Umwechslung aller Dinge

Die Armutt führt den Fried/ und dieser Reichthum ein/
Bey Reichthum pfleget man verschwenderisch zu seyn/
Verschwendung zeucht herbey des Krieges Ungemach/
Dem Kriege folgen Noth und Jammer stetig nach.
Haß/ Leben/ Ruhe gibt Gunst/ Tod und Mühsamkeit/
Es steht und liegt/ was lag und stand vor kurtzer Zeit.
Der vor Gefangne fängt/ der vor Besiegte siegt/
Sieht wie der stoltze Feind zu seinen Füssen liegt.
Es muß das freche Volck den frechen Herren scheuen;
Dem wilden Fürsten muß der wilde Pöfel dräuen.
So kehrt das Schicksal um/ was die geraume Welt/
Was Mensch/ was Stadt und Land an um und in sich hält.

VIII. Vermischte Gedichte 79

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