216 Wörterbuch altgriechisch - deutsch
σεύω - σισάριον
σεύω, scheuchen, treiben, in schnelle Bewegung setzen; a) jagen, verfolgen, bes. das Wild auf der Jagd, anhetzen; b) verscheuchen, verjagen, schnell wegführen; c) auch von unbelebten Dingen: werfen, schleudern; αἷμα ἔσσευα, ich trieb das Blut hervor, machte, daß es mit Gewalt hervorsprudelte; pass., αἷμα σύτο, das Blut sprudelte mit Gewalt hervor; pass., in heftiger Bewegung sein, sich schnell bewegen, laufen, anstürmen; c. inf., ὅτε σεύαιτο διώκειν, wenn er zu verfolgen eilte; auch von leblosen Dingen: ὄφρα ὕλη σεύαιτο καήμεναι, damit das Holz zu verbrennen eile, = schnell verbrenne; πάλιν, φίλα, συϑῶμεν, laß uns zurückeilen. Übtr., vom bewegten Gemüt: sich heftig auf etwas zu bewegen, heftig streben, trachten wonach; ἐσσύμενος übh. eilig, hastig, begierig
σήθω, sieben, sichten, durchsieben, durchbeuteln; ϑάλασσαν δικτύοις; übh. schütteln, rütteln
σηκάζω, einstallen, in einen Stall treiben u. einsperren
σηκίς, ίδος, ἡ, Sklavin zum häuslichen Dienste, Ausgeberin, Schließerin
σηκίτης, ὁ, im Stalle gefüttert, dah. jung, zart
σηκο-κόρος, 1) der den Stall reinigt, die Aufsicht über Stalle u. Herden hat; 2) Aufseher einer Kapelle
σηκ-ολόης, der Stallverwüster, von Wölfen u. Dieben
σηκός, ὁ, 1) der Stall, ein eingepferchter Ort, die Hürde, bes. für Schafe u. Ziegen. Übh. Wohnung, Lager für Menschen u. Tiere; 2) ὁ ἐνδότερος οἶκος τοῦ ναοῠ, ein eingeschlossener, heiliger Ort; den Heroen od. Halbgöttern, wie ναός den Göttern geweiht; 3) der hohle Stamm eines nicht mehr tragenden Ölbaumes; wie σήκωμα, Gewicht
σηκόω, wägen, abwägen, ins Gleichgewicht bringen; οὕτως οὐ ταῖς ῥοπαῖς σεσήκωται κατὰ βάρος καὶ κουφότητα τῶν σωμάτων ἕκαστον, ἀλλ' ἑτέρῳ λόγῳ κεκόσμηται, jeder der himmlischen Körper ist nicht nach der Schwere seiner Masse mit dem anderen ins Gleichgewicht zusammengestellt
σηκ-ώδης, ες, kapellenartig, -ähnlich
σήκωμα, τό, Gewicht; μολύβδινον, Gegengewicht in der Waage; auch übh. Maß. Übertr., Vergeltung. Wie σηκός, heiliger Raum, Kapelle
σηκωτήρ, ῆρος, ὁ, der Träger der Waagschale
σῆμα, τό, das Zeichen, Kennzeichen, Wahrzeichen, Merkmal, woran man etwas erkennt, unterscheidet; a) ein von einer Gottheit gesendetes Zeichen, Vorzeichen, Anzeichen; von Zeus heißt es: ἐναίσιμα σήματα φαίνων; vom Sirius: λαμπρότατος μὲν ὅδ' ἐστί, κακὸν δέ τε σῆμα τέτυκται, weil er die Hitze andeutet; b) ein Zeichen, woran man ein Grab erkennt, Grabmal, Grabhügel; übh. Grabmal, auch der Leichenstein mit der darauf befindlichen Grabschrift; c) Malzeichen, bezeichneter Zielpunkt, wie beim Wettwerfen; Grenzzeichen; d) anderweitige Zeichen, etwas zu erkennen, z. B. eine Art von Zeichen, welche die noch ungebräuchliche Schrift vertrat; Wahrzeichen, auf dem Schilde, eine Art Wappen. Auch die Sterne, himmlische Zeichen
σημαία, ἡ, 1) die Fahne, als Feld- od. Kriegszeichen, signum militare; auch die unter einer Fahne Streitenden, sonst σπεῖρα, Fähnlein, Banner; 2) Bild, Bildsäule, wie signum
σημαίνω, bezeichnen, durch ein Zeichen kenntlich machen; besiegeln. Bes. ein Zeichen geben, etwas zu tun, befehlen, gebieten; οὐδέ ἑ μήτηρ σημαίνειν εἴασκεν ἐπὶ δμωῇσι γυναιξίν, über die Mägde gebieten; vom Commando durch Signale; τὸ ἀνακλητικόν, Signal zum Rückzuge. Übh. anzeigen, sagen, erklären; von den Göttern: Vorzeichen geben und die Zukunft andeuten; andeuten, auseinandersetzen; bedeuten; auch intrans., ὡς ἄρτι σημαίνειν ἐκ τῶν εἰρημένων μοι σφόδρα δοκεῖ, wie aus dem Gesagten einzuleuchten scheint; versiegeln lassen; auch sich ein Zeichen geben lassen, aus einem gegebenen Zeichen schließen, vermuten; σημηνάμενος τοὺς εὐρωστοτάτους, = sich auswählend; Gramm., τὸ σημαινόμενον, was unter einem Worte verstanden wird, ohne daß es ausdrücklich darin ausgesprochen ist; dah. πρὸς τὸ σημαινόμενον von der Konstruction nach dem Sinne, nicht nach der grammatischen Vrbdg der Wörter
