheinen, obwohl er von ihrer geheimen Sendung nichts weiß. Indessen ist sein Herz von Todesahnung erfüllt, und er teilt auf dem Balkon seines Hauses seiner Tochter Silvia seine Besorgnisse mit. Die Freude des Karnevals, den das Volk feiert, dünkt ihn nur wie ein Vorbote nahen Gewitters. Voller Missmut zeigt er sich dem Volke, das sich vor seinem Hause im Maskenaufzuge versammelt und Lieder und Fastnachtsscherze treibt, die indessen alle versteckte Anspielungen auf das den Paduanern verhasste Regiment Venedigs und seines Statthaltes bergen. Als nun Cassio Belloni, der berühmte Improvisator, von Silvia, Malepieris Tochter, aufgefordert, ein Loblied auf Venedigs Schönheiten singt und diesem Liede dann einen Trauergesang um Padua folgen lässt, bricht der Ingrimm des Volkes aus. Der Statthalter lässt die Menge umzingeln und den Sänger, und mit ihm die beiden ihm verdächtigen Bettler verhaften.
Akt II Kerker im Palast des Podesta. Cassio belauscht das Gespräch der nach ihm eingekerkerten Bettler, die von dem ihnen übergebenen Todesurteil Malepieris sprechen. Als er ihnen als Mitwisser ihres Geheimnisses gegenübertritt, versprechen sie ihm Befreiung, wenn er sich zu schweigen verpflichtet. Sesto besichtigt den Kerker, und die Bettler geben sich ihm zu erkennen und werden von ihm unter großen Ehrenbezeugungen frei gelassen. Cassio sinnt darüber nach, wie er den Anschlag gegen den Vater Silvias, die er liebt, vereiteln könne, und wir erfahren, dass er binnen kurzem die Schar der aus Padua Verbannten, verstärkt durch Truppen von Genua erwartet, um mit ihnen sein Vaterland vom Joche Venedigs zu befreien. Dem Brauche des Karnevals gemäß, darf Silvia in den Kerker hinabsteigen, um den Gefangnen zu verhören, sein Vergehen zu beurteilen und eine milde Strafe zu befürworten. Er gibt sich ihr zu erkennen als Sohn des von den Venzianern geschlagenen und verbannten Herrschers von Padua. Nach dem Tode des Vaters zog es ihn nach seiner Heimat, auf deren Befreiung er sinnt. Obwohl gewarnt, zu fliehen, hält ihn, seit er Silvia gesehen, nun obendrein auch noch die Liebe zurück. Sich über sie neigend, findet er an ihrem Halse ein Kettchen, das einst seine Mutter getragen. Sie erzählt ihm, eine sterbende Frau, die sie in ihrem Elend gepflegt, habe es ihr geschenkt und ihr dabei das Versprechen abgenommen, ihren verschollenen Sohn zu suchen und zu retten. Jetzt hat sie diesen Sohn gefunden und will ihr Gelübde erfüllen. Cassio teilt ihr nun mit, in welchere Gefahr ihr Vater und damit sie selbst schwebe, und während sie sich liebevoll umfangen, kommt Sesto mit Ruffo und Blanda. Silvia fordert den Gefangnen auf, ihr zum Karnevalsfeste ihres Vaters zu folgen. er eilt mit ihr die Treppe hinauf und schlägt vor den langsam hinterdrein kommenden drei Männern die Kerkertür zu.
