- βαλιός, 1) mit Flocken gleichsam beworfen (βάλλω), scheckig; Name des einen Pferdes des Achilleus. 2) schnell
- βαλλάρι, eine Pflanze
- βαλλ-αχράδαι, nannten sich die Argivischen Knaben im Scherz
- βαλλήναδε, Wortspiel, auf βάλλω u. zugleich auf den attischen Demos Παλλήνη gehend, »gen Werfestadt sehen«
- βαλλητύς, das Werfen, λιϑίνη, mit Steinen
- βαλλίζω, die Schenkel hin- u. herwerfen, tanzen
- βαλλιρός, ein Fisch
- βαλλισμός, das Tanzen
- βάλλω, werfen, treffen, 1) mit Geschossen werfen, mit Lanzen, Pfeilen, Steinen usw.; wirklich werfen, d. h. so, daß man die Waffe aus der Hand fahren läßt; Gegensatz οὐτάζειν, τύπτειν, νύσσειν, πλήττειν, stoßen, hauen, stechen, schlagen, wobei man die Waffe in der Hand behält. Wenn mehrere zusammen erwähnt werden, von denen einer durch einen Wurf, ein anderer durch Stoß, Hieb, Stich oder Schlag verwundet ist, so gebraucht Homer συλληπτικῶς von allen zusammen das Wort βάλλειν. Besondere Arten des Gebrauchs: - a) absolut βάλλ' οὕτως. b) Angabe der Waffe, ἐγχείῃσιν; übertr., κακοῖς, so. λόγοις, mit Schmähreden. c) Angabe des Zieles; allemal = treffen, nicht = zielen, zu treffen suchen. 2) Ähnlich dem Deutschen in vielen anderen Verbindungen, wo nicht von Geschossen die Rede ist. ἐν κονίῃσι βάλλειν, zu Boden strecken; οἶκον β. zerstören; ἐς γόνυ τὴν πόλιν, herunter, in Sklaverei bringen; ἐν πυρὶ βάλλειν, ins Feuer werfen. 3) In vielfachen Übertragungen, wo teils ein stärkeres od. schwächeres Berühren und Treffen, teils ein Hinwerfen bezeichnet wird, a) von Eindrücken, welche die Sinne treffen, ἵππων μ' ὠκυπόδων ἀμφὶ κτύπος οὔατα βάλλει, Tmesis, der Schall umtönt mein Ohr; φϑόγγος βάλλει με, trifft mich; sc. ὕμνῳ, wen wollen wir preisen? b) von der Sonne: Strahlen werfen. c) Übertr. auf geistige Eindrücke: Befleckung durch Schuld od. Verbrechen. d) besprengen, bespritzen. e) anlegen, anfügen; von Kleidern; χεῖρας ἀμφί τινι, ihn umarmen; ἐν πύλαισιν ἀκοάν, das Ohr an die Tür legen. f) Übertr., βάλλειν τι ἐν ϑυμῷ, eingeben; σὺ τοὺς ἐμοὺς λόγους ϑυμῷ βάλε, nimm du meine Worte zu Herzen; ἐνὶ ϑυμῷ βάλλευ, überlege, beherzige; σὺ δ' ἐνὶ φρεσἰ βάλλεο σῇσιν, sich etwas zu Herzen nehmen; ὡς ἐνὶ ϑυμῷ βάλλεαι, wie du denkst; νόστον μετὰ φρεσὶ βάλλεαι, du sinnst auf Heimkehr; ἐπὶ ἑαυτῷ βάλλεσϑαι, bei sich überlegen. g) wie ῥίπτειν, fallen lassen, hinwerfen, von Würfeln; εὐνάς, Anker; ἄγκιστρδίκτυdas Netz auswerfen; ῥόον εἰς ἅλα, ins Meer ergießen; absol., βάλλει εἰς ἅλα. ergießt sich, fällt ins Meer; βαλέειν τ' ἀπὸ δάκρυ παρειῶν, die Träne fallen lassen, vergießen; ὀδόντας, schichten; ὁ παῖς βέβληται, ist aufs Krankenlager geworfen, liegt krank; ὄμματα ἑτέρωσε βάλλειν, nach der andern Seite hin werfen; ὅϑεν τ' ἀπὸ νῆας ἐίσας ἐς πόντον βάλλουσιν, Schiffe ins Meer laufen lassen; πρὸς πέτρας, an Felsen werfen; ἵππους πρόσϑεβ., vortreiben; κάτωϑε τὰ μοσχία, herabtreiben. h) εἰς φόβον βάλλειν τινά, in Furcht setzen; ἐν αἰτίᾳ, die Schuld beimessen; ἦ φιλότητα μετ' ἀμφοτέροισι βάλωμεν, Freundschaft zwischen beiden Teilen stiften. 