Bösem Aste gehört eine scharfe Axt.
Ast
Bösen Ast muss man leiden um des Baumes willen.
Ast
Einen Schwärmer, sagt Luther, um des Leibes willen.
Danach der Ast ist, danach ist auch die Axt (o. soll die Axt sein).
Ast
Den Ast bauen.
Ast
Gehängt werden.
Eim bösen ast gehört ein scharpfe axt.
Ast
Ein abgehauener Ast bleibt auch im frischen Wasser nicht lange grün.
Ast
Ein Ast, der über sich sieht, hat nicht viel Äpfel.
Ast
Ein bösen Ast muss man vmb dess Baumes willen dulden.
Ast
Ein böser Ast will einen harten Keil haben.
Ast
Luthers Tischreden
Ein krummer Ast gibt so gute Kohlen als ein gerader.
Ast
Ein schlechter Ast ist des Baumes Last.
Ast
Er hat einen Ast vom unsinnigen Lorberbaum.
Ast
Altgriechisch. Plinius erzählt, dass auf dem Grabe eines alten Königs ein Lorberbaum gestanden, den man den unsinnigen genannt habe, weil auf einem Schiffe, auf das man einen davon abgepflückten Zweig gebracht, so lange Zank gewesen sei, bis man ihn wieder hinausgeworfen habe. Die Redensart ward daher von zänkischen Menschen gebraucht.
Es sägt niemand den Ast gern ab, auf dem er sitzt.
Ast
»Dass die Beamten mit dem Verkauf der Staatsaktiva (industrieller Etablissements) langsam vorgehen, ist kein Wunder; denn niemand sägt gern den Ast ab, auf dem er sitzt.« (Abgeordneter Richter in der sechsten Sitzung des preußischen Abgeordnetenhauses am 11. Dezember 187.
Grobe Äste muss man mit scharfen Beilen abhauen.
Ast
Ik hewwe em oppen Aust riuken loten.
Ast
Sauerland. Ich habe ihn geschlagen.
In einen Ast sägen.
Ast
Jeder Ast kann einst den Stiel liefern, den Baum zu fällen.
Ast
Kleine Äste geben auch Feuer.
Ast
nl] Kleine takken ontsteken het vuur, en groote onderhouden, het.
Man hat ihm die Äste gestumpft.
Ast
Er ist hart bestraft worden.
Man kann aus einem krummen Aste so gute Kohlen machen als aus einem graden.
Ast
Man muss den Ast biegen, weil er jung ist.
Ast
Man muss den Ast zersägen, wenn man ihn nicht zerhauen kann.
Ast
Man muss einen krummen Ast oft ungespalten lassen.
Ast
Mer mues diar d' Äst ra haua, wenn du z' krattelich wurst.
Ast
Schwäbischer Michel. Wenn du zu übermütig wirst, muss man dich bescheiden, anspruchsloser machen, dich demütigen.
Setz' mer si (man sich) uff an Ost, bis er dörr ît.
Ast
Franken. In warnendem Sinne: Versuche man's nur, sich auf einen Ast zu setzen und dort zu warten, bis ein reicher Onkel in Ostindien stirbt.
Sich einen Ast (o. Buckel) lachen.
Ast
Uf änen grôbe Ast gehêrt en grober Keel.
Ast
Waldeck
Upn Aust riuken.
Ast
Westfalen. Sich in seiner Erwartung täuschen.
Vmb etlicher verdorreter Est willen hawet man den Baum nicht vmb.
Ast
Von Ast zu Ast hüpfen.
Ast
Sagt der Franzose von denen, die nicht bei der Sache bleiben.
Wäre es (o. ich) nicht ein Ästchen, so wäre es (o. ich) ein Pfeifchen.
Ast
Zu Leuten, die viel mit Aber und Wenn umgehen; auch Spruch der Knaben beim Drehen der Weidenpfeife.
Wegen eines dürren Astes lässt man den Baum nicht umhauen.
Ast
Wen si z' storch (stark) uf d' Äst use lôd, muss gumpe.
Ast
Luzern. D. i. wer es aufs äußerste kommen lässt, kommt in gefährliche Lagen, aus denen er sich nur durch kühne Tat wieder retten kann. Gum pen = mutwillig springen und tanzen, auch über etwas hinweg- oder hinabspringen.
Zu einem harten Ast gehört ein harter Speidel.
Ast
var] Zu eynem bösen ast gehört ein böser kiel.
