- ἀγόρασις, zum Kauf gehen, Kauf
- ἀγόρασματα, Waren
- ἀγορασμός, das Kaufen
- ἀγοραστής, der Käufer. Bes. hieß so der den Einkauf für die Küche besorgende Sklave, der später ὀψωνάτωρ hieß
- ἀγοραστικός, den Handel betreffend, kaufmännisch
- ἀγοραστός, gekauft
- ἀγορατρός, Abgeordneter bei der Amphiktyonenversammlung
- ἀγορᾶχος, weibliches Amt
- ἀγορευτήριον, Platz zum Sprechen
- ἀγορεύω, Reden in einer Versammlung halten; sich als Angehöriger der Versammlung betätigen; in der Versammlung überh. öffentlich reden; vom Herold: verkündigen lassen; Volksversammlungen; für sprechen, sagen
- ἀγορῆθεν, aus der Versammlung
- ἀγορήνδε, zur Versammlung
- ἀγορητής, Sprecher od. Redner in der Versammlung; auch vom Thersites; vom Plato
- ἀγορητύς, Beredtsamkeit
- ἀγός, Führer, Heerführer
- ἄγος, Befleckung, schweres Verbrechen, Blutschuld, Frevler
- ἅγος, l) eigtl. Verehrung, Scheu; was Gegenstand heiliger Scheu ist, Heiligkeit. 2) Opfer, Sühnung, Abwendung einer Schuld; jedes einer Sühnung bedürftige Verbrechen
- ἀγοστός, Hand, die gekrümmte Hand, Greifhand
- ἄγρα, Jagd, Fang, Fangen, Ergreifen, auch Jagdweise; sowohl das Jagen selbst als das Gefangene: die Beute, das Wild
- ἄγραδε, auf das Land
- Ἀγραῖοι, aitolischer Volksstamm; Ἀγραΐς, ihr Gebiet
- ἀγραῖος, zur Jagd gehörig, δαίμονες, Beschützer der Jagd; Apollon
- ἀ-γραμματία, Mangel an Bildung
- ἀ-γράμματος, 1) ohne wissenschaftliche Bildung, ungebildet, unbeschult; bes. der nicht lesen u. schreiben kann. 2) nicht aufgeschrieben, ungeschrieben; auch: unverständlich, von Lauten
- ἀ-γραμμής, ohne Linie, einem Punkte gleich
- ἄ-γραμμος, ohne Linie
- ἄ-γραπτος, ungeschrieben, ἄγραπτα νόμιμα, das ungeschriebene, innere Sittengesetz
- ἀγρ-αυλέω, auf dem Felde unter freiem Himmel sein, wohnen
- ἀγρ-αυλὴς κοίτη, das Lager auf dem Felde
- ἀγρ-αυλία, das Leben od. Übernachten auf dem Felde, unter freiem Himmel
- ἄγρ-αυλος, auf dem Felde od. im Freien wohnend, dessen Wohnsitz od. Aufenthaltsort auf dem Felde ist, hausend, auf dem Felde weilend od. übernachtetend. Auch von Sachen: ländlich
- ἀ-γραφίου γραφή, Klage wegen falscher Tilgung aus den Listen der Staatsschuldner
- ἀ-γραφίου δίκη, Klage gegen Staatsschuldner, welche ihre Namen aus der Schuldenliste hatten streichen lassen, ehe sie die Schuld gezahlt hatten
- ἄ-γραφος, ungeschrieben, 1) bes. νόμος, ein nicht aufgeschriebenes Natur- od. Sittengesetz. 2) nicht eingeschrieben (in den Bündnisvertrag), neutral
- ἀγρεῖος, vom Lande, bäurisch, plump
- ἀγρειοσύνη, ländliche Lebensweise, od. besser: wilde Raserei des Cybelepriesters
- ἄγρειφνα, Harke
- ἀγρέμιον, Fang
- ἀγρεμών, Jäger
- ἀγρεσία, Jagd
- ἀγρετεύω, ein ἀγρέτης (ἀγείρω), eine Magistratsperson bei den Lacedämoniern sein
- ἀγρέτης, Sammler, Anführer, Führer
- ἄγρευμα, 1) Jagdbeute, übertr. jede Beute, Fang. 2) Fangnetz, Jagdgerät
- ἀγρεύς, der Fänger, Jäger, Fischer; Beiwort des Apollo, Pan, Poseidon; ein Vogel
- ἀγρεύσιμος, leicht zu fangen
- ἄγρευσις, das Fangen
- ἀγρευτήρ, der Fänger, Jäger
- ἀγρευτής, dass., Beiwort des Apollo
- ἀγρευτικός, zum Jagen gehörig od. geschickt
- άγρεύω, jagen, fangen; übertr. nachjagen, dürsten nach etw.; bes. auch in erotischen Gedichten; λόγῳ ἀγρεύειν
- ἀγρέω, jagen, fangen, ergreifen, nehmen; ἄγρει, eine förmliche Interjektion: wohlan! vorwärts!
