- μετα-στρέφω, weg- u. wo anders hinwenden, umkehren; mit dem Nebenbegriff strafender Vergeltung; übh. verändern, den Sinn ändern; sich umwenden; στῆ δὲ μεταστρεφϑείς, gegen den Feind; aber auch auf der Flucht vom Feinde ab; übh. verändern; χρὴ πάντας τοὺς λόγους ἄνω καὶ κάτω μεταστρέφοντα ἐπισκοπεῖν, hin u. her, ganz u. gar umwendend; μεταστρέψας, umgekehrt; sich umkehren u. zu einem hinwenden
- μετα-στροφή, ἡ, das Umkehren, Umwenden
- μετά-στροφος, sich umkehrend
- μετα-στύλιον, τό, der Raum zwischen den Säulen, Säulengang
- μετα-στυφελίζω, hinterher drängen
- μετα-συγ-κρίνω, den Körper in seiner innern Beschaffenheit umändern, indem man die verderbten Säfte durch die Poren abführt, Kunstausdruck der Ärzte aus der methodischen Schule
- μετα-σύγ-κρισις, ἡ, die Verbesserung der innern Beschaffenheit des Leibes durch Abführung der schlechten Säfte vermittelst der Poren
- μετα-συγ-κριτικά, τά, die Mittel, mit denen die Ärzte die verdorbenen Säfte durch die Poren abführen; ἡ μετασυγκριτικὴ ϑεραπεία, die ärztliche Behandlung der μετασύγκρισις
- μετα-συμ-βάλλομαι, mit wozu beitragen
- μετα-συν-εθίζω, nachher anders gewöhnen
- μετα-συν-τίθημι, umstellen, anders zusammenstellen u. ordnen
- μετα-σύρω, anders wohin schleppen
- μετα-σφαιρίζω, den Ball anders wohin werfen
- μετα-σφαιρισμός, ὁ, das Werfen des Balls nach einer andern Seite hin
- μετά-σχεσις, ἡ, das Teilhaben, Teilnehmen
- μετα-σχηματίζω, umgestalten, umbilden
- μετα-σχημάτισις, ἡ, u. μετα-χηματισμός, ὁ, die Umgestaltung, Umbildung
- μετά-τοξις, ἡ, das Umstellen des Heeres
- μετα-τάσσω, umordnen, anders ordnen u. aufstellen, z. B. ein Heer; sich zu einem anderen stellen, zu ihm übergehen
- μετα-τίθημι, 1) dazwischen stellen, bringen; τῷ κ' οὔτι τόσον κέλαδον μετέϑηκεν, er hätte nicht so viel Lärm unter uns erregt. 2) verfolgen, umstellen, umändern; versetzen; auch τὰς πατρίδας ἀπό τινων πρὸς ἑτέρας συμμαχίας, zu anderen Bündnissen verleiten; für sich umsetzen, verändern; seine Meinung ändern u. etwas anderes behaupten; τὴν ἄγνοιαν, seinen Irrtum wieder gut machen; μεταϑέσϑαι πρὸς τὴν Ῥωμαίων αἵρεσιν, zur Partei der Römer übertreten; ὁ μεταϑέμενος heißt der Philosoph, der von einer Sekte zur andern übergetreten ist
- μετα-τίκτω, nachher, später gebären
- μετα-τρεπτικός, ή, όν, umwendend, einen anderen umzuwenden geschickt
- μετα-τρέπω, umwenden, umkehren; sich umwenden, umkehren; übertr., sich an etwas kehren
- μετα-τρέφω, unter anderen aufziehen
- μετα-τρέχω, nachlaufen, um etwas zu holen; παρ' Ἀϑηναίων σὺ μεταϑρέξει ταχύ, hole es schnell von den Athenern
- μετα-τροπαλίζομαι, sich umwenden, umkehren zur Flucht
- μετα-τροπή, ἡ, u. μετα-τροπία, ἡ, Wendung, Veränderung
- μετά-τροπος, umgewandelt, ἔργα μετάτροπα, Taten der Vergeltung, der Rache, durch die ein Unglück auf das Haupt des Urhebers zurückfällt; zurückgewandt
- μετα-τυπόω, umformen
- μετα-τύπωσις, ἡ, die Umformung. Die Gramm. nennen so die Umformung eines zusammengesetzten Wortes, z. B. πόλις ἄκρη = ἀκρόπολις
- μετ-αυγάζω, hinschauen, anblicken; intrans., schillern
- μετ-αυδάω, unter, zu mehreren sprechen, c. dat. plur. der Personen, unter oder zu denen man spricht
- μετ-αῦθις, in Zukunft
- μετ-αύριον, nach morgen, übermorgen, ἡ μετ., sc. ἡμέρα, der übermorgende Tag
- μετ-αυτίκα, gleich nachher, darauf
- μετ-αυχένιος, zwischen, hinter dem Halse befindlich
- μετα-φέρω, weg- u. anders wohin bringen; εἰ καὶ πάλιν γνώμην μετοίσεις, von dem Abgeben der Stimmen, ψῆφον φέρειν, entlehnt; εἰς τὴν αὑτῶν φωνὴν μετενηνοχότας, in ihre Sprache übertragen habend; bes. ein Wort in uneigentlicher, übertragener Bedeutung brauchen
- μετά-φημι, unter, d. i. zu mehreren sprechen
- μετα-φημίζω, den Namen umändern, anders nennen
- μετα-φοιτάω, von einem Orte nach einem andern übergehen
- μετα-φοίτησις, ἡ, das Übergehen, vom Sterben
- μετα-φορά, ἡ, das Weg- u. Anderswohintragen, das Hinübertragen, bes. das Übertragen eines Wortes auf einen andern Begriff, der Gebrauch eines Wortes in uneigentlicher Bedeutung
- μετα-φόρητος, von einem Ort zum andern getragen, zu tragen
- μετα-φορίζω, in übertragenen Ausdrücken schreiben
- μετα-φορικός, ή, όν, übertragen, metaphorisch, uneigentlich. Der Metaphern zu gebrauchen pflegt
- μετα-φράζομαι, hinterher, später überlegen, bedenken
- μετα-φράζω, in einen andern Ausdruck übertragen, z. B. aus der Poesie in Prosa, übersetzen, umschreiben
- μετάφρασις, ἡ, die Übertragung in einen andern Ausdruck, Übersetzung, Umschreibung
- μετα-φράστης, ὁ, der in einen andern Ausdruck überträgt, übersetzt, umschreibt
- μετα-φραστικός, λόγος, umschreibend, erklärend
- μετά-φρενον, τό (das dem Zwerchfell, φρένες, Gegenüberliegende), der Teil des Leibes, der zwischen den Schultern liegt; σκήπτρῳ δὲ μετάφρενον ἠδὲ καὶ ὤμω πλῆξεν, den Rücken, die ganze hintere Seite des Leibes; die Nierengegend, der Hinterkopf
- μετα-φρίσσω, hinterher schaudern
- μετα-φρονέω, nachher einsehen
- μετα-φυτεία, ἡ, Umpflanzung
- μετα-φύτευσις, ἡ, das Umpflanzen
- μετα-φυτεύω, umpflanzen, verpflanzen
- μετα-φύω, 1) nachher wachsen, entstehen. 2) umwachsen, sich umgestalten, oder umgeschaffen werden
- μετα-φωνέω, unter, zu mehreren sprechen
- μετα-φωτίζω, nachher erleuchten
- μετα-χάζομαι, zurückweichen
- μετα-χάλκευσις, ἡ, das Umschmieden, Umarbeiten
- μετα-χαλκεύω, umschmieden, Erz umgießen, übtr., umarbeiten, bes. verbessern
- μετα-χαρακτηρίζω, einen andern Charakter geben, umändern
- μετα-χαρακτηρισμός, ὁ, u. μετα-χάραξις, ἡ, das Umprägen, Umbilden
- μετα-χαράσσω, umprägen, übertr. umgestalten
- μετα-χείμασις, ἡ, Nachwinter, nachfolgender Sturm
- μετα-χειρίζω, handhaben, unter die Hände nehmen u. behandeln, betreiben; πρῶτοι οἱ Κορίνϑιοι λέγονται ἐγγύτατα τοῦ νῦν τρόπου μεταχειρίσαι τὰ περὶ τὰς ναῦς, sie sollen zuerst die Schiffsangelegenheiten, Schiffsbau und Lenkung beinahe so gehandhabt haben, wie es jetzt üblich ist; οἱ Συρακούσιοι χαλεπῶς αὐτοὺς μετεχείρισαν, sie behandelten sie hart; in die Hand nehmen, anfassen; φονέα, ihm die Hand reichen; handhaben; bes. eine Sache, ein Geschäft besorgen, behandeln; auch = verwalten. Auch Menschen, ὅταν ἡ πόλις μεταχειρίζηται ὡς ἀδικοῦντα, wie einen Übeltäter behandeln; τοὺς συγγενεῖς, von einer schlechten Behandlung; von Ärzten
