De Arbet huot nôch Nemesten den Apetit verdorwen oder den Schlôf verdriwen, awer munch î Fauler äs un zinge verrakt.
Siebenbürgisch-sächsisch
De Arbet wûl Nimest ärwen.
De Arbet wûl Nimest ärwen.
De Arebor hett se in 't Bên büten.
i] Zu Kindern, wenn die Mutter nach der Entbindung im Bett liegt: der Storch hat sie ins Bein gebissen.
De Arebor hett se in 't Bên büten.
Hausfreund, 1872
De Arebor hett wat brät.
i] Es ist ein Kind geboren
De Arebor hett wat brät.
Hausfreund, 1872
De Arebor soll kämen.
i] Es wird Kindessegen erwartet
De Arebor soll kämen.
Hausfreund, 1872
De Arem de droen hirt Kreiz um Bockel, de Reich de fêren et an der Kutsch.
De Arem de droen hirt Kreiz um Bockel, de Reich de fêren et an der Kutsch.
De Ärger geit in kenen hâlen Bâm.
Der Ärger zehrt am Leben und wenn jemand lange geschwiegen, so braucht man sich nicht darüber zu wundern, wenn der Unmut, der sich im Herzen gesammelt, hervorbricht, da der Ärger in keinen hohlen Baum geht.
De Ärger geit in kenen hâlen Bâm.
i] Der Ärger zehrt am Leben und wenn jemand lange geschwiegen, so braucht man sich nicht darüber zu wundern, wenn der Unmut, der sich im Herzen gesammelt, hervorbricht, da der Ärger in keinen hohlen Baum geht.
De arme Mann maut de Welt ernähren.
De arme Mensch hefft ömmer den Wind von väre.
Ostpreußen
De Arme mot deinen, un de rîke köft sek einen.
i] Während der Arme, wenn ihn das Los trifft, selbst Soldat werden muss, kauft sich der Reiche einen Stellvertreter. Nämlich nach dem ehemaligen Wehrsystem Hannovers
De Arme mot deinen, un de rîke köft sek einen.
Während der Arme, wenn ihn das Los trifft, selbst Soldat werden muss, kauft sich der Reiche einen Stellvertreter. Nämlich nach dem ehemaligen Wehrsystem Hannovers.
De Armôd kîket dem Flîtigen wohl in't Finster, se kümt öm awer nich ins Hûs.
De Armôd kiket dem Flitigen wol in't Finster, se kümt öm awer nich ins Hûs.
De arte venit, quod vincat naturam.
Cassiodorus
De Arten (Erbsen) un Bohnen will eten, dürrt de Märt nêt vergeten.
i] Sie müssen in dieser Zeit gepflanzt werden
De Augen in de Hand neamen.
Westfalen. Aufmerksam sehen. In der Gegend von Sprottau (Schlesien) sagt man: Dau muss 'ch halt de Augen ä de Hand nahm (um die Sache tastend im Finsteren zu verrichten).
De Augen in de Hand neamen.
Westfalen
De Augen oder den Büdel obgedohn.
Köln
De Augen oder den Büdel obgedohn.
Köln
De aulen Iisels (Esel) genöget nich mör.
De aulen Wîwer het viel Hêen tocket.
i] Für: Es hatte seit kurzem viel geschneit.
De Av mênt et gôd.
i] Der Ofen meint es gut, er ist geheizt.
De bäässte Jääs kommen et lääs.
Gladbach
De Bäcker heat siyen Wiyw deröer jaget.
Westfalen. Wird gesagt, wenn das Brot sehr großporig ist.
De Bäcker heat siyen Wiyw deröer jaget.
Westfalen
De Bäcker heft söck den Nârsch verbrannt.
Samland. Als Entschuldigung, wenn die Eltern den Kindern kein Weißbrot aus der Stadt mitbringen konnten.
De Bäcker heft söck den Nârsch verbrannt.
Samland
De Bädklocke son lüen hören.
Dorstadt bei Wolfenbüttel
De Bäfelkê (Büffelkuh) äs schwarz, awer se git wéiss Mälch.
