Millöcker, Carl (Joseph) * 29. April 1842 in Wien † 31. Dez. 1899 in Baden bei Wien Komponist und Kapellmeister

Leben und Werke

  • Der Spion von Aspern (1866 Graz)
  • Auf dem Schloßberg oder Eine Grazer Tischler-Familie (1866 Graz)
  • Ein Grazer Techniker (1866 Graz)
  • Kleine Kinder oder Unverschuldete Vaterfreuden (Poly Henrion), Posse mit Gesang 1 Akt (1866 Wien)
  • Sachsen in Österreich (Poly Henrion), Genrebild 1 Akt (1866 Wien)
  • Wie man Leben ins Haus bringt (A. Z. [= Amalia Pasqualati?]), Posse 1 Akt (1866 Wien)
  • Die Lehrbuben oder Graf und Wagner (Josef Doppler), Posse 1 Akt (1866 Wien)
  • Stubenmädel-Geschichten oder Der junge Herr auf Nadeln (Carl F. Stix), Posse 1 Akt (1866 Wien)
  • Der Neujahrstag (Theatralischer Wiener Kalender) (Karl Elmar), Posse 1 Akt (1867 Wien)
  • Die Diamantengrotte (Karl Riedl), Kinder-Feenspiel 3 Akte (1867 Wien)
  • Der Millionenbräutigam oder Getäuscht und gefoppt (Josef Doppler), Posse mit Gesang 2 Akte (1867 Wien)
  • Der Reformtürk (Ein Ausflug nach der Türkei) (Ludwig Anzengruber), Posse 1 Akt (1867 Wien)
  • Die Eselshaut (Eugen Sporck), Kinder-Feenspiel 3 Akte (1867 Wien)
  • Brave Stadtleut' (Poly Henrion), Sittenbild 2 Akte (1867 Wien)
  • Das Mädel aus Blitzblau (Poly Henrion), Parodie 1 Akt (1867 Wien)
  • Der Telegraphist in der Nacht (Ludwig Anzengruber) (1867 Wien)
  • Neu-Jerusalem (Friedrich Kaiser), Original-Zeitbild mit Gesang 3 Akte (1868 Budapest)
  • Schottenfeld und Ringstraße (Im neuen Wien) (Alois Berla nach Victorien Sardou), Sittenbild mit Gesang 4 Akte (1869 Wien)
  • Bartelmann's Leiden (Hugo Müller nach Vittorio Bersezio), Lebensbild mit Gesang 3 Akte (1870 Wien)
  • Wallach Menelaus oder Freudenauer Rennen 1870 (Alois Berla), Posse mit Gesang 3 Akte (1870 Wien)
  • Die Kinder von ungefähr (Alois Berla), Charakterbild mit Gesang und Tanz 3 Akte (1870 Wien)
  • Grand Hotel (Leopold Feldmann), Posse mit Gesang 3 Akte (1870 Wien)
  • Drei Paar Schuhe (Alois Berla nach Karl Görlitz), Lebensbild mit Gesang Vorpsiel, 3 Akte (5. Jan. 1871 Wien)
  • Die beiden Elfen (Julius Feld), romantisch-komisches Kindermärchen mit Gesang, Tanz und lebenden Bildern 5 Akte (1871 Wien)
  • In Paris (Alois Berla), Zeitbild mit Gesang 4 Akte (1871 Wien)
  • Gewonnene Herzen (Josef Böhm nach Hugo Müller), Volksstück mit Gesang 3 Akte (1871 Wien)
  • Der letzte Nationalgardist (O. F. Berg), Volksstück mit Gesang 3 Akte (1871 Wien)
  • Wähler und Quäler (Alois Berla), Posse mit Gesang 3 Akte (1871 Wien)
  • Die Veilchendame (Eduard Dorn), Original-Volksstück mit Gesang Vorspiel, 3 Akte (1871 Wien)
  • Kläffer (Carl Gärtner nach Heinrich Wilken/Adolf L'Arronge), Posse mit Gesang 3 Akte (1872 Wien)
  • Das Haus Wiener und Sohn oder Der Millionenschwindel (Eduard Dorn), Original-Zeitbild mit Gesang 3 Akte (1872 Wien)
