- ψηφο-λογεῖον, τό, ein Rechenbrett od. ein Spielbrett, wie unser Damenbrett
- ψηφο-λογέω, 1) Taschenspielerei treiben; 2) eingelegte Mosaikarbeit machen
- ψηφο-λόγημα, τό, ein Stück, bes. ein Fußboden von eingelegter Arbeit
- ψηφο-λογητός, von, mit eingelegter Arbeit
- ψηφο-λογία, ἡ, Verfertigung eingelegter Arbeit, pavimentum
- ψηφο-λογικός, ή, όν, taschenspielerisch
- ψηφο-λόγος, 1) Taschenspielerei treibend, Taschenspieler; 2) eingelegte Arbeit machend, Mosaikarbeiter
- ψηφο-παικτέω, Taschenspielerei treibend; übrtr., ψηφοπαικτέω τὸ δίκαιον, Gaukelei, Betrug mit dem Rechte treiben
- ψηφο-παίκτης, ὁ, der mit Steinchen od. Würfeln spielt, ein Taschenspieler, der Steinchen u. vgl. vor den Zuschauern unvermerkt verschwinden läßt, vertauscht
- ψηφο-παιξία, ἡ, die Taschenspielerkunst, übh. Gaukelei, Betrug
- ψηφο-ποιός, 1) Steinchen, Würfel zum Spielen od. zur Mosaikarbeit machend; 2) Stimmen machend, erkaufend; κλέπτης αὐτοῦ ψηφοποιὸς εὑρέϑης, du wurdest als einer erfunden, der ihm die Stimmen stahl, die er sonst bekommen haben würde
- ψῆφος, ἡ, ein Steinchen, bes. ein kleiner abgeriebener, geglätteter, gerundeter Stein, ein Kiesel, ein glattgeriebener Flußkiesel; auch ein künstlich geglätteter, polierter Stein; dah. Steinchen zu Mosaikarbeiten, auch Edelstein; δακτυλική, im Ringe. Dergleichen Steinchen wurden aber bes. gebraucht, a) zum Zählen od. Rechnen; ἐν ψήφῳ λέγειν, anrechnen; Rechenpfennig, Zahlzeichen; οἱ περὶ τὰς ψήφους, der Rechner od. Wechsler; καϑαραὶ ψῆφοι, reine Rechnung, die aufgeht; b) der Stein im Brettspiel; ψήφων παιδιά, Taschenspielerei; c) ein Steinchen oder Los, womit eine Art Wahrsagerei getrieben wurde; d) am häufigsten das Steinchen, dessen man sich zum Abgeben der Stimme bediente, das man in die Stimmurne, ὑδρία warf; dah. auch die Stimme selbst, die man bei Wahlen od. beim Abstimmen über Beschlüsse abgibt; εἰς ψῆφον ἔρχεται πόλεμος, er kommt zur Abstimmung, Entscheidung; ψῆφον φέρειν, seine Stimme abgeben; ψῆφον τίϑεσϑαι, sich selbst seine Stitume geben; προςϑέσϑαι τινί, zu jemandes Gunsten stimmen; διδόναι δήμῳ τὴν ψῆφον, abstimmen lassen; ψῆφος ἐπῆκτο αὐτῷ περὶ φυγῆς, es wird auf Verbannung gegen ihn angetragen; sogar für Gerichtshof gebraucht, vom Areopag; φανερὰ ψῆφος, offene Abstimmung; Abstimmung; Stimmrecht, u. der durch Stimmenmehrheit gefaßte Beschluß, bes. einer Volksversammlung; übh. Urteil, öffentliche Stimme; ψῆφοι ἱεραί, heilige Bücher
- ψηφο-φαγέω, kom. Ausdruck von bestochenen Richtern, die sich vom Erlös für ihre verkauften Stimmen nähren
- ψηφο-φορέω, 1) ich gebe meine Stimme mit dem Stimmsteinchen, übh. ich stimme; 2) c. acc. der Person, ich erwähle einen durch meine Stimme
- ψηφο-φορία, ἡ, das Stimmgeben, Abstimmen
- ψηφο-φόρος, seine Stimme gebend, stimmend, wählend
- ψηφόω, mit Steinchen besetzen
- ψηφών, ῶνος, ὁ, ein starker Rechner
- ψηφωτός, mit kleinen Steinen angefüllt, ausgelegt, besetzt, dah. ἡ ψηφωτή, sc. γῆ, Fußboden von ausgelegter Arbeit
- ψηχρός, abgerieben, dünn gerieben, dah. fein, zart
- ψήχω, berühren, streichen, streicheln, reiben; abstreichen, striegeln; zerreiben, kleinreiben, abnutzen
- ψιά, ἡ, eigtl. jedes kleine Teilchen, Stückchen, Körnchen, Bröckchen, gew. Steinchen, abgeriebener, geglätteter Kiesel, bes. zum Spiel für Kinder; dah. Spiel, Scherz, Vergnügen
- ψιάζω, 1) tröpfeln; 2) spielen, scherzen, springen, übh. vergnügt sein
- ψιαθηδόν, nach Art einer Binsenmatte oder Matratze
- ψιάθιον, τό, u. ψιαθίδιον, τό, eine kleine Binsenmatte od. Matratze
- ψιαθο-πλόκος, Binsenmatten flechtend
- ψιαθο-ποιός, Binsenmatten, Matratzen machend
- ψίαθος, ἡ, Decke von Binsen, Rohr, Binsenmatte, Matratze
- ψιαθ-ώδης, ες, von der Art, Gestalt einer Binsenmatte, Matratze, einer Decke ähnlich
- ψιάς, άδος, ἡ, der Tropfen
- ψίθιος, οἶνος, ὁ, herber, roter Wein, sonst Πράμνιος
- ψίθος, τό, Ohrenbläserei, Verleumdung
- ψιθύρα, ἡ, ein libysches viereckiges Instrument, einerlei mit ἄσκαρος
- ψιθυρίζω, zischeln, flüstern, heimlich ins Ohr sagen, einflüstern, zuraunen; Lügen, Verleumdungen einflüstern; auch von Schwalben: zwitschern; von Bäumen: säuseln