Siebenbürg.-sächsisch
De Bäfelkê (Büffelkuh) wûl de Bâch aussofn.
i] Bezieht sich auf das Märchen von der Büffelkuh und dem Fischlein
De Bâflîsch schmakt nit gât, bäs er drif gedauert huot.
De Bân as noch net rên.
Bedburg
De Band is wedder reten.
i] Diese Redensart soll auf folgende Weise entstanden sein. Ein Herr befahl seinem Vogt kurz vor der Mittagszeit, noch einige Säcke Weizen einsacken zu lassen, die auf den Markt sollten. Die Arbeitsleute waren aber gewöhnt mit dem Schlage zwölf fortzugehen. Er wusste keinen anderen Rat, als die Glocke fest zu binden. Noch waren die Leute mit dem Einsacken nicht fertig, als sie schlug. 'Dunnewaedder', rief ganz verdutzt der Vogt, 'nu is de Band reten.' (Lübeck.) Un sit de Tid, seggt wie hier, wenn de Klock twölf sleit: Sieh, nu is de Band wedder reten.]
De bange is, de mutt schildern.
De Barm leep em öwert Harte.
De Bart steit hum darna.
i] Nach seiner ganzen äußern Erscheinung scheint er dazu geeignet. Der Bart und seine Form lassen ja oft einen Schluss auf die bürgerliche Stellung zu, wofür auch die verwandte Redensart spricht: Dar is de Bart nêt no wussen.
De Beck steit er recht na't Flimstriken un Munjeproten.
vor] De Beck steit hum recht na't Flîmstrîken un Mundjeproten.
De Bedler (Bettler) bestellt sin Harbarge nich.
De Bedner (Büttner) bäinjden de Kofen, und wäten uch gären drauss sofen.
De Beeren sind doch suur, sä de Foß, do see he den Jäger kamen.
De Beeri (Beeren) de Wi, und d' Trappe de Schi (und d' Trappe gönd dri).
De beker (Becher) sy recht edder krum, dy werts totum.
i] Alter Trinkspruch. Auf das Ganze (totum) musste nach dem Trinkgesetz ein Ganzes nachgetrunken werden, nicht ,myddel pars', d.h. die Hälfte.
De Bekker hett sin Sêl in't Brod backt.
Holstein. Von sehr ausgegohrnem Brote, das auch nebenbei zu leicht am Gewicht ist.
De Bekker hett sin Sêl in't Brod backt.
Holstein
De bemaolten Blä(d)r (Blätter) un de vêreckigen Knaok'n hämen männigen ôk den Geldbüd'l braok'n.
Altmark
De Bengel is owerall tau finnen, as Musdreck mank de Grütt.
De Beren (Birnen) sünt sûr, sä de Foss (Fuchs), un slog mit'n Stärt an'n Bôm.
Rastede
De Besâpene (Besoffene) liggt ömmer wêk, wi en ongebôrnet Kalw.
Alt-Pillau
De Besâpene ös de Glöcklichste.
De Beschîdänen (Bescheidenen) sen de Zetrîdänen.
De bessem sall di ächter der düor stoan.
Iserlohn
De besste Koh (Kuh) döt et Heck to.
Münster
De besste Koh (Kuh) geit nich te Markt.
i] Die besten Mädchen werden dem Freier nicht angeboten, namentlich nicht zu diesem Zwecke an öffentliche Orte ausgeführt oder geschickt.
De Best in de Mirr, säd de Pastor, un ging twischen twe Düvels.
nl] De deugd in het midden, zei de duivel, en hij ging tuss hen twe Kapucijnen.
De beste Bur is'n Schelm.
De beste Händel send nex nutz!
Ulm
De Beste kan ôk fêlen.
Ostfriesland
De beste Kügler kann auck wuel as'n Pûdel smiten.
De beste Meister fêlt noch.
i] Auch der Tüchtigste irrt und macht Missgriffe.