  • Theatralische Weltaustellungsträume (Alois Berla), Quodlibet Vorspiel, 3 Akte, Nachspiel (1873 Wien)
  • Die Tochter des Wucherers (Ludwig Anzengruber), Volksstück mit Gesang 5 Akte (1873 Wien)
  • Gift (J. E. Mand [= Karl Goldschmidt]), Posse mit Gesang 3 Akte (1873 Wien)
  • Die Prinzipien des Herrn Bezirksberger (Julius Johann Kraßnigg), Vorstadtgeschichte 3 Akte (1874 Wien)
  • Durchgegangene Weiber (Alois Berla), Original-Posse mit Gesang 5 Akte (1874 Wien)
  • Erinnerung an bessere Zeiten (O. F. Berg), lustige Szenen mit einem Vorspiel und einem Quodlibet (1874 Wien)
  • Die Carlisten in Spanien (Alois Berla), Zeitbild mit Gesang und Tänzen 3 Akte (1874 Wien)
  • Der barmherzige Bruder (O. F. Berg), Posse mit Gesang 7 Bilder (1874 Wien)
  • Die Frau von Brestl (O. F. Berg), Posse mit Gesang 3 Akte (1874 Wien)
  • Die Musik des Teufels (Alois Berla), phantastisches Possenspiel 3 Akte (1875 Wien)
  • Dr. Haslinger (O. F. Berg), Volksstück mit Gesang 3 Akte (1875 Wien)
  • Die schlimmen Töchter oder Paragraph 1 (O. F. Berg), musikalische Faschingsposse 3 Akte (1876 Wien)
  • Der Confusionsrath oder Wie stehen Lombarden? (Julius Rosen), Posse mit Gesang 3 Akte (1876 Wien)
  • Der elegante Toni oder Haß und Liebe (Alois Blank), Schauspiel mit Gesang 1 Akt (1876 Wien)
  • Die Reise durch Wien in 80 Stunden (Hermann Salingré), Posse mit Gesang 3 Akte (1876 Wien)
  • Ein Blitzmädel (Carl Costa), Posse mit Gesang 4 Akte (1877 Wien)
  • Der Löwe des Tages (Heinrich Wilken), Posse mit Gesang 3 Akte (1877 Wien)
  • Die Reise nach Sibirien (Karl Bruno nach Jules Verne), Schauspiel 4 Akte (1877 Wien)
  • Hasemanns Töchter (Adolf L'Arronge), Volksstück 4 Akte (1877 Wien)
  • Ein Kassastück (Carl Costa), Original-Posse mit Gesang 5 Akte (1877 Wien)
  • Der närrische Schuster (O. F. Berg), Wiener Volksposse mit Gesang 5 Akte (1877 Wien)
  • 1877 (Fritz Mai), Revue ernster und heiterer Zeitbilder (1877 Wien)
  • Die Landpomeranze (Alois Just), Posse mit Gesang 4 Akte (1878 Wien)
  • Ihr Korporal (Carl Costa), Posse mit Gesang 5 Akte (1878 Wien)
  • Die bezähmte Bisgurn (Anton Langer nach Kaiser), Posse mit Gesang 3 Akte (1878 Wien)
  • Der Untaugliche (O. F. Berg), Volksstück mit Gesang 4 Akte (1878 Wien)
  • Die Trutzige (Ludwig Anzengruber), Bauernkomödie mit Gesang und Tanz 3 Akte (1878 Wien)
  • Plausch net, Pepi (Alois Berla), Posse mit Gesang 3 Akte (1878 Wien)
  • Himmelsschlüssel (Carl Costa), Original-Volksstück mit Gesang 5 Akte (1879 Wien)
  • Der Theaterteufel (Alois Berla), Original-Lebensbild mit Gesang 3 Akte (1879 Wien)
  • Die umgekehrte Freit (Ludwig Anzengruber), ländliches Gemälde 1 Akt (1879 Wien)
  • Aus'm g'wohnten Gleis (Ludwig Anzengruber), Posse mit Gesang 5 Akte (1879 Wien)
  • Die Näherin (Ludwig Held), Posse mit Gesang 4 Akte (1880 Wien)
  • Vaterfreuden (Theodor Taube), Posse mit Gesang 3 Akte (1880 Wien)
