- δεύσιμος, bewässert
- δευσο-ποιέω, färben, schminken
- δευσο-ποιΐα, ἡ, Färberei
- δευσο-ποιός, färbend, bes. echt, unauslöschlich; βαφή, dauerhafte Farbe
- δεύτατος, der letzte, superlativ. zu δεύτερος
- δεῦτε, ermunternder Zuruf: hierher, wohlan,
- δευτερ-αγωνιστέω, die zweite Rolle spielen
- δευτερ-αγωνιστής, ὁ, die zweite Rolle auf dem Theater spielend, der zweite Schauspieler, u. übh. wer vor Gericht od. sonst die zweite Rolle spielt
- δευτεραῖος, am zweiten Tage
- δευτερεῖον, τό, der zweite Kampfpreis; übh. der zweite Platz, Rang
- δευτερ-έσχατος, der zweitletzte
- δευτερεύω, der Zweite dem Range, der Beschaffenheit nach sein, τινί, sich j-m unterordnen, od. nach ihm die zweite Rolle spielen; τινός, j-m nachstehen
- δευτερία, ἡ, die zweite Stelle
- δευτεριάζω, die zweite Rolle spielen
- δευτερίας, ὁ, οἶνος der Nachwein, Tresterwein
- δευτέριος, zum Zweiten gehörig, von zweiter Qualität; τὸ δ. u. τὰ δ., die Nachgeburt
- δευτερο-βόλος, der die Zähne zum zweitenmale wechselt
- δευτερο-γαμέω, zum zweitenmale heiraten
- δευτερο-γαμία, ἡ, die zweite Heirat
- δευτερο-γάμος, zum zweitenmale heiratend
- δευτερο-γενής, ές, zum zweiten, später entstehend
- δευτερ-οδέομαι, zum zweitenmale kommen, wiederholt werden
- δευτερ-οδία, ἡ, Wiederholung
- δευτερό-ζυγος, von der 2. Conjugation, Gramm
- δευτερό-κλιτος, von der 2. Deklination, Gramm
- δευτερο-κοιτέω, mit einem zusammen, selbander liegen, schlafen
- δευτερο-λογέω, der zweite Sprecher sein, die zweite Rolle spielen; wiederholen
- δευτερο-λογία, ἡ, die Rede des zweiten Sprechers
- δευτερο-λόγος, ὁ, der zweite Schauspieler, zweite Redner
- δευτερο-νόμιον, τό, das zweite Gesetz, Titel des fünften Buchs Mosis
- δευτερόιποτμος, für tot gehalten u. wiederkommend
- δεύτερος, der zweite; comparativ. zum superlativ. δεύτατος »der Letzte«, also eigentlich »der Letztere«, d. h. der Letzte von Zweien; δεύτερος der Nachstehende, der (hinter dem Ersten) Zurückbleibende; a) der Zeit nach: δευτέρῳ χρόνῳ; μετ' ἐμὲ δεύτερος, sogleich nach mir. b) der Ordnung, dem Range nach: οὐδενὸς δεύτερος, keinem nachstehend; δεύτερα ἦν τῶν ὑποκειμένων προςδοκιῶν καὶ τῶν ἐλπίδων, war unter den Erwartungen, blieb hinter den Erwartungen zurück; ἰσχύϊ δὲ μάχης καὶ στρατοῦ πλήϑει πολὺ δευτέρα ἦν μετὰ τὴν Σκυϑῶν, an Heereszahl stand sie weit der Macht der Scythen nach; ἄγειν, ἡγεῖσϑαι, ποιεῖν, τιϑέναι τινὰ δεύτερόν τινος, j-m einem anderen nachsetzen. c) übh. der andere neben einem, δεύτερος αὐτός, selbzweiter, d. i. allein mit dem anderen; δευτέρῳ ἔτει τούτων, im zweiten Jahre darauf; δευτέρῃ ἡμέρῃ ἀπ' ἧς ὁ χειμὼν ἔγένετο, den Tag nach dem Sturme. Das neutr. δεύτερον, gew. τὸ δεύτερον, zweitens, zum zweiten Male, wiederum; ἐκ δευτέρου, zum zweitenmale; τὰ δεύτερα, der zweite Preis, Rang; Nachgeburt
- δευτερο-στάτης, ὁ, der als der Zweite, im zweiten Gliede steht
- δευτερο-ταγής, ές, an die zweire Stelle gestellt
- δευτερο-τόκος, zum zweiten Male gebärend
- δευτερότοκος, zum zweiten Male geboren
- δευτερο υργής, χλαῖνα, wieder aufgekratzt
- δευτερο υργός, 1) den zweiten Platz einnehmend; dah. = untergeordnet. 2) der Kleider wieder aufkratzt u. reinigt
- δευτερο ῦχος, den zweiten Platz einnehmend
- δευτερό-φωνος, ἠχώ, zum zweiten, nachtönend
- δευτερόω, etwas zum zweitenmale tun, wiederholen; auch δ. ἀγρόν, den Acker zum zweitenmale pflügen
- δευτέρωμα, τό, die Wiederholung
- δευτέρωσις, ἡ, der zweite Rang; die Tradition der Juden
- δευτερωτής, ὁ, der Ausleger der Tradition, der Rabbiner
- δευτήρ, ῆρος, ὁ, ein Küchengerät zum Einrühren