- μετα-χείριος, zwischen, unter den Händen befindlich
- μετα-χείρισις, ἡ, u. μετα-χειρισμός, ὁ, das Handhaben, das Behandeln, die Behandlungsweise; bes. von den Ärzten
- μετα-χεύω, umgießen; in sich gießen, verschlucken
- μετα-χέω, umgießen, aus einem Gefäß in das andere gießen
- μετα-χθόνιος, unter den Menschen, irdisch; aufs Land
- μετά-χοιρον, τό, nachgeborenes Ferkel, Spätferkel
- μετα-χρηματίζω, anders betiteln, benennen
- μετα-χρόνιος, α, ον, 1) nachher, in späterer Zeit geschehen. 2) über der Erde, erhaben, in der Luft schwebend; von den Harpyen; von dem Schiffe auf hohen Wellen; ὁ οὐρανός auch χρόνος geheißen, also eigentlich zwischen Himmel u. Erde
- μετά-χρονος, nach der Zeit, später geschehen
- μετα-χρώννῡμι, u. μετα-χρωματίζω, umfärben, eine andere Farbe geben
- μετα-χυμίζω, den Geschmack verändern
- μετα-χωνεύω, umgießen, umschmelzen
- μετα-χωρέω, weg- u. wo anders hingehen; übergehen zu einer andern Partei
- μετα-χώρησις, ἡ, das Weg- und Anderswohingehen, Übergehen
- μετα-ψαίρω, wegscharren, -schieben
- μετα-ψαλάσσω, weg- und anderswohin rücken
- μετα-ψηφίζω, durch Abstimmen auf einen anderen übertragen lassen
- μετα-ψήφισις, ἡ, das Übertragen auf einen anderen durch einen nach Abstimmen gefaßten Beschluß
- μετά-ψυξις, ἡ, Abkühlung
- μετ-εγ-γράφω, anders einschreiben, in einer Liste Eingeschriebenes umändern
- μετ-εγ-κεντρίζω, umpfropfen
- μετ-εγ-χέω, aus einem Gefäß in ein anderes eingießen
- μέτ-ειμι, unter, zwischen mehreren sein, zusammen sein, Umgang oder Verkehr mit ihnen haben; absolut οὐ γὰρ παυσωλή γε μετέσσεται, es wird keine Rast dazwischen stattfinden; μέτεστί μοί τινος, ich habe Anteil, Anspruch an etwas; οὐ μετῆν αὐτοῖσι τήν γ' ἐμὴν κτανεῖν, es stand nicht in ihrer Macht, sie hatten nicht das Recht; ὡς οὐ μετὸν αὐτοῖς Ἐπιδαύρου, da sie kein Anrecht auf Epidaurus hätten; φροντίδων οὐ μετῆν αὐτῇ, sie hatte keine Sorgen
- μέτ-ειμι, 1) zwischen, unter mehreren gehen, ῥεῖα μετεισάμενος κρατερὰς ὤτρυνε φάλαγγας, leicht dazwischen wandelnd. 2) nachgehen, hinterhergehen, ἢ ἴϑ', ἐγὼ δὲ μέτειμι, ich werde nachgehen, folgen; πόλεμόνδε, nach dem Kriege, in den Krieg gehen. Dah. verfolgen, nachsetzen, auch rächen, bestrafen; ἴχνος, einer Spur nachgehen, sie verfolgen; dah. τέχνην ῥητορικήν, d. i. die Rhetorik betreiben; übh. untersuchen, behandeln in der Rede; ὑπατείαν, sich um das Consulat bewerben; mit Bitten angehen; nach etwas gehen, um es zu holen. 3) übergehen zu etwas anderem; πρός τινα, zu einem übertreten, zu dessen Partei. 4) zurückkehren
- μετ-εῖπον, zu mehreren, unter ihnen sprechen
- μετ-εις-βαίνω, aus einem ins andere übergehen
- μετ-εις-δύνω, aus einem ins andere eindringen, hinübergehen
- μετ-εκ-βαίνω, heraus-, weg- und wo anders hingehen; εἰς ἕτερον λόγον, übergehen
- μετ-εκ-βιβάζω, weg- und anders wohin bringen
- μετ-εκ-δέχομαι, nachher auf-, annehmen
- μετ-εκ-δημέω, anderswohin reisen
- μετ-εκ-δίδωμι, nachher, später ausgeben, verheiraten
- μετ-έκ-δυμα, τό, das Kleid, das man nach einem andern auszieht, im plur. Kleider, die man eins nach dem andern auszieht oder wechselt
- μετ-εκ-δύομαι, ein Kleid nach dem andern ausziehen, wechseln
- μετ-εκ-πνέω, dazwischen ausblasen, aushauchen, ψυχὴν δὲ μετεκπνεύσῃ ῥοϑίοισιν, unter den Wogen
- μετ-εκ-φέρω, heraus- u. fort-, wo anders hintragen
- μετ-ελέγχω, überführen u. auf eine andere Meinung bringen
- μετ-εμ-βαίνω, anderswo hineinsteigen; in ein Schiff
- μετ-εμ-βιβάζω, auf ein anderes Schiff bringen; ἐρέτας, andere Ruderer an die Stelle der vorigen ins Schiff einsteigen lassen, stellen
- μετ-έμ-φυτος, von einem Orte weggenommen u. wo anders eingepflanzt, umgepfropft
- μετ-εμ-ψῡχόω, die Seele aus einem Leibe in den andern übergehen lassen
- μετ-εμ-ψύχωσις, ἡ, Versetzung der Seele aus einem Leibe in einen andern, Seelenwanderung der Pythagoreer
- μετ-έν-δεσις, ἡ, das Umbinden, an eine andere Stelle Binden
- μετ-εν-δέω, u. μετ-εν-δεσμέω, umbinden, von einer Stelle los- u. an einer andern festbinden
- μετ-εν-δύω, umziehen, nach einem Kleide ein anderes anziehen; sich ein anderes Kleid anziehen
- μετ-εννέπω, zu mehreren sprechen, sagen
- μετ-εν-σωματόω, gleichsam umkörpern, aus einem Leibe in den andern versetzen
- μετ-εν-σωμάτωσις, ἡ, die Versetzung aus einem Leibe in den andern, eine andere Darstellung der μετεμψύχωσις
- μετ-εν-τίθημι, ausladen u. auf ein anderes Schiff bringen
- μετ-εξ-αιρέομαι, herausnehmen u. anderswohinbringen
- μετ-εξ-αν-ίστημι, von einem Orte aufstehen lassen u. wegbringen, vertreiben; weggehen
- μετ-εξ-αντλέω, ausschöpfen u. wo anders hingießen
- μετ-εξ-άρτυσις, ἡ, das anders Einrichten, Umstellen der falsch aufgestellten Maschine
- μετ-έπειτα, nachher, hinterdrein
- μετ-επι-γράφω, eine andere Aufschrift machen, μετεπιγεγραμμένη εἰκών, mit veränderter Inschrift
- μετ-επί-δεσις, ἡ, das Wegnehmen eines alten Verbandes und Auflegen eines neuen
- μετ-επι-δέω, den alten Verband wegnehmen und einen neuen auflegen
- μετ-εράω, aus- u. anderswo hingießen
- μετ-έρχομαι, 1) dazwischen, unter anderen gehen, vom Heerführer, der zwischen den Scharen der Krieger einherschreitet. 2) zu einem heran-, dazukommen; a) freundlich; b) τινί, hinangehen, hinzugehen zu einem; mit dem Nebenbegriffe des Unerwarteten; allgemeiner: mit jemandem zusammenkommen, Verkehr mit ihm haben; im feindlichen Sinne: darauf losgehen, verfolgen. 3) nachgehen, um einen zu finden od. einzuholen; πατρὸς ἐμοῦ κλέος εὐρὺ μετέρχομαι, ἤν που ἀκούω, nach Kunde vom Vater, auf Erkundigung nach ihm ausgehen; πεδέρχεται δόμους ist = er kehrt zurück ins Haus; οἳ τὸ πάγχρυσον δέρας Πελίᾳ μετῆλϑον, sie gingen nach dem Vlies, holten es für den Pelias; feindlich nachfolgen, rächen; τὰ ἐγκλήματα πολέμῳ μετελϑεῖν, seine Klagen durch einen Krieg verfolgen. Auch = sich mit Bitten an einen wenden, adire; dagegen τινὰ ἔπεσιν ist = einen mit Worten, bes. mit harten, angehen, anlassen; μετέρχεσϑαί τινα ϑυσίῃσι, einen mit Opfern angehen, um ihn damit zu ehren. Auch von Sachen: einem Geschäfte nachgehen, es besorgen; τὸ ἀνδρεῖον μετέρχεσϑαι, den Mut üben; ὥςπερ ἴχνος, wie die Spur verfolgen. 4) zurückkehren, um etwas zu holen. Übh. den Ort verändern, weg- und zu einem anderen übergehen