- ψιθύρισμα, τό, das Gezischel, Gelispel, Geflüster; Ohrenbläserei, heimliche Verleumdung; das Gesäusel der Bäume
- ψιθυρισμός, ὁ, das Zischeln, Flüstern, das leise Zuraunen; bes. das Verleumden, Klatschen, die Ohrenbläserei. Auch das Zwitschern der Vögel, das Säuseln der Bäume, übh. leises, sanftes Geräusch
- ψιθυριστής, ὁ, der Zischler, Flüsterer, Verleumder, Ohrenbläser. In Athen hieß Hermes so
- ψιθυρός, όν, zischelnd, flüsternd, zwitschernd; bes. verleumdend; ὁ ψιϑυρός = ψιϑυριστής, der Verleumder, Ohrenbläser. Aber ὁ ψίϑυρος ist subst., = ψιϑύρισμα, Verleumdung
- ψῑλ-ᾱγός, die leichten Truppen anführend; ὁ ψιλαγός, Anführer der leichten Truppen
- ψιλαξ, ᾱκος, ὁ, der Kahle, Glatte
- ψῑλᾶς, ὁ, Beiwort des Bacchus, unter dem er in Amyklä verehrt wurde
- ψῑλεύς, ὁ, der im Chor voransteht, weil im Kriegsheere die ψιλοί die Vordertreffen bilden
- ψῑλήτης, ὁ, plur. οἱ ψιλῆται, = οἱ ψιλοί, die leichten Truppen
- ψῑλικός, zum ψιλός gehörig, ihn betreffend; τὸ ψιλικόν, = οἱ ψιλοί, die leichten Truppen
- ψίλινος στέφανος, ὁ, zu Lacedämon ein Palmenkranz
- ψῑλό-δαπις, ἡ, u. ψιλόταπις, ein glatter Teppich, eine wollene Decke, die nicht auf beiden Seiten wollig ist, Ggstz ἀμφίταπος
- ψῑλό-δορος, glatthäutig
- ψῑλο-κιθαριστής, ὁ, der bloß die Cither schlägt, ohne dazu zu singen
- ψῑλο-κιθαριστική, ἡ, sc. τέχνη, die Kunst des ψιλοκιϑαριστής
- ψῑλο-κοῤῥέω u. ψιλοκορσέω, kahlköpfig sein
- ψῑλο-κόρσης, ὁ, kahlköpfig
- ψῑλό-κουρος, glatt, kahl geschoren; kahlköpfig
- ψῑλό-κρᾱνος, kahlköpfig
- ψῑλο-μετρία, ἡ, die heroische Poesie, die nicht von Musik begleitet wurde, im Ggstz der lyrischen
- ψίλον, τό, Flügel, Feder
- ψῑλός, eigtl. abgerieben (ψάω, ψέω), dah. übh. von hervorstehenden, umgebenden Gegenständen entblößt, nackt, kahl, leer; ἄροσις, kahles Saatfeld, ohne Bäume; dah. τὰ ψιλά, sc. χωρία, u. ψιλὴ γῆ, kahles Land ohne Bäume; ψιλὴ γεωργία, der bloße Ackerbau, ohne Baumzucht u. Weinbau; ψιλὴ τρόπις, der bloße Kiel des Schiffes, von dem alle Bretter u. Balken abgerissen sind; ψιλὴ ναῦς, ein bloßes Schiff ohne Ruder; ψιλαὶ μάχαιραι, bloße Degen ohne Scheide; auch der Waffen beraubt; a) entblößt von Haaren, kahl, glatt; dah. auch wie λεῖος, ohne Bart, mit glattem Kinn; entblößt von Federn, kahl; ψιλαὶ περσικαί, persische Teppiche, welche auf einer Seite geschoren waren; b) in der Kriegssprache ὁ ψιλός, sc. ὅπλων, ein Soldat ohne den schweren Harnisch, den großen Schild u. den großen Speer, ein Leichtbewaffneter; im plur. οἱ ψιλοί, worunter bes. Schleuderer u. Bogenschützen zu verstehen; auch δύναμις ψιλή, leichtbewaffnete Kriegsmacht; ψιλοὶ ἱππεῖς, leichtbewaffnete Reiter (aber ψιλὸς ἵππος ist ein Pferd ohne Reitdecke); σκευὴ ψιλή, leichte Bewaffnung; c) von der Sprache: ψιλὸς λόγος, die bloße Rede, die Prosa ohne die metrische Hülle der Dichtkunst; ψιλοὶ λόγοι, die bloßen Formen der Disputierkunst ohne wirklichen Gehalt; ψιλὸς λόγος, eine durch Zeugnisse nicht beglaubigte Rede. Ψιλοὶ ἄνδρες, ohne Frauen; ψιλὴ φωνή, die bloße Stimme, Ggstz des Gesanges; ψιλὴ ποίησις, die bloße Poesie ohne Gesang, Ggstz der ποίησις ἐν ᾠδῇ, die zu singen ist, also die epische Poesie im Ggstz der lyrischen; übh. Poesie ohne musikalische Begleitung; ψιλὴ αὔλησις, κιϑάρισις, das bloße Flöten-, Citherspiel ohne Begleitung durch Gesang u. andere Instrumente; dah. ψιλὸς αὐλητής, der bloß die Flöte bläst, ohne dazu singen zu lassen. Dah. heißen die Instrumente, zu denen nicht gesungen zu werden pflegt, zu welchen kein Gesang paßt, ψιλά
- ψῑλότης, ητος, ἡ, 1) Nacktheit, Kahlheit; 2) bei den Gramm. der spiritus lenis
- ψῑλο-τοπ-αρχία, ἡ, Aufsicht über ein unbepflanztes Feld, ein ägyptisches obrigkeitliches Amt
- ψῑλόω, eigtl. abreiben, bes. die Haare abreiben, dah. enthaaren, kahl, glatt machen; dah. pass. kahl werden. Übh. berauben, einer Sache; einen seiner Macht berauben. Bei den Gramm. = mit dem spiritus lenis oder einer litera tenuis schreiben od. aussprechen