Zum harten Ast gehört ein scharpffe Axt.
Ast
Lieber Aster als Knaster.
Aster
Astrachan ist reich an Strömen, Sibirien an Zobeln.
Astrachan
Die Astronomen machen das Wetterfeld, unser Herrgott macht's Wetter, wie's ihm gefällt.
Astronom
Ein (o. kein) Asyl finden.
Asyl
Einen Schutz gewährenden Zufluchtsort, wie bei den Alten die Altäre der Götter.
We sik menget mank dem ate, dei wert den sogen gêren to vrate.
Ate
Ate = Speise, Schweinefutter
Atem feil tragen (o. verkaufen).
Atem
Von einem Lügner.
Den Atem sparen.
Atem
Wenig sprechen.
Der Atem ist ihm gefroren, wie jenem Bauer, der nicht danken konnte, aber wohl fluchen.
Atem
Der Atem wird ihm zu kurz.
Atem
Deutz
Du kannst dir den Atem sparen, um damit die Suppe zu blasen.
Atem
en] Spare your breath to cool your pottage.
Einen stinkenden Atem haben.
Atem
Nirgends gern gesehen sein.
Em geit de Atem ut.
Atem
Er stirbt.
Er hat einen kurtzen atem.
Atem
Er kann keine Geheimnisse, nichts ihm Anvertrautes, bewahren.
Er holt Atem von den großen Zehen herauf.
Atem
Er ist am kurzen Atem gestorben.
Atem
Von Krämern, denen es am Besten fehlte.
Es ist um den schönen Atem schade.
Atem
Von denen, die Unnützes reden oder sich Mühe geben, jemanden zu überzeugen, der sich nicht überzeugen lassen will.
Etwas in einem Atem tun.
Atem
Auf der Stelle, sogleich, ohne Unterbrechung.
Fremder Atem stinkt immer.
Atem
Litauen
Kurzen Atem haben.
Atem
Vorsicht im Sprechen, kluge Schweigsamkeit.
Sein Atem geht wie ein geladener Wagen im Hohlwege.
Atem
Von denen, die sehr kurzen und schweren Atem haben.
Sein Atem riecht wie eine Apotheke.
Atem
Sie hat einen stinkenden Atem und drängt sich vor zum Kuss.
Atem
Arabien. Von unbegründeten Ansprüchen.
So lang als mir der atem nit aussgehet, so hoffe ich jmmer.
Atem
So lang ein Atem in mir ist.
Atem
la] Dum movet hic calidus spirantia corpora sanguis.
So lange der Atem noch aus- und eingeht, ist beim Kranken noch Hoffnung da.
Atem
la] Agroto dum anima est, spes esse dicitur.
Wenn am og da Ôdem spoarte bis zum Suppebloasen.
Atem
Wennam da Ôden ufhîbe ze anner Suppe.
Atem
Schlesien
Wer den Atem nur nicht fahren lässt, der stirbt auch nicht.
Atem
Wer seinen Atem immer in ein Holz mit Löchern lässt, ist wohl nicht gescheit.
Atem
Ich bin (er ist) ein Atheist.
Atheist
Als das Teetrinken in Deutschland aufkam, nannten sich scherzhaft diejenigen, welche sich dem neuen Brauch nicht anschlossen, Atheeisten, Nichtteetrinker, oder wurden so genannt.
In Athen trifft man mehr Götter als Menschen.
Athen
Ein sterbender Athener streckt seine Hand aus.
Athener
»Der Athener geitz hat bei den Griechen vnnd der Pfaffen geitz bei den Teutschen ein Sprichwort gemacht, das man spricht: Es was kein winter nie so kalt u.s.w. Also bei den Griechen von den Athenern: Ein Athener, so er stirbt, streckt seine Hand auss.«
O ihr Athener und Thebäer, schändliche Mitylinäer, die ihr abends etwas sagt, doch anders handelt, wenn es tagt.
Athener
Die zwei Azius sind strenge Herrn und ärgern die Gärtner und Winzer gern.
Atius
Pancratius und Servatius.
Der Atlas trägt den Himmel.
Atlas
Von denen, die sich in große und lästige Geschäfte einlassen und sich dadurch selbst Ungemach zuziehen, wie Atlas für seine Dienste ins Meer gestürzt ward.
Zuerst Atlas, dann Kreide; hierauf Halbseide, sodann Baumwolle (Bômwulle), endlich Galantrompel (die Auskrehe).