- δεύω, benetzen, befeuchten; ὥρῃ ἐν είαρινῇ, ὅτε τε γλάγος ἄγγεα δεύει, Milch netzt die Gefäße, d. i. füllt sie; von der Asche, σποδιῇ δευόμεναι πλόκαμον. Übertr., a) ἐρεμνὸν αἷμ' ἔδευσα, vergießen. b) δεῦσαι καὶ μάξαι verbunden, einweichen u. kneten; γῆν ὕδατι, beim Ziegelstreichen. c) δᾷδες πίσσῃ καὶ ῥητίνῃ δεδευμέναι, bestrichen
- δεύω, fehlen
- δέφω (eigtl. kneten, walken, vgl. δέψω), nur im obszönen Sinne, die Vorhaut zurückstreifen
- δεχ-άμματος, ἄρκυς, zehnmaschig
- δεχ-ήμερος, zehntägig; τὸ δεχήμερον Zeit von zehn Tagen
- δέχομαι, annehmen, aufnehmen, erwarten. 1) das Gegebene annehmen. Auch c. dat., einem etwas abnehmen. 2) gastlich aufnehmen, bewirten; auch von der Erde, dem Hades, der die Toten aufnimmt; von der Frau: empfangen. 3) gnädig aufnehmen, annehmen; λιτὰς οὐ δέχεσϑαι, nicht annehmen, verwerfen; die Rede billigen; auch allgem.: vernehmen. Dah. οἰωνόν, eine Vorbedeutung annehmen; verstehen, deuten; erdulden, sich gefallen lassen; δαπάνην, über sich nehmen. 4) im feindlichen Sinne: j-m Stand halten, den Kampf mit ihm aufnehmen. 5) mit dem Zusatz μᾶλλον, lieberwollen; δέχεσϑαί τι ἀντί τινος, eins dem andern vorziehen. 6) intrans., ὥς μοι δέχεται κακὸν ἐκ κακοῦ αἰεί, es folgt ein Übel auf das andere
- δέψα, ἡ, die gegerbte Haut
- δεψέω, erweichen, kneten
- δέψω, gerben
- δέω, binden; Sanskrit ved. dâ »binden«, dâman »Strick«, dâmâ »Fessel«. In der Bdtg verbinden: eine Wunde; bes. = ins Gefängnis werfen; übertr., τὸ στόμα μου δέδεται, wie behext, durch Zauber
- δέω und δεύω, bedürfen; κὰδ δ' ἔβαλεν μετόπισϑε νεὸς κυανοπρώροιο τυτϑόν, ἐδεύησεν δ' οἰήιον ἄκρον ἱκέσϑαι, es fehlte (nur noch grade), daß er die Spitze des Steuerruders traf; ὁ μὲν μάλα τηλόϑι πάτρης ἔφϑιτ', ἐμεῖο δὲ δῆσεν ἀρῆς ἀλκτῆρα γενέσϑαι, er entbehrte meiner, daß ich ihm ein Retter geworden wäre; αὐτὰρ ἔμ' αὔτως ἧσϑαι δευόμενον, entbehrend; δευομενος δέ τ' ἄνεισι πάις ἐς πατρὸς ἑταίρους, Mangel leidend; μηδέ τι ϑυμῷ δευέσϑω, er soll sich nicht verlassen fühlen; δεύεσϑαί τινος einer Sache oder Person entbehren; δεύεσϑαί τινος einem nachstehn; δεύεσϑαί τινος in etwas nachstehn, zurückstehn. 1) Activum: παραδείγματος αὐτὸ τὸ παράδειγμα δεδέηκεν, der Beweis bedarf selbt des Beweises. Gew. a) πολλοῠ, ὀλίγου δέω, es fehlt viel, wenig daran, daß ich; οὐ πολλοῠ δέοντας ἴσους τὸ πλάτος καὶ τὸ μῆκος εἶναι, beinahe eben so dick wie lang; auch absol., als nachdrückliche Veineinung, πολλοῠ γε δέω; μικροῠ δέοντα τέτταρα τάλαντα, beinahe vier Talente, woran wenig fehlt; ἑνὸς δέον εἰκοστὸν ἔτος, das zwanzigste Jahr weniger eins, d. i. das neunzehnte. b) das imperson. δεῖ, conj. δέῃ, auch δῇ, es bedarf, ist nötig; bes. von Schicksalbestimmungen, οὐ γὰρ ἔδει Ναξίους ἀπολέσϑαι, sie sollten nicht untergehen. Ohne Inf., εἴ τι δέοι u. ἐἀν τι δέῃ, wenn es nöthig sein sollte. Gew. mit dem gen. der Sache, δεῖ τινος, es bedarf einer Sache, es ist etwas nötig, es tut Not.. 2) Deponens: perf. δεδέημαι; nötig haben, bedürfen, entbehren. Dah. = begehren, wünschen
- δἡ, eine Partikel, welche dazu dient, Begriffe hervorzuheben. Da es den hervorgehobenen Begriff nicht selten als eine offenbare, nicht abzuleugnende Tatsache hinstellen will, so kann man es in solchen Fällen zuweilen durch »augenscheinlich«, »offenbar«, » gewiß« übersetzen; zuweilen auch durch »allerdings«, »ja«, »also«, »nun«, »eben«, »grade«, »schon«. In der Regel steht δή unmittelbar hinter dem Worte, welches durch dasselbe hervorgehoben werden soll; doch schließt es sich auch gern an μέν, δέ, τέ, καί, γάρ, γέ, ῥά und ähnliche Wörtchen; auch μὴ δή ist nicht selten. Häufig erscheint δή. a) temporell: jetzt eben, schon; δὴ γάρ, denn schon; δή ποτε, schon einmal; δὴ τότε, da nun; οἶσϑα δὴ τὸ πᾶν, nun weißt du