  • Herz-Ass (Karl A. Görner), Faschingsposse mit Gesang 4 Akte (1881 Wien)
  • Ihre Familie (Verla nach Julius Stinde/Georg Engels), Lebensbild mit Gesang 3 Akte (1881 Wien)
  • Der Mann im Monde (Carl Costa/Eduard Jacobson), Posse mit Gesang 3 Akte (1882 Wien)
  • Ein süßes Kind (Franz von Schönthan nach Henri Meilhac/Ludovic Halévy), Posse mit Gesang Vorspiel 3 Akte (1882 Wien)
  • Der Maler-Veri (Philomena Hartl-Mitius), Volksstück mit Gesang 4 Akte (1898 Wien) II. Operetten und Singspiele
  • Der tote Gast (Ludwig Harisch nach der Novelle von Heinrich Zschokke), Operette 1 Akt (21. Dez. 1865 Graz)
  • Die lustigen Binder (Gustav Stolze), Operette 1 Akt (21. Dez. 1865 Graz)
  • (Die keusche) Diana (Josef Braun), Operette1 Akt (2. Jan. 1867 Wien, Harmonietheater)
  • Die Fraueninsel (nach Le Royaume des femmes von Théodore und Hippolyte Cogniard), Operette 3 Akte (1868? Prag)
  • Der Regiments-Tambour (Heinrich Börnstein), Operette 2 Akte (1869 Wien)
  • Ein nagender Wurm oder Wechselbrief und Briefwechsel (Josef Weyl nach Le ver rongeur von Jules Moinaux/Paul Bocage), Singspiel 3 Akte (10. Aug. 1872 Wien)
  • Abenteuer in Wien (Alois Berla), Singspiel 3 Akte (20. Jan. 1873 Wien, Theater an der Wien)
  • Das verwunschene Schloß (Alois Berla), Operette 5 Akte (30. März 1878 Wien, Theater an der Wien)
  • Gräfin Dubarry (Richard Genée/F. Zell), 3 Akte (31. Okt. 1879 Wien, Theater an der Wien)
  • Apajune der Wassermann (Richard Genée/F. Zell), Operette 3 Akte (18. Dez. 1880 Wien, Theater an der Wien) DETAILS Personen
    Fürst Brutschesko
    Heloise, seine Gemahlin
    Ilinka, seine Nichte
    Nitschano, Rittmeister
    Joza, Wachtmeister
    Marcu, ein junger Bauer
    Natalitza, dessen Frau
    Dobroi, Kathinka, deren Eltern
    Alexandri, Verwalter bei Prutschesko
    Michailo, Ortsvorstand
    Jaikef, Wirt
    Ort und Zeit
    1864 auf der rumänischen Herrschaft Totrocent an der Dumbowitza
    Handlung
    1. Akt. Wallachisches Dorf. Natalitza feiert mit Marcu Hochzeit und singt bei der Festlichkeit, die auf einem Platze vor der Schenke Jaikefs gefeiert wird, die Ballade von dem Wassermann Apajune, der neuvermählten Frauen gut gesinnt sei. Der den Bauern unbekannte Verwalter Alexandri gibt sich für den Fürsten aus und befiehlt Marcu, mit der jungen Frau aufs Schloß zu kommen. Marcu ahnt nichts Gutes und schließt sich dem Rittmeister Nitschano und dessen Wachtmeister Joza an, die sich als Frauen verkleidet haben, um so leichter ins Schloß zu gelangen. Denn Nitschano liebt des Fürsten Nichte Ilinka, die von der zweiten Gattin Prutscheskos, einer ehemaligen Pariser Hotelbesitzerin, an einen reichen Neffen verheiratet werden soll. Wie Natalitza erfährt, daß ihr Marcu mit zwei Weibern ins Schloß gegangen ist, eilt sie ihm eifersüchtig nach. Unerwartet tritt jetzt der richtige Fürst mit Heloise und Ilinka ein.