σημαιο-φόρος, die Fahne tragend, Fahnenträger, signifer
σημαλέος, ein Zeichen, Vorzeichen gebend, Beiwort des Zeus, der im Donner Zeichen gibt
σημαντήρ, ῆρος, ὁ, der ein Zeichen, einen Befehl gibt, Gebieter, Herr, Herrscher; κλήρου, Eigentümer
σημαντήριον, τό, Zeichen, Siegel, mit dem man aufzubewahrende Sachen versieht; bes. Stempel, Münzstempel; dah. auch der Ort zum Prägen der Münze
σημαντικός, zum Zeichen, zum Bezeichnen gehörig, geschickt; dah. bezeichnend, deutlich
σημαντρίς, ίδος, ἡ, γῆ, Siegelerde
σήμαντρον, τό, Siegel; σήμαντρα σῶα, unverletzte Siegel
σημάντωρ, ορος, ὁ, der ein Zeichen, einen Befehl gibt, wie σημαντήρ; dah. Anführer, Gebieter, Herr; insbes. der Herr des Rosses, Rosselenker; der Herr, Hüter der Herde; ϑεῶν σημάντωρ heißt Zeus; der Anzeigende, der Bote; Unterbefehlshaber
σημασία, ἡ, das Bezeichnen, das Geben eines Zeichens, Befehls, auch das gegebene Zeichen selbst
σηματίζομαι, sich ein Zeichen geben lassen od. aus einem gegebenen Zeichen schließen
σηματόεις, εσσα, εν, vom Zeichen, bes. vom Grabmal
σηματ-ουργός, Zeichen auf den Schildern machend
σημειο-γραφέω, ein Geschwindschreiber sein
σημειο-γράφος, mit gewissen Zeichen, Chiffern schreiben, Geschwindschreiber sein
σημεῖον, τό, = σῆμα in allen Bedeutungen, Zeichen, woran man etwas erkennt u. unterscheidet; dessen was da kommen soll, Anzeichen; auch an Schiffen, Siegel. Feldzeichen, Fahne, Abzeichen des Feldherrn (ein Adler, Schildzeichen), ein Zeichen etwas zu tun; ἀπὸ σημείου, auf das gegebene Zeichen; auch Feldgeschrei; ἔξω τῶν σημείων, = außerhalb des Lagers; σημεῖον, ὅτι, ein Zeichen, Beweis daß; σημεῖον τοῦ τάχους· οἱ μὲν γάρ, zum Beweise dient, daß. Bei den Mathematikern der Punkt
σημειόω, zeichnen, bezeichnen; versiegeln; merken, bemerken, für sich zu Papier bringen, aufzeichnen; auch etwas als Merkmal, Zeichen der Zukunft deuten; Gramm., σημείωσαι, man muß merken
σημει-ώδης, ες, bezeichnend, bezeichnet, ausgezeichnet. Auch: bedeutend, vorbedeutend
σημείωσις, ἡ, u. σημείωμα, τό, das Zeichen, Bezeichnen; bes. Bemerkung, Anmerkung
σημειωτέος, zu bezeichnen, zu bemerken
σημειωτικός, zum Zeichnen, Bezeichnen, Vorbedeuten gehörig, geschickt; ἡ σημειωτική, verst. τέχνη, die Lehre von den Kennzeichen der Krankheiten
σημειωτός, bezeichnet, ausgezeichnet
σημερινός, heurig, heutig
σήμερον, heute
σημικίνθιον, τό, das lat. semicinctum, Schürze, Handtuch, Schnupftuch
σημό-θετος, mit einem Zeichen versehen, bezeichnet
σημύδα, ἡ, die Birke
σηπεδονικός, zur Fäulnis gehörig, dazu führend
σηπεδον-ώδης, ες, faulig, eiterig, auch act. Fäulnis bewirkend
σηπεδών, όνος, ἡ, 1) Fäulnis, sowohl der tierischen Körper als des Holzes; 2) faules, eiterndes Geschwür; 3) eine Schlange, deren Biß Fäulnis hervorbringt; 4) übh. Feuchtigkeit, Nässe; v. ἔμβιος, weil aus der Anhäufung verdorbener Säfte u. Feuchtigkeiten Fäulnis zu entstehen pflegt
σηπεύω, durch Fäulnis bewirkende Gifte vergeben
σηπία, ἡ, der Blackfisch od. Tintenfisch, der, verfolgt, eine schwarze, leuchtende Feuchtigkeit von sich gibt, aus der die braune Malerfarbe sepia bereitet wird
σήπιον, od. σηπίον, τό, der Rückenknochen des Tintenfisches, σηπία, der sogenannte Meerschaum, os sepiae
σηπι-ώδης, ες, sepienartig
σηπο-ποιός, faul machend
σηπτή, ἡ, ein Mittel, durch das man Fäulnis bewirkt, um Fäulnis wegzubringen
σηπτικός, u. σηπτήριος, faul machend, Fäulnis bewirkend; auch = zur Verdauung beitragend
σηπτός, verfault