- ἀγρηνόν, Jagdnetz; auch ein netzförmiges wollenes Oberkleid der Wahrsager
- ἀγριαίνω, wild od. zornig werden od. sein; zürnen; vom Flusse: wüten
- ἀγρι-άμπελος, wilder Weinstock
- Ἀγριᾶνες, thrakischer Volksstamm am Haimos
- Ἀγριάνης, Nebenfluss des Hebros in Thrakien
- ἀγριάς, ländlich
- ἀγριάω, den wild gewordenen
- ἀγρίδιον, kleines Landgut
- ἀγρι-ελαία, dem folgenden
- ἀγρι-έλαιος, wilder Ölbaum
- ἀγρίζομαι, gereizt werden
- ἀγριηνὰ πετεινά, wilde
- ἀγριμαῖος, wild
- άγρι-μέλισσα, wilde Melisse
- ἀγριο-απίδιον, wilder Birnbaum
- ἀγριο-βάλανος, wilder Eichbaum
- ἀγριό-βουλος, wilden Sinnes
- ἀγριο-δαίτης, wilde Früchte essend, im Orakel
- ἀγριόεις, Traube
- ἀγριό-θῡμος, wilden Sinnes
- ἀγριο-κάρδαμον, wilde Kresse. Ebenso ἀγριοκοκκύμηλον, -κολοκύνθη, -κρόμμυον, -κύμῑνον, -λάχανα, -μαλάχη, -μηλον, -μυρίκη, -πήγανον, -ορείγανος, -σέλινον, -σταφύλη u. σταφυλίς, σῡκον, -φαγρος, -χοιρος
- ἀγριό-μορφος, von wilder Gestalt
- ἄγριον, Meerrettig
- ἀγριο-πετεινάλιον, = -πέτεινον, Wiedehopf
- ἀγριο-ποιέω, wild machen
- ἀγριο-ποιός, der wilde Helden dichtete; wilde Menschen darstellend
- ἀγρι-όρνῑθες, wilde Hühner
- ἄγριος, 1) auf dem Felde lebend, wild, ländlich, unkultiviert, zunächst von Tieren, auch von Pflanzen u. Gegenden: im Naturzustand, dem ἥμερος, Kulturzustand, entgegengesetzt; der Landmann. 2) Da bes. die Raubtiere in diesem Zustand bleiben: die Wildheit u. Grausamkeit dieser. Dah. von Menschen: wild, zornig, heftig u. überh. von leidenschaftlichen Gemütszuständen: bösartig, grausam. Dah. bei den Ärzten von bösartigen Geschwüren: unheilbar. Es geht dann in den Begriff des rohen, bäurischen über. 3) vom Felde: unbebaut. Adv. ἀγρίως, wild, heftig, ungestüm
- ἀγριότης, 1) der wilde Zustand der Pflanzen, Wildheit der Tiere u. übertr. 2) Rohheit, Leidenschaftlichkeit, der πρᾳότης entgeggstzt
- ἀγριο-φάγοι, vom Wild, von wilden Früchten lebend
- ἀγριο-φανής, roh erscheinend
- ἀγριό-φρων, wildgesinnt
- ἀγριό-φυλλον, (Wildblatt) eine Pflanze
- ἀγριό-φωνος, mit wilder, roher od. rauher Stimme od. Sprache
- ἀγριο-χηνάριον, wildes Gänschen
- ἀγριο-ψωρία, wilde, bösartige Krätze
- ἀγριόω, wild machen, pass. verwildern, zunächst von Pflanzen; vom Lande; übertr. erzürnen, erbittern; wild od. zornig werden
- Ἀγρίππας, 1) Agrippa, Feldherr des Augustus. 2) Herodes
- ἄγρ-ιππος, bei den Laconiern der wilde Ölbaum
- ἀγρι-ώδης, wild aussehend, wild
- Ἀγριώνιος, heißt Bacchus; sein Fest in Böotien Ἀγριώνια
- ἀγρι-ωπός, wild blickend
- ἀγρο-βάτης, der auf dem Lande einhergeht, übers Feld gehend
- ἀγρο-βότης, auf dem Felde od. der Flur weidend
- ἀγρο-γείτως, deren Landgüter aneinander stoßen, Flurnachbar
- ἀγρο-δίαιτος, auf dem Lande, bäurisch lebend