- ψίλωθρον, τό, Mittel kahl zu machen, die Haare ausfallen zu machen, bes. im Bade angewendet; wie es noch heut zu Tage die Türken anwenden, Rusma, aus geglühtem Arsenik und ungelöschtem Kalk bereitet
- ψίλωμα, τό, eine von Haaren entblößte Stelle, ein bloß liegender, von Fleisch entblößter Knochen
- ψίλωσις, ἡ, 1) das Bloßmachen, die Entblößung, bes. von Haaren, das Ausreißen des Haares; 2) bei den Gramm. das Aussprechen, Schreiben mit dem spiritus lenis od. mit einer litera tenuis
- ψῑλωτής, ὁ, 1) der entblößt, beraubt, bes. der von Haaren entblößt, kahl macht, od. der der Waffen beraubt; 2) der mit dem spiritus lenis ausspricht, schreibt
- ψῑλωτικός, 1) zum Entblößen, Kahlmachen, Berauben gehörig, geneigt; 2) bei den Gramm. = gern, gewöhnlich mit dem spiritus lenis aussprechend, schreibend, wie die Aeoler u. Ionier
- ψιμυθίζω, mit Bleiweiß schminken
- ψιμῡθιο-φανής, ές, wie Bleiweiß erscheinend, aussehend
- ψιμῡθιόω, mit Bleiweiß anstreichen, schminken
- ψιμυθισμός, ὁ, das Anstreichen, Schminken mit Bleiweiß
- ψίμυθος, ὁ, Bleiweiß, dessen die Alten sich bes. als Schminke bedienten
- ψινάς, άδος, ἡ, eine Weinrebe, welche die Blüte od. die angesetzte Frucht abfallen läßt
- ψίνομαι, Blüten, angesetzte Früchte abfallen lassen, bes. von Weinreben
- ψίξ, ὁ u. ἡ, u. ψίς, ιδός, ἡ, kleines Stück, Bröckchen, Krümchen, bes. von Fleisch u. Brot
- ψῖσις, ἡ, das Aufreiben, Zerreiben, übertr., Zerstörung, Vernichtung
- ψίττα, ein Zuruf der Hirten bes. um das Vieh anzutreiben, hiß, husch, wie σίττα
- ψιττάζω, den Zuruf ψίττα ertönen lassen, ψίττα rufen, um die Herde anzutreiben
- ψίττακος, ὁ, der Papagei
- ψῑχ-άρπαξ, αγος, ὁ, Brosamenräuber, Bröseldieb, komischer Mäusename
- ψῑχίον, τό, Brosamen
- ψῑχι-ώδης, ες, von der Art, Gestalt, Größe einer Brotkrume, wie Brosamen
- ψῑχο-λογέω, Brosamen lesen, aufsammeln
- ψίω, zerreiben; bes. zermalmen, dah. auch zerkauen; λευκῷ σ' ἔψισα γάλακτι, = tränken
- ψό, ein Ausruf des Ekels, Widerwillens, Abscheues, pfui
- ψόα, ἡ, plur. ψόαι, ψοιαί, αἱ, die Lendengegend, das Lendenfleisch, bis in die Gegend der Nieren, bes. die innern Lendenmuskeln
- ψογερός, 1) tadelsüchtig, zum Tadel geneigt; 2) tadelnswert, tadelhaft
- ψόγιος, tadelnd, tadelsüchtig
- ψόγος, ὁ, eigtl. Verkleinerung, Verminderung, dah. Herabsetzung, Herabwürdigung, Tadel
- ψόθοιος, ὁ, Schmutz
- ψοΐτης, ὁ, μύελος, das Mark in den Lendenwirbeln
- ψολόεις, όεσσα, όεν, rußig, rauchig, feurig, flammend; rußig, schmutzig, schwarz, sordidus, zum Zeichen der Trauer
- ψολο-κομπεία, ἡ, u. ψολο-κομπία, ἡ, Großprahlerei, wobei einer von Blitz und Donner spricht, oder dunstige Prahlerei
- ψόλος, ὁ, Ruß, Rauch, Dampf, bes. ein färbender, nicht zündender Blitz
- ψόρος, ὁ, ein unbestimmter Fisch
- ψοφέω, ein Geräusch machen, einen Laut von sich geben, schallen, knarren, klatschen, lärmen, rauschen, von unartikuliertem Geräusche jeder Art; ψοφεῖν τὴν ϑύραν, wie κόπτειν, an die Tür klopfen, wenn man aus dem Hause treten und die Tür von innen nach außen öffnen will
- ψόφημα, τό, das Geräusch
- ψόφησις, ἡ, das Geräuschmachen, Klingen, Tönen; Rauschen, Lärmen
- ψοφητικός, zum Geräuschmachen, Lärmen geschickt, von unartikulierten Tönen
- ψοφο-δέεια, ἡ, Scheu, Furchtsamkeit vor jedem Geräusche
- ψοφο-δεής, ές, bei jedem Geräusch erschreckend, scheu, furchtsam;
- ψοφο-ειδής, ές, geräuschähnlich, geräuschvoll
- ψοφο-μήδης, ες, auf Geräusch sinnend, Lärm verursachend, Beiwort des Bacchus
- ψοφο-ποιός, Geräusch, Lärm machend
- ψόφος, ὁ, Ton, Schall, Laut, Geräusch, Getöse, Lärm; von jedem unartikulierten Schalle; Ggstz der artikulirten φωνή. Auch leeres Geräusch, bloßer Schall; von dem nichtigen Beifallsklatschen od. -rufen des großen Haufens; hochtönende, leere Namen, Wörter u. Redensarten
- ψοφ-ώδης, ες, geräuschvoll, Geräusch machend
- ψυγεῖον, τό, Ort, Gefäß zum Abkühlen
- ψυγεύς, ὁ, der Abkühler
- ψῦγμα, τό, 1) die Abkühlung; 2) ales was kühlt, a) ein kühlendes Heilmittel, ein kühlender Umschlag; b) ein Fächer, Fliegenwedel; 3) kalte, frostige Behandlung, Aufnahme
- ψυγμός, ὁ, 1) das Abkühlen, Erkälten; 2) der Fieberfrost; 3) das Trocknen