alles; πάλαι δή, schon lange; auch = so gleich, unverzüglich, von der unmittelbaren Zukunft; u. allein δή, so eben, von dem unmittelbar Vergangenen. b) auf das Vorhergehende zurückweisend, zuweilen zur Einführung des Nachsatzes, auch nach εἰ, ἐπεί, u. oft zur Fortsetzung der durch Zwischensätze unterbrochenen Rede: nun, kurz, sofort. So auch μὲν δή, wodurch die Sache als abgemacht hingestellt wird. So steht es oft in der Frage, τοῠ δὴ ἕνεκα ταῦτα λέγω; weswegen denn nun?; zum Ausdruck des Unwillens u. bei Aufforderungen; ἄγε δή, εἶα δή, ἴϑι δή, wohlan. c) determinativ, den Grad od. das Maß eines Wortes zu bestimmen: gerade nur, gar, vollends; bes. 1) nach pronom.; bei personal., um im guten Sinne od. verächtlich die Person hervorzuheben; bes. oft bei demonstr.; τούτου δὴ ἕνεκα, gerade deswegen; οἷος δὴ σύ, sowie eben du; οὗ δὴ ἕνεκα, weswegen eben; ὅστις δή steigert die Unbestimmtheit: wer es anch sein mag; δή τις; ἄλλοι δή, wer sie auch sein mögen; πολὺ δή τι, ich weiß nicht wie viel. 2) bei adjectivis, ebenso steigernd, πολύς, πᾶς, μέγας, u. bes. bei superl., ἠμφιεσμένων ϑαυμαστὰ δὴ ὅσα, wer weiß wie sehr. 3) bei verbis, allerdings, bekräftigend; Ausdruck des Gewissen u. Tatsächlichen: ἦ δή, ἦ μάλα δή, - οὐ δή, μὴ δή, nur ja nicht; ἴνα δή, damit gerade eben
- δῆγμα, τό, der Biss
- δηγματίζω, reizen, roh machen
- δηγμός, ὁ, das Beißen, bes. Leibschmerzen; übertr., δηγμὸν ἔχειν, φέρειν τινί, j-n verletzen
- δηθά, p., lange Zeit; οὐ μετὰ δηϑά, nicht lange hernach
- δῆθεν, auch δῆθε, verstärktes δή; 1) nämlich, freilich; προςποίησιν ἀληϑείας ἔχει, δύναμιν δὲ ψεύδους, d. h. die Sache ist nicht so wie sie scheint; οἵμιν ἠϑέλησαν ἀπολέσαι δῆϑεν, die ihn, wie er nämlich vorgab, hätten töten wollen; gew. mit ironischem Ausdruck
- δηθύνω, lange verweilen, zögern, zaudern
- δηϊ-ἀλωτος, kriegsgefangen
- δήιος, feindlich, mörderisch; Grundbdtg wohl = brennend
- δηιοτής, ῆτος, ἡ, Krieg, Schlacht, Kampf; Schlachtfeld; Todesnot; Skylla habe die ihm geraubten Männer verzehrt χεῖρας ἐμοὶ ὀρέγοντας ἐν αἰνῇ δηιοτῆτι
- δηιόω, transit. = feindlich behandeln, bekämpfen, töten, niederhauen, zerhauen, zerreißen, zermalmen, verwüsten, intransit. = kämpfen. Öfters transitiv, vom Waffenkampfe der Heroen in der Schlacht; χαλκῷ δηιόωντες, die erzbeschlagenen, die Ebene zerstampfenden Füße der Pferde; bes. = Länder verwüsten
- δηΐς, ίδος, ἡ, = δαΐς, Schlacht
- δηκτήριος, beißend, verletzend
- δήκτης, ὁ, beißend, verletzend
- δηκτικός, beißend, bissig; scharf, reizend; von Speisen; übertr., kränkend, scharf
- δηλα-δή, natürlich, versteht sich, allerdings, oft ironisch
- δηλέομαι, zu Grunde richten, töten, vernichten, zerstören, beschädigen, verletzen, verwunden, plündern, rauben; absolut, = Schaden anrichten, schaden, schädlich sein; πρότεροι ὑπὲρ ὅρκια δηλήσαντο, über den Eid hinaus, d. h. gegen den Eid; οὐδέ ποτ' ἐν Φϑίῃ καρπὸν ἐδηλήσαντο, die Feldfrucht verwüsten
- δηλήεις, εσσα, εν, schädlich
- δήλημα, τό, das Verderben; der Verderber
- δηλήμων, ον, Schaden stiftend, verderblich, substantivisch = der Verderber
- δήλησις, ἡ, das Beschädigen, der Schaden
- δηλητήρ, ῆρος, ὁ, Verderber, Unheilstifter
- δηλητήριος, ον, schädlich
- δηλητηρι-ώδης, ες, schädlich, giftig
- δηλον-ότι, d. i. δῆλον ὅτι, = δηλαδή, offenbar, versteht sich, allerdings; wie bei Gramm. oft die Erklärung einführend: das ist, das heißt, nämlich
- δηλο-ποιέω, kund machen
- δῆλος, einleuchtend, offenbar; Latein. dies, sub divo, deus, divus; Sanskrit. divjami glänzen, div das Leuchten, der Himmel, divjas himmlisch, divam der Tag, dêvas der Gott; Litthauisch devas der Gott; Altnord. tîvar Götter; Althochdeutsch Zio