Akt III Garten des Podesta. Karnevalsfest. Maskentanz. Silvia führt den Improvisator herei, und der Sänger stimmt ein Lied auf seine Befreierin an. Ein gefesselter Mönch wird vorgeführt, den man, da er unter den Kutte Waffen trägt, als Spion verhaftet hat. Er weigert Auskunft und wird ins Gefängnis gebracht. Cassio klärt den Podesta sodann darüber auf, daß Ruffo und Blando sein vom Rate der Zehn ausgefertigtes Todesurteil bei sich trügen. Graf Malepieri entläßt seine Gäste und erklärt Cassio und seiner Tochter, daß er ruhig in den Tod gehen wolle. Cassio beschwört ihn, die Tochter zu retten, und will sie sicher nach Rom bringen, aber Silvia weigert sich, den Vater zu verlassen. Tromptensignale erschallen, der Palast wird umstellt, doch vermag Cassio noch auf geheimem Wege zu entkommen, um Hilfe zu holen. Soldaten besetzen die Gartenterasse, und Ruffo und Blando verlesen das Urteil des Rats der Zehn. Da fallen draußen Schüsse, ganz Padua ist in Aufruhr, die bewaffneten Bürger greifen die Soldaten an. Ruffo und Blando fliehen und geben Sasto den Auftrag, das Todesurteil zu vollziehen, doch dieser zerreißt reuevoll das Urteil und eilt an der Spitze der Soldaten hinaus, seinen rechtmäßigen Herrn zu verteidigen. In banger Spannung harren Vater und Tochter, während der Kampf näher dringt. Da stürmt das Volk jubelnd herein, und auf einem von Mohren gezogenen Triumphwagen erscheint der Improvisator. Er ist von Genua zur Rückeroberung Paduas ausgesandt worden und soll nun, da ihm das Werk gelungen, als Statthalter dort herrschen. Er spricht den Grafen frei, läßt Ruffo und Blando über die Grenze schaffen, verzeiht Sesto und erhält Silvia zur Gemahlin.
Gesangsnummern
Akt I - Nun ist mit einem Male zu Ende alle Lust (Mönche)
- Dein Auge dunkelt wie die Nacht (Cassio)
- Mir träumt', auf einer Galeere [Venezia, wie gleicht deine Pracht] (Cassio)
Akt II - Ich Tor, was hab' ich nun begonnen (Cassio)
- Hoher Edelmann, empfanget diesen Brief (Blando)
- Auf dem Meer, o Gianetta (Capitano)
- Als Botin nicht der Liebe (Silvia)
- Eure Mutter war's (Silvia)
- Ein Gedenken soll es sein (Silvia)
Akt III - Ich seh dich an (Cassio)
- Hoher Herr, wenn närrisch ist (Giovanna)
- Verscheucht ist, was uns drohte (Finale) - Tiefland (Rudolf Lothar [eigentlich Rudolf Spitzer] nach Angel Guimerà), Musikdrama 3 Akte (1 Vorspiel und 2 Aufzüge) (15. Nov. 1903 Prag, Deutsches Theater; 16. Jan. 1905 Magdeburg; Erstaufführung der endgültigen Fassung) DETAILS Personen
Sebastiano, ein reicher Grundbesitzer - Helden- oder Charakterbariton / Hoher Baß
Tommaso, Ältester der Gemeinde, 90jährig - Seriöser Baß
Im Dienste Sebastianos:
Moruccio, Mühlknecht - Charakterbariton / Charakterbass / Baß-Bariton
Marta - Hochdramatischer / Dramatischer Sopran
Pepa, Magd - Sopran
Antonia, Magd - Mezzo / Sopran
Rosalia, Magd - Alt
Nuri - Soubrette / Spielsopran
Pedro, ein Hirt - Heldentenor / Jugendlicher Heldentenor
Nando, ein Hirt - Spieltenor / Tenor buffo
Eine Stimme - Baß
Ein Pfarrer - stumme Rolle
Bauern und Bäuerinnen
Ort und Zeit
Auf einer Hochalpe der Pyrenäen und eine Mühle im Tiefland von Katalonien, Ende des 19. Jahrhunderts
Orchester
3 Flöten (3. auch Piccolo), 3 Oboen (3. auch Englisch Horn), 3 Klarinetten (2. und 3. auch Baßkklarinette), 3 Fagotte (3. auch Kontrafagott), 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Baßtuba, Pauken, Schlagzeug, 2 Harfen, Streicher
Auf der Bühne Klavier, Glocken in Cis, Fis, Gis
Gliederung
Durchkomponiert
Dauer
ca. 2 1/2 Stunden
Verlag
Bote & Bock, Berlin
Handlung
Vorspiel: Felsenhalde in den Pyrenäen. Pedro hat seit langen Monaten in dem wilden Gebirge, wo er als Hirte im Dienste des reichen Sebastianos die Herden beaufsichtigt, keinen Menschen gesehen. Er sehnt sich nach Gesellschaft. Am liebsten würde er heiraten. Da erscheint Sebastiano mit dem Gemeindeältesten Tommaso. Auch Martha, die Magd und Maitresse des Sebastianos ist bei den Männern. Sebastiano beabsichtigt, seine Geliebte Martha, die er als sein Pflegekind ausgegeben hat, mit Pedro zu verheiraten. Er selbst gilt zwar als reich, doch ist dies nicht wahr. Im Gegenteil will Sebastiano durch eine reiche Heirat seine Kasse aufbessern. Martha aber, die nur widerwillig sich dem Wüstling Sebastiano hingegeben hat, entflieht entsetzt ins Tiefland, als so von seinem Vorhaben hört.