- ψύδραξ, ακος, ὁ, ein weißes Bläschen, Blätterchen, bes. auf der Nase, an der Zungenspitze, eigtl. Lügenbläschen, weil man glaubte, sie entständen dann, wenn einer gelogen habe
- ψυδρός, u. ψυθής, ές, lügenhaft, falsch
- ψυθίζω, zischeln, flüstern, zuflüstern
- ψυθιστής, ὁ, Zuflüsterer, Ohrenbläser, Verleumder
- ψύθος, τό, 1) Lüge, Ohrenbläserei, Verleumdung; 2) adj. lügenhaft, verleumderisch, falsch, unwahr
- ψυθών, όνος, ὁ, der Lügner, Ohrenbläser, Verleumder
- ψυκτήρ, ῆρος, ὁ, u. ψυκτηρίας, ὁ, das Kühlgefäß, ein großes, wahrscheinlich mit Wasser gefülltes Gefäß, das man bei Gastmählern auf einem Dreifuße auf die Tafel stellte, um den Wein darin kühl zu halten. Οἱ ψυκτῆρες, schattige, kühle Orte zur Erquickung
- ψυκτήριος, kühlend, abkühlend, erquickend
- ψυκτικός, kühlend, abkühlend
- ψυκτός, abgekühlt, abzukühlen
- ψύλλα, ἡ, 1) der Floh; auch der Erdfloh; der Meerfloh; 2) eine Art Spinne
- ψυλλίζω, flöhen
- ψύλλιον, τό, Flohkraut; plantagium psyllium od. cynops
- ψυλλό-βρωτος, von Flöhen, Erdflöhen gefressen
- ψυλλο-τοξότης, ὁ, Flohschütze, Flohritter
- ψυλλ-ώδης, ες, flohartig, flohähnlich; voll von Flöhen
- ψύλων, ὁ, ein Fisch
- ψῦξις, ἡ, Kühlung, Abkühlung, Erkältung
- ψύττω, spucken
- ψῡχ-αγωγέω, 1) die abgeschiedenen Seelen führen, bes. vom Hermes, sie hinabführen in die Unterwelt; auch die abgeschiedenen Seelen durch Opfer aus der Unterwelt heraufrufen; auch die Abgeschiedenen versöhnen; 2) häufiger = die Seelen der Lebenden lenken, sie an sich ziehen; anlocken, unterhalten, ergötzen; γελᾶν καὶ ψυχαγωγεῖσϑαι, sich vergnügen, freuen; auch = trösten; 3) Seelenverkäuferei treiben; 4) in den letzten Zügen liegen, animam agere
- ψῡχ-αγώγημα, τό, Ergötzung, Erquickung
- ψῡχ-αγωγία, ἡ, 1) das Führen der abgeschiedenen Seelen in die Unterwelt hinab od. aus derselben heraus; 2) die Lockung, der Reiz für die Seele, wodurch man sie lenkt, an sich zieht, Ergötzung; von der Jagd; Unterhaltung, Schmeichelei, überh. alles, was die Seele erfreut
- ψῡχ-αγωγικός, ή, όν, zum ψυχαγωγός gehörig, ihm eigen, bes. die Seele an sich ziehend, ergötzend
- ψῡχ-αγώγιον, τό, 1) ein Ort, wo man die abgeschiedenen Seelen heraufbeschwört u. befragt; 2) ein Ort, der an sich zieht, anlockt; 3) ein Luftloch in den Schachten der Bergwerke, durch das man frische Luft einläßt
- ψῡχ-αγωγός, 1) abgeschiedene Seelen leitend, führend, bes. Beiwort des Hermes, der sie in die Unterwelt hinabführt. Aber auch die abgeschiedenen Seelen durch Opfer und Bannformeln heraufbeschwörend, Geister beschwörend; auch sie durch Opfer u. vgl. besänftigend, versöhnend; 2) die Seelen der Lebenden lenkend, an sich ziehend, gewinnend, einnehmend, erfreuend, unterhaltend, auch tröstend, und im schlimmen Sinne, täuschend; 3) Seelenverkäuferei treibend, ὁ ψυχαγ., der Seelenverkäufer, wie ἀνδραποδιστής, der Kinder raubt, um sie zu verkaufen
- ψῡχάζω, sich abkühlen, sich im Schatten erquicken
- ψῡχαῖος, von der Seele, zur Seele gehörig
- ψῡχ-απάτης, ὁ, der Seelen täuscht, betrügt, aber auch der Seelen vergnügt, herzerfreuend
- ψῡχ-άρπαξ, αγος, ὁ, Seelenräuber
- ψῡχασταί, οἱ, die Abkühlenden, Titel einer Comödie des Strattis
- ψῡχάω, abkühlen
- ψῡχεινός, kühlend, kühl, kalt, frisch
- ψῡχεῖον, τό, Ort zum Abkühlen, bes. des Wassers
- ψῡχ-εμ-πορικός, ή, όν, den Seelenverkäufer, den Seelenverkauf betreffend, dazu gehörig; dah. ἡ ψυχεμπορική, sc. τέχνη, die Seelenverkäuferei; aber auch der Handel mit geistiger Ware
- ψῡχ-έμ-πορος, mit Seelen, Menschen handelnd, Seelenverkäufer