- δηλο-φανής, ές, sichtbar erscheinend
- δηλόω, 1) offenbaren, kund, klar machen; δηλοῖς ὥς τι σημανῶν νέον, du zeigst, daß du etwas Neues verkündigen willst. 2) intrans., δηλοῖ, es zeigt sich, erhellt, ist klar
- δήλωμα, τό, Erklärung, Kundmachung
- δήλωσις, ἡ, das Offenbaren, Erklären
- δηλωτικός, zum Erklären gehörig, geschickt erklärend
- δημ-αγωγέω, 1) das Volk leiten; gew. im schlechten Sinne, durch Redekünste u. Schmeicheleien das Volk gewinnen u. willkürlich leiten, den Demagogen spielen. 2) beim Volk angenehm, populär machen
- δημ-αγωγία, ἡ, die Leitung des Volks; bes. Lenkung des Volks durch verführerische Redekünste, Gewinnung der Volksgunst
- δημ-αγωγικός, ή, όν, nach Art u. Weise der Demagogen
- δημ-αγωγός, ὁ, Volksführer, -leiter, Ratgeber des Volks; im guten Sinne; von Kleons Zeiten an aber im schlechten Sinne, der sich durch Schmeicheleien u. andere unwürdige Künste die Gunst des Volkes zu erwerben u. dieses für seine eigennützigen Zwecke zu benutzen weiß
- δημ-αίτητος, vom Volke gefordert
- δημ-άρᾱτος, vom Volke erfleht
- δημ-αρχέω, ein Demarch sein; bei den Römern: Volkstribun sein
- δημ-αρχία, ἡ, das Amt des Demarchen; das Amt des Volkstribunen
- δημ-αρχικός, ή, όν, den Volkstribun betreffend
- δήμ-αρχος, ὁ, Beherrscher eines δῆμος, z. B. in Ägypten: Vorsteher eines Distrikts. Bes. 1) in Athen, der Vorsteher eines δῆμος. Er trieb auch die Schulden der einzelnen Bürger an den δῆμος ein, u. pfändete aus. 2) in Rom: Volkstribun
- δημ-ελέητος, vom Volke bemitleidet
- δημ-εραστέω, das Volk lieben
- δημ-εραστής, ὁ, Volksfreund
- δημ-εραστία, ἡ, Liebe zum Volke
- δημ-εραστικός, ή, όν, zum Volksfreund geeignet
- δήμευσις, ἡ, die mit der Achtserklärung verbundene Einziehung des Vermögens
- δημεύω, 1) das Vermögen eines Bürgers für Staatseigentum erklären u. einziehen, was mit der Achtserklärung verbunden ist. 2) dem Volke geben, τὸ κράτος δεδήμευται, die Herrschaft ist dem Volk gegeben; τὰ δεδημευμένα, das Veröffentlichte, allgemein Bekannte
- δημ-εχθής u. δημ-εχθηλός, ές, dem Volke verhaßt
- δημ-ηγορέω, ein Volksredner sein, zum Volke sprechen; πρὸς παῖδας καὶ γυναῖκας, öffentlich zu ihnen sprechen; u. ohne Zusatz: den Zuhörern Angenehmes, nicht das Wahre u. Nützliche sprechen, wie die Redner das Volk durch Redekünste irre führten
- δημ-ηγορία, ἡ, das Reden zum Volke in den Volksversammlungen; bes. eine nur die Ergötzlichkeit der Zuhörer u. Täuschung des Volkes, nicht die Wahrheit bezweckende Rede; daher auch die Dichtkunst so genannt wird
- δημ-ηγορικός, ή, όν, zum Volksredner gehörig, geschickt; λόγοι, Reden vor dem Volke
- δημ-ηγόρος, volksrednerisch, στροφαί, Gewandtheit des Volksredners. Subst., der Volksredner; auch mit dem Nebenbegriff »dem Volke schmeichelnd«, nicht die Wahrheit, sondern trügerisch zur Ergötzlichkeit sprechend
- δημ-ηλασία, ἡ, Verbannung
- δημ-ήλατος, verbannt
- δημίζω, es mit dem Volke halten, auch = es betrügen
- δημιο-εργείη, ἡ, öffentliche Arbeit
- δημιο-εργός, ion. u. p. = δημιουργός, w. m. s.; ὄρϑρος, der die Arbeit fördernde Morgen
- δημιο-πληθής, ές, was das Volk in Menge hat
- δημιό-πρᾱτος, öffentlich verkauft; nur τὰ δ., konfiszierte u. öffentlich verkaufte Güter; es gehörte dazu alles Hausgerät, u. wurde davon ein Verzeichnis öffentlich auf Tafeln ausgestellt
- δήμιος, öffentlich, das Volk, den Staat betreffend, dem Volk angehörend; τὸ δήμιον das Gemeinwesen, der Staat; ὁ δήμιος die allgemein übliche Benennung für den vom Staate bestellten Scharfrichter. Das femin. δημίῆ bezeichnete bei den Kypriern eine öffentliche Hure
- δημιο υργεῖον, τό, Werkstätte