- ἀγρο-δόται, Jagdbeute verleihend
- ἀγρόθεν, vom Lande, vom Felde her
- ἀγρόθι, auf dem Lande
- ἀγροικία, 1) das Leben auf dem Lande, Landaufenthalt, das Land selbst. 2) bäurisches Wesen, Rauheit, Plumpheit
- ἀγροικίζομαι, sich bäurisch od. roh betragen
- ἀγροικικός, bäurisch, plump, roh
- ἀγρ-οῖκος, 1) das Land bewohnend, ländlich. 2) Dah. bäurisch, grob, ungesittet, roh, tölpelhaft, ungebildet; bes. ἀγρ. εἰπεῖν, einen derben, übertriebenen Kraftausdruck brauchen, wie ihn die attische Urbanität vermied. 3) übertr. vom Boden: unbebaut. Adv. -οίκως, bäurisch, grob
- ἀγροικό-σοφος, ein ungebildeter Weiser
- ἀγροικό-τονον, bäurisch klingend
- ἀγροικ-ώδης, bäurisch
- ἀγροιώτης, feld- od. landbewohnend, Landmann, Bauer; fem. ἀγροιῶτις
- ἀγροιωτικός, bäurisch
- ἀγρο-κήπιον, Gartenfeld
- ἀγρο-κόμος, der Verwalter eines Gutes
- ἀγρόνδε, auf das Land
- ἀγρο-νομία, das Amt des -νόμος, eines Beamten in Athen, Aufsehers über die Stadtländereien
- ἀγρο-νὁμος, land- od. feldbewohnend; von Tieren: auf dem Felde lebend; subst. Landmann
- ἀγρό-νομος, als Acker beweidet, ländlich
- ἀγρός, Acker, ager, bearbeitetes Land, Feld, bes. ländliche Besitzung od. Landgüter im Ggstz. der Stadt. Oft im plur., wo wir kollectiv. das Land sagen
- ἀγροσύνη, Fang
- ἀγρότερος, 1) auf dem Felde lebend, wild, von Tieren. Dah. Landleute. Ἄτρεμις ἀγροτέρα, flurliebend, die Jägerin, Beiwort der Artemis
- ἀγροτήρ, der ländliche, heißt Merkur
- ἀγρότης, Landmann
- ἀγροτικός, ländlich
- ἀγρότις, ländlich
- ἀγρο-φύλαξ, Feldwächter
- ἀγρυμένη, gefangen
- ἀ-γρυξία, (Nichtmucksen,) Verstummen
- ἀγρ-υπνέω, schlaflos sein, wachen
- ἀγρ-υπνητήρ, der Wachende
- ἀγρ-υπνητικός, wachsam
- ἀγρ-υπνία, Schlaflosigkeit. Das Wachbleiben, Wachen
- ἄγρ-υπνος, schlaflos; wachsam; τὸ ἄγρ., Wachsamkeit. Den Schlaf vertreibend
- ἀγρ-υπν-ώδης, Schlaflosigkeit bewirkend
- ἀγρώσσω, jagen, fangen; von einem Vogel
- ἀγρώστης, Landmann; Jäger; eine Spinnenart
- ἀγρωστῖνος, bäuerisch, Titel eines Stückes des Epicharmus
- ἀγρῶστις, Jägerin
- ἄγρωστις, Futterkraut, Quecken, eine Grasart
- ἀγρώστωρ, (Jäger), Fischer
- ἀγρώτης, auf dem Lande befindlich, subst. Landmann
- ἀγυιά, Straße od. Weg einer Stadt; im plur. für Stadt od. Gegend
- ἀγυιαῖος, die Straße betreffend
- ἀγυιάτης, Straßenbeschützer, Beiname des Apollo
- ἀγυιᾶτις, 1) Verehrung des Apollo ἀγυιεύς. 2) Nachbarin, Genossin; Semele Ὀλυμπιάδων ἀγυιᾶτις
- ἀγυιεύς, Apollo als Schirmherr der Straßen; dessen Altäre und rohe Bildsäulen, ὀβελίσκοι, vor den Haustüren aufgestellt waren; dessen Altar βωμὸς ἀγ.; an diesem brachte man Opfer dar, was κνισᾶν ἀγυιᾶς heißt
- ἀγυιο-πλαστέω καλιάς, Nester straßenweise bauen
