Deutscher Ehren-Preiß

Hört/ Helden-Söhne/
Mein Barden-Gethöne/
Gebt fleißig Acht/
Was aus dem Häyne
Darinn ich erscheine/
Wird an euch bracht.

Ihr müst euch fleissen/
Im Fall ihr wollt heissen
Ein Edles Blutt/
Bey Schwerdt und Eisen
Im Felde zuweisen
Den kühnen Mutt.

Der Jugend Gaben
In Ruhe vergraben
Steht übel an:
Auff Kriegs-Geschäffte
Verwenden die Kräffte
Ist wohl gethan.

Zu Hause liegen/
Die Gläser bekriegen
Und stifften Zanck/
Bringt euch ja Schande/
Vom Fürsten und Lande
Geringen Danck.

Lasst euch doch tauren
Im Miste zu sauren
Auff fauler Haut:
Geht/ liebe Deutschen/
Die Feinde zu peitschen/
Und fecht't ums Kraut.

Wo Waffen knallen
Und Hörner erschallen/
Das ist das Feld/
Wo euren Tagen
Auff Ehre zu jagen
Der Raum bestellt.

Diß hat der Alten
Gedächtnis erhalten/
Das man noch weiß:
Mit Sturm und Ringen
Die Feinde bezwingen
Gibt Ehr und Preiß.

VII. Leichen- und Ehren-Gedichte 29

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