- ψῡχή, ἡ, Hauch, Atem, Odem, und weil dieser früh als Zeichen und Bedingung des Lebens erkannt wurde, Leben, Lebenskraft, Seele; ψυχῆς ὄλεϑρος, Vernichtung des Lebens; ψυχὴν παρϑέμενος, sein Leben daran setzend, wagend; περὶ ψυχῆς, ums Leben, zur Rettung oder Erhaltung des Lebens; ὁ περὶ τῆς ψυχῆς ἀγών, Kampf auf Leben und Tod; τῆς ψυχῆς πρίασϑαί τι, etwas mit seinem Leben erkaufen; τὴν ψυχήν τινος ζημιοῠσϑαι, an jemandes Leben, = dadurch gestraft werden, daß einem anderen das Leben genommen wird; ποινὴν τῆς Αἰσώπου ψυχῆς ἀνελέσϑαι, Rache nehmen für das dem Aesop genommene Leben; οὐκ ἐᾷ ἡμᾶς οὐδὲ ψυχῆς λαχεῖν, das Leben genießen, seiner froh werden; ψυχὴν ἐκπίνειν, das Blut aussaugen. Dieser Lebenshauch, der im Tode erlischt, geht nach der Vorstellung der Alten in die Unterwelt, dort mit einem Schattenkörper, der nicht mit Händen zu greifen ist, verbunden, ohne den denkenden Geist (vgl. φρήν); dah. ψυχή die Seele des Abgeschiedenen in der Unterwelt; ψυχὴ δὲ κατ' οὐταμένην ὠτειλὴν ἔσσυτ' ἐπενγομένη, wo die Seele also mit dem Blute entströmt; der Schatten behielt vollkommen die Gestalt dessen, dem er im Leben angehört hatte. Auch ein Schmetterling, eine Motte, die man als Sinnbild des Lebens und der Unsterblichkeit der Seele brauchte, wegen der Verwandlung aus einer Raupe und Puppe. Der abstrakte Begriff der Seele entwickelt sich seit Her., ἀνϑρώπ ου ψυχὴ ἀϑάνατός ἐστι. Seele, Herz, als Sitz des Willens, der Begierden und der Leidenschaften, Gesinnung, Gemüt; auch = Mut; ἐκ τῆς ψυχῆς, aus innerster Seele, von ganzem Herzen; τίνα οἴεσϑέ με τὴν ψυχὴν ἔχειν, wie glaubt ihr, daß mir zu Mute ist. Sinnliche Neigung, Appetit; δοῠναί τι τῇ ψυχῇ, der Neigung, dem Hange wozu folgen, nachgeben; ἥ μου ψυχὴ παρεσκεύασται, ich will, bin bereit; ἐκ τῆς ψυχῆς φίλος, ein wahrer Freund. Auch Geist, Verstand. In der Anrede, φίλη ψυχή, liebe Seele
- ψῡχήϊος, beseelt, belebt, lebendig
- ψῡχίδιον, τό, Seelchen
- ψῡχίζομαι, kalt sein, werden, frieren
- ψῡχικός, von der Seele, vom Leben, zur Seele, zum Leben gehörig; δύναμις, πνεῦμα, Lebenskraft, Odem; ὁρμαί, im Ggstz von σωματικός, geistig; δῶρα ψυχικά, entweder Tieropfer od. von Herzen gern dargebracht
- ψυχμός, ὁ, Kälte, Frost, bes. Fieberfrost
- ψῡχο-βλαβής, ές, an der Seele verletzend, verletzt
- ψῡχο-γονία, ἡ, Erzeugung, Entstehung der Seele
- ψῡχο-γονικός, ή, όν, zur ψυχογονία gehörig, die Entstehung der Seele betreffend
- ψῡχο-δαΐκτης, ὁ, die Seele zerstörend, tötend, Bacchus
- ψῡχο-διά-βατος, durch die Seele gehend, die Seele durchdringend
- ψῡχο-δοτήρ, ῆρος, ὁ, Geber der Seele, des Lebens
- ψῡχο-ειδής, ές, von der Art der Seele, seelenartig, seelenähnlich
- ψῡχόθεν, aus der Seele, von Herzen
- ψῡχο-κρατής, die Seele beherrschend
- ψῡχο-κτόνος, die Seele tötend
- ψῡχ-όλεθρος, seelenverderbend; ὁ ψυχόλεϑρος, das Seelenverderben
- ψῡχο-λιπής, ές, von der Seele verlassen, entseelt, seelenlos
- ψῡχο-μαντεῖον, τό, Ort, wohin man die Geister der Verstorbenen beschwört, um sie über die Zukunft zu befragen
- ψῡχό-μαντις, ὁ, der die Geister der Verstorbenen heraufbeschwört, um sie über die Zukunft zu befragen, Geisterbeschwörer, Geisterbanner
- ψῡχο-μαχέω, 1) wie ein Verzweifelter auf Leben und Tod kämpfen; 2) einen schweren Tod haben
- ψῡχο-μαχία, ἡ, verzweifelter Kampf auf Leben u. Tod
- ψῡχο-μιγής, ές, mit Kälte gemischt
- ψῡχο-πλανής, ές, die Seele verwirrend, täuschend, Bacchus
- ψῡχο-πομπεῖον, τό, Ort, von wo aus die abgeschiedenen Seelen in die Unterwelt hinabstiegen, oder wo sie aus derselben wieder heraufbeschworen wurden, gew. eine Höhle
- ψῡχο-πομπός, die Seelen der Abgeschiedenen führend, sendend, bes. sie in die Unterwelt hinab und aus derselben herauf führend, dah. gew. Beiwort des Hermes, Führer, Geleiter der Seelen; auch des Charon, der sie überfährt; Geisterbeschwörer
- ψῡχοῤ-ῥαγέω, eigtl. die Seele losreißen, dah. in den letzten Zügen liegen, mit dem Tode ringen
- ψῡχοῤ-ῥαγής, ές, die Seele vom Leibe losreißend, mit dem Tode ringend
- ψῡχοῤ-ῥαγία, ἡ, das sich Losreißen der Seele vom Leibe, das Ringen mit dem Tode, der Todeskampf
- ψῡχοῤ-ῥοφέω, abgekühlten Wein schlürfen
- ψῦχος, τό, Kühle, Abkühlung, Erfrischung; Kälte, Frost. Übertr., Unglück
- ψῡχοσ-σόος, die Seele, das Leben rettend, erhaltend
- ψῡχο-στασία, ἡ, das Abwägen der Seelen, des Lebens auf einer Wage, Titel einer Tragödie des Aeschylos, in welcher Thetis und Eos die Leben des Achilleus und des Memnon gegen einander abwogen, u. das letztere als das leichtere befunden ward
- ψῡχο-στόλος, die Seele schickend, geleitend
- ψῡχο-τακής, ές, die Seele schmelzend, oder worin die Seele schmilzt, sich ergießt
- ψῡχο-ταμίας, ὁ, der ταμίας der Seelen