    2. Akt. Saal im Schlosse. Auf dem Schlosse entsteht durch die Ankunft Prutscheskos eine heilloseVerwirrung, denn Marcu hält ihn für den Verwalter und plaudert vor Heloise die Liebesangelegenheiten des Fürsten aus, namentlich, daß er bei den jungverheirateten Frauen gern den Apajune spielt. - Nitschano kommt durch seine Verkleidung zu Ilinka, während die ihren Mann suchende Natalitza auf den Fürsten stößt. Das hübsche Weibchen gefällt dem alten Roué, der sie verlockt, sich an Apajune zu wenden, den er wieder selbst zu spielen gedenkt. - Inzwischen hat Nitschano Ilinka vermocht, mit ihm zu fliehen, doch kommt durch Marcus Plauderhaftigkeit die Entführung an den Tag, und Heloise setzt sich an die Spitze der bewaffneten Dienerschaft, den Flüchtigen nachzueilen.
    3. Akt. Park mit Fluß. Der Verwalter Alexandri erscheint im Park, am Ufer der Dumbowitza als Apajune. Als er aber jemanden kommen hört, wirft er die Verkleidung ab und entflieht. Marcu findet die Sachen und zieht sie an, tritt dem Fürsten gegenüber, der auch als Apajune erscheint, und jagt ihn ins Wasser. Nitschenko rettet den Fürsten, der in seiner Verlegenheit seiner Frau freie Hand läßt, über Ilinka zu bestimmen. Gerührt über Nitschenkos Rettungstat gibt Heloise ihren Widerstand auf und vereinigt ihre Nichte mit dem Rittmeister. Die Apajunespielerei hat ein Ende.
  • Die Jungfrau von Belleville (Richard Genée/F. Zell nach La Pucelle de Belleville von Paul de Kock), Operette 3 Akte (29. Okt. 1881 Wien, Theater an der Wien) (siehe Schröder)
  • Der Bettelstudent (Richard Genée/F. Zell nach Fernande von Victorien Sardou und Le Guitarréro von Halévy /Eugène Scribe), Operette 3 Akte (6. Dez. 1882 Wien, Theater an der Wien) DETAILS Personen
    Gräfin Palmatica Nowalska
    Laura Bronislawa, ihre Töchter
    Oberst Ollendorf, Gouverneur von Krakau
    Major v. Wangenheim
    Rittmeister v. Henrici
    Leutnant v. Schweinitz

    Kornett v. Richthofen
    Bogumil Malachowski, Musikgraf von Krakau
    Eva, seine Frau
    Jan Janicky, Symon Rymanovicz, Studenten
    Onuphry, Leibeigner Palmaticas
    Enterich, sächsischer Invalide und Kerkermeister
    Rej, ein Wirt
    Ort und Zeit
    Krakau 1704
    Handlung
    1. Akt. Spielt teils in der Zitadelle, teils auf dem Marktplatz in Krakau während der Messe. Der sächsische Gouverneur Oberst Ollendorf hat sich in die schöne Komtesse Laura Nowalska verliebt. Die junge Polin will aber von dem aufgeblasenen, aufschneiderischen Ollendorf nichts wissen, und als der Oberst sich so weit vergißt, Laura nach Landessitte in einer Gesellschaft auf die Schulter zu küssen, schlägt ihm die Komtesse ihren Fächer ins Gesicht. Ollendorf schnaubt Rache: „Ach ich hab' sie ja nur auf die Schulter geküßt”. Mit Hilfe vermögender Kameraden stattet er den Bettelstudenten Symon Rymanowicz, den er direkt aus dem Gefängnis holt, reich aus, gibt ihm einen anderen politischen Gefangen, Jan Janicky, als Sekretär mit und stellt Symon der Gräfin Nowalska als den soeben von weiten Reisen zurückgekehrten Fürsten Wibicky vor.