- ἄ-γυιος, gliederschwach
- Ἄγυλλα, Stadt in Etrurien, später Cäre. Ἄγυλλαῖος, Einwohner
- ἀ-γυμνασία, Mangel an Übung od. Bildung, Ungelenkigkeit
- ἀ-γύμναστος, 1) ungeübt, unerfahren. 2) nicht geplagt, nicht gequält. Adv. -άστως, ungeübt, ungewohnt
- ἀ-γύναικος, ἀ-γύναιξ, ἀ-γύναιος, ohne Weib
- ἀγύνης, ἄ-γυνος, vor
- ἄγῠρις, Versammlung, Menge
- ἄγυρμα, das Gesammelte
- ἀγυρμός, das Herumgehen u. Einsammeln
- Ἀγύρριος, athenischer Demagoge
- ἀγυρτάζω, einsammeln, herumgehend als Bettler: zusammenbetteln, oder reisend, Gastgeschenke
- ἀγυρτεία, Bettelei
- ἀγυρτεύω, betteln
- ἀγύρτης, der herumzieht und Geld einsammelt, Priester der Cybele; Bettler, Gaukler, Betrüger; δόλιος, Bettelpriester, betrügerischer Pfaffe
- ἀγυρτικός, bettlerisch u. gauklerisch
- ἀγύρτρια, ἀγυρτίς, Bettlerin, Landstreicherin
- ἀγυρτ-ώδης, bettelhaft
- ἄγχ-αυρος, der letzte Teil der Nacht gegen Morgen
- ἀγχέ-μαχος, den Kampf ins Gedränge bringend = in der Nähe kämpfend, Nahkämpfer
- ἀγχ-ήρης, nahe
- ἄγχῐ, 1) adv. nah. 2) praep. nahe, bei. Adv. sehr nah, ganz nahe, am nächsten, zunächst; zeitlich: jüngst, vor kurzem
- ἀγχί-αλος, 1) nahe am Meer (von Städten). 2) von Inseln: nahe am Gestade, vom Meere umgeben: meerumschlungen
- ἀγχι-βαθής, nahe am Gestade od. gleich am Ufer tief; übh. tief
- ἀγχι-βατέω, nahe hinzutreten
- ἀγχι-βάτης, nahe hinzutretend
- ἀγχί-γαμος, der Hochzeit nahe
- ἀγχί-γειος, Landnachbar
- ἀγχι-γείτων, nahe od. ganz benachbart
- ἀγχί-γυος, Landnachbar
- ἀγχί-δομος, nah gebaut, benachbart
- ἀγχι-θάλασσος, nah am Meere
- ἀγχι-θανής, dem Tode nahe
- ἀγχί-θεος, den Göttern nahe od. verwandt
- ἀγχί-θρονος, nahe thronend
- ἀγχί-θῠρος, (der Tür nahe) benachbart, nahe
- ἀγχι-κέλευθος, nahe am Wege, nahe
- ἀγχί-κρημνος Αἴγυπτος, dicht an Höhen gelegen
- ἀγχί-λωψ, Augengeschwür
- ἀγχι-μαχητής, Nahkämpfer, nah kämpfend
- ἀγχί-μολος, nahe kommend, nahe
- ἄγχιμος, nahe
- ἀγχι-νεφής, wolkennahe
- ἀγχί-νοια, Scharfsinn, Gewandtheit des Geistes, schnell u. leicht etwas aufzufassen u. zu beurteilen, Urteilsfäigkeit; Geistesgegenwart, Schlagfertigkeit
- ἀγχί-νοος, einer, der den Geist nahe od. gegenwärtig hat; schnellauffassend, scharfsinnig
- ἀγχί-πλους, nahe (fahrend), kurze Seefahrt
- ἀγχί-πολις, der Stadt nahe, benachbart, sie schützend
- ἀγχί-πορος, nahe wandelnd, begleitend. Allgem.: nahe
- ἀγχί-πους, fußnahe, nahe
- ἀγχίῤ-ῥοος, nahe fließend
- Ἀγχίσης, Sohn des Kapys, Gemahl der Aphrodite, Vater des Äneas. Ἀγχισιάδης, Sohn des Anchises = Äneas
- ἀγχί-σπορος, den Göttern verwandt
- ἀγχιστεία, nahe Verwandtschaft, Geschlechtsverwandschaft. Dah. Erbfolgerecht; das Gesetz darüber
- ἀγχιστεῑον, dass