4) Intrans., außer dem unter g) bemerkten Falle; ἵπποι περὶ τέρμα βαλοῦσαι, sich ums Ziel herumwerfend, rennend; in der Sprache des gewöhnlichen Lebens, βάλ' ἐς κόρακας, geh zum Henker; wie man bei uns etwa einem die ewige Seligkeit wünscht. 5) a) νῦν δ' ἑτέρως ἐβάλοντο ϑεοί, beschlossen es anders; φόνον βάλλεσϑαι, Mord bereiten. b) sich umwerfen; τόξα ἀμφ' ὤμοισιν β., tmesis; χρόα βάλλεσϑαι λουτροῖς, sich besprengen. c) κρηπῖδα βάλλεσϑαι, den Grund legen. d) ἐς γαστέρα, empfangen, sich schwängern lassen
- βαλλωτή, eine Pflanze; porrum nigrum
- βαλσαμίνη, Balsamine
- βάλσαμ 1) die Balsamstaude. 2) das wohlriechende Harz derselben
- βάλσαμος, die Balsamstaude
- βαλσαμ-ώδης, balsamartig
- βαμβαίνω, (onomatopoetisch), stammeln, lispeln; vor Furcht mit den Zähnen klappern
- βάμβακος u. βαμβαλίζω, vor Frost klappern
- βάμμα, alles, worin etwas eingetaucht wird, bes. Farbe; βάμμα.Σαρδιανικόν, sardinische Purpurfärberei, kom. von einem blutig Geschlagenen, Prügelsuppe
- βανά, die Frau, Corinna
- βαναυσία, das Handwerk; das Handwerksmäßige, Mechanische, Geistlose, Gemeine
- βαναυσικός, handwerksmäßig, τέχναι, handwerksmäßig betriebene Künste, Handwerke
- βάν-αυσος, eigtl. beim Ofen, Kamin arbeitend; übh. ein Handwerk, bes. wobei man sitzt, betreibend, τέχναι, Handwerke, mechanische, niedrige Arbeiten; μέρος, der Handwerkerstand; gemein, der edlen, freien Kunst entgeggstzt; prunksüchtig, gemein, hoffärtig
- βαναυσο υργέω, ein Handwerker sein
- βαναυσο υργία, ein Handwerk
- βαναυσο υργός, Handwerker
- βάξις, die Rede; die Sage, das Gerücht; der Ausspruch, bes. des Orakels
- βάπτης, Wäscher, Priester der Kotytto, nach denen Eupol. ein Stück βάπται benannte
- βαπτίζω, 1) eintauchen, untertauchen; πλοῖα, Schiffe in den Grund bohren; βαπτίζεται »er wird auf dem Meer umhergetrieben«; anfeuchten, begießen, οἱ βεβαπτισμένοι, die Betrunkenen; ὀφλήμασι, mit Schulden überladen; μειράκιον βαπτιζόμενον γνούς, da ich den Knaben schon ganz zugedeckt sah, durch die Sophistereien des Gegners. 2) ἐκ πίϑων, schöpfen. 3) taufen, sich taufen lassen
- βάπτισις, das Eintauchen, Baden
- βάπτισμα u. βαπτισμός, die Taufe
- βαπτιστήρι, die Badstube; Taufzelle
- βαπτιστής, Täufer, Matth. 3, 1
- βαπτός, 1) eingetaucht, gefärbt, bes. von Kleidern, bunt; Trauerkleid. 2) zu schöpfen, geschöpft
- βάπτρια, Färberin
- βάπτω, 1) eintauchen, untertauchen, πέλεκυν εἰν ὕδατι, um es zu härten; σίδηρος βαπτόμενος, gehärtetes Eisen; ἰούς, Pfeile in Gift tauchen. 2) färben; vom Glasieren irdener Gefäße. 3) baden, waschen. 4) durch Eintauchen füllen, schöpfen; intr., ἡ ναῦς ἔβαψεν, das Schiff sank; ῥόου, in den Strom
- βάραθρ ion, 1) Kluft, Abgrund, bes. in Athen ein Felsenschlund hinter der Burg, in den zum Tode verurteilte Verbrecher gestürzt wurden. Übertr., Untergang, Verderben. 2) ein Weiberschmuck
- βάραθρος, ein Mensch, der in die Verbrechergrube, βάραϑρgeworfen zu werden verdient
- βαραθρόω, in die Kluft hinabstürzen
- βαραθρ-ώδης, kluftähnlich; πέλαγος, klippenreich