    Die Nowalskas sind verarmt. Sie gehen meistens mit den Hühnern schlafen, leben fast nur von Kartoffeln, und da die Wäscherin nicht mehr auf Borg wäscht, bedienen sich alle drei eines einzigen Schnupftuches. Die einzige Hoffnung der ebenso ahnenstolzen als armen Gräfin ist ein reicher Mann für Laura. - Einen solchen glaubt sie in dem Fürsten Wibicky gefunden zu haben, und da nach Abmachung mit Ollendorf Symon um Laura wirbt, sagt die Gräfin mit Freuden ja. Ollendorf und die sächsischen Offiziere sehen triumphieren ihren Racheplan gelingen. Auf offenem Markte wird Verlobung gefeiert, wozu der Gräfin Vetter, Malachowski, Musikgraf von Krakau, mit seiner zusammengewürfelten Musikbande beiträgt.
    2. Akt. Ahnensaal im Schlosse der Gräfin. Ollendorfs Streich ist in Gefahr zu mißglücken, denn wie Laura sich wirklich in Symon verliebt hat, so Symon in Laura, und der Student bedauert, sich zu dem Schritt
    hergegeben zu haben. Er ist drauf und dran, alles zu verraten, aber Ollendorf packt ihn bei dem gegebenen Ehrenwort. Zähneknirschend und voll Haß gegen den Obersten, der ihn in diese unwürdige Lage gebracht, läßt er dem Schicksal seinen Lauf. - Jan Janicky hat inzwischen mit Lauras jüngerer und naiverer Schwester ein zärtliches Liebesverhältnis angebandelt. Das hält ihn aber nicht ab, politisch wirksam zu sein, den Aufstand Stanislaus Lescinskys gegen die verhaßte Sachsenherrschaft vorzubereiten und den blöden Gouverneur Oberst Ollendorf hinters Licht zu führen. - Die Hochzeit Symons und Lauras findet statt. Auf Ollendorfs Geheiß erscheint der Kerkermeister Enterich mit zerlumpten Gefangenen, die ihrem Genossen, dem Bettelstudenten Symon, höhnisch gratulieren. Auf die erstaunte Frage der alten Gräfin rückt der Oberst mit der Wahrheit heraus und antwortet auf das entsetzte: Warum - „Ach ich hab' sie ja nur auf die Schulter geküßt und der Schlag mit dem Fächer vergolten nun ist”.
    Symon ist über diese Roheit außer sich, und nur der besonnerere Jan hält ihn zurück, den Obersten mit dem Säbel niederzuschlagen. Unter dem Hohngelächter der sächsischen Offiziere muß Symon das Haus verlassen, Laura liegt ohnmächtig im Arme der Mutter, und Bronislawa blickt sehnsüchtig dem geliebten Jan nach.