- μετ-εύχομαι, anders wünschen, einen neuen Wunsch an die Stelle des früheren setzen
- μετ-έχω, Teil, Anteil haben an etwas, teilhaftig sein, τινί τινος, mit einem an etwas; τέχνης, sie inne haben; μετέχει τῶν λόγων, er beschäftigt sich auch mit der Beredtsamkeit; ἀρχῶν, an den Ämtern Teil haben, sie erlangen können
- μετ-εωρία, ἡ, Leichtsinn, Vergeßlichkeit, oblivio
- μετ-εωρίζω, erheben, in die Höhe heben u. schwebend erhalten; τὸ ἔρυμα, den Wall erhöhen. Dah. ναῠν εἰς τὸ πέλαγος, auf's hohe Meer führen; intrans., ἔπλει μετεωρίζουσα εἰς τὸ πέλαγος ἡ ναῦς, auf hoher See sich befindend. Häufig übertr., die Seele eines anderen erheben; pass., erhoben, erregt, gespannt werden, bes. durch Hoffnung, Freude, Stolz; auch = zum Abfall bewegen
- μετεώρισις, ἡ, das in die Höhe Heben
- μετεωρισμός, ὁ, Erhebung, u. übertr., Erhebung der Seele durch Hoffnung, Mut, Stolz
- μετεωρο-βάμων, ον, in die Höhe gehend, leichtsinnig
- μετεωρο-θήρας, ὁ, in der Höhe, in der Luft jagend, von Vögeln
- μετεωρο-κοπέω, von überirdischen Dingen schwatzen u. damit ermüden
- μετεωρο-λεσχέω, von hohen Dingen schwatzen
- μετεωρο-λέσχης, ὁ, u. μετεωρό-λεσχος, verächtlicher Ausdruck für μετεωρολόγος, von hohen Dingen schwatzend; τοὺς ὑπὸ τούτων ἀχρήστους λεγομένους καὶ μετεωρολέσχας, so werden die Philosophen von den Ungebildeten genannt
- μετεωρο-λογέω, von den himmlischen Dingen, eigtl. den Erscheinungen am Himmel od. den Himmelskörpern sprechen
- μετεωρο-λογία, ἡ, das Sprechen, die Lehre von den Erscheinungen am Himmel od. den Himmelskörpern, und übh. von hohen Dingen, was der großen Menge sehr überflüssig erscheint
- μετεωρο-λογικός, ή, όν, zur Rede von den Himmelskörpern od. -erscheinungen gehörig; ἄνδρες, die sich mit der Erforschung hoher Dinge abgeben
- μετεωρο-λόγος, eigtl. von den Himmelskörpern, den Luft- u. Himmelserscheinungen redend, sie beobachtend, was aber der Ansicht der gewöhnlichen Menschen gar leicht als etwas Nichtiges erscheint, dah. übertr. einer, der sich mit seinen Gedanken in die Lüfte versteigt
- μετεωρο-ποιέω, hoch machen, erheben
- μετεωρο-πολέω, sich mit Untersuchung der überirdischen Dinge, den Himmelserscheinungen u. vgl. beschäftigen
- μετεωρο-πόλος, sich mit Untersuchung der überirdischen Dinge beschäftigend
- μετεωρο-πορέω, in der Höhe, in der Luft wandeln
- μετεωρο-πορία, ἡ, das Wandeln in der Höhe, in der Luft
- μετεωρο-πόρος, in der Höhe, in der Luft, hoch über der Erde wandelnd, auch übertr., der sich mit seinen Gedanken zu hoch versteigt
- μετ-έωρος, in die Höhe gehoben, in der Luft schwebend, hoch über der Erde; ναῦς μετεώρους, Schiffe auf der hohen See; auch von Menschen, die sich auf dem Meere befinden; übh. hochgelegen; εἰςπηδήσαντες εἰς τὸν πηλὸν μετεώρους ἐξεκόμισαν τὰς ἁμάξας, sie hoben die Wagen in die Höhe u. schafften sie heraus; von Himmelserscheinungen u. Himmelskörpern, Lufterscheinungen und Witterungswechsel; was leicht in dem Sinne der großen Menge ein Vorwurf wird, der sich mit seinen Gedanken hoch versteigt, sich mit nichtigen Dingen abgibt. Was oben in der Luft schwebt, ist leicht. Dah. übtr., leichtsinnig, unbeständig; auch unstet, schwankend, nicht fest; μετέωρος ταῖς διανοίαις, von unzuverlässiger Gesinnung; ängstlich schwankend. Häufig von der Seele: durch Hoffnung od. Furcht, Freude, Stolz u. vgl. gehoben, gespannt; μετ. πρός τι, ἐπί τι, leicht zu etwas geneigt, εἰς τὴν ϑέαν, begierig zu sehen; stolz. Μετεώρως ἔχειν, schwankend sein
- μετεωρο-σκοπέω, überirdische Dinge beobachten, wie Himmels- und Lufterscheinungen
- μετεωρο-σκοπικός, ή, όν, zum μετεωροσκόπος gehörig, ἡ μετεωροσκοπική, die Kunst der Beobachtung der Himmels- und Lufterscheinungen
- μετεωρο-σκόπιον, τό, ein Werkzeug des Ptolemäus, den Abstand u. die Elevation der Sterne zu beobachten
- μετεωρο-σκόπος, nach überirdischen Dingen schauend, Himmels- u. Lufterscheinungen beobachtend
- μετεωρο-σοφιστής, ὁ, ein Sophist, der sich mit Beobachtung der Himmels- u. Lufterscheinungen abgibt
- μετεωρο-φανής, ές, hoch in der Luft erscheinend
- μετεωρο-φέναξ, ακος, ὁ, Meteorwindbeutel, komisch nach μετεωρολόγος gebildet, der mit der Beobachtung der Himmelserscheinungen Betrügerei treibt
- μετεωρο-φρονέω, an überirdische Dinge, Himmelserscheinungen u. vgl. denken
- μετῆλαι, αἱ, ein Teil am Wagen, die Runge
- μέτ-ηλυς, υδος, ὁ, der einwandernde Fremdling; Ansiedler
- μετ-ηνέμιος, mit dem Winde, windschnell
- μετ-ήορος, in der Höhe, in der Luft schwebend; ἄλλοτε δ' ἀΐξασκε μετήορα τὰ ἅρματα, der Wagen schnellte in die Höhe beim schnellen Fahren; in die Höhe emporgehoben; übertr., schwankend, ungewiß, leichtsinnig
- μετ-οιᾱκίζω, um-, anders wohin steuern, lenken
- μετ-οικεσία, ἡ, das Umziehen, das Ausziehen aus einem Orte nach einem andern hin; das Wohnen als Fremder an einem Orte
- μετ-οικέω, umwohnen, d. i. von einem Orte weg nach einem andern hinziehen; Καδμείων μετοικήσαις ἀγυιαῖς, nach Theben übergesiedelt, hingelangt; dah. als Schutzgenosse an einem Orte wohnen,
- μετ-οίκησις, ἡ, das Umziehen, Verändern des Wohnorts
- μετ-οικία, ἡ, das Mitwohnen an einem Orte
- μετ-οικίζω, in einen andern Wohnsitz bringen, übersiedeln, eine Kolonie wohin führen; sich anders wohin begeben, um sich anzusiedeln
- μετ-οικικός, ή, όν, zum μέτοικος gehörig; ἐς τὸ μετοικικὸν συντελεῖν, d. i. zu den Schutzverwandten gehören
- μετ-οίκιον, τό, das Schutzgeld, welches der als Schutzgenosse in einem Orte lebende Fremdling zu zahlen hat, in Athen 12 Drachmen; κατατιϑέναι, es erlegen; τὰ μετοίκια, ein zu Athen jährlich im Monat Boedromion gefeiertes Fest zum Andenken der veränderten Wohnsitze, als die bis dahin κατὰ κώμας σποράδην, einzeln auf dem Lande zerstreut lebenden Bürger durch Theseus in eine Stadtgemeinde zusammengezogen wurden; es hieß auch συνοίκια u. συνοικέσια.