- ψῡχο-τροφέω, die Seele, das Leben erhalten, beleben
- ψῡχο-τρόφος, die Seele, das Leben erhaltend, nährend, belebend
- ψῡχό-τροφος, von Kälte, Frost genährt, in der Kälte gedeihend
- ψῡχο υλκέομαι, in den letzten Zügen liegen
- ψῡχο ῦλκος, 1) in den letzten Zügen liegend; 2) Seelen an sich ziehend, führend
- ψῡχο-φθόρος, die Seele, das Leben verderbend, tödlich
- ψῡχόω, 1) beseelen, beleben; 2) kalt machen, abkühlen, erfrischen
- ψῡχραίνω, kühl, kalt machen, abkühlen
- ψῡχρασία, ἡ, das Kühlen, Abkühlen; das Erkalten, Kaltwerden
- ψύχρευμα, τό, eine frostige Rede
- ψυχρεύομαι, etwas Frostiges reden, tun, mit Kälte sprechen
- ψυχρ-ήλατος, 1) kalt geschmiedet; 2) in kaltem Wasser abgelöscht und dadurch hart u. spröde geworden
- ψυχρία, ἡ, Kälte, Frostigkeit
- ψυχρίζω, kühlen, abkühlen, kalt machen, erkalten lassen
- ψυχριστός, abgekühlt, erkaltet
- ψυχρο-βαφής, ές, 1) in kaltes Wasser getaucht, bes. von glühendem Eisen; 2) durch kalte Tinktur mitgeteilt, bes. von Farben und Gerüchen
- ψυχρο-δόχος, Kaltes in sich aufnehmend; οἶκος, das Zimmer, wo man sich in kaltem Wasser badet
- ψυχρο-κοίλιος, einen kalten Magen habend
- ψυχρο-λογέω, frostig reden, frostige Worte, Ausdrücke brauchen, frostige, uichtige, eitle Dinge vorbringen, windbeuteln, lügen
- ψυχρο-λογία, ἡ, scostige Rede, frostiger, übertriebeuer Ausdruck, Prahlerei, Lüge
- ψυχρο-λόγος, kalt, frostig sprechend, frostige, übertriebene Ausdrücke brauchend, großprahlend, lügend
- ψυχρο-λουσία, ἡ, das Baden in kaltem Wasser
- ψυχρο-λουτέω, kalt baden
- ψυχρο-λούτης, ὁ, der sich in kaltem Wasser badet
- ψυχρο-μιγής, ές, mit Kälte, bes. mit kaltem Wasser vermischt
- ψυχρο-ποιέω, kühl, kalt machen, abkühlen, erkälten
- ψυχρο-ποιητικός, ή, όν, zum Kaltmachen, Abkühlen geeignet, geschickt
- ψυχρο-ποιός, kalt machend, abkühlend, erkältend
- ψυχροιποσία, ἡ, das kalte Trinken, das Trinken kaltes Wassers
- ψυχρο-ποτέω, kalt trinken, bes. kaltes Wasser trinken
- ψυχρο-πότης, ὁ, der kalt trinkt, bes. der kaltes Wasser trinkt
- ψυχρός, kalt, frostig, kühl, frisch, erfrischend; von allen Toten. Übertr., kalt, frostig, abgeschmackt, von Worten, Witzen u. Späßen, und von Menschen: kaltsinnig, ohne Teilnahme, gleichgültig, ohne Geist und Leben. Vom Leben od. Geschicke der Menschen, Schauder erregend, schauderhaft; ärmlich, elend. Von Haudlungen: erfolglos, vergeblich; νίκη, nichtiger, eitler Sieg
- ψυχρότης, ητος, ἡ, 1) Kälte, Frost, Kühlung; 2) übertr., das Frostige, Leere, Läppische in Ausdrücken, Reden; 3) frostiges Wesen, Gleichgültigkeit, Kaltsinn; auch Ungunst, Ungnade
- ψυχρο-τροφέω, kalt aufziehen
- ψυχρο-φόβος, kaltes Wasser scheuend
- ψυχρο-φόρος, kaltes Wasser tragend, bringend; τὸ ψυχροφόρον, kaltes Bad
- ψυχρόω, kalt machen, kalt, kühl werden lassen, pass. kalt, kühl werden
- ψῡχω, 1) hauchen, blasen, atmen; 2) gew. kalt od. kühl machen, abkühlen; dah. auch töten; von kalter, herzzerreißender Qual. Pass. sich abkühlen, kalt werden; vom Feuer: erlöschen; 3) trocknen, dörren
- ψῡχωσις, ἡ, Beseelung, Belebung; auch die Seele selbst
- ψῡχώτρια, ἡ, die Abkühlende
- ψῡχ-ωφέλεια, ἡ, Nutzen für den Geist
- ψῡχ-ωφελής, ές, dem Geiste nützend, ihn stärkend
- ψώα, ἡ, u. ψῶζα, ἡ, Fäulnis, Verwesungsgeruch
- ψωθίον, τό, u. ψωθία, ἡ, ein kleiner Brocken, Bissen
- ψωλή, ἡ, die aufgerichtete und entblößte männliche Rute
- ψωλός, ὁ, einer, dessen Rute sich aufgerichtet und die Eichel entblößt hat, zum Beischlafe bereit, dah. geil, wollüstig. Auch ein Beschnittener, an der Vorhaut
- ψωμίζω, einen füttern, indem man ihm die Bissen, die man gekaut hat, in den Mund steckt; übh. füttern, mästen
- ψωμίον, kleiner Bissen, Bißchen
- ψώμισμα, τό, ein Bissen, ein Mundvoll
- ψωμό-δουλος, ὁ, Bissendiener, Schmarotzer
- ψωμο-κολακεύω, ein Bissenschmeichler, Schmarotzer sein
- ψωμο-κόλαξ, ακος, ὁ, ein Bissenschmeichler, = Schmarotzer
- ψωμο-κόλαφος, ὁ, der Ohrfeigen für Bissen hinnimmt, ein niedriger Schmarotzer, der sich mißhandeln läßt, wenn er dafür zu essen bekommt
- ψωμ-όλεθρος, ὁ, Bissenpest, Brotpest, kom. Ausdruck für einen gierigen Schmarotzer