σήπω, faulmachen, in Fäulnis bringen, durch Fäulnis zu Grunde richten; auch = gähren machen, in Gährung bringen; pass., verfaulen, verwesen, faul sein. Auch = gähren, in Gährung geraten
σήρ, σηρός, ὁ, der Seidenwurm aus dem Lande der Seren
σηραγγόω, hohl machen, aushöhlen
σηραγγ-ώδης, ες, höhlenartig, voll Höhlen, porös, löcherig
σῆραγξ, αγγος, ἡ, Höhlung, Kluft, Ritze, bes. Felsenhöhle, Erdspalt, ausgehöhlte Klippen unter der Meeresfläche; auch übh. der Felsen
σηρικο-διαστής, ὁ, der Seidenspinner
σηρικο-πλόκος, Seide flechtend, spinnend
σηρικός, seiden, von Seide
σηρικο-φόρος, Seide tragend
σής, ὁ, die Motte, Kleidermotte, welche wollene Zeuge zerfrißt, auch die Büchermotte. In der Anth. heißen die Gramm. spöttisch σῆτες ἀπ' Ἀριστάρχου, σῆτες ἀκανϑῶν, gleichsam Bücherwürmer
σησαμαῖος, aus Sesam gemacht
σησάμη, ἡ, Sesam, ein orientalisches Schotengewächs, aus dessen Frucht σήσαμον noch jetzt im Orient ein Öl gepreßt wird; auch der Samen wird dort wie Reis gekocht u. häufig gegessen
σησαμῆ, ἡ, ein Gemisch von gerösteten u. zerstoßenen Sesamkörnern mit Honig, eine beliebte Leckerspeise in Athen, die dei Hochzeiten den ankommenden Gästen gereicht ward
σησάμινος, von Sesam gemacht; ἔλαιον, Sesamöl
σησαμίς, ίδος, ἡ, eine Pflanze
σησαμίτης, ὁ, ἄρτος, πλακοῦς, Brot od. Kuchen, mit Sesamkörnern zubereitet, damit bestreut
σησαμο-ειδής, ές, 1) sesamartig, der Sesampflanze od. ihrem Samen ähnlich; 2) σησαμοειδὲς μέγα u. μικρόν, zwei sesamähnliche Pflanzen
σησαμόεις, von Sesam
σήσαμον, τό, die Schotenfrucht der Sesampflanze
σησαμό-παστος, mit Sesamkörnern bestreut
σησαμό-τῡρον, τό, Sesamkäse
σησαμοῦς, οῦντος, ein Sesamkuchen
σῆσις, ἡ, das Sieben, Sichten
Σηστιώδης, ες, nach Art eines gew. Sextius, Sestius, = albern, abgeschmackt
σηστός, gesiebt, gesichtet; σηστή war ein Spottbeiname der Phryne, weil sie ihre Liebhaber rein ausbeutelte
σῆστρον, τό, das Sieb
σητάνιος, u. σητάνειος, durchgesiebt, gesichtet; dah. σ. ἄλευρα, das feinste Mehl; ἄρτος, Brot vom feinsten durchgesiebten Mehl; σητάνιος πυρός, eine Weizenart; ἄλευρα σητάνεια = Mehl von Sommerweizen
σητάω, anfressen (von Motten)
σήτειος, heurig, von diesem Jahre
σῆτες, heuer, in diesem Jahre
σητό-βρωτος, u. σητό-κοπος, von Motten, Würmern zerfressen, angefressen
σήψ, σηπός, ὁ u. ἡ, 1) ein fauliges Geschwür; 2) eine giftige Schlange, deren Biß das verletzte Glied in Fäulnis setzt; auch eine Eidechse
σηψι-δακής, ές, durch den Biß Fäulnis verursachend
σῆψις, ἡ, 1) Fäulnis, Gährung, auch Verdauung; 2) das Faulmachen
σθεναρός, stark, kräftig, mächtig
σθένεια, τά, eine Art Faustkampf bei den Argivern
σθένεια, ἡ, die Mächtige, Beiname der Athene
σθένιος, Beiname des Zeus bei den Argivern
σθενο-βλαβής, ές, der Kraft schadend, dah. entkräftend
σθένος, τό, Stärke, Kraft, Gewalt; bes. Körperkraft; τοὶ σϑένος οὐκ ἐπιεικτόν, vom Zeus; τῶν τε σϑένος οὐκ ἀλαπ αδνόν, vom Löwen u. Eber, vom Ochsen; Mut. Heeresmacht, das Heer; Gewalt über andere, Macht. Seltener von leblosen Dingen, wie von der reißenden Gewalt eines Stromes; von der Herrschergewalt; geistig: die Kraft wozu haben, etwas können
σθένω, Stärke, Kraft, Gewalt haben, stark sein; οἱ κάτω σϑένοντες, die unten Herrschenden, die Götter der Unterwelt; übh. Vermögen wozu haben, im Stande sein, können
σιᾱγονίτης, ὁ, μ ῠς, der Kinnbackenmuskel
σιᾱγών, όνος, ἡ, Kinnbacken, Kinnlade
σιαλίζω, geifern, schäumen
σιαλικός, vom Speichel, Geifer
σίαλις, ἡ, ein Vogel
σιαλισμός, ὁ, das Geifern, Schäumen
σιαλιστήριον, τό, der Teil des Gebisses, auf den Geifer fällt, die Kinnkette
σίαλον, τό, 1) Speichel, Geifer, der vor dem Munde stehende Schaum, davon das lat. saliva; 2) das fettige Gliederwasser
σιαλο-ποιός, Speichel erregend