- βάρακες, von dunkler Bdtg, dah. schon bei den Alten verschieden erkl. In Lacedämon gab es ein Fest βηρηκία
- βαρβαρίζω, 1) sich wie ein Ausländer betragen, bes. so reden; unverständlich, schlecht griechisch sprechen; τὴν Ῥωμαίων φωνήν, schlecht römisch sprechen. 2) es mit den Barbaren, Persern, halten
- βαρβαρικός, ausländisch, bes. ungriechisch, τὸ βαρβαρικόν, entgeggstzt τὸ Ἑλληνικόν, die Barbaren; τὸ βαρβαρικόν, das Perserheer; auch nach Weise der Barbaren, roh
- βαρβαρισμός, eigtl. das Reden einer fremden Sprache, das Reden oder Schreiben einer Sprache nach Art eines Fremden, dah. Sprachfehler, fehlerhafter Ausdruck
- βαρβαριστί, auf barbarisch, in ausländischer Sprache, bes. persisch
- βαρβαρό-γλωσσος, eine fremde Sprache redend; das Griechische fehlerhaft sprechend
- βαρβαρο-ήθης, mit Barbarensinn
- βαρβαρό-θῡμος, mit barbarischem Gemüt
- βαρβαρό-κτονος, von Barbaren getötet
- βάρβαρος, bezeichnet zunächst eine harte, rauhtönende Sprache. Erst später wird das Wort βάρβαρος geläufiger, bes. von den Perserkriegen an, wo sich der Ggstz zwischen Hellenen u. Ausländern oder Nichthellenen klar ausspricht; nach Platon ist die ganze Erde in die zwei ungleichen Hälften, die größere der Barbaren, die kleinere der Griechen, geteilt; bald gehässiger u. verächtlicher Nebenbegriff, des Unfreien, Unedlen, Feigen u. Rohen. Welches Volk speziell durch βάρβαροι bezeichnet werde, ergiebt der Zusammenhang; bes. oft heißen so die Perser; ebenso die Ägypter; Thraker, Macedonier, die erst seit Alexander mit den Hellenen vereinigt den anderen Barbaren entgegengestellt werden. Die Römer hießen u. nannten sich selbst Barbaren, bis griech. Sprache u. Bildung in Rom einheimisch wurden u. nun von Augustus Römer u. Griechen vereinigt, od. übh. alle Völker mit griechisch-römischer Bildung den übrigen Barbaren wie den Germanen entgeggstzt wurden, welche bes. diesen Namen erhielten u. von den stolzen Italienern noch lange hören mußten. Als adj., 1) ausländisch, γλῶσσα; bes. von dem, was den Persern gehört; ἡ βάρβαρος, sc. γῆ, Ausland, nicht hellenisches Land. 2) Von der Sprache: unverständlich; φωνή, von der Schwalbe, was zugleich Anspielung auf den Mythos der Verwandlung der Procne ist; vom undeutlichen Gezwitscher der Vögel; auch das eigentliche Fehlerhafte im mündlichen u. schriftlichen Ausdruck. 3) Im Ggstz gegen griech. Bildung: roh, ungebildet
- βαρβαρο-στομία, ausländische Art zu reden, barbarische Aussprache
- βαρβαρό-στομος, ausländisch redend?
- βαρβαρότης, Barbarei
- βαρβαρό-φρων, barbarischen Sinnes
- βαρβαρο-φωνέω, wie ein Ausländer reden, das Griechische so aussprechen
- βαρβαρό-φωνος, 1) hart, rauh sprechend; eine ausländische, fremde Sprache redend. 2) das Griechische wie ein Ausländer schlecht od. unrichtig aussprechend
- βαρβαρόω, zum Barbaren machen, wohl nur im pass., zum Barbaren werden, verwildern. Aber οἶστρος βεβαρβαρωμένος ist unverständlich durcheinandertönendes Geschrei der Vögel
- βαρβαρ-ώδης, barbarisch
- βάρβιλος, der wilde Pfirschbaum