- μετ-οίκιος Ζεύς, Beschützer der μέτοικοι
- μετ-οικισμός, ὁ, das Versetzen in einen andern Wohnsitz, das Übersiedeln; auch das Umziehen
- μετ-οικιστής, ὁ, der in andere Wohnsitze Führende, Übersiedelnde, eine Stadt durch Ansiedler Bevölkernde
- μετ-οικο-δομέω, umbauen, anders wohin bauen
- μετ-οικο-δόμος, die Wohnung verändernd, umziehend
- μέτ-οικος, umziehend, anderswohin gehend, um sich dort anzusiedeln; dah. aus seinem Wohnsitz, aus seinem Nest vertrieben. Der Ansiedler, der als Schutzgenosse von den Bürgern eines Ortes aufgenommen ist, ein in der Stadt lebender Fremdling, Einsasse; πρὸς οὓς ἐγὼ μέτοικος ἔρχομαι, zu denen ich, meinen Wohnsitz verändernd, gehe. Bes. in Athen der für das Schutzgeld μετοίκιον ohne die Gerechtsame eines eingebornen Bürgers in der Stadt lebende Fremdling, Einsasse
- μετοικο-φύλαξ, ακος, ὁ, Aufseher u. Beschützer der μέτοικοι
- μετ-οίχομαι, weg- u. anderswohin gehen; nach einem gehen, um ihn zu holen; auch im feindlichen Sinne: verfolgen, τινά; zwischen hin-, durchgehen; mitgehen
- μετ-οιωνίζομαι, ein Vogelzeichen umändern; μετοιωνίσασϑε τὰς τῆς πόλεως πράξεις, gestaltet den Zustand des Staates um, gebet ihm glücklichere Vogelzeichen, Vorbedeutung für die Zukunft
- μετ-οκλάζω, in die Kniee sinken, niederkauern und dabei die Kniee wechseln, im Niederkauern die Stellung wechseln; von einem Furchtsamen, der im Hinterhalte liegt
- μετ-ονομάζω, umnennen, anders nennen
- μετ-ονομασία, ἡ, Umnennung, Änderung des Namens
- μετ-όπη, ἡ, in der Baukunst, der Raum zwischen den Zähnchen u. Dreischlitzen, inter denticulos et tríglyphos
- μέτ-οπις, ιδος, ἡ, die später erfolgende Strafe
- μετ-όπισθε, hinter; a) von Orten: hinterwärts, von hinten, μή τις μετόπισϑεν μιμνέτω, daß keiner zurückbleibe; b) von der Zeit: hinterher, hinterdrein, danach; παῖδες μετόπισϑε λελειμμένοι, die hinterbliebenen Kinder
- μετ-οπώρα, ἡ, Nachherbst, Spätherbst
- μετ-οπωρίζω, dem Spätherbst ähneln, vom Frühling gesagt
- μετ-οπωρινός, im Spätherbst
- μετ-όπωρος, spätherbstlich, τὸ μετόπωρον, der Spät- , Nachherbst
- μετ-όρχιον, τό, der Raum zwischen den Baumod. Rebenreihen
- μετ-οσσέω, weg-, zurücksehen
- μετ-ουσία, ἡ, Teilnahme; μετουσία ἐστὶν αὐτοῖς πεδίων, sie können sich die Ebenen aneignen
- μετ-ουσιαστικός, ή, όν, Teilnahme anzeigend, bei den Gramm. das Derivativum, wie παίδειος von παῖς; bes. die einen Stoff anzeigenden Adj.
- μετ-οχέτευσις, ἡ, das Leiten des Wassers durch Gräben von einem Orte zum andern
- μετ-οχετεύω, das Wasser durch Gräben von einem Orte fort zu einem andern hinleiten
- μετ-οχή, ἡ, das Mithaben (μετέχω), die Teilnahme. Bei den Gramm. das Participium
- μετ-οχικός, ή, όν, teilnehmend, τὸ μετοχικόν, das Participium
- μετ-οχλίζω, eigtl. mit dem Hebel wegheben, einen schweren Körper wegschaffen, mit Anstrengung wegheben
- μετ-οχμάζω, anderswohin tragen
- μέτ-οχος, teilhabend, teilnehmend
- μετρέω, messen; πέλαγος μέγα μετρήσαντες, das Meer durchmessen, durchschiffen; gew. ab-, ausmessen; von der Zeit; abmessen, ausmessen, wonach, mit dem dat. des Maßes; geradezu zählen. Übertr., τῇ γαστρὶ μετροῦντες καὶ τοῖς αἰσχίστοις τὴν εὐδαιμονίαν, nach dem Bauche die Glückseligkeit abmessen, abschätzen; τινί τι, einem etwas zumessen; sich zumessen lassen; εὖ μετρεῖσϑαι παρὰ γείτονος, sich vom Nachbarn als Darlehen richtig zumessen lassen
- μετρηδόν, nach Maß
- μέτρημα, τό, das Zugemessene; bes. das gewöhnliche Maß Getreide für die Soldaten; der Sold
- μέτρησις, ἡ, das Messen, Maß
- μετρητής, ὁ, der Messende. In Athen war der Metretes, auch μετρήτης betont, das gewöhnliche Maß für Flüssigkeiten, der 12 χόες oder 144 κοτύλαι und 3/4 des attischen Medimnos enthielt, 11/2 römische Amphoren, 339/118 Berliner Quart
- μετρητικός, zum Messen gehörig, ἡ μετρητική, die Meßkunst
- μετρητός, gemessen, meßbar
- μετριάζω, mäßig sein, sich mäßigen; bes. von einem gewissen Gleichmaß des Gemüts, leidenschaftslos, ruhig; οἱ ὑπὲρ ἄλλου μαχόμενοι μετριάζουσιν ἐν τῷ προϑύμῳ τῆς μάχης, d. i. sie haben nur einen mittelmäßigen Mut. Von Kranken: sich bessern. Auch trans., mäßigen, in Schranken halten
- μετριασμός, ὁ, die Mäßigung, Mittelmäßigkeit
- μετρικός, das Maß betreffend, bes. zum Silbenmaße gehörig, metrisch; ὁ μετρικός, der sich auf das Silbenmaß versteht; ἡ μετρική, sc. τέχνη, die Metrik
- μετριο-λόγος, sich im Reden mäßigend, mäßig redend
- μετριο-πάθεια, ἡ, Mäßigung in Leidenschaften
- μετριο-παθέω, sich in Leidenschaften mäßigen
- μετριο-παθής, ές, sich in seinen Leidenschaften mäßigend, bes. nachgiebig, menschenfreundlich
- μετριό-πλουτος, von mäßigem Reichtume
- μετριο-ποσία, ἡ, Mäßigkeit im Trinken
- μετριο-πότης, ὁ, ein mäßiger Trinker, mäßig trinkend
- μέτριος, mäßig, das rechte Maß habend, haltend, nicht zu groß u. nicht zu klein, nicht übermäßig; αἰών, βίος, ein Leben, das zwischen großem Glück u. großem Unglück die Mittelstraße hält; μέτριον νῦν ἔπος εὔχου, mäßig, bescheiden flehe; ὦ δύστανα γένη βροτῶν, οἷς μὴ μέτριος αἰών, von übergroßem Unglück; μέτριος πῆχυς, ein mittleres Ellenmaß, das zwischen zu lang u. zu kurz die Mitte hält; οὔτε τοὺς Ἀϑηναίους ἐπὶ μετρίοις ποιήσοντας ἃ προὐκαλοῦντο, unter mäßigen Bedingungen; μετρίᾳ ἐσϑῆτι πρῶτοι ἐχρήσαντο, von den Lacedämoniern gesagt, im Ggstz der üppigen u. weichlichen Kleidung der Ionier; τὰ μέτρια ἐπιϑεραπεύειν, was einem zukommt, das Pflichtmäßige; πρὸς τοὺς ὑπηκόους μέτριοι ὄντες, mäßig, billig, gerecht; gew. als Lob, der sich immer in der rechten Mitte hält, sich nicht durch Leidenschaft über das rechte Maß hinausführen läßt, u. daher im Freistaat der gute Bürger, der sich nicht über seine Mitbürger od. über die Gesetze erhebt; τὰ μέτρια τῶν ἀξιουμένων, billige Forderungen; μετριώτατα τῇ ψυχῇ προςφέρειν, im richtigsten Maße; hinreichend; aber μετρίως γάρ μοι δοκεῖς εἰρηκέναι ist = angemessen, passend; μετρίως φέρειν τι, geduldig