σίαλος, ὁ, ein fettes, gemästetes Schwein, ein Mastschwein. Übh. Schwein; Fett, Schmalz. Übertr., ein Dummkopf, auch σιαλίς, weil die Alten meinten, zu große Fettigkeit schade der Geisteskraft
σιαλο-χοέω, den Speichel fließen lassen, geifern
σιαλο-χόος, wer den Speichel fließen läßt, geifernd; ἀδένες σιαλοχόοι, Speicheldrüsen
σιαλόω, 1) mästen, fett, feist machen; 2) gleißend, glänzend machen
σιαλ-ώδης, ες, speichelartig, voll Speichel, Geifer; fettartig, fettig, schmalzig
σιάλωμα, τό, ein eiserner Reif um den Schild
Σίβυλλα, ἡ, die Sibylle
σιβυλλαίνω, wie eine Sibylle weissagen, prophezeien
Σιβύλλειος, sibyllisch, sibyllinisch
σιβυλλιάω, Verlangen nach sibyllinischen Weissagungen haben, Vergnügen daran finden, wie verzückt, verrückt, wahnsinnig sein
Σιβυλλιστής, ὁ, der aus den sibyllinischen Büchern Weissagende, übh. Seher, Prophet
σῖγα, stillschweigend, still; σῖγ' ἔχειν, sich ruhig verhalten
σῑγάζω, einen schweigen heißen, zum Schweigen bringen, beschwichtigen
σῑγαλέος, schweigend, schweigsam, stille
σῑγαλόεις, εσσα, εν, glatt, blank, glänzend, schimmernd; a) von glänzenden, mit bunten Farben oder Stickereien prangenden Kleidern und vom Frauenschmucke; χιτών, zart, weich, wie Schaum oder frisch, neu, was noch seinen vollen Glanz hat; b) von glänzendem, reich gesticktem oder mit blanken Metallverzierungen belegtem Pferdegeschirr; c) von anderem glänzendem, prächtigem Hausrate; ϑρόνος, ein polierter, φαεινός, mit Elfenbein od. Metall ausgelegter Sessel; ὑπερώϊα, von dem Prunkgemach einer königlichen Frau; auf σίαλος, Fett, zurückgeführt: ἀμ ύγδαλα σιγαλόεντα, fettige, ölige Mandeln; das mit Fett Bestrichene stellt sich dem Auge immer blank, gleißend dar
σῑγαλόω, glatt, blank machen
σῑγάλωμα, τό, ein Werkzeug zum Glätten, bes. ein Schusterwerkzeug, das Leder damit zu glätten. Auch ein Vorstoß an Kleidern
σῑγάς, schweigend
σῑγάω, schweigen, nicht von etwas reden, es nicht mitteilen; imper. σίγα, schweig! still!; teils intrans., teils c. accus., verschweigen; σεσίγηται τὸ κάλλιστον κήρυγμα, ist verstummt; auch = aufhören zu reden; überh. aufhören, ruhen
σῑγ-έρπης, ὁ, der still Heranschleichende
σῑγή, ἡ, Schweigen, Stille; πάντες εἵατο σιγῇ, im Stillschweigen, stillschweigend; absolut: σιγῇ νῠν, still jetzt; ἀλλ' ἔχε σιγῇ μῠϑον, behalte das Wort still für dich; σιγὴν ἔχειν, Stillschweigen beobachten, schweigen; σιγῇ ἔχειν τι, etwas verschweigen; σιγῇ τοῠ Αἰϑίοπος, heimlich vor dem Aeth.; σιγὴν φυλάσσετε, beobachtet Stillschweigen; σιγαὶ ἀνέμων, das Schweigen, Aufhören der Winde; auch Schweigsamkeit, Verschwiegenheit
σῑγηλός, schweigsam, still, ruhig
σίγλαι, αἱ, äol., Ohrringe, Ohrenschmuck; Poll. 5, 97; Hesych
σίγλος, ὁ, eine asiatische Münze, das hebräische Seckel
σίγμα, τό, der Buchstabe Sigma. Von der ältesten Gestalt des Buchstabens, C, überhaupt ein Halbkreis, wie man den Mond τὸ καλὸν οὐρανοῠ νέον σίγμα, 'des Himmels schöne neue Sichel' nannte, der Neumond; die Orchestra, als ein Halbrund; σίγματα die Abzeichen, welche die Sicyonier auf ihren Schilden hatten
σιγματίζω, mit dem Sigma schreiben, das Sigma brauchen od. mißbrauchen, es zu oft brauchen
σιγματισμός, ὁ, das Schreiben mit dem Sigma, Gebrauch od. Mißbrauch des Sigma
σιγμοειδής, ές, u. σιγματο-ειδής, ές, von der Gestalt des Sigma, dah. halbkreisförmig, halbmondförmig
σιγμός, ὁ, das Zischen; der Zischlaut
σίγραι, οἱ, eine kleine Art wilder Schweine
σιγυνη, ἡ, ein Wurfspieß, bes. der Jäger, um wilde Tiere zu erlegen
σιδεύνης, ὁ, ein Knabe gegen 15 od. 16 Jahre alt
σίδη, ἡ, 1) Granate, Granatapfel, Baum u. Frucht, malum punicum; 2) eine böotische Wasserpflanze, bes. um Orchomenos, vielleicht nymphaea alba
σιδηρ-αγωγός, das Eisen führend, anziehend
σιδηρεία, Eisenarbeit, sowohl die bergmännische Gewinnung, als das Bearbeiten und Schmieden des Eisens