- ἀγχιστεύς, der Nächstverwandte (Erbberechtigte, von συγγενεῖς unterschieden, die nicht solche Berechtigung haben, u. von οἰκεῖοι, durch Heirat Verwandte)
- ἀγχιστεύω, nahe verwandt u. dah. erbberechtigt sein; benachbart sein
- ἀγχιστὴρ, (der Nahverwandte) (Mit-)Urheber
- ἀγχιστικός, verwandtschaftlich
- ἀγχιστίνδην, der Verwandtschaft gemäß
- ἀγχιστῖνος, nahe aneinander, dicht nebeneinander; dicht gedrängt
- ἄγχιστος, der Nächste (vom Orte u. von Verwandtschaft)
- ἀγχί-στροφος, dem Umkehren, Verändern nahe; plötzliche od. schnelle Veränderungen; veränderlich, wankelmütig
- ἀγχι-τέλεστος, ἀγχι-τελής, der Erfüllung nahe
- ἀγχι-τέρμων, angrenzend, benachbart
- ἀγχί-τοκος, der Geburt nahe
- ἀγχι-φανής, nah erscheinend
- ἀγχί-φυτος, nahe gepflanzt
- ἀγχόθεν, aus der Nähe
- ἀγχόθι, in der Nähe, nahe
- ἀγχονάω, erhenken, erwürgen
- ἀγχόνειος, Strick zum Erdrosseln
- ἀγχόνη, das Erdrosseln, Erhenken; auch: der Strick od. die Schlinge selbst. Dah. übh. Angst u. Qual
- ἀγχονίζω, erhenken
- ἀγχονιμαῖος, Tod durch Erhenken
- ἀγχόνιος, zum Erdrosseln dienend
- ἀγχόσε, in die Nähe hin-
- ἀγχοῦ, nahe
- ἄγχ-ουρος, nah grenzend
- ἄγχουσα, Pflanze (Ochsenzunge), aus deren Wurzel die Frauen rote Schminke machten
- ἀγχουσῖζομαι, sich schminken
- ἄγχω, die Kehle zuschnüren, erwürgen. Dah. erdrosseln; überh. mißhandeln, beängstigen, quälen, zusammenpressen od. -schnüren; von Glaubigern und vom Eintreiben einer Schuld
- ἀγχ-ώμαλος, sehr ähnlich, fast gleich
- ἄγω, führen, leiten, treiben, bringen; 1) belebte Wesen; vom Wegweiser. - 2) anführen (vom Feldherrn); treiben, führen, von den Göttern u. dem Schicksal; den Staat lenken, regieren; von Leidenschaften, Furcht u. Hoffnung geleitet werden, und so allgemeiner aufs Geistige übertragen; geistig anleiten, erziehen. 3) von leblosen Dingen, so bes. von Waren. - 4) Geschenke bringen; von Schiffen und Wagen: führen, hinführen, fortführen, in Bewegung setzen, tragen. 5) mitbringen, mitnehmen, mit sich führen, mit sich bringen. 6) gewaltsam mit sich nehmen u. forttreiben; bes. Menschen u. Vieh wegtreiben und alles bewegliche Eigentum fortschleppen, verfolgen, rauben und plündern; dagegen in der Bdtg: herbeiführen und tragen, ohne feindliche Beziehung; auch allein: mit Gewalt fortschleppen. 7) vor Gericht führen, schleppen, anklagen. 8) herbeiholen, ans Licht bringen. 9) achten, schätzen (lat. ducere); j-n ehren, in Ehren halten; vorziehen. 10) von der Waagschale entlehnt: die Schale ziehen, wiegen, aufwiegen, schwer sein; auch: wert sein. 11) einen dauernden Zustand hinbringen, durchführen; dah. zur Bestimmung des Lebensalters; für sich führen, mitbringen, auch vom Vater, der dem Sohne eine Frau zuführt; imperat. ἄγε wird abdverb. bei Aufforderung gebraucht, auf! wohlan! age! agite! - 12) übertr. treiben; intrans. tätig sein, handeln; trans. etwas treiben: betreiben, vollbringen, veranstalten, veranlassen, j-m etw. bringen; schätzen; betätigen