    3. Akt. Schloßgarten. Symon irrt verzweifelt umher, schon bereit, nach der Rache an Ollendorf sich das Leben zu nehmen. Jan hat den wackeren Burschen erkannt, gibt sich ihm als Hauptmann Lesczinskys zu erkennen und gewinnt ihn für Polens heilige Sache. Es handelt sich bloß noch darum, daß nötige Geld zu erlangen, um den feilen Kommandanten von Krakau zu bestechen. Jan macht Ollendorf glauben, der rätselhafte Symon sei Lesczinsky, spielt um den Preis, den er dem Kommandanten versprochen, scheinbar den Verräter und erhält von dem Obersten selbst das Geld, das diesen verderben soll. Während Ollendorf Symon als vermeintlichen Stanislaus verhaftet, revoltiert Jan Krakau und verjagt die Sachsen. Aus Dankbrakeit ernennt der neue Polenkönig Symon zum Grafen, und nun hat die alte Nowalska nichts mehr gegen ihn einzuwenden. Laura und Symon sind vereinigt, und auch Bronislawa erhält ihren geliebten Jan - und das längst erwünschte Hochzeitsessen, denn die ewig hungrige Maid hat nicht nur Liebe, sondern auch Appetit.
    Bild-/Tondokumente
    1957 Anton Paulik; Chor & Orchester der Wiener Volksoper
    Bronislawa: Esther Réthy
    Jan Janicki: Eberhard Wächter
    Laura: Wilma Lipp
    Ollendorf: Kurt Preger
    Palmatica: Rosette Anday
    Simon: Rudolf Christ
    Amadeo (2 LP)

    1960 Werner Schmidt-Boelcke, Großes Opernorchester
    Bronislawa: Liselotte Schmidt
    Jan Janicki: Fritz Wunderlich
    Laura: Erika Köth
    Ollendorf: Gustav Neidlinger
    Palmatica: Hertha Töpper
    Simon: Rudolf Schock
    Laser Light 16 034 (CD)

    1966 Carl Michalski; Chor & Orchester des Bayerischen Rundfunks
    Alt-Solo: Margarethe Bence
    Sopran-Solo: Rita Bartos, Erika Köth
    Teldec 3984-26328-2 (CD)

    1966 Robert Stolz; Berliner Symphoniker, Chor der Deutschen Oper Berlin
    Bronislawa: Lotte Schädle
    Jan Janicki: Peter Minich
    Laura: Hilde Güden
    Ollendorf: Fritz Ollendorff
    Palmatica: Hilde Konetzni
    Simon: Rudolf Schock
    eurodisc 74321 21363 2 (CD)

    1968 Franz Allers; Symphonie-Orchester Graunke, Chor des Bayerischen Rundfunks
    Bronislawa: Renate Holm
    Enterich: Karl H. Bennert
    Jan Janicki: Gerhard Unger
    Laura: Rita Streich
    Ollendorf: Hermann Prey
    Palmatica: Gisela Litz
    Schweinitz: Peter Brand
    Simon: Nicolai Gedda
    Wangenheim: Horst Sachtleben
    EMI Electrola 157-30 162/63 (LP) / EMI 5 65387 2 (CD)

    1973 Adolphe Sibert; Chœur & Orchestre Lyrique de l'ORTF
    Huguette Boulangeot, Lina Dachary, Anne-Marie Saniai
    Intégral Classic (2 CD)

    1993
    Bronislawa: Elma Karlowa
    Jan Janicki: Gunther Philipp
    Laura: Waltraut Haas
    Ollendorf: Gustav Knuth
    Simon: Gerhard Riedmann
    Taurus 92925 (Video)

    1995 Rudolf Bibl; Symphonieorchester Burgenland, Festspielchor Mörbisch
    Inszenierung: Winfried Bauernfeind
    Bronislawa: Renate Pischeider
    Enterich: Ernst-Dieter Suttheimer
    Jan Janicki: Marc Clear
    Laura: Martina Serafin
    Ollendorf: Eberhard Stolz
    Simon: Symon Rymanowicz
    Videoland VLM 008 (Video) (live)
  • Gasparone (Richard Genée/F. Zell), Operette 3 Akte (25. Jan. 1884 Wien, Theater an der Wien) DETAILS Bild-/Tondokumente
    1965 Carl Michalski; Symphonie-Orchester Graunke
    Carlotta: Anneliese Rothenberger
    Luigi: Hermann Prey
    Nasoni: Kurt Böhme
    Zenobia: Christine Görner
    Laserlight 16047 (CD)