σιδηρεῖον, τό, Werkstätte des Eisenarbeiters, die Schmiede
σιδήρεος, eisern, stählern; οὐρανός, das eiserne Himmelsgewölbe. Übertr., wie von Eisen u. Stahl, fest, hart; ϑυμός, κραδίη, sowohl tadelnd: von gefühlloser Härte des Herzens, als lobend: von männlicher Festigkeit der Gesinnung; σοί γε σιδήρεα πάντα τέτυκται, an dir ist alles von Eisen; π υρὸς μένος σιδήρεον, des Feuers eiserne Wut. Σιδάρεοι, οἱ, Eiserlinge, eine byzantinische Eisenmünze
σιδηρεύς, ὁ, Eisenarbeiter, Schmied
σιδηρεύω, Eisen graben, Eisen bearbeiten
σιδηρίζω, 1) die Härte, Farbe des Eisens haben; 2) eisenartig, eisenhaltig sein
σιδηρικός, zum Eisen u. dessen Bearbeitung gehörig
σιδήριον, τό, Eisengerät, Werkzeug, Waffe von Eisen
σιδηρίτης, ὁ, von Eisen, mit Eisen; dem Eisen ähnlich; λίϑος, Eisen-, Magnetstein; σιδηρῖτις τέχνα, Schmiedekunst; subst., ἡ, Eisenkraut
σιδηρο-βόλος, Eisen werfend
σιδηρο-βρῑθής, ές, schwer von Eisen, eisenbelastet, von eiserner Wucht
σιδηρο-βρώς, ῶτος, Eisen fressend, verzehrend, nagend, dah. Eisen schärfend, wetzend
σιδηρο-δάκτυλος, eisenfingerig, mit eisernen Fingern
σιδηρό-δεσμος, u. σιδηρο-δέσμιος, in, mit eisernen Fesseln
σιδηρο-δετέω, in Eisen binden, in eiserne Ketten, Banden legen
σιδηρόδετος, mit Eisen gebunden, gefesselt, mit Eisen beschlagen, angeschmiedet
σιδηρο-δμής, ῆτος, mit Eisen gebändigt, überwältigt
σιδηρο-θώραξ, ᾱκος, mit eisernem Brustpanzer
σιδηρο-κατά-δικος, zum Schwerte verurteilt
σιδηρο-κμής, ῆτος, von, mit Eisen bearbeitet; mit Eisen, durchs Schwert getötet
σιδηρο-κόπος, Eisen schlagend, hämmernd, schmiedend
σιδηρο-μήτωρ, ορος, des Eisens Mutter, Eisen hervorbringend
σιδηρο-νόμος, mit dem Eisen oder Schwerte teilend
σιδηρό-νωτος, mit eisernem Rücken
σιδηρο-πέδη, ἡ, eiserne Fessel
σιδηρό-πλαγκτος, vom Eisen, durchs Schwert, durch Krieg verjagt, umhergetrieben
σιδηρό-πλακτος, vom Eisen getroffen, mit dem Schwerte verwundet
σιδηρό-πλαστος, von Eisen gebildet, aus Eisen geformt; βάσις, ein Schuh zum Martern
σιδηρό-πλοκος, aus Eisen geflochten
σιδηρο ποίκιλος, eisenbunt, eine bunte Steinart
σιδηρό-πους, οδος, eisenfüßig
σιδηρό-πτερος, u. σιδηρο-πτέρυξ, υγος, mit eisernen Flügeln, Federn
σιδηρο-πώλης, ὁ, Eisenhändler
σίδηρος, ὁ, Eisen, Stahl. Es fand unter allen Metallen bei den Griechen am spätesten allgemeinen Eingang, dah. viel seltner als χαλκός; Gegenstand des Tauschhandels; Eisen für 'Schwert'; οἱ Ἀϑηναῖοι τὸν σίδηρο κατέϑεντο, trugen keine Schwerter mehr; ἀγαγὼν εἰς τὸν σίδηρον, auf den Eisenmarkt
σιδηρό-σπαρτος, durch Eisen gesäet od. verursacht
σιδηρο-τέκτων, ονος, ὁ, Künstler in Eisen, Eisenarbeiter
σιδηρό-τευκτος, von, aus Eisen gemacht, mit, durch Eisen gemacht
σιδηρο-τοκέω, Eisen hervorbringen
σιδηρο-τόκος, Eisen erzeugend, hervorbringend
σιδηρο-τομέω, mit Eisen schneiden, spalten
σιδηρο-τρύπανον, τό, Eisenbohrer
σιδηρό-τρωτος, mit Eisen verwundet
σιδηρο υργεῖον, τό, Eisengrube, Eisenschmiede
σιδηρο υργία, ἡ, das Arbeiten in Eisen, Eisenarbeit
σιδηρο υργός, in Eisen arbeitend, Eisenarbeiter, Eisenschmied
σιδηρο-φορέω, 1) Eisen hervorbringen; 2) eiserne Waffen tragen; in Eisen od. bewaffnet einhergehen
σιδηρο-φορία, ἡ, das Eisentragen
σιδηρο-φόρος, 1) Eisen tragend, hervorbringend; 2) eiserne Waffen tragend, mit Eisen bewaffnet
σιδηρό-φρων, eisernes Sinnes, Herzens
σιδηρο-φυής, ές, aus Eisen geschaffen, von eiserner Natur; Inschrift auf einer Bildsäule des Eisenarbeiters Xanthias
σιδηρό-χαλκος, von Eisen und Kupfer
σιδηρο-χάρμης, ὁ, in Eisen kämpfend, Beiw. der gepanzerten Kampfrosse
σιδηρο-χίτων, ωνος, mit eisernem Leibrock
σιδηρόω, aus Eisen, zu Eisen machen, mit Eisen beschlagen
σιδηρ-ώδης, ες, eisenartig
σιδήρωμα, τό, Eisenarbeit, eisernes Werkzeug, Gerät, Gefäß