- ἀγωγαῖος, zum Leiten dienend
- ἀγωγεύς, der da fortschafft, ziehend, schleppend; auch: der Ankläger. Dah. Leitseil, Zügel
- ἀγωγή, Leitung, Führung; das Herbeischaffen, Vorführen; Hinwegführen, Fuhre, Transport; übertr. Erziehung, Unterricht, Lebensweise; Charakter, Wandel; Philosophenschule; bei den Musikern: das Tempo der Musik
- ἀγώγιμος, 1) leicht zu führen, lenksam. 2) was leicht weggeführt werden kann (Frachtgüter), z. B. ein Mensch, der von jedem vor Gericht gezogen werden kann: vogelfrei. 3) was fortgeschafft wird
- ἀγώγιον, das Gewicht der fortzuschaffenden Last, Frachtware
- ἀγωγός, der Führer, Wegweiser. Als adj.: führend, leitend, auch: hervorlockend, anziehend. Subst. Reiz
- ἀγών, die Versammlung, der Versammlungsplatz. Bes. die Versammlung zu festlichen Spielen; der Ort zu solchen Spielen; die gymnischen Kampfspiele. Übh. Wettkampf, Wettkampffest, Kampf, im Kriege: Schlacht; vor Gericht, im Prozess: Rechtsstreit; öffentliche, bes. Leichenreden. Auch Anstrengung, Bemühen: die Arbeiten des Herkules nennt; Gefahr
- ἀγων-άριον, kleiner Wettkampf
- ἀγων-άρχης, Kampfordner und -richter
- ἀγωνία, 1) Wettkampf, Kampfesart; Übung, bes. gymnastische. 2) übh. Kampf. 3) Anstrengung, Angst vor dem Kampf, Furcht, Beklemmung
- ἀγωνιάτης, Wettkämpfer
- ἀγωνιάω, sich (in einem Wettkampf) anstrengen, wetteifern; sich um etwas beunruhigen, sich ängstigen
- ἀγωνίζομαι, wettkämpfen in den öffentlichen Kampfspielen; wetteifern mit einem. Dah. übh. kämpfen, zu kämpfen haben; vor Gericht: einen Prozess haben; in der Schlacht; in politischen Parteikämpfen. Vom Wettkampf der dramat. Dichter auf der Bühne; vom Dichter: ein Drama aufführen; auch vom Schauspieler; öffentliche Prunkreden halten; überh. über wissenschaftliche Gegenstände öffentlich disputieren; überh. sich anstrengen
- ἀγωνικός, zum Wettkampf gehörig
- ἀγώνιος, dass. Anstrengungen; ἀγώνιοι ϑεοί, sind entweder alle 12 großen Götter als gemeinsame Schützer im Kampf, oder die versammelten, den Götterrat bildenden. Ζεὺς ἀγ., Beiname des Hermes u. Zeus: der Entscheider des Kampfes
- ἀ-γώνιος, ohne Winkel
- ἀγώνισις, das Wettkämpfen, Wettkampf
- ἀγώνισμα, der Wettkampf, Kampf, Prozess; Gegenstand des Wetteifers und der Anstrengung; der Kampfpreis; Heldentat
- ἀγωνισμός, Wetteifer
- ἀγωνιστήριος, kampfsüchtig
- ἀγωνιστής, der (Wett-)Kämpfer, bes. in den Kampfspielen u. in der Schlacht (auch von Pferden); übh. wer etwas eifrig betreibt; Schauspieler, öffentlicher Redner, Anwalt