    1981 Heinz Wallberg; Münchner Rundfunkorchester, Chor der Bayerischen Staatsoper
    Benozzo: Martin Finke
    Carlotta: Anneliese Rothenberger
    Conte Erminio: Hermann Prey
    Luigi: Gerd W. Dieberitz
    Nasoni: Günter Wewel
    Schmuggler: Dieter Miserre
    Schmuggler: Karl Praprotnik
    Schmuggler: Franz Strauch
    Sindulfo: Willi Brokmeier
    Zenobia: Gabriele Fuchs
    EMI 157-46 571/72 (LP)/ EMI 5 65363 2 (CD)
  • Der Feldprediger (Hugo Wittmann/Alois Wohlmuth nach Das seltsame Brautgemach von Gustav Schilling), 3 Akte (31. Okt. 1884 Wien, Theater an der Wien)
  • Der Vizeadmiral (Richard Genée/F. Zell), Operette Vorspiel 3 Akte (9. Okt. 1886 Wien, Theater an der Wien)
  • Die sieben Schwaben (Hugo Wittmann/Julius Bauer), Volksoper 3 Akte (29. Okt. 1887 Wien, Theater an der Wien)
  • Der arme Jonathan (Richard Genée/F. Zell), Operette 3 Akte (4. Jan. 1890 Wien, Theater an der Wien) DETAILS Personen
    Vandergold, ein reicher Amerikaner
    Tobias Quickliy, Impresario
    Catalucci, Komponist
    Brostolone, Bassist
    Professor Dryander
    Harriet, seine Nichte
    Graf Nowalsky
    Arabella, dessen Schwester
    Advokat Holmes
    Big, Studentin
    Jonathan Tripp, Billy und Molly, in Diensten Vandergolds
    Ein Inspektor
    Studentinnen, Diener, Kurgäste usw.
    Handlung
    1. Akt. Festsaal bei Vandergold. Der Bostoner Millionär Vandergold sieht Gäste bei sich. Während man sich amüsiert, zeigt der Gastgeber eine grämliche Miene. Er ist so blasiert, daß ihm nichts mehr Lust macht. Sein Geld ekelt ihn an. Zwar ist sein Herz nicht tot, und er liebt die schöne Harriet. Sie liebt den Sonderling auch, aber es kommt zu keiner Erklärung, und obwohl sie soeben ihr Doktorexamen glänzend bestanden hat, nimmt sie halb aus Trotz einen Antrag des Impresario Quickly an, der sie wegen ihrer schönen Stimme als Sängerin für seine Operntournee engagiert. Vandergold ist darüber empört. Nun schwindet ihm auch das letzte Ziel, und er beschließt, sich zu töten, nachdem er eine Schenkungsurkunde aufgesetzt, worin nur noch der Name dessen offen bleibt, der sein ganzes Vermögen uneingeschränkt bekommen soll. - Im Hause Vandergolds ist Jonathan Tripp als Koch angestellt. Bisher war Jonathan ein ausgemachter Pechvogel, nichts wollte ihm glücken. Endlich glaubt er einen Platz gefunden zu haben, der es ihm ermöglicht, seine Molly heiraten zu können. Da passiert es ihm, daß er bei einer Eisspeise statt Zitrone Seife nimmt, und er muß auf der Stelle seine Sachen packen. Nun hat er genug, er will sich das Leben nehmen. In dieser Situation trifft er mit Vandergold zusammen. Der arme Jonathan erklärt dem Millionär seinen Zustand, und einer augenblicklichen Eingebung folgend, setzt Vandergold den Namen Jonathan Tripps in die Schenkungsurkunde. Jonathan ist reich und kann nun Molly heiraten. Vandergold hat aber eine Bedingung gemacht; wenn er oder Jonathan wieder lebensüberdrüssing wird, so soll einer dem anderen ein Zeichen geben, und daraufhin sollen beide freiwillig aus dem Leben scheiden. Das Erkennungszeichen soll der Gesang eines Liedes sein, das Harriet vorher in der Gesllschaft gesungen, und das die Worte zum Text hat: „Willst du mein Liebster sein”. Daraufhin wird in Gegenwart der Gesellschaft der Kontrakt abgeschlossen. Der arme Jonathan ist Millionär, der reiche Vandergold geht in die Welt, um sich künftighin seinen Unterhalt selbst zu verdienen.