- δημιο υργέω, ein δημιουργός sein,; meist in allgemeiner Bdtg: verfertigen, arbeiten; τὸν υἱὸν εἰς ἀρετήν, zur Tugend bilden; Staatsgeschäfte treiben
- δημιο ύργημα, τό, die Arbeit
- δημιο υργία, ἡ, das Verfertigen, Hervorbringen; τεχνῶν, Betreiben der Künste; die Kunst, das Handwerk. Die Verwaltung der Staatsangelegenheiten, Staatsamt
- δημιο υργικός, ή, όν, 1) zum Handwerker gehörig. 2) die Staatsgeschäfte betreffend; οἱ δ., der Staatsgeschäfte treibende Teil des Volks. Adv., -ικῶς; φράζε, wie ein Kunstverständiger
- δημιο υργός, einer der öffentliche, dem ganzen Volke nützliche Geschäfte treibt. Handwerker; Kuchenbäcker; Ärzte; Kunstverständiger, Ggstz ἰδιώτης; Bildhauer. Übh. Verfertiger von etwas. Bei den Peloponnesiern u. Doriern die höchste obrigkeitliche Person
- δημιωστί, auf öffentliche Art
- δημο-βόητος, vom Volke gepriesen
- δημο-βόρος, das Volk verschlingend, d. h. die Güter des Volkes
- δημο-γέρων, οντος, ὁ, der Volksälteste, der Fürst; beide Begriffe sind nicht strenge geschieden, wie auch die zwölf Volksältesten der Phäaken βασιλῆες heißen, und umgekehrt Nestor, Idomeneus, die beiden Ajax, Diomedes, Odysseus, Menelaos γέροντες ἀριστῆες Παναχαιῶν
- δημο-διδάσκαλος, ὁ, Volkslehrer
- δημο-ειδής, ές, volksmäßig, gemein
- δημόθεν, vom Volke her; aus öffentlichen Mitteln, von Volkes wegen; aus dem Demos gebürtig
- δημο-θοινία, ἡ, Volksschmaus
- δημό-θροος, vom Volk geschrieen, d. i. volkskundig, allbekannt; aber ἀναρχία ist eine Herrenlosigkeit, wo das ganze Volk durch einander schreit
- δημο-κατ-άρᾱτος, vom Volke, öffentlich verflucht
- δημο-κηδής, ές, fürs Volk sorgend, publicola
- δημό-κοινος, ὁ, = δήμιος, Folterknecht, Henker. Als adj., unter dem Volk, gemein
- δημο-κόλαξ, ακος, ὁ, Volksschmeichler
- δημο-κοπέω, die Volksgunst durch schlechte Kunstgriffe zu erlangen suchen; εἴς τινα, sich bei einem einschmeicheln
- δημο-κόπημα τό, das Erschleichen der Volksgunst
- δημο-κοπία, ἡ, Haschen nach Volksgunst
- δημο-κοπίδες αἱ, eine Art Schuhe
- δημο-κοπικός, ή, όν, die Volksgunst zu erhaschen suchend, dem Volke schmeichelnd
- δημο-κόπος, ὁ, Volksschmeichler, der die Gunst des Volkes auf jede Weise zu erhaschen sucht
- δημό-κραντος, ἀρά, vom Volk bestätigt
- δημο-κρατέομαι, vom Volke beherrscht werden, eine demokratische Verfassung haben
- δημο-κρατία, ἡ, Volksherrschaft, Demokratie
- δημο-κρατίζω, demokratisch gesinnt sein
- δημο-κρατικός, ή, όν, zur Demokratie gehörig, demokratisch; συμμαχία, Bündnis mit einem demokratischen Staat; demokratisch gesinnt; dem Volke ergeben
- δημο-λάλητος, vom Volk gesprochen, allbekannt
- δημό-λευστος, vom Volk gesteinigt; φόνος, Steinigungstod
- δημο-λογέω, scherzen
- δημο-λογικός, ή, όν, zum Volksredner geschickt
- δημο-λογο-κλέων, ὁ, kom., Volksbeschwatz-Kleon
- δημο-λόγος, ὁ, Volksredner
- δημόομαι, scherzen, spaßen
- δημο-πίθηκος, ὁ, Volksaffe, betrügerischer Volksschmeichler
- δημο-ποίητος, zum Bürger gemacht, von Fremden u. Freigelassenen, die nicht von Geburt Bürger sind
- δημό-πρακτος, vom Volk gemacht
- δημοῤ-ῥιφής, ἀρά, vom Volk geschleudert
- δῆμος, ὁ, das Volk. 1) das Volk überhaupt, die Gemeinde, die ganze Bevölkerung eines Gebiets; besonders die streitbaren Männer; ἄνδρες ἀγρόμενοι, πᾶς δῆμος; das niedere Volk im Gegensatze zu den Vornehmen; δήμου ἄνδρα, einen Mann aus dem Volke; δῆμον ἐόντα »ein gemeiner Mann seiend«; eine Hure δῆμον, »ein gemeines Weibsstück«; ὅσοι τοῦ δήμου Gegensatz zu ὅσοι εὐδαί. μονες, Arme und Reiche; ὁ δῆμος τῶν στρατιωτῶν, die gemeinen Soldaten. 2) das freie Volk, weil in Athen das Volk das herrschende war, immer in dieser edleren Bdtg, Staat, bes. Freistaat, Demokratie; dah. bes. in Athen ἡ βουλὴ καὶ ὁ δῆμος, der Senat und das Volk; οἱ δῆμοι, demokratische Staaten; die Volksherrschast auflösen, um eine Aristokratie einzurichten; auch = Volksversammlung. 3) das Land, Gebiet, wo ein Volk wohnt; es kann δῆμος sowohl die Menschen als den Boden bezeichnen. So auch in den Wendungen κατὰ δῆμον und ἀνὰ δῆμον. Bes. in Athen, einzelne Gemeinden, Gaue, die 174 Unterabteilungen der φυλαί. Übh. für Menge