σιδηρ-ωρυχεῖον, τό, Eisengrube
σιδιο-ειδής, ές, blaß, wie die Farbe der Schale des Granatapfels
σιδιόεις, εσσα, εν, von der Art, der Farbe der Granatapfelschale
σίδιον, τό, die Schale des Granatapfels
σιδιωτόν, τό, eine von oder mit σίδιον bereitete Arznei
σιδόεις, εσσα, εν, vom Granatapfel, von seiner Farbe, granatrot
Σῑδον-υφής, ές, von sidonischer Weberei
σίζω, 1) zischen; bes. von dem Geräusche glühender Körper, die plötzlich in Wasser getaucht u. darin abgekühlt werden; vom Auge des Kyklopen, in das die glühende Stange gebohrt wird; 2) zischen, Stillschweigen gebieten, Hsch od. St sagen; 3) vom Schrei der Drossel
Σικελίζω, wie die Sicilier handeln, sprechen, von ihrer Partei sein, sicelisso
σίκερα, τό, ein künstlicher Wein, ein geistiges, berauschendes Getränk, wie Cider, Bier, Sorbet
σικιννίζω, die Sikinnis tanzen
σίκιννις, ιδος, ἡ, die Sikinnis, ein Tanz der Satyrn, der im Satyrdrama gebräuchlich war; vom Erfinder Sikinnos benannt
σικιννιστής, ὁ, der die Sikinnis Tanzende
σικιννο-τύρβη, ἡ, die Flötenweise zum Sikinnistanz
σικύα, ἡ, 1) die Pfebe od. Angurie, eine gurken- od. melonenähnliche Frucht, die aber nur reif genossen ward, während man den σίκυος unreif verspeiste; bes. eine baumhohe Art; der lange indische Kürbis; der runde hieß κολόκυνϑα; 2) der Schröpfkopf, weil er von der Gestalt des länglichen Kürbisses war, cucurbita
σικυάζω, schröpfen
σικυηδόν, kürbißartig; bes. von einem Knochenbruche, wenn der Knochen glattweg, ohne Splittern bricht, eben so vom Holz
σικυ-ήλατον, τό, u. σικυ-ήρατον, τό, Beet, auf dem Pfeben, Melonen, Gurken getrieben werden u. wachsen
σίκυον, τό, der Kern der Pfeben, Melonen u. Gurken
σίκυος oder σικυός, ὁ, u. σίκυς, ὁ, die gemeine Gurke, die unreif u. roh gegessen ward, dah. auch ὠμός; eine andere Art, die man nur reif aß, hieß σικύα
σικυ-ώδης, ες, von der Art, dem Ansehen der σικύα od. des σίκυος
σικυών, ῶνος, ὁ, ein mit Pfeben oder Gurken bepflanzter Ort
σικυωνία, ἡ, u. σικυώνη, ἡ, = σικύα, in allen Bedeutungen, bes. Schröpfkopf
Σικυώνια, τά, eine Art Weiberschuhe, die bes. aus Sicyon kamen
σικχαίνω, vor einer Person od. Sache Ekel, Überdruß empfinden; c. acc., πάντα τὰ δημόσια, alles Gemeine ekelt mich an; σικχαίνομαι τοῠτον, ich verabscheue ihn
σικχαντός, verekelnd, = Ekel, Überdruß, Abscheu erregend
σικχασία, ἡ, Ekel, Abscheu
σικχός, ὁ, ein Mensch, der nicht leicht gut genug zu essen bekommt, einer Speise leicht überdrüssig wird, ekel oder wählerisch, Ggstz von πάμφαγος; übertr., ein Mensch, der mit nichts zufrieden ist, alles tadelt
σικχότης, ητος, ἡ, u. σίκχος, τό, Ekel
σιλη-πορδέω, kom. Wort, vom Betragen eines Übermütigen, einen zum Hohn anfurzen, mit frecher Ungezogenheit behandeln, ganz das lat. oppedere alicui
σιληπορδία, ἡ, höhnendes Anfurzen, dah. übh. frecher, ungezogener Übermut
σιλίγνιον, τό, lat. siligo, Sommerweizen, den die Griechen erst von den Römern kennen lernten
σίλιγνις, ἡ, feines Mehl von Sommerweizen (siligo), seiner als die früher von den Griechen gebrauchte σεμίδαλις
σιλιγνίτης, ὁ, ἄρτος, Brot vom feinsten Mehl des Sommerweizens
σιλλαίνω, verhöhnen, verspotten, durchziehen
σιλλι-κύπριον, τό, = σίλι od. ägypt. κῖκι, der Wunderbaum
σιλλο-γραφέω, Sillen schreiben
σιλλο-γραφία, ἡ, das Sillenschreiben
σιλλο-γράφος, ὁ, Sillenschreiber
σίλλος, ὁ, Hohn, Spott; bes. ein Spottgedicht, in welchem Sinne Timon der Phliasier es zuerst gebraucht zu haben scheint, der um die 127. Olympiade drei Bücher σίλλοι in Hexametern schrieb, in denen er alle griechischen Philosophen, mit Ausnahme des Pyrrhon und der Skeptiker, denen er selbst anhing, nicht ohne viel Geist und Witz verspottet haben soll; σίλλος = alles Spottende, was in einem Gedichte vorkam. Ableitung ist dunkel: evtl. von εἴλω, ἰλλός, höhnisch spottend das Auge verdrehen oder eine Nebenform von σιμός, weil eine aufgeworfene, gerümpfte Nase Zeichen des Spottes sei; vielleicht hängt es mit Σειληνός zusammen; σίλλος für ἰλλός, schielend