- βαρβιτίζω, auf der Barbitos spielen
- βαρβιτιστής, der Barbitosspieler, Titel einer Komödie des Magnes
- βάρβιτος, ein lyraähnliches, vielsaitiges Saiteninstrument, πολύχορδος
- βαρβιτ-ωδός, zur Barbitos singend
- βαρέω, 1) beschweren. Auch pass., τινά, einen nicht leiden können; βεβαρημένος, beschwert, βρομίᾳ, von Wein schwer
- βάρησις, Belastung
- βᾱρί-βας, Schiffer
- βαρῖνος, ein Fisch
- βᾶρις, 1) ein ägyptisches Fahrzeug, eine Art Floß; öfter von persischen u. ägyptischen Schiffen; übh. Kahn. 2) ein großes Haus, Turm, Steine zum Fundament
- βάρμος, ein musikalisches Instrument
- βάρος, dic Schwere, Last; Schiffsfracht; übertr. a); Fülle des Reichtums. b) Stärke; ὑλαγμάτων, heftiges Gebell; Macht, Einfluß. c) Last, Druck, Kummer
- βαροῦλκ, Hebewinde
- βαρυ-ᾱής, 1) schwer atmend. 2) stark, beschwerlich riechend
- βαρυ-αλγής, 1) schwer leidend. 2) schwere Leiden verursachend
- βαρυ-αχθής, schwer lastend
- βαρυ-βάμων, schwer wandelnd
- βαρυ-βόας, stark schreiend, tosend
- βαρυ-βρεμέτειρα, stark tosend
- βαρυ-βρεμέτης, Ζεύς, laut donnernd
- βαρυ-βρομήτης, stark tosend (vom Mühlstein)
- βαρύ-βρομος, stark tönend
- βαρυ-βρώς, stark fressend, heftig quälend
- βαρύ-γδουπος, stark tosend, Ζεύς
- βαρύ-γλωσσος, mit schwerer, beißender Zunge
- βαρῡ-γλώχιν, furchtbar gespitzt
- βαρυ-γούνατος u. βαρύ-γουνος, mit schweren Knieen, langsam, träge
- βαρύ-γυιος, gliederbeschwerend, -lähmend
- βαρυ-δαιμονέω, von einem bösen Dämon besessen unglücklich sein
- βαρυ-δαιμονία, schweres Geschick, Unglück
- βαρυ-δαίμων, mit schwerem Geschick belastet, unglücklich
- βαρυ-δάκρυος u. βαρύ-δακρυς, heftig weinend
- βαρύ-δεσμος, schwergefesselt
- βαρύ-δικος, schwere Rache übend
- βαρυ-δότειρα, Μοῖρα, Unglücksgeberin
- βαρύ-δουπος, schwer, dumpf tosend
- βαρυ-εγ-κέφαλος, Schwer-, Dummkopf
- βαρυ-εργής, schwer, mühsam arbeitend
- βαρύ-ζηλος, schwer eifersüchtig
- βαρυ-ηκοέω, schwer hören
- βαρυ-ηκοΐα, Schwerhörigkeit
- βαρυ-ήκοος, schwer hörend
- βαρυ-ηχέω, schwer, laut rauschen
- βαρυ-ηχής u. βαρύ-ηχος u. βαρύ-θροος, schwer, d. i. laut rauschend, tosend
- βαρυ-θῡμέω, missmütig sein
- βαρυ-θῡμία, Missmut
- βαρύ-θῡμος, missmütig, sowohl niedergeschlagen, traurig, als zornig
- βαρύθω, beschwert sein, niedergedrückt werden; schwer sein, στήλη
- βαρυ-κάρδιος, schweren, verstockten Herzens
- βαρυ-κέφαλος, schwerköpfig
- βαρύ-κομποι, dumpf brüllend
- βαρύ-κοτος, schwer, heftig grollend
- βαρύ-κτυπος u. βαρυ-κτυπής, Ζεύς, furchtbar donnernd; Poseidon; übh. laut brausend, πόντος
- βαρυ-λαίλαπες, Νότου αὖραι, heftig sausend
- βαρύλλι, eine Art Waage, das Gewicht von Flüssigkeiten zu messen
- βαρύ-λογα, heftig schmähend
- βαρύ-λῡπος, schwer gekränkt, betrübt
- βαρύ-μαστος, mit starken Brüsten
- βαρυ-μελής, von schweren Gliedern
- βαρυ-μηνιάω, heftig grollen
- βαρυ-μήνιος u. βαρύ-μηνις, heftig zürnend
- βαρύ-μισθος, schweren Lohn nehmend, teuer
- βαρύ-μοχθος, schwere Drangsale duldend, mühselig
- βαρυνέω, schwer fallend, zürnend
- βαρύ-νουσδέμας, schwer krank