- δημός, ὁ, Fett. Talg, Schmeer
- δημο-σάτυροι, οἱ Name einer Komödie des Timokles
- Δημοσθενίζω, dem Demosthenes nachahmen
- δημοσίᾳ (s. δημόσιος), öffentlich; gewöhnlich = nach Beschluß des Staats, auf Kosten des Staats; ἀποϑνήσκειν, d. i. durch Henkershand
- δημοσίευσις, ἡ, Bekanntmachung; auch = öffentliche Versteigerung
- δημοσιεύω, öffentlich, allgemein machen; a) = δημεύω; so χρήματα, zu Staatsgut machen, einziehen u. öffentlich versteigern. b) unter dem Volke verbreiten; übertr., τὴν τοῦ σώματος ὥραν, d. i. prostituere. c) Staatsgeschäfte treiben; ein öffentliches Geschäft haben, vom Arzte, Politiker; ταῖς φροντίσι δ., mit seinen Gedanken sich dem Staate widmen. Auch von Sachen: zum öffentlichen Gebrauche dienen
- δημόσιος, dem Volk od. dem Staat angehörend, öffentlich; γῆν δημοσίαν ποιεῖν, zum Staatsgut machen, konfiszieren; δημόσιον γίγνεσϑαι, εἶναι, Staatsgut werden; τὰ δημόσια, Staatseinkünfte; ἀγών, auf öffentliche Kosten veranstaltet; δίκαι, ἀγῶνες, Staatsprozesse; ὁ δημόσιος, a) jeder öffentliche Diener in Athen; einer von der Stadtwache; öffentlicher Schreiber. b) der Folterknecht; der Scharfrichter, Henker. Auch ein Verbrecher, der als der Sündenbock für den ganzen Staat hingerichtet wird; τὸ δημόσιον, der Staat; das Gemeinwesen; ἐκ τοῠ δημοσίου, von Staatswegen; πρὸς τὸ δημόσιον προςιέναι, Staatsgeschäfte übernehmen. Bes. Staatskasse, ὁ ἐκ δημοσίου μισϑός. Auch = Staatsgefängnis; δημόσια καὶ περιφανῆ, = allbekannt
- δημοσιόω, 1) bekannt machen, veröffentlichen. 2) zum Staatseigentum ; konfiszieren; zum öffentlichen Nutzen verwenden
- δημοσι-ώνης, ὁ, Pächter der Staatszölle, publicanus
- δημοσι-ωνία, ἡ, Verpachtung öffentlicher Einkünfte
- δημοσι-ώνιον, τό, das (in Zöllen bestehende, verpachtete) Staatseinkommen
- δημοσ-σόος, Volk errettend
- δημόσσοος, vom Volk vertrieben
- δημο-στροφέω, im Volk sich aufhalten
- δημο-τελέω, auf Staatskosten verrichten
- δημο-τελής, ές, auf Staatskosten, öffentlich
- δημότερος, 1) Bürger. 2) gemein
- δημο-τερπής, ές, das Volk ergötzend
- δημοτεύομαι, dep. med., zu einem Demos gehörend
- δημότης, ου, ὁ, 1) einer aus dem Volk, zum Volke gehörig, gemeiner Mann; Ggstz βασιλεύς; dah. plur. δημόται, das Volk; neben πένητες, die gemeinen Leute. 2) der Bürger eines Demos; οἱ ἐμοὶ δ., meine Gaugenossen, tribules; Mitbürger
- δημοτικός, 1) zum gemeinen Volk gehörig, plebejus, gemein. 2) dem Volke, der Demokratie ergeben, befreundet, im Ggstz von ὀλιγαρχικός; ὁ δ., der Volksfreund. Übh. = menschenfreundlich; τὸ δημοτικόν, die populäre Gesinnung; τὰ δημοτικά, = δημόσια, Staatsgeschäfte. 3) einen att. Demos betreffend; ἱερόν, wozu die Bürger eines Demos beitragen, dem δημόσιον entgeggstzt
- δημότις, ιδος, ἡ, Gaugenossin; übh. Landsmännin
- δημο ῦχος, das Volk lenkend; sonst ϑεαί, die in Athen einheimischen u. dort vorzüglich verehrten Eumeniden; übh. = Einwohner
- δημο-φανής u. δημό-φαντος, ές, volkskundig
- δημο-φθόρος, das Volk verderbend
- δημο-χαρής, ές, das Volk erfreuend
- δημο-χαριστής, ὁ, dem Volke willfahrend
- δημο-χαριστικῶς, dem Volke schmeichelnd
- δημόω, öffentlich bekannt machen
- δημ-ώδης, ες, 1) volksmäßig, gewöhnlich; von Personen: zum Volke gehörig, Sp.; auch = gemein, in sittlicher Beziehung, von einer Frau. 2) allgemein bekannt