1. Akt: Das Innere der Mühle. Pedros gutmütig-einfältigem Charakter ist es zuzuschreiben, daß er die Sticheleien betreffs des Verhältnisses zwischen Martha und Sebastiano nicht merkt. Er heiratet Martha. Tommaso, der Gemeindeälteste, Macht sich Vorwürfe, daß er Sebastianos Plan gebilligt habe, denn Sebastiano gedenkt seinen intimen Verkehr mit Martha auch jetzt noch ungeniert fortzusetzen. Selbst in der Brautnacht soll Martha bei ihm sein. Martha entzieht sich zwar seinen Nachstellungen, kann aber auch mit ihrem jetzigen Gatten nicht gleich zusammen sein. Endlich findet Pedro Martha und freudig zeigt er ihr seine Ersparnisse, die er mit vieler Mühe angesammelt hat. Martha erfährt jetzt erst, daß Pedro von ihrem Verhältnisse mit Sebastiano nichts weiß. Sie durchschaut des Letzteren unsauberen Plan und schließlich offenbart sie sich Pedro, dessen lauteren Charakter sie erkannt hat. Pedro aber wird sie von jetzt ab vor den MNachstellungen Sebastianos bewahren.
2. Akt: Derselbe Schauplatz. Martha hat ihren Gatten Pedro schätzen und lieben gelernt. Um sich vor weiteren Zwistigkeiten zu schützen und um ihrem geliebten Pedro allein angehören zu können, vertraut sie sich dem alten Tommaso an. Dieser gibt ihr den Rat, ihrem Gatten die volle Wahrheit über ihr früheres Verhältnis zu Sebastiano zu sagen. Pedro will verzweifeln, doch schließlich verzeiht er ihr und beide wollen ins Gebirge flüchten, um mit dem Wüstlind Sebastiano nichts mehr zu tun zu haben. Aber Sebastiano will Martha zwingen, in der Mühle zu bleiben. Da stürzt Pedro auf ihn zu, doch Sebastianos Knechte befreien den Herrn. Die letzten Geschehnisse sind im Dorf allgemein bekannt geworden. Sebastianos Ruf hat sich dadurch nicht gebessert. Die von ihm geplane reiche Heirat hat sich dadurch zerschlagen. Er will daher wieder mit Martha verkehren, doch als er sich dem Weibe abermals nähert, stürzt Pedro in gerechtem Zorne herbei und erdrosselt den Wüstling. Pedro führt Martha in die Berge zurück, wo ihm niemand sein Weib rauben kann.