- μετριό-σῑτος, mäßig essend
- μετριότης, ητος, ἡ, die Mäßigkeit, Bescheidenheit; αἱ γὰρ μετριότητες μᾶλλον ἐν ταῖς ἐνδείαις ἢ ταῖς ὑπερβολαῖς ἔνεισιν, wo es ein Lob der guten Mittelmäßigkeit, Rechtschaffenheit ist
- μετριο-φρονέω, mäßig, bescheiden von sich denken
- μετριο-φροσύνη, ἡ, Bescheidenheit
- μετρο-ειδής, ές, dem Versmaß, Rhythmus ähnlich
- μέτρον, τό, 1) das Maß; a) das Werkzeug zum Messen, der Maßstab; im weiteren Sinne: Maß und Gewicht. Bes. b) das Maß für flüssige u. trockene Dinge, auch das damit Gemessene; c) jeder gemessene oder meßbare Raum, μέτρα κελεύϑου, die Maße, die Länge des Weges; μέτρον ὅρμου, der Raum des Hafens; μέγας ἐσσὶ καὶ ἥβης μέτρον ἱκάνεις, das volle Maß der Jugend, d. i. die Zeit der vollsten Jugendblüte erreicht haben; σοφίης μέτρον, das volle Maß der Weisheit, die vollkommne Weisheit; ὥςπερ ὑπὲρ σταϑμῶν ἢ μέτρων τὸ ἴσον σκοπούμενοι, die Gleichheit in Gewichten und Maßen. 2) das rechte Maß zwischen zu wenig u. zu viel, Ebenmaß, Gleichmaß, u. übertr. Mäßigung; ἕπεται ἐν ἑκάστῳ μέτρον, jegliches hat sein Maß; παντὸς ὁρᾶν μέτρον, in allem auf das rechte Maß sehen; μέτρῳ, κατὰ μέτρον, mäßig, mit Maß. 3) das Vers- oder Silbenmaß. Bei den Metrikern ist μέτρον teils ein einzelner Versfuß im daktylischen u. anapästischen Rhythmus, teils eine Verbindung von zwei Versfüßen im jambischen und trochäischen, dah. ἑξάμετρος, δίμετρος στίχος
- μετρο-νόμοι, οἱ, in Athen eine Behörde von 15 Männern, welche die Aufsicht über die Richtigkeit der Gewichte und Maße beim Verkauf hatten, 10 in der Stadt und 5 im Peiräeus
- μετρο-ποιέω, ein Maß, od. nach dem Maße machen
- μετρο-ποιΐα, ἡ, das Machen des Versmaßes, Versmaß
- μετρο-σύν-θετος, γραφή, metrisch zusammengesetzt
- μετ-ωνυμία, ἡ, Vertauschung des Namens, das Setzen eines Wortes für das andere, bes. bei den Rhett. u. Gramm. die Figur der Metonymie
- μετ-ωνυμικός, ή, όν, zur Metonymie gehörig, metonymisch
- μετ-ωπηδόν, u. μετ-ωπαδόν, stirnwärts, mit der Stirn od. Front, von einer Reihe von Schiffen, welche eine geschlossene Front bilden
- μετ-ωπιαῖος, auf der Stirn
- μετ-ωπίας, ὁ, mit einer großen Stirn
- μετ-ώπιον, τό, ein wohlriechendes ägyptisches Öl; Stirnbinde
- μετ-ωπίς, ίδος, ἡ, Stirnband
- μέτ-ωπον, τό, eigentlich der Raum zwischen den Augen, die Stirn; οὐδὲ μέτωπον ἐπ' ὀφρύσι κυανέῃσιν ἰάνϑη, die Stirn erheiterte sich nicht; vom Pferde; auch vom Helme, die Vorderseite; des Ebers; γαίας μέτωπον, die Stirn der Erde (von einem Berge); von Heeren: die Front; ἀνασπᾶν u. χαλᾶν τὸ μέτωπον, wie wir sagen 'die Stirn kraus ziehen', 'erheitern', 'entwölken'; die Front von Gebäuden; die Front des Heeres; παρὰ τοὺς ἱππεῖς ἐν μετώπῳ, in einer Front mit den Reitern
- μετ-ωπο-σκόπος, stirnbeschauend, der aus der Stirne die Sinnesart der Menschen beurteilt
- μετ-ωπο-σώφρων, ονος, mit bescheidener, züchtiger Stirn
- μέχρι, bis, bis zu einem gewissen Ziele hin; a) vom Orte; b) von der Zeit; τέο μέχρις; bis wann?; μέχρι τῆς τύχης, so lange das Glück währt; μ. τῆς ἐκείνου ζόης, d. i. so lange er lebt; μ. τοῦ δικαίου, so weit das Recht gestattet; μέχρις οὗ, bis daß; μέχρι τοσούτου, so weit; μέχρι τοῠδε, bis hierher; μέχρι ἐνταῠϑα, bis hier, in so weit; μέχρι ὅποι, wie weit; μέχρι δ' ἂν ἐγὼ ἥκω, αἱ σπονδαὶ μενόντων, bis ich gekommen sein werde; μέχρι περ, so lange auch
- μή, Verneinungspartikel: damit nicht (vgl. ne), von οὐ: nicht ist, so unterschieden, daß es nicht objectiv eine Sache, welche selbst wieder ein Gedanke sein kann, verneint od. als nicht vorhanden bezeichnet (s. οὐ), sondern subjectiv die Vorstellung einer Sache negiert, also den Wunsch oder die Annahme, daß sie nicht stattfinden möchte oder nicht stattgefunden habe, die Ansicht, daß sie nicht vorhanden sei, ausdrückt: οὐ negiert die Aussage, μή die Forderung. Zunächst tritt dies subjective Verneinen 1) als Verbot auf, wofür nur μή, nie οὐ gebraucht wird. Während dieser imperat. praes. mit μή eigentl. das Unterlassen dessen gebietet, was einer schon tut, also ein Verbot einer fortdauernden Handlung enthält, geht der conj. aor. mehr auf ein Verbot dessen, was einer Tun will, oder drückt das Verbot einer momentanen Handlung aus, wie Athene zum Odysseus, der sich schon lange vor seinem Sohne verstellt hat, sagt ἤδη νῦν σῷ παιδὶ ἔπος φάο μηδ' ἐπίκευϑε, eigtl. höre jetzt auf, dich zu verbergen; aber Theoklymenus den Telemach beschwört, den er eben beim Opfer trifft, εἰπέ μοι εἰρομένῳ νημερτέα μηδ' ἐπικεύσῃς, verhehle mir nicht; μὴ κατὰ τοὺς νόμους δικάσητε, μὴ βοηϑήσητε τῷ πεπονϑότι δεινά, μὴ εὐορκεῖτε, richtet nicht nach den Gesetzen in diesem Falle, seid eurem Eide nicht treu, denn das εὐορκεῖν ist die dauernde Eigenschaft des guten Richters, die in jedem einzelnen Falle zur Anwendung kommt. Abweichend steht auch a) der conj. praes.; b) der imperat. aor., um lebhafter das augenblickliche Befolgen des Verbotes von etwas, das der Andere tun will, einzuschärfen; auch c) die elliptischen Konstruktionen; μὴ τριβὰς ἔτι, sc. ἐμβάλλετε, wie wir auch kurz sagen: keinen Verzug weiter; ἀλλὰ μή μοι πρόφασιν, keine Ausflüchte; ἄπελϑε νῦν μοι, worauf erwidert wird μή· ἀλλά μοι δός, nicht doch! mit nichten! 