- βάρυνσις, Beschwerde, Plage
- βαρυντικός, beschwerlich machend. Bei den Gramm. heißen so die Aeoler, die die Barytona lieben
- βαρύνω, beschweren, belasten; gew. übertr., belästigen, plagen. Viel häufiger pass., beschwert werden, βαρύνεται γυῖα, er wird schwer, kraftlos an den Gliedern; βαρυνϑεὶς χεῖρα, an der Hand gelähmt; ὄμμα βαρύνεται, von Sterbenden; τὴν γαστέρα, schwanger sein. Bes. belästigt, geplagt werden. Übh. missmütig werden; τινί; auf einen zürnen; τινά od. τί, mit etwas unzufrieden sein. Bei Gramm. = den Gravis setzen
- βαρύ-νωτος, mit schwerem Rücken
- βαρύ-οδμος u. βαρύ-οζος, von widrigem, betäubendem Geruch
- βαρυ-όπης κεραυνῶν πρύτανις, Zeus, von starker Stimme
- βαρυ-όργητοι, Πιερίδες, schwer zürnend
- βαρυ-παθέω (schwer leiden), unzufrieden sein
- βαρυ-παθής, schwer leidend
- βαρυ-πάλαμος, mit schwerer Hand
- βαρυ-πειθεῖς, schwergläubig
- βαρυ-πενθτόξ, schwere Trauer verursachend; schwer trauernd
- βαρυ-πένθητοι, schwer trauernd
- βαρυ-πενθία, schwere Trauer
- βαρυ-πεσής, schwer fallend
- βαρυ-πήμων, schwer schadend
- βαρυ-πνείοντες, schwer, heftig stürmend
- βαρύ-πνοος, stark duftend
- βαρύ-πονος, mühselig
- βαρύ-ποτμος, mit schwerem Geschick, unglücklich
- βαρύ-πυκνος, bei den Music. mit dem πυκνόν in der Tiefe
- βαρύ-πους, schwerfüßig, schwer
- βαρύς, 1) schwer von Gewicht, lastend; von Schwerbewaffneten; ἀνὴρ βαρύς, ein starker Mann. 2) vom Tone u. von der Stimme: stark, heftig, tief; βαρυτάτη χορδή, die tiefste Saite; βαρὺ μυκᾶν u. βαρὺς ἀκοῆς ψόφος, von den Pauken. Bei den Gramm. βαρεῖα, sc. προσῳδία, accentus gravis. 3) schwer von etwas belastet. Von Speisen: schwer zu verdauen. Übertr. 4) wie χεὶρ βαρεῖα, zunächst die starke, kräftige Hand ist, so οὔ τις σοὶ βαρείας χεῖρας ἐποίσει schwer, feindselig; so oft im üblen Sinne: lästig, beschwerlich; κλῶϑες, Parzen; βαρὺς εἶναι τοῖς συνοῠσι, beschwerlich; βαρύτατα φέρειν, sich gekränkt fühlen; βαρέως ἀκούειν, ungern hören; βαρέως ἔχω πρός τι, etwas ist mir unangenehm. 5) viel vermögend, einflußreich, mächtig
- βαρυ-σίδηρος, schwer von Eisen
- βαρυ-σκίπων, mit schwerem Stabe, Herkules
- βαρυ-σμάραγος, dumpf rasselnd, tönend
- βαρύ-σπλαγχνος, schwer zürnend
- βαρυ-σταθμέω, schwer wiegen
- βαρύ-σταθμος, schwer wiegend
- βαρυ-στενάχων u. βαρυ-στένακτος, schwer seufzend
- βαρύ-στομος, 1) schwer, tief einschneidend. 2) schmähend
- βαρύ-στονος, schwer seufzend, stöhnend
- βαρυ-σύμ-φορος, nur im superl., von schwerem Unglück getroffen
- βαρυ-σφάραγος, Ζεύς, schwerdonnernd
- βαρύ-σωμος, schwerleibig
- βαρυ-ταρβής, schwer erschreckend
- βαρύτης, 1) Schwere, Last. 2) von der Stimme: die Tiefe; bei Gramm. die Bezeichnung mit dem gravis. 3) übertr., Lästigkeit, Beschwerlichkeit, Härte; φρονήματος, unerträglicher Stolz; βαρ. ἤϑους, Langsamkeit, Festigkeit
- βαρύ-τῑμος, 1) hochgeehrt. 2) von schwerem Werte, teuer; teuer verkaufend
- βαρύ-τλητος, 1) schwer zu dulden. 2) schwer duldend
- βαρυ-τονέω, den Gravis setzen. Gramm.; mit dem Gravis betonen
- βαρυ-τόνησις, das Setzen des Gravis, Gramm.