Bild-/Tondokumente
1943 Robert Heger; Chor und Orchester der Staatsoper Berlin
Antonia: Lore Hoffmann
Martha: Lieslott Enck
Nuri: Lore Hoffmann
Pedro: Will Störring
Pepa: Margrete Düren
Rosalia: Elfriede Marherr-Wagner
Walhall WLCD 0049 (2 CD)
1952 Charles F. Adler; Wiener Symphoniker, Chor der Wiener Staatsoper
Antonia: Anni Berger
Martha: Margarita Kenney
Moruccio: Harald Buchsbaum
Nuri: Friedl Riegler
Pedro: Waldemar Kmentt
Pepa: Helene Vopeska
Rosalia: Efriede Hofstetter
Sebastiano: Otto Wiener
SPA 40-2 (3 LP), Preiser Records PR 20022 (2 CD)
1953 Kurt Schröder; Chor und Orchester des HR Frankfurt
Antonia: Helene Bindhart
Martha: Aga Joesten
Moruccio: Georg Stern
Nardo: Franz Fehringer
Nuri: Hedda Heusser
Pedro: Max Lorenz
Pepa: Maria Madlen-Madsen
Rosalia: Christa Ludwig
Sebastiano: Carl Kronenberg
Tommaso: Otto von Rohr
Walhall WLCD 0049 (2 CD)
1953 Rudolf Albert; Chor und Orchester des Bayerischen Rundfunks
Antonia: Ruth Michaelis
Martha: Marianne Schech
Moruccio: Karl Hoppe
Nardo: Paul Kuen
Nuri: Rosl Schwaiger
Pedro: Bernd Aldenhoff
Pepa: Hanna Scholl
Rosalia: Lilian Benningsen
Sebastiano: Alexander Welitsch
Tommaso: Max Proebstl
Melodram 418 Mono 3 LP, Gala GL 100.715 (2 CD), Walhall WLCD 0039 (2 CD)
1954 Rudolf Moralt; Großes Wiener Rundfunkorchester, Chor der Wiener Staatsoper in der Volksoper
Antonia: Friedl Riegler
Martha: Helena Braun
Moruccio: Erich Kaufmann
Nardo: Erich Majkut
Nuri: Else Liebesberg
Pedro: Günther Treptow
Pepa: Erika Feichtlinger
Rosalia: Elisabeth Fez
Sebastiano: Ferdinand Frantz
Stimme: Hanns Koch
Tommaso: Walter Berry
Preiser PR20040 (2 CD)
1957 Rudolf Moralt; Wiener Symphoniker, Chor der Wiener Staatsoper
Antonia: Ruth Nixa
Martha: Gré Brouwenstijn
Moruccio: Eberhard Wächter
Nardo: Waldemar Kmentt
Nuri: Dodi Protero
Pedro: Hans Hopf
Pepa: Judith Hellwig
Rosalia: Kerttu Metsälä
Sebastiano: Paul Schöffler
Tommaso: Oskar Czerwenka
Philips 6768 026 (2 LP) / Philips 434 781-2 (2 CD)
1962 Hans Zanotelli; Berliner Symphoniker, RIAS Kammerchor
Antonia: Alice Oelke
Martha: Isabell Strauss
Moruccio: Ernst Krukowski
Nardo: Karl-Ernst Mercker
Nuri: Angelika Fischer
Pedro: Rudolf Schock
Pepa: Martha Musial
Rosalia: Margarete Klose
Sebastiano: Gerd Feldhoff
Tommaso: Ivan Sardi
Eurodisc XF 27666 (3 LP) / RCA CD 74321; Eurodisc 353 240 (2 CD)
1963 Paul Schmitz; Chor der Staatsoper Dresden, Staatskapelle Dresden
Antonia: Jola Koziel
Martha: Hanne-Lore Kuhse
Moruccio: Günter Leib
Nardo: Harald Neukirch
Nuri: Rosemarie Rönisch
Pedro: Heinz Hoppe
Pepa: Ingeborg Wenglor
Rosalia: Gertraud Prenzlow
Sebastiano: Ernst Gutstein
Tommaso: Theo Adam
Eterna 825 367 (3 LP) / Berlin Classics 9180-2 (2 CD)
1964 Arnold Quennet; Chor und Orchester der Deutschen Oper am Rhein
Martha: Astrid Varnay
Pedro: Hans Hopf
Sebastiano: Dezsö Ernster
Estro Armonico 059 (3 LP; live 2. Juni 1964)
1965 Hans Löwlein; Bamberger Symphoniker
Martha: Inge Borkh
Nardo: Johannes Elteste
Nuri: Caterina Alda
Pedro: Hans Hopf
Sebastiano: Thomas Stewart
Tommaso: Hans Bruno Ernst
Resonance CD: 445 067-2
1983 Marek Janowski; Chor des Bayerischen Rundfunks, Münchner Rundfunkorchester
Antonia: Angela Feeney
Martha: Eva Marton
Moruccio: Bodo Brinkmann
Nardo: Norbert Orth
Nuri: Carmen Anhorn
Pedro: René Kollo
Pepa: Maria Janina Hake
Rosalia: Anne Gjevang
Sebastiano: Bernd Weikl
Tommaso: Kurt Moll
RCA RL 70038 (3 LP) / Acanta 43 481 (2 CD); Arts 47501-2 (2 CD)
2002 Bertrand de Billy; Wiener RSO, Wiener Singakademie
Antonia: Béatrice Petitet-Kircher
Martha: Lisa Gasteen
Moruccio: Jochen Schmeckenbecher
Nardo: Raymond Very
Nuri: Adriana Queiroz
Pedro: Johan Botha'
Pepa: Anna Maria Pommer
Rosalia: Ulrike Pichler-Steffen
Sebastiano: Falk Struckmann
Tommaso: Kwangchul Youn
Oehms Classics OC 312 (2 CD, live) - Flauto solo (H. von Wolzogen), Musikalisches Lustspiel 1 Akt (12. Nov. 1905 Prag, Deutsches Theater) DETAILS Personen
Fürst Eberhard - Baß
Prinz Ferdinand - Tenor
Maestro Emanuele - Bariton
Musjö Pepusch - Bariton
Signora Peppina - Sopran.