2) Aufforderung etwas nicht zu tun; a) bei der ersten Person plur. conj., als hortativus; μὴ ἴομεν, ep. für ἴωμεν, laßt uns nicht gehen; μή οἱ χρήματ' ἔδωμεν, laßt uns ihm sein Vermögen nicht aufzehren; μὴ πρὸς ϑεῶν μαινώμεϑα, μηδὲ αἰσχρῶς ἀπολώμεϑα, laßt uns nicht rasend handeln; b) auch die erste Person sing. u. plur. des conj. als dubitativus hat μή bei sich, πῶς λέγεις; μὴ ἀποκρίνωμαι ὧν προεῖπες μηδέν; soll ich etwa Nichts antworten? worin liegt 'du verbietest mir also zu antworten'; πότερον βίαν φῶμεν εἶναι ἢ μὴ φῶμεν; sollen wir sagen oder nicht?. So auch elliptisch, ἄρχοντές εἰσιν, ὥςτ' ὑπεικτέον· τί μή; warum nicht? sc. ὑπείκωμεν. 3) beim optat. zum Ausdruck des verneinenden Wunsches; μὴ τοῦτο φίλον Διῒ πατρὶ γένοιτο, das möge nicht dem Vater Zeus gefallen; μὴ τοῦτο ϑεὸς τελέσειεν, nicht möge dies ein Gott erfüllen; ὃ μὴ γένοιτο, was nicht geschehen möge; ὑμῖν δὲ τοιοῦτο μὲν οὐδὲν οὔτ' ἦν, μήτε γένοιτο τοῦ λοιποῦ, es war nicht und möge auch in Zukunft nicht sein; δὸς μὴ Ὀδυσσῆα οἴκαδ' ἱκέσϑαι, verleihe, daß er nicht zurückkommt. Soll die Unmöglichkeit der Erfüllung des Wunsches ausgedrückt werden, so steht der indic. des Nichtwirklichen; aber auch als Aussage betrachtet; μή ποτ' ὤφελον λιπεῖν τὴν Σκῦρον, hätte ich doch niemals Skyrus verlassen; εἴϑ' ἐξ ἀγῶνος τήνδε μὴ 'λαβές ποτε, hättest du sie doch nie gewonnen. 4) Auch bei der Versicherung durch einen Schwur, daß etwas nicht geschehen werde, liegt in der Seele des Schwörenden der Wunsch, daß es nicht eintrete, u. die Absicht es zu verhindern, daher μή, oft mit μήν oder μέν, mit dem int. aor., ἀλλ' ὄμοσον μὴ μητρὶ φίλῃ τάδε μυϑήσασϑαι, schwöre mir, daß du es nicht sagen willst, es nicht zu sagen; sogar der indic. steht zum Ausdruck der größern Zuversicht; ἴστω νῦν Ζεύς, μὴ μὲν τοῖς ἵπποισιν ἀνὴρ ἐποχήσεται, keiner soll und wird den Wagen besteigen; μὴ 'γὼ νόημα κομψότερον ἤκουσά πω, wo die Beteuerung nur die subjective Ansicht hervorheben u. bekräftigen soll. 5) Zum Ausdruck einer verneinten Absicht oder Verhütung steht immer μή, also a) nach den Absichtspartikeln ἵνα, ὅπως, ὄφρα; b) auch allein: damit nicht; auch in der Frage, ἦ μὴ μίασμα τῶν φυτευσάντων λάβῃς; etwa damit du nicht befleckt werdest? 6) Bei den Verbis des Fürchtens drückt der Grieche zugleich den Wunsch aus, daß das befürchtete Übel abgewendet werde, und läßt daher darauf gewöhnlich μή folgen; δείδοικα μή σε παρείπῃ, wo wir sagen 'ich fürchte, daß er dich überredet'; der Grieche denkt 'ich fürchte und wünsche zugleich, daß er dich nicht überrede'; dah. ich fürchte, daß dies nicht geschieht, heißt δέδοικα μὴ οὐ γένηται, eigtl.: ich fürchte und wünsche zugleich, daß das Nichtgeschehen nicht eintreten möge, d. i. ich wünsche, daß es geschieht, wie der Lateiner geradezu vereor ut fiat sagt für vereor, ne non fiat; τοῦτο αἰνῶς δείδοικα, μή οἱ ἀπειλὰς ἐκτελέσωσι ϑεοί, ich fürchte, daß die Götter ihm die Drohungen vollenden. Tragg. u. in Prosa überall, doch tritt auch in der den Griechen so geläufigen lebhaften Darstellungsweise nach einem Präteritum der conj. ein, anschaulicher in die auf die Gegenwart bezügliche Rede übergehend; φοβηϑείς, μὴ λοιδορία γένηται πάλιν, κατεπράϋνον αὐτόν, wo die Sache so dargestellt ist, als wenn der Streit wirklich schon eintrete: ich fürchtete, nun kommt es zu Schmähungen; μέγα δέ σφεας ἀποσφήλειε πόνοιο, wo der conj. die als bestimmt angesehene Folge ausdrückt, der optat. die, welche möglicher Weise noch eintreten kann. Eben so werden die Verba sich hüten, sich vorsehen konstruiert, wo auch wir daß nicht sagen. Es folgt aber auch der indic., a) futuri, der die sichere Überzeugung ausdrückt, daß das gefürchtete Übel wirklich eintreten wird; δείδω μὴ δὴ πάντα νημερτέα εἶπεν, ich fürchte, daß sie alles wahrhaft gesprochen hat, d. i. ich weiß nicht, ob sie nicht wirklich wahr gesprochen hat. Übh. steht μή gew. beim inf. nach allen Verbis, welche ein Verhindern, Abhalten, Zweifeln, Leugnen ausdrücken, wo uns das μή gew, überflüssig erscheint u. nicht übersetzt wird, der Grieche aber die Absicht, daß etwas nicht geschehen solle, dadurch bestimmter ausdrückt, Ἀριστόδικος ἔσχε μὴ ποιῆσαι ταῦτα Κυμαίους, er hielt sie ab, dies zu Tun, daß sie dies nicht täten; ϑνητοὺς ἔπαυσα μὴ προδέρκεσϑαι μόρον, ich brachte es dahin, daß die Menschen aufhörten, ihr Geschick vorauszusehen; ἀπηγόρευε μὴ στρατεύεσϑαι, eigtl. er verbot ihnen, daß sie nicht zu Felde ziehen sollten, d. i. er verbot ihnen zu Felde zu ziehen; ἀπηγόρευες ὅπως μὴ τοῦτο ἀποκρινοίμην, du verbotest, dies zu antworten; τί μέλλομεν μὴ πράσσειν κακά, was zögern wir zu tun, daß wir nicht tun; ἔξαρνος ἦν μὴ ἀποκτεῖναι Σμέρδιν, er leugnete, den Smerdis getötet zu haben; ήρνοῦντο μὴ αὐτόχειρες γενέσϑαι, sie leugneten, Täter zu sein; ἠμφεσβήτησε μὴ ἔχειν, ἀπομόσας ἦ μὴν μὴ εἰδέναι, nachdem er abgeschworen, es zu wissen. Zu einem solchen inf. tritt auch der Artikel, welche Stellen man durch ein ausgelassenes ὥστε zu erklären pflegt, wo aber die verneinende Absicht ausgedrückt ist; zum Ausdruck eines bestimmten Verbotes; τέως μὲν οἷοί τε ἦσαν κατέχειν τὸ μὴ δακρύειν, sie konnten das Weinen zurückhalten, sie konnten an sich halten, daß sie nicht weinten; τὸ μὴ οὐχ ἡδέα εἶναι τὰ ἡδέα λόγος οὐδεὶς ἀμφισβητεῖ, keiner zweifelt, daß etwa das Angenehme etwas nicht Angenehmes sei, eigtl.: u. meinet, daß das Angenehme nicht etwas nicht Angenehmes sei. 7) In allen Konditionalsätzen steht μή, also a) nach εἰ, ἐάν und den mit ἄν zusammengesetzten ἐπειδάν. Bezieht sich aber die Negation auf ein einzelnes Wort, das objectiv verneint wird, so tritt auch hier οὐ ein, wobei der Nachdruck auf nicht zu legen ist, εἰ δέ τοι οὐ δώσει ἑὸν ἄγγελον, wenn er ihn dir nicht geben wird, vorenthalten wird; γιγνώσκεις τόδε, ὡς πᾶς τις αὑτὸν τῶν πέλας μᾶλλον φιλεῖ, εἰ τούςδε γ' εὐνῆς οὕνεκ' οὐ στέργει, wenn er diese nicht liebt, d. h. wenn er lieblos gegen sie ist, wo μισεῖ zu stark erscheinen würde; εἰ μὲν οὖν οὐ πολλοὶ ἦσαν, d. i. wenn es wenige wären; so bes. bei φημί u. ἐάω, ἐάν τε οὐ φῆτε, ἐάν τε φῆτε, mögt ihr es leugnen oder gestehen; ἐὰν μὲν οὖν φάσκῃ Φρύνιχον ἀπ οκτεῖναι, καὶ τοῦτον τιμωρεῖσϑε· ἐὰν δ' οὐ φάσκῃ, ἔρεσϑε αὐτὸν, διότι φησὶν Ἀϑηναῖος ποιηϑῆναι· ἐὰν δὲ μὴ ἔχῃ ἀποδεῖξαι, wo ἐὰν μὴ φάσκῃ nicht gesagt werden könnte, denn verhört muß der Angeklagte antworten, entweder eingestehen oder leugnen; in letzterem Falle aber kann man annehmen, daß er es nicht beweisen kann; εἰ δ' οὐκ ἠϑελήσαμεν, wenn wir uns weigerten; οὐκ ἄρα ἔτι μαχεῖται, εἰ ἐκ ταύταις οὐ μαχεῖται ταῖς ἡμέραις, wenn er nicht kämpfen, d. i. den Kampf vermeiden wird; u. natürlich da, wo ein solcher Satz mit εἰ nur eine andere Form für einen Aussagesatz ist, so nach ϑαυμάζω, δεινὸν ἂν εἴη, εἰ οὐ, wo wir geradezu mit daß übersetzen können; οὐδὲν ἴσον ἐστίν, εἴ γε ἀφ' ἡμῶν τῶν ἐν μέσῳ οὐδεὶς οὐδέποτε ἄρξεται, denn das erscheint dem Sprechenden als etwas Faktisches, da immer von dem Ersten oder dem Letzten angefangen ist; b) nach Relativis u. Zeitpartikeln, wenn sie eine Annahme oder einen allgemeinen Fall ausdrücken, also nach ὃς ἄν c. conj. u. ähnlichen; so oft λέγειν ἃ μὴ δεῖ, was man nicht sagen sollte; ἐπνίγετο, ὅςτις μὴ ἐτύγχανεν ἐπιστάμενος νεῖν, jeder welcher, oder wenn er nicht schwimmen konnte, ertrank; ὅσον μὴ ἀνάγκη μετέχειν αὐτῶν, sofern nicht, außer; c) eben so bei Participien, wenn diese für einen Conditionalsatz oder einen allgemeinen Relativsatz stehen, wogegen οὐ steht, wenn sie für einen Zeit- oder Erklärungssatz stehen, eben so wie bei den die Stelle eines indirecten Satzes vertretenden nach den Verbis der Wahrnehmung und des Wissens; selten tritt hier ein anders begründetes μή ein. Dagegen tritt regelmäßig μή auch hier ein, wenn das regierende Verbum in einer μή verlangenden Construction steht; Πάρις δ' ἔγημε τὴν Διός· γήμας δὲ μή, σιγώμενον τὸ κῆδος εἶχεν ἐν δόμοις, wenn er nicht geheiratet hätte; d) eben so ist das oft bei Substantivenn. Adjectiven alleinstehende μή zu fassen; οὐκ οἶδα· δεινὸν δ' ἐστὶν ἡ μὴ ἐμπειρία, wenn man unerfahren ist. 8) Bei dem Infinitiv steht μή, a) zum Ausdruck einer Forderung nach κελεύω, δέομαι, βούλομαι, ἐϑέλω; ἔλεγε μὴ ϑύειν, er sagte, sie sollten nicht opfern; προλέγουσιν ἅπασι μηδ' ὁτιοῦν ἐκείνω διδόναι, sie sagen alle, man sollte jenem nichts geben; ein indirecter Aussagesatz aber wird immer mit οὐ konstruiert, welches natürlich auch immer bei ὅτι steht; λέγοντες, ὅτι οὔτε ὁσίως δράσειαν, - τά τε ἔξω ἔλεγον αὐτοῖς μὴ ἀδικεῖν, sie hätten nicht gottesfürchtig gehandelt und sie sollten nicht unrecht tun; διενενόητο εἰς τὸ στρατόπεδον μηκέτι ἐλϑεῖν, er hatte vor, wollte nicht mehr kommen. Auch nach den Verbis, die ein Versprechen, Verabreden, Hoffen u. vgl. ausdrücken, steht μή beim inf., weil hier die Negation immer nur subjectiv aufzufassen ist; ἐκόμπασε, μηδ' ἂν τὸ πῦρ νιν εἰργάϑειν Διός, er prahlte, er verhieß drohend, auch Zeus' Blitzstrahl solle ihn nicht abhalten. So hat οἴομαι, νομίζω gew. den inf. mit οὐ bei sich, wenn sie aber die Nebenbedeutung von besorgen, argwöhnen haben, auch μή; b) zum Ausdruck der Folge nach ὥς τε; c) ein mit dem Artikel verbundener, dadurch substantivisch gewordener Infinitiv wird immer durch μή negiert; μὴ λυσιτελεῖν αὐτοῖς, damit es ihnen nichts nütze. 9) An die Konstruktion der Verba des Fürchtens schließt sich die mit ὅρα μή, siehe wohl zu, hüte dich, daß nicht, mit denselben Modis, wie jene verbunden, aber auch, da das μή hier eine Frage ausdrückt u. durch ob nicht übersetzt werden, die indirecte Frage aber im Griechischen den indicat. haben kann, mit dem indicat. aller Tempora verbunden, so daß man gew. unterscheidet ὅρα μὴ ᾖ, vide ne sit, ὅρα μὴ ἔστι, vide num sit; ὅρα καϑ' ὕπνον μὴ κατακλιϑεὶς παρῇ, sieh zu, daß er nicht etwa schläft, so viel wie 'er wird doch nicht schlafen?'; ἀλλὰ μὴ οὐχ οὕτως ἔχῃ, es dürfte sich wohl nicht so verhalten. Daran reiht sich 10) der Fall, daß μή geradezu dazu dient, den in Form einer negativen Frage ausgedrückten Zweifel, der gewöhnlich auch den Wunsch enthält, daß es nicht so sein möge, zu bezeichnen, u. als ein Fragewort behandelt wird, wobei zu beachten, daß es gewöhnlich die Erwartung einer verneinenden Antwort ausdrückt, während auf eine Frage mit οὐ eine bejahende Antwort erwartet wird. So steht es a) in direkten Fragen; ἦ μή πού τινα δυςμενέων φάσϑ' ἔμμεναι ἀνδρῶν, ihr meint doch wohl nicht, das sei einer von den Feinden? b) in indirekten Fragen; ὄφρ' ἴδωμεν μή τοι κοιμήσωνται, ob sie etwa schlafen; οὐδέ τι ἴδμεν, μή πως μενοινήσωσι, ob nicht etwa. Auch εἰπέτω, μή τι ἄλλο λέγει, er soll sagen, ob er etwa meint. Daher es auch außer der Frage auf ähnliche Weise gebraucht dem deutschen vielleicht entspricht, ἀλλὰ μὴ τοῦτο οὐ καλῶς ὡμολογήσαμεν, aber wir haben vielleicht nicht recht zugegeben.