σίλλυβος, ὁ, u. σίλλυβα, τά, Troddel, Quaste, übh. Anhängsel; dah. auch die Pergamentstreifen oder Zettelchen, die an den Schriftrollen der Alten hingen und den Namen des Verfassers oder den Titel des Buches enthielten
σιλόδουρος, ὁ, einer, der gelobt hat, mit seinem Herrn zu leben und zu sterben
σιλουρισμός, ὁ, das Essen vom σίλουρος, das Bewirten damit
σίλουρος, ὁ, ein Flußfisch, wahrscheinl. der Wels, lat. silurus
σίλυβος, ὁ, eine distelartige Pflanze, deren Sprößlinge gegessen wurden, Mariendistel
σίλφη, ἡ, 1) ein fettig aussehendes, stinkendes Insekt, Schabe, blatta; 2) die Büchermotte
σιλφιόεις, εσσα, εν, von Silphion
σίλφιον, τό, eine Pflanze, laserpitium, deren Saft als Arznei und an Speisen gebraucht ward. Die wohlriechende afrikanische Art, die den ὀπὸς Κυρηναϊκός gab, ist ferula tingitana od. thapsia gummitera; die persische, von der der ὀπὸς Μηδικός kommt, ist unsere asa foetida
σιλφιο-πώλης, ὁ, der Silphion Verkaufende
σιλφιο-φόρος, Silphion tragend
σιλφιόω, mit Silphion bereiten
σιλφιωτός, mit Silphion bereitet
σιμβλεύω, 1) die Bienen in Körbe, Stöcke setzen, schlagen; 2) intr., κηρία σιμβλεύει, Honig sammelt sich in den Körben
σιμβλήϊος, σιμβλήϊα ἔργα, Honig
σιμβληΐς, ίδος, eine den Bienen als Bienenstock dienende Felsenhöhle
σίμβλιος, zum Bienenstocke gehörig, darin befindlich
σιμβλίς, ἡ, die Biene
σιμβλο-ποιέω, Bienenstöcke machen
σίμβλος, ὁ, 1) Bienenstock, Bienenkorb; 2) übertr., Vorratskammer, Speicher
σιμίκιον, τό, ein Tonwerkzeug von 35 Saiten
σῑμο-ειδής, ές, stumpfnasig von Ansehen
σῑμο-πρός-ωπος, mit stumpfnasigem Angesicht
σῑμός, 1) stumpfnasig, stülpnasig, mit einer oberwärts eingedrückten, unten aufgeworfenen Nase, wie die der Neger, Ggstz γρυπός; die Skythen waren σιμοί, wie alle Kinder σιμοί sind; σιμὲ ῥίς, eine Stumpfnase; die Bienen u. die Ziegen. Well aber den stumpfnasigen Gesichtern ein gewisser spöttischer, schnippischer Ausdruck eigen ist, und die gerümpfte Nase immer die Gestalt der aufgeworfenen annimmt, so ist σιμὰ γελᾶν = mit gerümpfter Nase spöttisch lachen; 2) auch von anderen Dingen: aufwärts gebogen, bergan, acclivis; 3) übh. eingebogen, was eine Höhlung oder Vertiefung hat; γαστὴρ σιμή, ein hohler, eingebogener Bauch; τὰ σιμὰ τοῠ ἥπατος, der untere, einwärts gebogene Teil der Leber; dah. concav, im Ggstz des Konvexen, κυρτός
σῖμος, ὁ, eine Art Thunfisch
σῑμότης, ητος, ἡ, 1) die Gestalt der Nase, die oben eingebogen, unten aufgeworfen ist, Stumpfnasigkeit; Ggstz von γρυπότης; 2) übh. Eingebogenheit; τῶν ὀδόντων, die Richtung der Hauzähne des wilden Ebers, die krumm gebogen aufwärts gehen
σῑμόω, die Nase stumpf machen, so daß sie oben eingebogen, unten aufgeworfen ist, daher die Nase rümpfen, u. transit. mit gerümpfter Nase verspotten. Übh. aufwärts biegen; νῶτα, den Rücken so krümmen, daß er in der Mitte eingebogen ist; aber auch = einen Katzenbuckel machen
σῑμ-ῳδία, ἡ, eine Art unzüchtiger Lieder, von ihrem Verfasser, einem gew. Σῖμος benannt
σῑμ-ῳδός, ὁ, der die σιμῳδία Singende
σίμωμα, τό, das Aufwärtsgebogene, Aufgestülpte; νεὼς σίμωμα, das aufwärtsgebogene Vorderteil des Schiffes
σινα-μώρευμα, τό, Näscherei, Dieberei aus Naschhaftigkeit
σινα-μωρέω, beschädigen, verletzen, verheeren, verwüsten; benaschen, aus Näscherei heimlich entwenden, u. übertr. nach verstohlenem Liebesgenuß lüstern sein; γυνὴ σιναμωρουμένη χαίρει, das Weib läßt sich gern benaschen