De beste Perd (Pferde) worden up de Stall söcht.
i] Sagt die brave Mutter zu ihren heiratslustigen Töchtern, wenn diese meinen, sie müssten häufig auf Bällen, in Konzerten, Gesellschaften u.s.w. erscheinen, wenn sie nicht sitzen bleiben sollten.
De beste Stürlüde sünd an 't Land.
hdt] Die besten Steuerleute stehen am Ufer.
De beste und fetteste mist, de up den acker kommt, is des herren oege (Auge).
De beste Weg för goode Gesundheit is jümmers noch de Footweg.
De besten Perde worden up de Stall söcht.
i] Die heiratsfähigen Töchter sucht man zuhause auf
De besten Pêre ritt man gern vör.
Lippe
De besten Würste sind, wo än gräut Holl (Loch) in is.
De betatn (= bigotten) Leut, de zahnenden Hund und de stößigen Stier is nia net z'traun.
De bî de Hâre over de Tûn (Zaun, Hecke) kummt, der kummt der ôk over.
Ostfriesland
De biärch (Berg) es in lâk (Grenze, Grenzstein) un päle.
Grafschaft Mark
De bieterigsten Rüen hett de rieterigsten Felle.
Grafschaft Mark
De bindt den Lünink an.
i] Wenn Kinder aus Verdruss in einen Winkel gehen oder den Kopf dahin stecken, weil sie ihren Willen nicht erhalten.
De Birre sin noch nit rîf, säd der Fuss, do schott hä der Baum mit singen Stääz.
Köln
De Bistritzer.
i] Wenn man Landleute aus der Umgegend von Bistritz, dem 'Nösner Gelände', nach ihrer Heimat fragt, pflegen sie zu sagen: 'Aich bä fu ze Nis'n.' Diese sonst im Sächsischen ungebräuchliche Ausdrucksweise verspottet das Sprichwort.
De Biuer (= Bauer) säijet (= säet) sik gruis oawer nit wuis (= nicht weise).
De Biuer säijet (= säet) sik gruis oawer nit wuis (= nicht weise).
De Biur is en Schelm van Natiur, stick ähm en Finger in't Maul, dann bitt he, stick em äm innen Äs, dann schitt he.
Sauerland
De Blâgen wasset op, as et Holt im Béärge.
Grafschaft Mark
De bleide (blöde) Rüe wedd (wird) selten satt.
Münster
De Blinde sitt et nich, der Domme versteit et nich, on de Dwatsche denkt, et mot so sön.
Königsberg
De bloedige hand mach nicht Loffguit entfangen.
Ostfriesland
De blôsst upt't letzte Lock.
i] Bei wem es mit Vermögen, Gesundheit u.s.w. zu Ende geht.
De Böäsen (Bösen) hilt de leiwe God faste, de Gauen, de wilt nich weg.
i] Bekämpft den Aberglauben, die Wiederkehr Verstorbener betreffend
De Bock het (heißt) Heärmen.
De Bocks (Hose) geit öm met Grondîs.
Meurs
De Bôkweten is nich eher säker, as bit he in 'n Magen is, sä de Bûr, do föll em de Pankoken in de Asch.
hdt] Der Buchweizen ist nicht eher sicher, bis er im Magen ist, sagte der Bauer, als ihm der Pfannkuchen in die Asche fiel.
De Boldt wil' ek driif.
Sylt
De Bôm (= Baum) fällt nicht von en Schlag.
De Böme, de oft knacket, de fallt nicht licht.
Braunschweig
De bonen (Bohnen) maut me tüsken twee lechtern setten.
Grafschaft Mark
De bösesten Bücke (Böcke) hebbt de krummsten Hörns.
Rastede
De bött (beisst) on schleit on rennt ok noch Mönsche äwer.
i] Spottweise von einem Zornigen
De Botter (Butter) geiht öwer de Eier.
Hamburg
De Botter (Butter) is jarliks (jährlich) drëmal dull (toll, wunderlich): ênmal, wenn se to wêk is, 't twêde mal, wenn se to hart is, un't darde (dritte) mal, wenn man se nich hett.
Ostfriesland
De Botter (Butter) is so söt, asn Nutt.

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