Abstrakte Oper Nr. 1
    Oper 1 Akt, 7 Szenen
    Idee und Text von Werner Egk
    28. Juni 1953 Hessischer Rundfunk Frankfurt/M
    10. Okt. 1953 Bühnenuraufführung Nationaltheater Mannheim; Neufassung 1957
    Sowohl inhaltlich-sprachlich als auch musikalisch symmetrisch aufgebaut
    Musik von Boris Blacher

    Sowohl dramaturgisches Konzept als auch musikalisch-textliche Gestaltung des Werkes sind experimentellen Charakters: Unter Verzicht auf eine in sich geschlossene Handlung wird in den Szenen versucht, jeweils eine für unsere Zeit charakteristische Grundsituation musikalisch-gestisch darzustellen. So finden Angst, Kommunikationsschwierigkeiten und auf kitschige Sentimentalität reduzierte Liebe ihren künstlerischen Ausdruck in überwiegend phonetisch-lautmalerisch erfundenen Phantasiewörtern: Die Sprache fungiert nicht mehr als Mittel konkreter Beschreibung, sondern nur mehr als Assoziationsstimulus. Das Klangbild wird durch freie Tonalität, variable Metrik sowie parodistische Anspielungen auf melodische Phrasen etablierter Gattungen, insbesondere des Musicals, geprägt. Die unkonventionelle und äußerlich bescheidene Anlage des nur 35 Minuten dauernden Werkes mit drei Solisten und einem kleinen, gemischten Chor, die, abgesehen von Klavier und Kontrabaß, von einem auf Bläser und Schlagzeug beschränkten Instrumentarium begleitet werden, mag dazu geführt haben, daß die UA dieses überaus humorvoll-geistreichen Stückes kein Erfolg wurde.

    [Das große Lexikon der Musik, Freiburg - Basel - Wien, 1978]

    Personen

  • Angst - Sopran, Tenor, Bariton
  • Liebe I - Sopran, Tenor
  • Schmerz - Sopran
  • Verhandlung - Tenor, Baß
  • Panik - Sopran, Tenor, Bariton
  • Liebe II - Tenor

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