Da weiß ich keinen Ärmel anzusetzen.
Ärmel
Den Ärmel länger machen als den Arm.
Ärmel
Der bedarf eines weiten Ärmels wohl, der manlichem den Mund verschieben soll.
Ärmel
Durch den Ärmel geht das Loch.
Ärmel
mhd] Durch den ermel gat daz loch.
Einem auf dem Ärmel spielen.
Ärmel
nl] Hij spelt hem wat op de mouns.
Einem bald die Ärmel zerreißen, dass er bleiben soll.
Ärmel
la] Penulam scindere. (Cicero)
Einem etwas auf den Ärmel binden (heften, malen).
Ärmel
Seine Leichtgläubigkeit missbrauchen.
Einem etwas in den ermel schütten.
Ärmel
Ihm etwas anvertrauen. »Ich wil es eim münch in den ermel schütten, er ist ein gut gesell.«
Einen am Ärmel zupfen (o. fassen, ziehen).
Ärmel
Ihn leise auffordern oder in irgendeiner Beziehung warnen.
Einen Ärmel ins Hauptloch setzen, wie der Schneiderknecht.
Ärmel
Einen auf den Ärmel einladen.
Ärmel
fr] Donner des canards à quelqu'un.
Einen beim Ärmel fassen.
Ärmel
nl] Jemand bij de mouns krijgen.
Einen papiernen Ärmel anhaben.
Ärmel
Eins auf den ermel malen.
Ärmel
Enger Armel lähmt (o. schwächt) die Hand.
Ärmel
dk] Et smukt enne giör en dristig haand.
Er hat es hinter dem Ärmel.
Ärmel
Ist zurückhaltend, hinterlistig, weiß seine Gesinnung, seinen Charakter zu verbergen. Viele Redensarten mit »Ärmel« sind daher entstanden, dass man früher sehr weite Ärmel trug, in denen man bequem etwas verbergen konnte.
Er hat rote Ärmel.
Ärmel
Er kann mir im Ärmel wohnen, dann braucht er kein Quartier.
Ärmel
Er kann sich's auf den Ärmel binden, was er dabei gewinnen wird.
Ärmel
Er wird den Ärmel einzupassen wissen.
Ärmel
Die Sache in Ordnung zu bringen verstehen.
Etwas aus dem Ärmel schütteln.
Ärmel
Sorglos und leichtsinnig in einer Sache verfahren, mit etwas umgehen; auch ohne Vorbereitung predigen, Verse machen u.s.w.
Hei kann mi öm Ärmel wâne, denn brûkt hei keine Mêd to betâle.
Ärmel
Ich kann die Ärmel aufstreifen.
Ärmel
D. h. ich kann selber die Hände rühren, ich scheue keine Arbeit. Aus der Zeit, in der die nicht arbeitenden Klassen Handmanschetten trugen, die bei den meisten Arbeiten hinderlich waren.
Ma wird nich lange Ermel mit em moachen.
Ärmel
Auch in der Fassung: Wir warn orste lange Ermel mietem machen. Oder: Ber warn irschte longe ärmel mîdem mochen. - Wenig Umstände, man wird ohne zarte Rücksichten gegen ihn vorgehen.
Man darf ihn nicht mit dem Ärmel dazu ziehen.
Ärmel
Er lässt sich nicht nötigen hinzugehen, er geht gern.
Man hat ihm den Ärmel nicht ausgerissen.
Ärmel
Von Gästen, die man eben nicht sehr zum Dableiben genötigt hat.
Man kann's nicht aus dem Ärmel schütteln.
Ärmel
Man muss den Ärmel nicht länger machen, als der Arm ist.
Ärmel
fr] Il faut faire la manche selon le bras.
Niemand will Ärmel und Rock zugleich verlieren.
Ärmel
Wie der Ärmel, so das Kleid.
Ärmel
dk] Mit er' erme, digen kjortel.
Du bist wohl gearmet.
Armen (Verb)
Wer die Armenbüchse trägt, muss sie nicht verrosten lassen.
Armenbüchse
Wer will in das Armengeschlechte, der maure, baue viel und - rechte.
Armengeschlecht
Armengut geht in einen Fingerhut.
Armengut
En Armhius, en Larmhius.
Armenhaus
Westfalen
Im Armenhaus gibt's mehr ehrliche Leute als kluge (o. sparsame).
Armenhaus
es] De los leales se hinchen los hospitales.
Der Armenier hat den Verstand im Kopfe, der Georgier im Auge.
Armenier
Einem etwas aus der Armenkasse geben.
Armenkasse
Ostpreußen
Ei der Armaruh han de Pauern käne Schuh.
Armenruh
Schles. Provinzialblätter, 1863
Liaber als das wâr' i' Armeseal'ngutsche'.
Armenseelkutscher
Wird im Unterinntal gesagt, wenn man irgendetwas sehr ungern verrichtet.
Es ist nichts Ärmeres als der Bettelsack, den kann man nicht füllen.
Ärmeres
Es ist nichts ärmeres, denn eines geitzigen Mannes Hertz.