    2. Akt. Saal in Monaco. Auf seiner Weltreise kommt Quickly mit der Operngesellschaft, worunter Harriet als Star, auch nach Monaco. Hier weilt seit einiger Zeit Jonathan, gibt unsinnig viel Geld aus und hat andauerndes Glück an den Spieltischen. Gelegentlich sprengt er sogar die Bank. Aber das alles macht ihn nicht zufrieden. Er sehnt sich nach Arbeit. Molly dagegen spielt mit Lust die große Dame. In einem Duett: „Als einst wir noch arm und dürftig waren” kommt aber doch bei beiden die Sehnsucht nach der tatkräftigeren Vergangenheit zum Ausdruck. - Quickly ist in Verlegenheit. Harriet hat Künstlerlaunen. Sie will am Abend nicht singen, wenn Vandergold nicht unter den Zuhörern ist. Dagegen fürchtet Jonathan die Ankunft des Sonderlings, und daß er ihm die ominöse Melodie vorsingen könnte, die jetzt schon so populär ist, daß sie von allen Musikautomaten gespielt wird. Vandergold kommt an, sieht Jonathan im Reichtum schwelgen und glaubt, daß Harriet sich zu ihm gewandt hat. Er sucht indessen vergebens nach der ihm entfallenenMelodie, bis er sie von Harriet selbst hört. In dem Moment aber, da Vandergold dem zitternden Jonathan das Zeichen zum Lebensende geben will, kommt die Nachricht, daß die kapriziöse Sängerin durchgebrannt sei. Vandergold eilt ihr nach, und Jonathan ist noch einmal gerettet.
    3. Akt. Garten in Neuyork, bei Jonathan. Quickly ist ganz heruntergekommen und besucht Jonathan auf seiner Villa bei Neuyork in Reklameangelegenheiten. - Harriet hat gehört, daß Vandergold durch Arbeit frischen Lebensmut und strotzende Gesundheit gewonnen hat. Sie arrangiert bei Jonathan einen Dienstbotenstreik, und dadurch gelangt Vandergold als Arbeiter ins Haus. Das rätselhafte Verschwinden des Millionärs hat inzwischen die Polizei aufmerksam gemacht, und sie erscheint, um Jonathan, der nach dem Vertrag den Namen Vandergolds angenommen hat, zu verhaften. Der arme Bursche ist durch andere Intrigen Harriets so in die Enge getrieben, daß er dies ganze Leben satt hat. Er erkennt in dem Hilfsarbeiter Vandergold und ist schon daran, ihm die totbringende Melodie zu singen, wird jedoch von Molly daran gehindert. Das aber kann sie nicht hindern, daß er den Vertrag aufhebt und das ganze Vermögen an den ehemaligen Besitzer zurückgibt. - Der wieder lebensfrohe Vandergold verlobt sich endlich mit der geliebten Harriet und gibt Jonathan eine auskömmliche Stelle in seinem neuen Haushalt.
  • Das Sonntagskind (Richard Genée/F. Zell), Operette 3 Akte (16. Jan. 1892 Wien, Theater an der Wien)
  • Der Probekuß (Richard Genée/F. Zell), Operette 3 Akte (22. Dez. 1894 Wien, Theater an der Wien)
  • Nordlicht (der rote Graf) (Hugo Wittmann), 3 Akte (22. Dez. 1896 Wien, Theater an der Wien); Neubearbeitung als Der Damenschneider (Louis Herrmann nach Wittmann) (1901 Berlin)

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