σινα-μωρία, ἡ, Naschhaftigkeit, übh. Lüsternheit, Geilheit; auch = Verschwendung
σινά-μωρος, schädlich, verderblich, verwüstend; παραπλῆγά τε καὶ τῶν ἑωυτοῠ σινάμωρον, = seiner eigenen Sache schadend; naschhaft, leckerhaft, bes. lüstern nach verbotenem Liebesgenusse, wollüstig; καὶ λίχνος, von einem Hunde
σινᾱπ-έλαιον, τό, Senföl, aus Senfsamen gepreßt
σίνᾱπι u. σίνᾱπυ, τό, Senf, lat. sinapi
σινᾱπίδιον, τό, eine besondere Vorkost von Senf
σινᾱπίζω, 1) einem ein Zugpflaster von Senf auflegen, τινά; 2) einem eine saure Miene machen, τινί
σιναπινος, von Senf
σιναπιον, τό, ein wenig Senf
σινᾱπισμός, ὁ, der Gebrauch des Zugpflasters von Senf
σιναρός, 1) schädlich; 2) pass., beschädigt, schadhaft, krankhaft
σινάς, άδος, ἡ, die schadende
σινδόνη, ἡ, feine indische Leinwand, Kleid od. Tuch davon
σινδονίτης, ὁ, in Kleidern von feiner indischer Leinwand gehend
σινδονο-φορέω, Kleider von feiner indischer Leinwand tragen
σινδονο-φόρος, Kleider von feiner indischer Leinwand, σινδών tragend
σινδον-υφής, ές, wie feine indische Leinwand, σινδών gewebt
σινδρός, ὁ, Schaden stiftend, schädlich, = δουλέκδουλος, was man daraus erklärt, daß ein für allemal angenommen ward, der Knecht sei stets nur auf des Herrn Schaden bedacht
σινδών, όνος, ἡ, Sindon, ein feines, gewebtes Zeug aus Indien, indische Leinwand; auch aus Baumwolle, also eine Art Musselin; eine Fahne; auch ἱστίου, Segeltuch; alles aus Sindon Gemachte, Kleider, Tücher, Servietten
σῑνέομαι, beschädigen, verheeren, verwüsten
σινιάζω, durchsieben, sichten, schwingen, durch Sieben, Sichten reinigen
σινίασμα, τό, Abgang, Spreu
σινίον, τό, das Sieb
σίνις, ὁ, der Schädiger, Schadenstifter, Verwüster, Räuber
σιν-όδους, οντος, 1) mit den Zähnen schadend, beschädigend, verletzend; 2) ὁ σ., ein Fisch
σίνομαι, wegrauben, Menschen od. Vieh als Beute wegschleppen, also von räuberischen od. sonst feindseligen Anfällen; ὅτε μοι σίνοιτό γ' ἑταίρους, wenn sie (die Skylla) mir die Gefährten wegraffen od. räuberisch anfallen sollte; eben so von den Kyklopen, οἵ σφεας σινέσκοντο, welche die Phäaken räuberisch anzufallen pflegten; vom Raube der Rinder des Helios durch Odysseus; gew. von dem Schaden, den ein Kriegsheer dem anderen zufügt. Auch von leblosen Dingen; γῆν, χώραν σίνεσϑαι, ein Land berauben, ausplündern. Übh. beschädigen, unglücklich machen, im Ggstz von ὀνίνημι; verwunden; σίνετο δὲ σφυρὰ δισσά, passivisch = ἐβλάφϑη, er war an beiden Füßen beschädigt
σίνος, τό, Schaden, Beschädigung, übh. Unglück, Unheil
σινότης, ητος, ἡ, Schadhaftigkeit
σίντης, ὁ, u. σίντωρ, ορος, ὁ, der Räuberische, Reißende; Beiwort des Löwen u. des Wolfes; von der Spinne
σινωπική, u. σινωπίς, ίδος, ἡ, eine Erdfarbe, welche in Cappadocien gefunden, zu den Griechen aber aus Sinope gebracht wurde, eine Art Eisenocker od. Rotstein
σῖξις, ἡ, das Zischen, bes. eines glühenden ins Wasser getauchten Körpers
σίον, τό, ein Sumpf. od. Wiesenkraut
σίπαρος, ὁ, lat. supparum; σιπάρους ἐπαίρειν, das lat. suppara summis velis annectere, alle Segel beisetzen, sich mit allen Segeln in die Flucht begeben
σιπύα, ἡ, ein Gefäß, Behälter, bes. ein kleiner Beutel zur Aufbewahrung von Mehl und Brot, Brotsack, Brotkorb
σίραιον, τό, u. σίρινος οἶνος, eingekochter Most
σιρο-μάστης, ὁ, eigtl. Grubenprüfer, Grubensucher, ein Werkzeug, mit dem die Zöllner Getreidegruben und Magazine durchsuchten, wie noch jetzt die Zollvisitatoren brauchen; im Kriege untersuchte man den Boden damit, ob etwa verdeckte Gruben vorhanden waren; eine Lanze mit einem Widerhaken
σιρός, ὁ, die Grube, bes. um Getreide darin aufzubewahren; auch Wolfsgrube, lat. sirus
σισάριον, τό, ein Weiberschmuck, wahrscheinlich eine Art Kette
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