- ψωμο-ποιός, Bissen, Brocken machend
- ψωμο-πωλεῖον, τό, Ort, wo Brot verkauft wird
- ψωμός, ὁ, Bissen, Brocken, Mundvoll, ein kleines Stück, bes. von Fleisch, Brot; ἀνδρόμεοι, Bissen Menschenfleisch
- ψώρα, ἡ, die Krätze, Räude, eine Hautkrankheit; eine Krankheit, die durch heftiges Jucken der Haut Reiben oder Kratzen verursacht und mit Ausschlag, Rauhheit der Haut verbunden ist; eine besonders schlimme Art hieß ἀγρία ψώρα. Auch eine Krankheit der Bäume, bes. der Feigenbäume, wenn sich zu viel Moos ansetzt; die Lichtmotte
- ψωρ-αγριάω, die wilde Krätze
- ψωραλέος, u. ψωραλόεις, εσσα, εν, krätzig, räudig, mit juckendem Hautausschlage behaftet, von Menschen u. Tieren, auch von einzelnen Gliedern des menschlichen Leibes. Von Bäumen, an zu vielem Moose oder an der Baumkrätze leidend
- ψωρίᾱσις, ἡ, das Krätzig-, Schäbigsein, Schäbigwerden
- ψωριάω, die Krätze, Räude haben, sie bekommen, daran leiden, übh. eine rauhe, schäbige Haut mit juckendem Ausschlage haben. Auch von Bäumen, eine durch Moos od. Flechten rauhe Oberfläche, Rinde haben
- ψωρικός, von der Krätze, Räude, zu derselben gehörig; φάρμακον, Mittel gegen die Krätze
- ψωρο-ειδής, ές, von der Art der Krätze, krätzig, räudig, schäbig
- ψωρός, krätzig, räudig, schäbig, übh. mit unebener Haut, Oberfläche
- ψωρ-οφθαλμία, ἡ, Augenkrätze, eine mit Jucken und Rauhigkeit der Oberfläche verbundene krankhafte Trockenheit der Augen
- ψῶχος, ὁ, alles Kleingeriebene, Staub, Sand
- ψώχω, zerreiben, zermalmen, klein machen
- Ω, ω, ὦ μέγα, zum Unterschiede von ὂ μικρόν, vier und zwanzigster Buchstabe im griechischen Alphabet, als Zahlzeichen ω' = 800, aber ,ω = 800000
- ὦ, und ὤ, 1) oh! ein Ausruf, bes. des Erstaunens, der Überraschuug; auch der Freude, wie des Schmerzes; 2) bloßer Zuruf, der die Anrede verstärkt, und im Deutschen durch 'o' etwas zu stark wiedergegeben wird
- ᾤα, ἡ, 1) ein Schaffell mit der Wolle, ein Schafpelz. Auch ein Soldatenpelz; 2) der obere, auch der untere Rand eines Kleides, der Saum, wahrscheinlich weil er ursprünglich gew. einen Vorstoß von Schaffell hatte
- ὠαιαί, ein Ausruf des Schmerzes, wie ὠοιοί
- ὠάριον, τό, ein kleines Ei
- ὦας, ατος, τό, das Ohr
- ὠατο-τίθημι, ins Ohr tun, = hören
- ὠβάζω, Volksabteilungen machen, das Volk in ὠβάς abteilen
- ὠβάτης, ὁ, der sich in einer Volksabteilung, ὠβή befindet, der zu derselben ὠβή gehört
- ὠβή, ἡ, eine Volksabteilung der Lacedämonier
- ὠγμός, ὁ, das Ohrufen, ein Ausdruck bes. des Erstaunens
- ὠγύγιος, eigtl. ogygisch, vom Ogyges, einem alten Könige in Attika aus der frühesten Sagenzeit; dah. uralt, aus frühester Zeit, ehrwürdig
- ᾠδάριον, τό, kleine Ode, Liedchen
- ὧδε, so, also, auf solche Art, auf diese Weise, auch so sehr, in so hohem Grade. Bes. auf das Folgende bezüglich: folgendermaßen, wenn jemandes Worte angeführt werden sollen; auch örtliche Bedeutung: hier, hierher
- ᾠδεῖον, τό, Ort zum Singen, ein öffentliches Gebäude in Athen, das eigtl. zu musikalischen Aufführungen bestimmt war, aber auch zu Volksversammlungen und als Gerichtshof diente
- ᾠδή, ἡ, Gesang, Gedicht, Lied; oft Ggstz von λόγος, auch vom eigtl. lyrischen Gedichte; auch Zaubergesang
- ᾠδικός, zum Gesange, zum Singen gehörig, geneigt; der Sänger, wie Amphion und Arion
- ὠδῑνηρός, mit Wehen, Schmerzen behaftet, schmerzhaft
- ὠδίνω, 1) Geburtsschmerzen, Geburtswehen haben, unter Schmerzen gebären, u. übh. gebären. Auch = mit Mühe arbeiten; 2) übh. heftige Schmerzen empfinden; sich ängstigen; 3) übertr., mit etwas schwanger gehen, etwas im Sinne haben, etwas vorhaben
- ὠδίς, ῖνος, ἡ, 1) der Geburtsschmerz; plur., Geburtswehen; dah. das Gebären, die Geburt. Auch das unter Schmerzen Geborene. Übh. alles mit Anstrengung Hervorgebrachte, auch von des Geistes Arbeit; 2) jeder heftige Schmerz, z. B. der Mutterliebe
- ᾠδο-ποιός, Lieder machend, dichtend
- ᾠδός, ὁ, der Sänger; ὑπὸ τὸν ᾠδὸν ὄρνιϑα, gegen die Zeit des Hahnenschreies; so hieß der Pokal, bei dem man die Skolien sang
- ὠδυσίη, ἡ, u. ὤδυσις, ἡ, Zorn, Groll, Unwille, Mißbilligung
- ὠέ, Ausruf des Schmerzes, o weh!
