Personen
Fürst Eberhard - Baß
Prinz Ferdinand - Tenor
Maestro Emanuele - Bariton
Musjö Pepusch - Bariton
Signora Peppina - Sopran.

Ort
Residenz eines deutschen Kleinfürsten

Eine hochinteressante Aufgabe, die sich dieser „hochadlige Klavierinterpret und legitime Erbe Lisztschen Virtuosenruhms, dessen Proteusnatur ihn in stand setzt, die heterogensten Schöpfungen, auch als Komponist, mit gleichvollkommener Anpassung an Idee und Stil wiederzugeben” (Smolian) hier gestellt hat: die Überlegenheit der deutschen über die italienische Musik darzutun. Er hat ein dankbares Libretto dazu in dem sinnreichen Scherze Wolzogens gefunden. Es braucht kaum gesagt zu werden, daß hinter dem Fürsten Eberhard und dem Prinzen Ferdinand König Friedrich Wilhelm I. von Preußen und sein Sohn Friedrich, nachmals „der alte Fritz”, zu suchen sind. Der Fürst hat zwei Kapellmeister am Hofe: den deutschen Pepusch und den „welschen” Emanuele; der erste „ist sein Mann”, zum andern hält der geistreichere, aber auch weichlichere Prinz. Die Handlung dreht sich im wesentlichen um die beiden Dinge: einen im Auftrag des Fürsten von Pepusch für 6 Fagotte gesetzten „Schweinekanon” und ein vom Prinzen veranstaltetes Musikfest, bei welchem, Pepusch zum Hohne, dessen Kanon vorgetragen werden soll. Darüber ärgert sich die, dem Pepusch zugetane, durch den Maestro an den Hof zitierte Signora Peppina, hinter der ein schlichtes Tiroler „Madel” mit kerndeutschem Herzen steckt, und setzt den Fürsten davon in Kenntnis, der nun den Prinzen zu einem für die gleiche Nacht angesagten Nachtmanöver kommandiert. Inzwischen erfährt der Fürst noch, daß ein österreichischer Graf an dem Feste des Prinzen anwesend sein werde, was sich aber dahin aufklärt, daß es sich bloß um einen Herrn hadelt, der die Peppina nach Wien engagieren will. Signora Peppina soll das Fest durch eine neue Arie Emanuels verschönern. Pepusch hat die Arie aber schon für die Flöte gesetzt und kontrapunktisch seinem Schweinekanon eingefügt. Als nun der Fürst den Prinzen nötigt, das flauto solo selbst zu dem Kanon zu blasen, lernt dieser den Wert von Pepuschs Fähigkeiten kennen und bittet ihn wegen der schlimmen Absicht, die er mit ihm vorgehabt, um Entschuldigung; aber auch der Füst hat sich von dem Talent seines Sohnes für die Musik überzeugt, so daß er die Meinung gewinnt, „ein Kerl, der sein eigenes Instrument so meisterhaft regiere, werde wohl auch die andere Meisterkunst lernen, richtig auf der Fürsten-flöte zu musizieren”. Auf diese Weise nimmt der kleine Vorfall einen erfreulichen Abschluß für alle: Signora Peppina darf sich für ihre schönen Jodler und den gegebenen Wink eine Gunst erbitten, und erhält Pepusch zum Manne; sie sollen hinfort, wünscht der Prinz im Auftrage des Fürsten, „flauti due” mitsammen spielen.

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