Atlas
Mit diesem Spruch charakterisirt und geißelt man in der bedeutenden Tuchfabrikationsstadt Forst (Niederlausitz) die Personen, welche an Feiertagen die öffentlichen Vergnügungslokale besuchen, und dabei einen Aufwand machen, der weit über ihre Vermögensverhältnisse hinausgeht.
Den Ätna sieht man stets mit weißem Hut und einem Weinfass im Munde.
Ätna
Der Schnee soll auf der Spitze des Ätna nie schmelzen, während an den Abhängen des Berges Wein blüht und reift.
Wenn der Ätna speit, nützt ein Flaschenstöpsel nicht zum Kraterstopfen.
Ätna
Was helfen dreizehn Atouts, wenn man keine Handkarten hat.
Atout
Beim Whist von dem, der mit guten Karten schlecht gespielt hat und sich rechtfertigen will.
Ätte, lass die Gojeh (Nichtjuden) gehn! Mämme, lass die Kuchel stehn.
Ätti
Jüdisch-deutsch. Bezieht sich auf einen Vorgang, wobei Mann und Frau sich gegenseitig ermahnen und drückt den Sinn aus: Wie Mann, so Frau.
Ätte, steh' uf, loss de Hund sitze'.
Ätti
Jüdisch-deutsch. Als strafender Ausruf gegen einen lieblosen Sohn. Von einem Sohne, der den Vater vom Stuhle vertrieben, damit der Hund Platz gewinne.
Ätte, worum deckt mer die Sicke (Laubhütte) nit mit Sand.
Ätti
Jüdisch-deutsch. Zur Bezeichnung altkluger Kinder, die nach Dingen fragen, die sich von selbst verstehen.
Der Ätti ist eisder au no öppa hinder der Tür.
Ätti
Thiar Atj an Mana eghe Harkiwal, skalt Kualwskan harki.
Ätti
Wer Vater und Mutter nicht gehorchen will, soll dem Kalbfell gehorchen.
Wär' ich vor mei'm Ätte (Vater) kumme', hätt' ich die Mämme (Mama) genumme.
Ätti
Jüdisch-deutsch. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
Wie der Ätti, so die Buebe, wie der Acker, so die Ruebe.
Ätti
Luzern
Wo früjar a gûeta n' Atti g'si isch, de is zig a wüeste Hung (Hund).
Ätti
Bern
Attila war die Geißel Gottes, und die Franzosen sind seine Brüder.
Attila
it] Attila, flagellum Dei - I Francesi suor frati (fratelli).
Wo gute Atz auf dem Schlage ist, da fehlt es an Tauben nicht.
Atz
es] Si al palomar no le falta cebo no le faltaran palomas. (Don Quixote.)
Âl Äze koche lang.
Ätz
Bedburg
Dat sind âl Äze.
Ätz
Bedburg
Der gescheiden atzlen sind dennoch jr eyr gestolen.
Atzel
Der klügsten Atzel (Elster)werden die Eier gestohlen.
Atzel
Die Atzel hüpft so lange, bis ihr ein Dorn ins Gesäß geht.
Atzel
Wider die Wollust.
Die Atzel kan jrs hüpffens nit lassen.
Atzel
Die Atzel lässt das Hüpfen nicht.
Atzel
it] S'ella è al monte, la torna al piano.
Die junge Atzel lernt das Hüpfen von der alten.
Atzel
Eine Atzel sitzt gern bei der anderen.
Atzel
Es ist keine Atzel, sie habe denn etwas Buntes.
Atzel
»Keine Atzel ich vff erden fund, die nichten schecket oder bunt.«
Es sind Atzeln.
Atzel
Der Spottname der Bewohner des Dorfes Klingen in der Pfalz, wo es viel Atzeln und viel fromme Leute gibt.
Keine Atzel heckt eine Taube.
Atzel
var] Art lässt nicht von Art.
Man stilt auch etwa einer Atzel ein Ey.
Atzel
Ätzen tut ergetzen.
Ätzen
In Atzgersdorf sein.
Ätzen
Wien. Heißt so viel als: bald fertig sein, zu Ende gehen, abgewirtschaftet haben, dem Tode nahe sein. Eine Redensart, die in Wien sehr häufig gebraucht wird, und wahrscheinlich darin ihre Erklärung findet, dass Atzgersdorf einer der letzten Haltepunkte auf der Südbahn vor Wien ist.
Mancher von alter Atzung (der schon lange gelebt hatte) ward erschlagen.
Atzung

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