Das Meer der Thräne

Die Liebe muß wohl nicht ertrinken können
Im bittern Meer der Thräne;
Sonst müßte sie ertrunken sein, ich wähne.

Ich sah sie in des Schmerzes feuchte Tiefen
So tauchen ihre Funken,
Daß meines Herzens Hoffnungstimmen riefen:
Sie ist gewiß ertrunken.
Auftauchte sie, schnell wie sie war versunken,
Wie eingetauchte Schwäne,
Wie Wellenrosse mit genetzter Mähne.

Sie ist Sirene, die aus Fluthen schwimmet
Mit wollustvollem Grausen,
Und freudiger, jemehr sie sind ergrimmet,
Auf ihnen scheint zu hausen;
Sie läßt des Abgrunds Wirbel sich umbrausen,
Und rudert, wie er gähne,
Sich selbst hindurch, wie Schiffer ihre Kähne.

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