Ort
Residenz eines deutschen Kleinfürsten
Rezeption
Eine hochinteressante Aufgabe, die sich dieser „hochadlige Klavierinterpret und legitime Erbe Lisztschen Virtuosenruhms, dessen Proteusnatur ihn in stand setzt, die heterogensten Schöpfungen, auch als Komponist, mit gleichvollkommener Anpassung an Idee und Stil wiederzugeben” (Smolian) hier gestellt hat: die Überlegenheit der deutschen über die italienische Musik darzutun. Er hat ein dankbares Libretto dazu in dem sinnreichen Scherze Wolzogens gefunden. Es braucht kaum gesagt zu werden, daß hinter dem Fürsten Eberhard und dem Prinzen Ferdinand König Friedrich Wilhelm I. von Preußen und sein Sohn Friedrich, nachmals „der alte Fritz”, zu suchen sind. Der Fürst hat zwei Kapellmeister am Hofe: den deutschen Pepusch und den „welschen” Emanuele; der erste „ist sein Mann”, zum andern hält der geistreichere, aber auch weichlichere Prinz. Die Handlung dreht sich im wesentlichen um die beiden Dinge: einen im Auftrag des Fürsten von Pepusch für 6 Fagotte gesetzten „Schweinekanon” und ein vom Prinzen veranstaltetes Musikfest, bei welchem, Pepusch zum Hohne, dessen Kanon vorgetragen werden soll. Darüber ärgert sich die, dem Pepusch zugetane, durch den Maestro an den Hof zitierte Signora Peppina, hinter der ein schlichtes Tiroler „Madel” mit kerndeutschem Herzen steckt, und setzt den Fürsten davon in Kenntnis, der nun den Prinzen zu einem für die gleiche Nacht angesagten Nachtmanöver kommandiert. Inzwischen erfährt der Fürst noch, daß ein österreichischer Graf an dem Feste des Prinzen anwesend sein werde, was sich aber dahin aufklärt, daß es sich bloß um einen Herrn hadelt, der die Peppina nach Wien engagieren will. Signora Peppina soll das Fest durch eine neue Arie Emanuels verschönern. Pepusch hat die Arie aber schon für die Flöte gesetzt und kontrapunktisch seinem Schweinekanon eingefügt. Als nun der Fürst den Prinzen nötigt, das flauto solo selbst zu dem Kanon zu blasen, lernt dieser den Wert von Pepuschs Fähigkeiten kennen und bittet ihn wegen der schlimmen Absicht, die er mit ihm vorgehabt, um Entschuldigung; aber auch der Füst hat sich von dem Talent seines Sohnes für die Musik überzeugt, so daß er die Meinung gewinnt, „ein Kerl, der sein eigenes Instrument so meisterhaft regiere, werde wohl auch die andere Meisterkunst lernen, richtig auf der Fürsten-Flöte zu musizieren”. Auf diese Weise nimmt der kleine Vorfall einen erfreulichen Abschluß für alle: Signora Peppina darf sich für ihre schönen Jodler und den gegebenen Wink eine Gunst erbitten, und erhält Pepusch zum Manne; sie sollen hinfort, wünscht der Prinz im Auftrage des Fürsten, „flauti due” mitsammen spielen.