- βαρύ-τονος, 1) straff gespannt. 2) stark tönend. Bei Gramm. Silben, die mit dem gravis bezeichnet sind, Wörter, die nicht auf der ultima accentuiert sind. Bei den Rhet. stark betont
- βαρύ-υπνος, sehr schläfrig
- βαρύ-φθογγος u. βαρυ-φθέγκτης, stark, tief tönend, brüllend
- βαρύ-φλοισβος, stark tosend
- βαρύ-φορτος, schwer belastet
- βαρυ-φρονέω, schwer-, missmütig sein
- βαρυ-φροσύνη, Schwermut
- βαρύ-φρων, schwermütig, missmütig
- βαρυ-φωνέω, eine tiefe Stimme haben
- βαρυ-φωνία, tiefe Stimme
- βαρύ-φωνος, von tiefer Stimme
- βαρύ-χειλος, mit schweren Lippen
- βαρύ-χορδος, tiefklingend
- βαρύ-ψῡχος, schwermütig, missmütig
- βαρυ-ώδης, stark, widrig riechend
- βαρυ-ώδυνος, schwere Schmerzen erduldend
- βαρυ-ωπέω, schwer sehen, blödsinnig sein
- βασαν-αστραγάλα, Knöchelquälerei, Gicht
- βασανηδόν, quälend
- βασανίζω, eigtl. am Probierstein reiben u. die Ächtheit erproben; gew. verhören, ausforschen; bes. mit Anwendung der Folter die Wahrheit erforschen, foltern; auch allgemeiner: martern. Absol. von Krankheiten. Auch vom Stil, bes. βεβασανισμένgeschraubt
- βασανισμός, Folterung, Marter
- βασανιστήρι, 1) der Prüfstein. 2) die Folterkammer
- βασανιστής, der Untersucher, der Folterer
- βασανιστικός, zum Foltern gehörig
- βασανίστρια, die Untersucherin, Prüferin
- βάσανος, 1) der Probierstein, lapis lydius. 2) Untersuchung; β. λαμβάνειν τινός, Prüfung anstellen; βάσανον δοῦναι, Probe, Beweis von etwas geben; Untersuchung durch die Folter; ἐκ βασάνων τἀληϑῆ λέγειν, auf der Folter, durch die Folterwerkzeuge; das durch die Folter erzwungene Geständnis; übh. Marter, Qual
- βασίλεια, Königin, Fürstin; meist = Gattinn des Königs
- βασιλεία, 1) die Königsherrschaft, das Königtum; das Königreich, bes. für das Land. 2) das Amt des Archon βασιλεύς. 3) das Diadem
- βασιλειάω, gern König sein wollen
- βασιλείδι, kleiner König
- βασίλειος, königlich, fürstlich; ἡ βασίλειος στοά, die Säulenhalle, wo der Archon βασιλεύς Gericht hält, auch der Areopag sich versammelt. Das neutr. als subst. gew. a) τὰ βασίλεια, königliche Wohnung, Palast, Residenz. b) τὸ βασίλειον. königlicher Schatz. c) das Diadem
- βασιλεύς, 1) König, Fürst. Der positiv. βασιλεύς bezeichnet vorzugsweise den, welchen allein man auf Deutsch »den König« nennen würde, d. h. den ersten unter den Häuptlingen u. Großen eines Landes, den Oberkönig. Aber das Wort bezeichnet auch die Söhne des wirklichen Königs, ferner die Vornehmen aus anderen Geschlechtern, welche Anteil an der Regierung haben, u. endlich die Söhne dieser Großen. Hausherr, Gutsbesitzer. Der (wirkliche) König führt den Oberbefehl im Kriege, hat den Vorsitz in den Versammlungen, verrichtet die Opfer für das Volk u. ist oberster Richter; seine Würde ist in der Regel erblich. Die Könige heißen διοτρεφέες, weil die königl. Würde von Zeus stammt, und σκηπτοῠχοι, weil das σκῆπτρον Zeichen der königl. Würde ist; διοτρεφέας βασιλῆας, die dreizehn Fürsten der Phäaken; σκηπτοῦχοι βασιλῆες die zwölf Fürsten der Phäaken außer Alkinoos, von diesem selber so genannt; auch die Tyrannen nannte man βασιλεῖς; Anruf an Götter, bes. Zeus; der römische Kaiser. Bei den Athenern heißt der zweite Archon βασιλεύς; der die Aufsicht über den gesammten Gottesdienst u. die Leitung der Kriminalprozesse hat. 2) übertr., der Erste, Ausgezeichnetste seiner Art
- βασιλευτός, von Königen beherrscht
- βασιλεύω, 1) König sein, herrschen, absolut; von einer Frau: nicht = regieren, sondern an einen König verheiratet sein; ἐβασίλευσε, er wurde König. 2) Mit einem Casus, τινί. Pass., von Königen beherrscht, verwaltet werden. 3) von der königlichen Partei sein. 4) wie ein König leben