- μὴ γάρ, ὅτι, - ἀλλά, 1) elliptisch, wie μὴ ὅτι, ich will nicht sagen, daß - aber. 2) ablehnend und stark verneinend, in der Antwort, das sollst du nicht, μὴ γάρ, ἔφη, sc. τοιαῦτα λεγόντων, mit nichten, ja nicht
- μηδ-αμῆ und μηδαμᾶ, auf keinerlei Weise, keinesweges, durchaus nicht
- μηδ-αμινός, nichtig, nichtswürdig
- μηδ-αμόθεν, von keiner Seite her
- μηδ-αμόθι, nirgendwo
- μηδ-αμός, ή, όν, auch nicht einer
- μηδ-αμόσε, nirgends wohin
- μηδαμοῦ, nirgendswo; εἰ μηδαμοῦ γέ ἐστι τῶν ὄντων, nirgends auf der Welt
- μηδ-αμῶς, auf keine Weise
- μη-δέ, eigtl. aber nicht, wenn an einen positiven Satz ein negativer angereiht wird. Gewöhnl. = und nicht, auch nicht, nicht einmal; von καὶ μή, und zwar nicht, unterschieden; mit nachdrücklicher Wiederholung, μηδ' ὅντινα γαστέρι μήτηρ κοῦρον ἐόντα φέροι, μηδ' ὃς φύγοι, nicht einmal wen die Mutter im Leibe trägt, auch der nicht entrinne; auch wo es doppelt steht, unterscheidet es sich von μήτε - μήτε, indem das zweite Satzglied als etwas Neues hinzutritt und nicht schon durch das erste verlangt ist, die wechselseitige Beziehung der beiden Satzteile also nicht hervorgehoben ist, μηδέ τις ἱπποσύνῃ τε καὶ ἠνορέηφι πεποιϑὼς οἶος πρόσϑ' ἄλλων μεμάτω Τρώεσσι μάχεσϑαι μηδ' ἀναχωρείτω, es soll auch keiner allein kämpfen, - und auch nicht zurückgehen. Μηδ' ὁτιοῦν, auch nicht irgend etwas; μηδὲ τὸ παράπαν, gar nicht, ganz und gar nicht; μηδὲ ἀρχήν, überhaupt nicht; μηδὲ εἷς, μηδὲ ἕτερος, nachdrücklicher als μηδείς, μηδέτερος, auch nicht einer. Wenn es zu Sätzen tritt, die mit μήτε - μήτε verbunden sind, so hebt es wie unser auch nicht, nicht einmal, das Folgende nachdrücklicher hervor, als dies bei einer Gleichstellung mit μήτε der Fall sein könnte, οἷς μήτε παιδεία ἐστί, μήτε νόμοι, μηδὲ ἀνάγκη μηδεμία, ja nicht einmal ein Bedürfnis
- μηδ-είς, μηδε-μία, μηδ-έν, keiner, auch nicht einer; ἀποῤῥεῖ κἀπὶ μηδὲν ἔρχεται, das Nichts; τὸ μηδέν, auch von einem Verschnittenen; κἂν τὸ μηδὲν ὤν, der so gut wie nichts, schwach ist, τὸ μηδὲν ὄντας ἐν τροπῇ δορός, die nichts waren. Μηδέν steht oft adverbial, in nichts, auf keine Weise; μηδὲν ἄρα ϑαυμάζωμεν, wir wollen uns also gar nicht wundern
- μηδέ-ποτε, niemals; μηδέποτ' εἴπῃς, sage niemals; getrennt μηδέ ποτε, nachdrücklicher: auch niemals
- μηδέ-πω, und noch nicht, auch noch nicht, noch nicht einmal
- μηδε-πώ-ποτε, noch niemals
- μηδ-έτερος, keiner von beiden. Μηδὲ ἕτερος ist nachdrücklicher: auch nicht einer von beiden
- μηδ-ετέρωθεν, von keiner von beiden Seiten her
- μηδ-ετέρως, auf keine von beiden Arten, weder so, noch so
- μηδ-ετέρωσε, auf keine von beiden Seiten hin
- μήδευμα, τό, listiger Anschlag
- μηδίζω, sich wie ein Meder benehmen, so sprechen, leben, bes. es mit den Medern halten, medisch gesinnt sein
- μήδιον, τό, ein Kraut
- μηδισμός, ὁ, das medisch Gesinntsein, die Vorliebe für die Meder
- μηδιστί, auf medisch, in medischer Sprache
- Μηδο-κτόνος, Meder tötend
- μηδ-όλως, ganz und gar nicht
- μήδομαι, ersinnen, einen Beschluß fassen; klug, listig aussinnen; häufiger im schlimmen als im guten Sinne, κακὰ μήδεσϑαί τινι, einem Unheil ersinnen; auch mit doppeltem accus., κακὰ μήσατ' Ἀχαιούς, er ersann Böses gegen die Achäer. In allgemeiner Bdtg, sich um etwas kümmern, für etwas sorgen
- μῆδος, τό, 1) Anschlag, Ratschlag, Beschluß, bes. alles klüglich, listig Ersonnene; geradezu Klugheit, Verschlagenheit, Ζεὺς ἄφϑιτα μήδεα εἰδώς, der sich auf Rathschläge versteht, die er ausführt, die nicht untergehen; μήδεα μάχης, Entwürfe zur Schlacht, Schlachtplan. 2) μήδεα φωτός, die männliche Scham; die Urinblase
- μηδ-ος-τις-οῦν, auch nicht einer, er sei auch wer er sei, nichts, es sei auch was es
- μηδοσύνη, ἡ, Klugheit
- Μηδο-φόνος, Meder tötend
- μὴ ἴνα - ἀλλά, wie μὴ ὅπως u. μὴ ὅτι, ich sage nicht, daß - sondern, nicht allein nicht - sondern
- μηκάομαι, u. μηκάζω, blöken (von Schafen); vom Geschrei des verfolgten Hirschkalbes u. des Hasen, quäken; gew. von Ziegen: meckern; κὰδ δ' ἔπεσ' ἐν κονίῃσι μακών, nieder stürzte er in den Staub schreiend (vom verwundeten Pferde, Hirsche, Eber)
- μηκάς, άδος, ἡ, die meckernde; von Ochsen: brüllend
- μηκασμός, ὁ, das Meckern der Ziegen, Blöken der Schafe
- μηκεδανός, lang
- μη-κ-έτι, nicht mehr, nicht länger; in Aufforderungen und Verboten; nicht wieder
- μηκητικός, wer meckern oder blöken kann
- μήκιστος, der längste, schlankste; τί νύ μοι μήκιστα γένηται, was soll aufs längste, endlich aus mir werden; τὸ μήκιστον, längstens; τὸ μήκιστον αἰῶνος, das höchste Alter
- μηκόθεν, von fern, von weitem her
- μηκο-ποιέω, lang machen
- μῆκος, τό, die Länge; ῥόπαλον - τόσσον ἔην μῆκος, so groß an Länge, so lang; schlanker Wuchs; von der Zeit oft; überh. Größe, von der Freude
- μηκυντικός, gern verlängernd
- μηκύνω, lang machen, ausdehnen, von der Zeit: verzögern, aufschieben; ἄπυστα φωνῶν, μηδὲ μηκύνων βοήν ist = weit ertönen lassen; μηκύνεται ὁ πόλεμος, er zieht sich in die Länge; mit Auslassung von λόγον, scheinbar intr., weitschweifig reden, sein
- μηκυσμός, ὁ, das Langmachen, das Langaussprechen der Vokale
- μήκων, ωνος, ἡ, 1) der Mohn. Auch der Mohnkopf, sonst κώδεια, und der betäubende Mohnsaft, Opium. 2) die Blase der Black- oder Tintenfische u. ähnlicher Schaltiere, in welcher sie der Tinte ähnlichen Saft haben. 3) ein Metallsand. 4) eine architektonische Verzierung, von der Ähnlichkeit mit einem Mohnkopfe
- μηκώνειον, τό, Mohnsaft
- μηκωνικός, zum Mohn gehörig, σπερμάτια μηκωνικά, mohnähnlicher Samen
- μηκώνιον, τό, der Mohnsaft, Opium; das Mutterpech, welches neugeborne Kinder von sich geben. Von Fischen
- μηκωνίς, ίδος, ἡ, ϑρίδαξ, Mohnlattich, von dem dem Mohn ähnlichen weißen Safte benannt. Μᾱκωνίδες ἄρτοι, Mohnbrode
- μηκωνίτης, ὁ, mohnähnlich, ein Edelstein
- μηκωνο-ειδής, ές, mohnähnlich
- μηλάτας, ὁ, der Schäfer
- μηλ-αφέω, mit der Sonde berühren, untersuchen
- μηλέα, ἡ, u. μηλείη, ἡ, der Apfelbaum; Κυδωνία, der Quittenbaum; Περσική, der Pfirsichbaum
- μήλειος, 1) von Schafen. 2) vom Apfelbaum; στύπ ος, Stamm des Apfelbaumes
- μήλη, ἡ, ein Instrument der Chirurgen, um Schäden, bes. Wunden zu untersuchen und Heilmittel hinein zu bringen, Sonde, Katheter
- μηλῆ, ἡ, der Apfelbaum
- μηλιαθμός, ὁ, Ort, wo die Schafe schlafen, Schafstall
- μηλίζω, dem Apfel ähnlich sein, bes. an Farbe, quittengelb sein
- μηλινο-ειδής, ές, u. μηλινόεις, εσσα, εν, apfel- oder quittenfarbig, quittengelb
- μήλινος, von Äpfeln, Quitten bereitet; auch = quittengelb