- ἀγωνιστικός, zum Kampfe od. Streiten geeignet; Kunst des Wettkampfes; bei den Ärzten: entscheidend. Adv. -ῶς, streitlustig sein
- ἀγωνο-δίκης, Kampfrichter
- ἀγωνο-θεσία, Anordnung des Kampfes, Kampfrichteramt, Amt od. Würde des Kampfrichters
- ἀγωνο-θετέω, den Kampf od. die Kampfspiele anordnen, Kampfrichter sein; übh. richten, entscheiden
- ἀγωνο-θέτης, ἀγωνο-θετήρ, Kampfordner, -richter. Übh. Richter
- ἀγωνο-θετικός, die Anordnung des Wettkampfes betreffend
- ἀγωνο-θέτις, Kampfordnerin
- ἄ-γωνος, ohne Winkel
- ἀδαγμός (δάκνω), ὁ, der Biß, das Brennen; Jucken
- ἄ-δᾳδος, ohne Kienharz
- ἀ-δᾳδο ύχητοι γάμοι, Hochzeit ohne Fackelbeleuchtung
- ἀ-δαημονίη, ἀ-δαημοσύνη, Unerfahrenheit, Unkunde
- ἀ-δαήμων, ἀ-δαής, unkundig, unbekannt
- ἀ-δάητος, ungewußt, ungelernt
- ἀ-δαίδαλτος, kunstlos
- ἀ-δαίετος, ungeteilt
- ἀ-δάϊκτος, unzerstört
- ἀ-δάϊος, nicht verwüstet
- ἀδαῖος, reichlich
- ἀ-δαιτῆ, ohne Erbteil
- ἄ-δαιτος, nicht zu essen od. zu verzehren
- ἀ-δαίτρευτος, nicht zerlegt (vom Fleische)
- ἄ-δακρυς, tränenlos; keine Tränen kostend
- ἀ-δακρῡτί, tränenlos
- ἀ-δάκρῡτος, tränenlos, act. nicht weinend. pass. unbeweint
- Ἀδαμ, Adam
- ἀδαμάντινος, stählern, übertr. fest, hart
- ἀδαμαντό-δετος, mit Stahl befestigt, durch stählerne Fesseln gebunden
- ἀδαμαντο-πέδῑλος, mit stählerner, starker Grundlage
- ἀ-δάμᾱς, (eigtl. nicht zu überwältigen, unbezwinglich), das härteste Eisen, Stahl; verschiedene Erzmischungen; der Diamant, de adamante; Ἅιδης, der Unerbittliche
- ἀ-δαμαστί, unbezwinglich
- ἀ-δάμαστος, ungebändigt; unerbittlich; unbezwinglich
- ἀ-δάματος, ἄ-δαμος, unbezwinglich; unvermählt, ϑεά, Atheneἀδαξάω, Jucken erregen
- ά-δαπάνητος, nicht verwendet, unerschöpflich
- ἀ-δάπανος, nichts kostend, wohlfeil; ohne Aufwand, unentgeltlich
- ἄ-δαπτος, nicht zerfleischt
- ἀδάρκη, ein parasitisches Gewächs
- ἄ-δαρτος, nicht geschunden
- ἄ-δασμος, tributfrei
- ἄ-δαστος, ungeteilt
- ἄδδιξ, ein Maß von vier χοινικες
- ἀ-δεής, 1) act. ohne Furcht, furchtlos, sorglos, unbekümmert; frech, schamlos; unbegründete Furcht, ohne Grund zur Furcht. 2) pass. nicht gefürchtet
- ἀ-δεής, nicht bedürftig
- ἄ-δεια, 1) Furchtlosigkeit, Sicherheit; Sicherheit vor Strafe: Straflosigkeit, Amnestie. 2) Erlaubnis
- ἄ-δεικτος, nicht zu zeigen, unsichtbar
- ἄ-δειλος, nicht feig
- ἀ-δείμαντος, frei von od. ohne Furcht, unerschrocken. Adv. ἀδειμάντως, nicht schreckend
- Ἀδείμντος, 1) korinthischer Führer bei Salamis. 2) sonstiger Eigenname
- ἄ-δειπνος, der noch nicht (die Hauptmahlzeit, δεῖπνον) gegessen od. eingenommen hat
- ἀ-δεισι-βόης, ohne Furcht vor Kampfgeschrei, unerschrocken
- ἀ-δεισι-δαιμονία, Freiheit von Aberglauben
- ἀ-δεισι-δαίμων, frei von Aberglauben