- ὤεον, τό, das Ei
- ὤζω, oh rufen, daher erstaunen, vor Verwunderung etwas ausrufen
- ὠή, ein Ruf, um einen herbeizurufen, he! heda! holla!
- ὠθέω, stoßen, fortstoßen, drängen, treiben, übh. mit Gewalt und Anstrengung von der Stelle bringen; so vom Sisyphus; ὦσε δ' ἀφ' ἵππων, er stieß ihn vom Wagen herunter; vom Drängen oder Verfolgen des Feindes; ἐκ μηροῠ δόρυ ὦσε, er trieb, riß den Speer aus dem Schenkel; τοῖσι δ' ἀπ' ὀφϑαλμῶν νέφος ἀχλύος ὦσεν Ἀϑήνη, sie trieb ihnen die finstere Wolke von den Augen hinweg; auch von der treibenden, fortreißenden Gewalt der Wellen; ὦσαι παρέξ, vom Lande abstoßen; ὦσαι ἑαυτὸν εἰς τὸ πῦρ, sich ins Feuer stürzen; τὰ πρήγματα, wie wir sagen 'treiben', = beschleunigen. Pass. getrieben, gedrängt werden; ὠϑεῖσϑαι ἐπὶ κεφαλήν, auf den Kopf gestellt od. kopfüber gestürzt werden; ὠϑεῖσϑαι εἴσω, sich hineindrängen. Med. von sich stoßen, zurückdrängen; ὤσασϑαι εἰς τὸ ξίφος, sich in sein Schwert stürzen
- ὠθίζω, stoßen, fortstoßen, drängen, pass. sich stoßen, drängen, bes. von Streitern in der Schlacht, im Handgemenge sein, auch übertr. vom Streit in der Beratschlagung, sich zanken, im Wortwechsel sein; ὠϑίζεσϑαι εἴς τινα, sich auf einen stürzen
- ὠθισμός, ὁ, u. ὤθισις, ἡ, das Stoßen, Drängen, bes. in der Schlacht, das Schlachtgedränge, das Zusammentreffen der Streiter; das Gedränge; übrtr., λόγων, heftiger Wortwechsel
- ὠΐζω, auf den Eiern sitzen, brüten
- ὤϊον, τό, das Ei
- ὦκα, schnell, geschwind, eilig, behend
- ὠκεανίτης, ὁ, aus dem Ocean
- ὠκεανόνδε, zum Ocean hin
- ὠκεανός, ὁ, ursprünglich der Gott des großen Urwassers, wird mit dem großen Weltstrome, der die ganze Erdscheibe umfließt, identifiziert, und nimmt dann die Bedeutung des großen äußeren Weltmeeres od. Oceans an, im Ggstz zum mittelländischen Meere
- ὠκίμινος, von ὤκιμον gemacht
- ὠκιμο-ειδής, ές, dem ὤκιμον ähnlich, von der Art desselben; τὸ ὠκιμ., eine Pflanze
- ὤκιμον, τό, eine würzige Pflanze, unser Basilicum, Basilienkraut
- ὤκινον, τό, ein Futterkraut, vielleicht Klee, ocinum
- ὤκιστα, aufs schnellste, sehr schnell
- ὠκύ-αλος, meerschnell, schnell durch das Meer hin eilend; Beiwort des Schiffes; übh. schnell, heftig
- ὠκυ-βόας, ὁ, der schnell zum Kampfe ruft, od. im Schlachtgetümmel schnell ist
- ὠκυ-βόλος, schnell werfend, schießend, treffend; der Adler
- ὠκυ-δήκτωρ, ορος, heftig, scharf beißend, nagend
- ὠκυ-δίδακτος, schnell gelehrt, schnell lernend
- ὠκυ-δίνητος, schnell umkreisend, sich schnell drehend
- ὠκυ-δρόμος, schnell laufend, schnell im Laufe
- ὠκυ-επής, ές, schnell redend
- ὠκύ-θοος, schnell laufend; τριπέτηλον, = schnell wachsend
- ὠκυ-λόχεια, ἡ, die eine schnelle, leichte Geburt befördert
- ὠκυ-μάχος, schnell kämpfend
- ὠκύ-μολος, schnell gehend