- δημώματα, τά, das Volk ergötzende, scherzhafte Lieder
- δημ-ωφελέω, dem Volke nützen
- δημ-ωφελής, ές, dem Volke nützlich; gemeinnützig
- δήν, Adverb., lange Zeit hindurch, lange; ursprünglich »den Tag hindurch«; οὐδ' ἄρ' ἔτι δὴν ἧστο heißt allerdings wörtlich nur »er saß nicht lange mehr da«, zu verstehen ist aber nicht etwa, daß er doch noch eine Zeit lang dagesessen habe, sondern daß er sofort aufgestanden sei; οὐδὲ δὴν χάζετο φωτός, »denn auf der Stelle griff er ihn an«; οὐδὲ δὴν ἦεν ἄπυστος Ζεύς, »sogleich erfuhr es Zeus«; μίνυνϑά περ, οὔ τι μάλα δήν, »sehr kurze Zeit, durchaus nicht sehr lange Zeit«; das praes. οἴχομαι aber hat Perfectbdtg, = »ich bin weggegangen und bin jetzt abwesend«, δὴν οἰχομένοιο = »des lange abwesenden«. Dabei ist natürlich zu beachten, daß »alsbald«, »sofort«, ein relativer Begriff ist, so gut wie »lange Zeit« und »kurze Zeit«; daß also rhetorisch-poetische Übertreibung hier eine passende Stätte hat
- δηναιός, lange dauernd; Θόωσα καὶ Δηναιή, Übereilung und Versäumnis
- δηνάριον, τό, die römische Münze, der Denar
- δήνεα, τά, Gedanken, Ratschlüsse, Pläne, Anschläge, eigentl. = »Erfindungen«, εὑρήματα, inventa
- δηνεύματα, τά, ἵππου, die Tücken, Mucken des Pferdes
- δήξ, δηκός, ὁ (δάκνω), der Holzwurm
- δηξί-θῡμος, herznagend
- δῆξις, ἡ, das Beißen, der Biß; übertr., αἱ μετὰ παιδιᾶς καὶ σκωμμάτων δήξεις, das Necken
- δή-ποθεν, irgendwoher; ὁπόϑεν δήποϑεν, von woher auch immer
- δή-ποτε, richtiger δή ποτε geschrieben. Am häufigsten in der Frage: τί δή ποτε, was denn in aller Welt? warum denn das?
- δη-ποτ-οῦν, = δή ποτε οὖν, z. B. ὅσα δ., wieviel immer auch
- δή-που od. richtiger δή που geschrieben; hier hebt δή das οὗ hervor, und πού heißt entweder »irgendwo« od. »wohl«, »wahrscheinlich« = »doch wohl«, »sollte ich meinen«; οὐ γὰρ δή που, »doch wohl nicht gar«; oft ironisch, bes. in der Frage
- δηριάω, wetteifern; activ., = »streiten«, mit Worten und mit Taten
- δῆρις, ἡ, Kampf, Wettstreit
- δηρίω, streiten
- δηρί-φατος, im Kampfe getötet
- δηρό-βιος, lang lebend
- δηρόν, lange Zeit hindurch, lange; Latein: diu
- δηρός, ά, όν, lange dauernd
- δῆτα, nachdrücklicher als δή, eine Gewißheit ausdrückend, gewiß, in der Tat; bes. a) in Antworten, mit Wiederholung eines Wortes bejahend;; οἰκτρὸν δῆτα, ja wohl, bejammernswert; auch sonst, wenn ein Wort nachdrücklich wiederholt wird; zuweilen ironisch. b) in Fragen, τί οὖν δῆτ' άν εἴη ἐπιστήμη; was denn nun; τί δῆτ' ἐπειδάν, was werdet ihr erst sagen, wenn. c) bei Wünschen u. Befehlen: nachdrücklich, u. Unwillen ausdrückend; σκόπει δῆτα, betrachte doch nur; μὴ δῆτα πρὸς ϑεῶν τοῦτο μ' ἐργάσῃ, ja nicht, nimmermehr; ἦ δῆτα, traun ja
- δήω, = »ich werde finden«
- διά, durch, zwischen. Zu Grunde liegt der Begriff der Trennung, »in zwei Teile«; Latein: duo, bis, viginti, dis-. Als Praeposit. wird διά verbunden: A. Mit dem genitiv : durch; 1) vom Raume, und zwar a) durch einen Raum hindurch u. wieder heraus; ἦλϑεν ἔγχος, drang durch die Schulter, durch den Schild hindurch; τιτρώσκειν διὰ ϑώρακος, durch den Panzer hindurch verwunden; φαίνεται πῦρ διὰ τοῦ ὀρόφου, das Feuer schlägt durch das Dach heraus; διὰ τοῠ ὕδατος ὁρῶν ἥλιον, durch das Wasser hindurch die Sonne sehen. Διὰ τέλους, bis zum Ende hindurch, vollständig; διὰ πασῶν (sc. χορδῶν), durch alle Saiten, Töne hin, gänzlich; bes. von der Oktave. b) ohne die Bezeichnung des Wiederherauskommens: mitten durch, durch etwas hin; bes. bei Verbis der Bewegung; διὰ πάντων ἐλϑεῖν, alles durchmachen. Seltener c) nebenhin, längs; διὰ τῶν ὀπισϑίων σκελέων, ist es = durch