Gesangsnummern
- Fiore del mondo! (Peppina)
- Die Lieb ist eine Jägerin (Peppina)
- La tua gloria (Peppina)
- Schnadahüpferl: Dö Leut, die sektier'n sich
- Grüß Gott z'sammen, Ihr Leuterl
- Dös Deutschland, dös Welschland, a jeds hat sei Art, und die Kunst laß mer leben, die die zwoa hat gepaart! (Peppina)
- Ein Hoch der Kunst! Der Kunst im deutschen Sinn! (Chor der Gäste) - Tragaldabas (Der geborgte Ehemann; Lothar), Komische Oper 4 Akte (1907 Hamburg) DETAILS Personen
Donna Laura , eine Edeldame - Sopran;
Tragaldabas , ein Nichtstuer, ihr Cousin - Bariton
Don Ottavio , Lauras Verehrer, ein Edelmann - Tenor
Tintamarro und Griffo , zwei Herumtreiber und Gauner - Tenor, Baß
Bubus und Minas , Polizisten - Tenor, Baß
Ibrahim - Bariton
Ein Wirt - Baß
Köche, Mädchen und Knaben, Pagen, Gäste, Gaukler, Volk
Ort und Zeit
In Cadix(z), 18. Jahrhundert - Jzeyl/Izeÿl (Lothar nach Armand Sylvestre und Eugen Morand), Musikdrama 3 Akte (6. Nov. 1909 Hamburg) DETAILS Personen
Der Prinz - Bariton
Izeÿl, eine Kurtisane - Sopran
Fürstin Sarvillaka - Mezzosopran
Scindya, Ram Shing, Cavaradjah, ihre Söhne, junge Prinzen - Tenor
Der Yogi - Baß
Prinzessinnen, Brahmanen, Bewaffnete, Büßer, Dienerschaft, Houris, Volk
Ort und Zeit
In einer indischen Stadt, um 600 v. Chr. - Die verschenkte Frau (Lothar, R. Batka nach E. Anthony), Komische Oper 3 Akte (1912 Wien) DETAILS Personen
Antonio, ein Wirt - Baß
Beatrice, seine Frau - Sopran
Luigi, ihr Vater - Baß
Teresa, seine jüngste Tochter - Sopran
Fra Angelico, ein Kapuziner - Tenor
Zaconietto, Direktor einer reisenden Komödiantentruppe - Bariton
Felicia, seine Frau - Sopran
Mitglieder der Truppe:
Capitano, Pantalone, Scapino, Tartaglia, Fiorinetta - Tenor, Baß, Sopran
Ein Hirt - Baß
Landleute, Städter, Komödianten
Ort und Zeit
Frascati in Italien, 18. Jahrhundert - Liebesketten (Lothar nach Angel Guimera), Oper 3 Akte (1912 Wien)DETAILS Personen
Noel, ein Wirt - Baß
Marion, seine Frau - Sopran
Sadika - Sopran
Catenna - Mezzosopran
Peter Martin, Lotsenkommandeur - Tenor
Balthasar, ein reicher Kaufmann - Bariton
Zwei Fischer - Tenor, Baß
Fischer und Fischerinnen
Ort und Zeit
Ein Dorf an der bretonischen Küste um 1830 - Die toten Augen (Hans Heinrich Ewers / Marc Henry), Eine Bühnendichtung 3 Akte (5. März 1916 Dresden, Hofoper) DETAILS Personen
- Der Hirt - Jugendlicher Heldentenor / Lyrischer Tenor
- Der Schnitter - Charakterbariton / Lyrischer Bariton
- Der Hirternknabe - Soubrette
[Personen der Handlung]
- Arcesius, Sondergesandter des Römischen Senats in Jerusalem - Charakterbariton
- Myrtocle, seine Gattin, eine Korintherin - Dramatischer Koloratursopran / Dramatischer Sopran
- Aurelius Galba, römischer Ritter, Hauptmann, Freund des Arcesius - Jugendlicher Heldentenor
- Arsinoë, Myrtocles Sklavin, Inselgriechin - Soubrette
- Maria von Magdala - Dramatischer Alt
- Ktesiphar, ägyptischer Wunderarzt - Spieltenor
- Rebecca, Ruth, Esther und Sarah, jüdische Frauen - Sopran, Alt, Sopran, Sopran
- Eine sieche Frau - Sopran
- Vier Juden - 2 Tenöre, 2 Bässe
- Ein alter Jude - Baß
- Ein Hirt - Stumme Rolle
Doppelbesetzungen: Hirt - Galba, Schnitter - Arcesius, Hirtenknabe - Sarah
Schnitter; Sklaven/innen des Arcesius; Jüdisches Volk
Ort und Zeit
Jerusalem, Palmsonntag; Hügelige Landschaft; Platz vor einem römischen Landhaus außerhalb Jerusalems
Orchester
2 Flöten, 1 Piccolo (auch 3. Flöte), 2 Oboen, 1 Englsich Horn (auch 3. Oboe), 2 Klarinetten, 1 Bassklarinette (auch 3. Klarinette), 3 Fagotte, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, 1 Basstuba, Pauken, Schlagzeug, Glockenspiel, Cembalo, Orgel, 2 Harfen, Streicher
Gliederung
Durchkomponiert
Dauer
etwa 2 Stunden
Handlung
Vorspiel. In einer hügeligen, hellen Landschaft kehren Schnitter vom Felde heim, und Hirten suchen nach einem verlorengegangenen Lämmchen.