- βασίλης, Priester des Kronos bei den Eleern
- βασιλίζω, von der königlichen Partei sein; sich wie ein König betragen
- βασιλικός, 1) königlich, fürstlich; ἡ βασιλική, sc. τέχνη, die Kunst König zu sein, zu regieren als König; οἱ βασιλικοί, Hofleute. 2) würdig, König zu sein; übh. eines Königs würdig; prächtig; βασιλικὰ ἐγκλήματα, αἰτίαι Anklagen auf Hochverrat, maiestatis crimina; ἡ βασιλική, als subst., sc. στοά, eine Säulenhalle in Athen. In Rom öffentliche Gebäude mit Säulengängen zum Rechts- u. Handelsverkehr,; auch die seit Constantin nach diesem Muster gebauten christlichen Kirchen; τὸ βασιλικόν, teils Palast, teils aber, sc. ταμιεῖköniglicher, kaiserlicher Schatz, Fiskus. Bei den Ärzten eine Salbe
- βασιλίνδα, ein Spiel, worin einer zum König gemacht wird
- βασιλίς, königlich. Die Frau des Archon βασιλεύς,; sc. οἰκία, Palast; eine Art Schuhe
- βασιλίσκος, 1) kleiner König. 2) eine Eidechsen- od. Schlangenart, Basilisk vielleicht Brillenschlange. 3) ein Vogel, Zaunkönig. 4) ein Seefisch
- βασίλισσα, 1) Königin. 2) Gemahlin des Archon βασιλεύς
- βάσιμος, gangbar, zugänglich, wo man fest fußen kann
- βάσις, 1) Tritt, Gang; οὐκ ἔχω βάσιν, vom hinkenden Philoktet; bes. rhythmische Bewegung; Versfuß. Bei Rhet. auch rhythmischer Ausgang eines Satzes. 2) Fuß. 3) worauf etwas steht, Grund, Fußgestell; bes. in der Geometrie: Grundlinie, Grundfläche; übh. Festigkeit
- βασκαίνω, 1) einem Übles nachreden, verleumden. 2) einem Übles anreden, ihn beschreien, behexen. Die Alten leiten es fälschlich von φάεσι καίνω ab, weil man bes. den bösen Blick als Mittel des Behexens fürchtete. Überh. 3) beneiden
- βασκανία, 1) Verleumdung. 2) Behexung, Beschreien; übh. Neid
- βασκάνι, Mittel gegen Behexung, Amulet
- βάσκανος, Böses nachredend, verleumderisch, neidisch. Als subst., Verleumder, Klatscher. Bes. der behext, beschreit; die Hexe
- βασκαντικός, behexend
- βασκάς, eine Entenart
- βάσκω, gehen; immer Befehl des Zeus an j-n, der als Bote weggehn u. etwas bestellen soll an Iris, an Hermes, an den zu Agamemnon gesendeten Traumgott; dritter Vers der Rede; sonst erster Vers der Rede. = komm!
- βασσάρα, Tracht der Bacchantinnen in Thracien, von Fuchsfellen; dah. auch die Bacchantin. Übh. ein freches, ausgelassenes Weib
- βασσαρεύς, Beiname des Bacchus
- βασσαρικός, bacchantisch
- βασσάρι, ein lybisches Tier
- βασσαρίς, Bacchantin
- βάσταγμα, das Getragene, die Last; das was trägt: Stütze
- βαστάζω, 1) aufheben, bes. etwas Gewichtiges; ἐπεὶ μέγα τόξον ἐβάστασε, in der Bedeutung des Anfangens, als er den Bogen in die Hand genommen hatte; übertr., loben, preisen. 2) in den Händen hoch halten, tragen; im Sinne tragen, erwägen; prüfen; ertragen, erträglich finden. 3) allgemein: anfassen, berühren. 4) wegtragen, wegnehmen
- βαστακτής, Lastträger?
- βαστακτός, zu tragen
- βασυνίας, sc. ἄρτος, ein Backwerk
- βαταλίζομαι, weichlich leben
- βάταλος, ein Weichling, cinaedus; Spottname des Demosthenes, was einige auf das Stottern in seiner Jugend beziehen wollten; ursprünglich ein Eigenname eines Flötenspielers
- βατέω, 1) besteigen, bespringen
- βατήρ, der Einherschreitende; die Schwelle; bei der Rennbahn die Erhöhung, von der man beim Auslaufen heruntersprang, die Schranken; der Stab; mus. der Wirbel zum Spannen der Saiten
- βατήριος, zum Besteigen, Bespringen gehörig
- βατηρίς, Steigeleiter
- βάτης, der Bespringer, Beschäler
- βατία, Dornstrauch
- βατιάκη, ein Trinkgeschirr
- βατιδο-σκόπος, gierig nach Rochen sehend