Ärmeres
Armetei bringt Haderei.
Armetei
Es ist ein umgekehrter Arminian.
Arminian
Wird in Holland von einem Barsch in bestimmter Zubereitungsform gebraucht, der aufgespalten und gestopft zu den Leckereien gezählt wird. Vielleicht mag zur Zeit des remonstrantischen Streits ein Anhänger des Arminius damit verglichen worden sein, der zur Partei des Gomarus überging und für diese ein Leckerbissen war.
Ärmlich zehrt, wer betteln fährt.
Ärmlich
Armschmalz fettet.
Armschmalz
Westfalen
Armschmalz ist das beste Schmalz.
Armschmalz
Armschmalz tut's.
Armschmalz
Anhaltende Arbeit führt zu Wohlstand oder zur Erreichung des Zwecks.
Da gehört Armschmalz hin.
Armschmalz
Es ist große Kraft vonnöten.
Dazu gehört Armschmalz.
Armschmalz
Kraft und Anstrengung des Arms.
Et geit em armesdicke dör de Hilligen-Drei- Küenigesstrâte.
Armsdick
Westfalen
Armseligen ist es ein Trost ihresgleichen zu sehen.
Armselige
Der Ärmste muss das Gelag bezahlen.
Ärmster
Er hat ein Armsündergesicht.
Armsündergesicht
Alsbald einen armut anstößt, eilends jn jederman verlöst.
Armut
la] Pauper uitatur, miser et uilis reputatur.
An die Armut will jedermann die Schuhe wischen.
Armut
hu] Kutya is a szegényt hamar megugatja.
An williger Armut hat Gott kein Schuld.
Armut
Armaut drücket, äwwer schanget nit.
Armut
Armaut giew Rammpauk (Zänkerei).
Armut
Westfalen
Armuot altet ouch den Mann.
Armut
Armuot hönet den Degen.
Armut
Armuoth liehrt Veglin spöälen.
Armut
Armut - ein Wehmut.
Armut
Armut alle (aller) Türen zutut.
Armut
nl] De armoede is een zware roe, zij sluit ons alle deuren toe.
Armut an Gut ist besser als Armut an Mut.
Armut
Irdische Güter lassen sich immer noch eher ersetzen als geistige.
Armut behelt Armut.
Armut
Armut bei bösen Jahren lehrt einem viel erfahren.
Armut
Armut bindet den Sack bei der Hälfte zu.
Armut
Armut bleibt überall dahinten.
Armut
la] Quam raro egregios pauper sortitur honores.
Armut bleibt verschmäht.
Armut
Wenn der Reiche aufsteht zu reden, so hört ihm jedermann gern zu; wenn aber der Arme den Mund auftut, so fragt man: Wer ist der?
Armut braucht leichtes Blut, sagte der Geizhals, und speiste den Bettler ab.
Armut
Armut braucht List.
Armut
Armut bringt Demut.
Armut
Armut bringt Kunst und Demut.
Armut
Armut bringt Ungeduld.
Armut
Armut dempffet Hochmut.
Armut
Armut den Herzen Friede geit (gibt), Reichtum in großen Sorgen leit (liegt).
Armut
Armut den Sack zum halben Teil zubind.
Armut
Armut ein Schalk, macht manchen fetten Balg.
Armut
Armut erfährt viel.
Armut
Armut erfreyet Kunst.
Armut
Armut ernährt, aber sie macht nicht fett.
Armut
dk] Fattigdom føder, men feder ikke.
Armut findet alle Weg' und Stege.
Armut
Armut findet alles auf den ersten Griff.
Armut
Armut findet auf ungekehrten Bänken.
Armut
Sie treibt mitunter sehr freisinnige Nebenhandwerke.
Armut folgt Armut bis in die Grub hinein.
Armut
Armut gehört hinter die Tür.
Armut
la] Quam raro egregios pauper sortitur honores.
Armut geht nicht betteln, sondern der Bettel.
Armut
Armut geht nit betlen.
Armut
Armut get nit heischen, sunder Bettel; denn Armut hat viel Ranks.
Armut
Armut greifft nit fehl.
Armut
Weil ihr Geld gezählt und ihre spärliche Habe leicht zu übersehen ist, oder weil sie gewiss ist, nirgends etwas zu finden.
Armut hat allenthalben Geleit.
Armut
dk] Fattigdom har stor frihed.
Armut hat den sechsten (o. ist der sechste) Sinn.
Armut
Not macht erfinderisch.
Armut hat dreihundertfünfundsechzig Fasttage.
Armut
Armut hat ein schwarz Gesicht und stehet beschambt in dieser und jener Welt.
Armut
Armut hat einen Sinn mehr, denn andere Leute - die Not.
Armut
dk] En fattig har et sind meer.
Armut hat Eselskleid und Pfauenstimm'.
Armut
Ist für Auge und Ohr gleich unangenehm.
Armut hat gut Fasten halten.
Armut
Armut hat ihren Stand ohn Neid erhalten.
Armut
Armut hat keine Scham.
Armut
dk] Fattigdom har stor frihed.

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