Einziger Akt. Auf einer Anhöhe vor Jerusalem zwischen Sonnen-Aufgang und -Untergang des Palmsonntags. Der römische Senator Arcesius, hässlich von Gestalt und Angesicht, hat die wunderschöne, blinde Griechin Myrtocle zur Gemahlin. Sein edles zartfühlendes Wesen lässt die blinde Frau glauben, dass ihr Mann ihr an Schönheit ebenbürtig sei. Erfüllt von dem ständigen Verlangen, den Geliebten einmal von Angesicht zu Angesicht zu sehen, hört sie nun, dass Jesus, von dem die Kunde geht, er könne Tote auferwecken und Blinde sehend machen, in Jerusalem einziehen werde. Sie eilt ihm entgegen und fleht ihn an, sie zu heilen. Das Wunder vollzieht sich, aber der Heiland verkündet ihr: "O Weib, wahrlich ich sage dir, ehe die Sonne zur Neige geht, wirst du mir fluchen". Während sie entzückt über ihre eigene Schönheit und rasend vor Glück in ihr Haus eilt, um sich für ihren Geliebten zu schmücken, kommt Arcesius mit dem Hauptmann Galba des Weges daher. Arcesius hört von der Heilung der Blinden und verbirgt sich, um ihr in seiner abschreckenden Hässlichkeit nicht vor die Augen zu treten. Myrtocle hält nun den schönen Galba für ihren Gemahl und wirft sich ihm in die Arme. Galba liebt sie schon seit längerer Zeit, und da sie sich jetzt leidenschaftlich an ihn schmiegt, vermag er nicht zu widerstehen und erwidert ihre Küsse. Ausser sich vor Wut über den treulosen Freund, stürzt Arcesius hervor, wirft sich über Galba und erwürgt ihn in sinnloser Eisersucht. Myrtocle steht, starr vor Entsetzen, neben Galbas Leiche, von dem flüchtenden Gatten allein gelassen. Durch ihre Sklavin Arsinoe erfährt sie die traurige Wahrheit. Da flucht sie dem Manne, der das Wunder an ihr vollbracht hat, und schaut todestraurig in die Sonne, bis das Licht ihrer Augen abermals erlischt. Arcesius kehrt zurück; in banger Hoffnung, dass sich ihre Liebe nun wieder ihm zuwenden und die Welt ihrer Träume von neuem erstehen werde, geleitet er die Hilflose in sein Haus.