- βάτινος, vom Dornstrauch
- βάτι, Brombeeren
- βατίς, 1) eine stachliche Rochenart. 2) ein Strauch. 3) ein Vogel
- βατο-δρόπος, Dornen pflückend, ausrottend
- βατόεις, dornig
- βάτ, Brombeere
- βάτος, Dornstrauch, stachliches Gewächs; übh. Dorn; βάτος Ἰδαία, Himbeerstrauch; Brombeerstrauch
- βάτος, Stachelroche
- βατός, gangbar, ersteigbar; zu durchwaten
- βατράχειος, zum Frosch gehörig, τὸ β., sc. χρῶμα, Froschgrün
- βατραχίζω, sich wie ein Frosch benehmen
- βατράχι, Froschkraut, ranunculus
- βατραχιοῦν, ein Gerichtshof in Athen, von der Farbe, vielleicht der Türriegel
- βατραχίς, ein froschgrünes Kleid
- βατραχίτης, ein froschgrüner Stein
- βατραχο-μυο-μαχία, der Froschmäusekrieg, ein dem Hom. zugeschriebenes parodisches Epos
- βάτραχος, 1) Frosch. 2) ein Fisch, Meerfrosch. 3) eine Zungenkrankheit. 4) der hohle Teil am Pferdehuf
- βατταρίζω, stottern, stammeln; onomatopoetisch
- βατταρισμός, das Stammeln, Stottern
- βατταριστής, der Stotterer
- βαττο-λογέω, unnützes Zeug schwatzen, plappern
- βαττολογία, das Plappern
- βαττο-λόγος, der Plapperer, Schwätzer
- βατύλη, die Zwergin
- βατ-ώδης, dornartig, dornicht; mit Dornen bewachsen
- βαύ, Gebell des Hundes
- βαυβάω, onomatopoetisches Wort, dem gemeinen Leben angehörend; schlafen
- βαΰζω, (onomatopoetisch, bau bau rufen), 1) bellen; τινά, anbellen. 2) schreien, schmähen; laut fordern
- βαυκαλάω, einschläfern, bes. Kinder durch Wiegenlieder
- βαυκάλημα, das Wiegenlied
- βαυκάλι, ein enghalsiges Gefäß, das beim Ausgießen einen gluchsenden Ton gibt
- βαύκαλις, ein irdenes Gefäß zum Abkühlen des Wassers od. Weins
- βαυκίδες, eine Art bequemer Weiberschuhe
- βαυκίζειν, spröde tun
- βαυκισμός, eine Art Tanz
- βαυκ #959;-παν-οῦργοι, ehrbar tuende Schurken
- βαυκός, spröde, zärtlich tuend
- βαῦνος u. βαύνη, Ofen; ein tragbarer; eine Art Kohlenpfanne
- βαϋσμός, Geschrei
- βαφεῖ, die Färberei
- βαφεύς, der Färber
- βαφή, das Eintauchen, a) in Farbe, Färbung; die Farbe. b) des glühenden Eisens in kaltes Wasser, um es zu härten, die Stählung. Übertr., Kraft des Weines
- βαφικός, zum Färben gehörig; ἡ βαφική, die Färbekunst
- βάψιμος, zu färben
- βάψις, das Eintauchen, a) des Eisens, Stählen. b) Färben
- βδάλλω, melken; Pass., gemolken werden, Milch geben, βδάλλεται ἀμφορέα, gibt einen Eimer Milch; saugen
- βδάλσις, das Melken, Saugen
- βδέλλα, Blutegel; σπιλάδων, der Fischer; Neunauge
- βδελλάζομαι, aussaugen
- βδελλίζω, Blutegel ansetzen
- βδέλλι τό, eine Pflanze u. das aus ihr gewonnene, wohlriechende Harz
- βδελλο-λάρυγξ, Blutegelschlund (von einem Parasiten)
- βδέλυγμα, das Verabscheute, Scheusal
- βδελυγμός u. βδελυγμία, Ekel, Abscheu
- βδελυκτός, ekelhaft, abscheulich
- βδελύκ-τροπος, scheußlich, von den Eumeniden
- βδελυρεύομαι, sich abscheulich betragen
- βδελυρία, Scheußlichkeit, Schamlosigkeit; Unkeuschheit
- βδελυρός, ekelhaft, scheußlich, verabscheuungswürdig; schamlos, unkeusch; stinkend
- βδελύσσομαι, pass., Ekel empfinden, verabscheuen, bes. von übelriechenden Dingen
- βδέω, fiesten, einen Wind lassen; von stinkenden Tieren
- βδόλος, Gestank eines heimlichen Windes u. eines ausglimmenden Lampendochtes
- βδύλλω, fürchten; verschmähen, verachten
- βέβαιος, feststehend, fest; öfter übertr., fest, zuverlässig, sicher
- βεβαιό-πιστοι, von festem Glauben
- βεβαιότης, Festigkeit, Sicherheit, Zuverlässigkeit
- βεβαιόω, befestigen; bekräftigen, bestätigen; ἃ συνέϑεσϑε, haltet die Verabredung; δωρεάν, διαϑήκας, fest zusagen, verbürgen; τὴν πρᾶξιν, eine Sache ins Werk setzen; begründen, beweisen
- βεβαίωσις u. βεβαίωμα, Bestätigung, Bekräftigung