Bild-/Tondokumente
1951 Walter Born; Radio-Sinfonieorchester Stuttgart
Myrtocle: Marianne Schech
Galba: Wolfgang Windgassen
Arcesius: Engelbert Czubok
Hirt: Frang Fehringer
Arsinoe: Lore Paul
Maria von Magdala: Hetty Plümacher
Myto 982.185 (2 CD, live); Cantus Classics 500231 (2 CD)
1997 Ralf Weikert; Dresdener Philharmoniker, Philharmonischer Chor Prag
Arcesius: Hartmut Welker
Arsinore: Margaret Chalker
Galba: Norbert Orth
Hirt: Lothar Ordinius
Jesus: Olaf Bär
Ktesiphar: Eberhard Büchner
Maria Magdalena: Anne Gjevang
Myrtocle: Dagmar Schellenberger
Rebecca: Cornelia Wosnitza
Schäfer: Cornelia Wosnitza
Schnitter: Olaf Bär
CPO 999 692-2 2 CD - Der Stier von Olivera (Batka), Oper 3 Akte (1918 Leipzig) DETAILS Personen
François Guilleaume, französischer Brigadegeneral - Baß
Marchand, Rittmeister und Adjutant - Baß
Kapitän Saint-Vallier - Tenor
Leutnant Herbot - Bariton
Wundarzt Dupont - Bariton
Unterleutnant de la Barriere - Baß
Fähnrich Leroux - Tenor
Marques de Barrios, Spanischer General - Bariton
Juana, seine Tochter - Sopran
Manuel, sein Sohn - Sopran
Adminta, Juanas Zofe - Mezzosopran
Marques de Palos, unter dem Namen Don Perez y Lara - Tenor
Kaiser Napoleon I. - Sprechrolle
Lopez, Diener des Marques - Baß
Französische Offiziere und Soldaten, Wachen, spanische Bevölkerung
Ort und Zeit
Schloß der Barrios in Olivera, einer kleinen Bergstadt in Spanien. Winter 1808/09 - Revolutionshochzeit (Ferdinand Lion), Oper 3 Akte (1919 Leipzig) DETAILS Personen
Alaine de l'Estoile - Sopran
Ernest de Tresailles - Tenor
Ein Konventskommissar - Tenor
Marc-Arron , ein Offizier in der Revolutionsarmee - Bariton
Leontine, Zofe bei Alaine - Sopran
Prosper, Diener von Alaine - Tenor
Emigrantenoffiziere, Revolutionäre, Soldaten
Ort und Zeit
Frankreich, im Schloß Trionville, April 1793 - Scirocco (Leo Feld, Karl Michael von Levetzow), Oper 3 Akte (1921 Darmstadt)
- Mareike von Nymwegen (Heinrich Alberti), Legendenspiel 3 Akte (1923 Hamburg)
- Der Golem (Lion nach einem Drama von Arthur Holitscher aus dem Jahre 1908), Musikdrama 3 Akte (14. Nov. 1926 Frankfurt a.M.) DETAILS Personen
Der Golem - Bariton
Rabbi Loew - Baß
Lea , seine Pflegetochter - Sopran
Des Rabbis Jünger - Tenor
Der Kaiser - Bariton
Gefolge des Kaisers, ein Gaukler, Juden
Ort und Zeit
Prag, zu Beginn des 17. Jahrhunderts - Die schwarze Orchidee (Levetzow), Opera burlesca 3 Akte (1. Dez. 1928 Leipzig)DETAILS Personen
Percy , der Einbrecherkönig - Tenor
Jimmy , sein schwarzer Diener - Tenor
Bessie, Percys Freundin - Sopran
Lady Grace - Sopran
Pinkleton , Polizeipräsident - Bariton
Schmuckele, ein Reporter - Bariton
Detetktive, Reporter, Polizisten, Percys Komplizen, Neger, Tänzer und Tänzerinnen, weiße und schwarze Boys, Dienerschaft, Volk.
Ort und Zeit
New York, in den Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts
Bild-/Tondokumente
2003 Rudolf Piehlmayer; Chor und Orchester der Oper Augsburg
Bessie: Petra van der Mieden
Bursche: Wolfgang Theis
Detektive: Woojin Lee
Detektive: Jong-Oh Shim
Detektive: Gerhard Werlitz
Detektive: Jin-Gyu Yang
Detektive: Reinhold Zott
Grace: Sally du Randt
Inspektor: Wolfgang Theis
Jimmy: Nikola David
Percy: Zurab Schurabishvili
Pinkleton: Riccardo Lombardi
Theater Augsburg (2 CD) - Die Witwe von Ephesos (1930), unaufgeführt Mister Wu (Levetzow, fertiggestellt von Leo Blech) (1932 Dresden) DETAILS Personen
Mister Wu Lee , ein hoher Mandarin - Baßbariton
Nang Ping , seine Tochter - Sopran
Mr. Gregory , englischer Kaufherr und Reeder - Bariton
Mrs. Gregory , seine Frau - Sopran
Basil , ihr Sohn - Tenor
Ah Wong , Mrs. Gregorys Gesellschafterin - Alt
Chinesische Dienerschaft, Kulis
Ort und Zeit
Frühes 20. Jahrhundert, China