beide Schenkel mitten hindurch. d) ὁ δ' ἔπρεπε καὶ διὰ πάντων, eigtl. durch alle hin zeichnete er sich aus, d. i. vor allen. e) διὰ μάχης ἐλϑεῖν τινι, eigtl. »durch den Kampf hindurchgehen«, d. i. »kämpfen«; zur Bezeichnung des Beharrlichen, Ausdauerns u. Festhaltens eines Tuns oder Zustandes, und wird dann eine Umschreibung für ein einfaches Verbum, mit dem Nebenbegriff der Dauer, kann auch oft durch ein Adv. gegeben werden; διὰ γλώσσης ἰέναι, reden; διὰ μιᾶς γνώμης γενέσϑαι, einmütig sein; διὰ δικαιοσύνης ἰέναι, auf dem Wege der Gerechtigkeit wandeln; διὰ φιλημάτων ἰέναι, unter Küssen; διὰ στόματος ἔχειν, stets im Munde führen; διὰ φυλακῆς ἔχειν, in Gewahrsam halten, aufbewahren; handhaben; διὰ στέρνων ἔχειν, so gesinnt sein. f) διὰ τοσούτου, in einem großen Zwischenraum; δι' ἄλλων εἴκοσι σταδίων ἄλλος ποταμός ἐστι, in einem Zwischenraum von 20 Stadien; διὰ δέκα ἐπάλξεων πύργοι ἦσαν, immer nach zehn. 2) Von der Zeit, a) die Dauer bezeichnend: eine Zeit hindurch, δι' ἡμέρας, διὰ νυκτός, den ganzen Tag, die Nacht hindurch; δι' ἔτους, das ganze Jahr hindurch; δι' ὀλίγου, kurze Zeit hindurch; διὰ βίου, zeitlebens; διά τε τοῦ ἔρωτος καὶ ἔξω γενόμενος, während der Liebe; dah. διὰ τέλους, bis ans Ende; dah. = beständig. b) Einen Zeitabstand bezeichnend: seit, nach; διὰ χρόνου, nach einiger Zeit, auch nach langer Zeit; διὰ προγόνων, seit den Vorfahren. Mit Ordinalzahlen wird die Wiederkehr einer Handlung nach einem bestimmten Zeitraume bezeichnet: διὰ τρίτης ἡμέρας, alle drei Tage; διὰ πεντετηρίδος, alle fünf Jahre. 3) durch, vermittelst, was zunächst räumlich ist; διὰ χειρῶν κομίζειν, in den Händen tragen. Übh. vermittelst, durch; πεσεῖν ἀλλοτρίας διὰ γυναικός, durch Schuld. Besonders häufig, δι' ἑαυτοῦ, durch sich selbst, ohne fremde Beihilfe, selbstständig; διέλυε τὰ χρήματα, aus eigenen Mitteln. Dah. δι' ἑαυτοῦ ἔχειν, in seiner Gewalt haben. Die Gramm. bezeichnen bes. die Orthographie durch γράφεται διὰ τοῦ ᾱ, ῶ. B. Mit dem accusativ . - 1) vom Orte: durch. 2) von der Zeit = ἐν, auf die Frage »wann«; διὰ νύκτα μέλαιναν; dies »durch die Nacht« ist nicht so viel wie »die Nacht hindurch«, sondern im Wesentlichen nichts anderes als »bei Nacht«, »während der Nacht«, »in der Nacht«, »zur Nachtzeit«; nur ist die zu Grunde liegende Vorstellung bei διὰ νύκτα eine andere. 3) vom Mittel oder Werkzeuge: durch, vermittelst. 4) die Ursache, »wegen«, »um - willen«; der Unterschied von ἕνεκα besteht darin, daß dieses den Zweck angibt, die Absicht; πολέμου ἕνεκα = »damit Krieg sei«, διὰ τὸν πόλεμον = »weil Krieg ist (war, sein wird)« In Zusammensetzungen bezeichnet διά 1) Bewegung u. Verbreitung in Raum u. Zeit, διαγίγνεσϑαι, διαφαίνω, bes. bis zum Ziel hindurch führen, διατελέω, διαπράττω, übh. Verstärkung des simplex, διαφϑείρω. 2) Trennung. zer-, auseinander, διαιρεῖν, διαλύειν, διαγιγνώσκω. 3) Wetteifer, Wechselwirkung, mit-, untereinander, διαλέγομαι, διαδικάζεσϑαι, διαφιλοτιμέομαι, u. daher Auszeichnung, διαφέρειν, διαπρέπειν. 4) Mischung, διάλευκος, διάχρυσος
- δια-βαδίζω, durch-, übergehen; hin- u. hergehen
- δια-βάθρα, ἡ, Schiffsleiter; übh. Leiter
- διά-βαθρον, τό, eine Art Schuhe
- δια-βαίνω, 1) ausschreiten, die Beine ausspreizen, εὖ διαβάς, weit ausschreiten, festen Fuß fassen; μεγάλα, weit ausschreiten; ἀνδριάντες διαβεβηκότες, mit getrennten, ausgespreizten Beinen. 2) übergehen, überschreiten; ποταμόν, über einen Fluss gehen; über das Meer; übertr., τῷ λόγῳ εἴς τινα, auf einen übergehen
- δια-βάλλω, 1) hindurch-, hinüberwerfen, führen; ohne Zusatz: übersetzen, überfahren; τὸ πέλαγος, über das Meer; τὶ διά τινος, durchstecken. 2) häufiger: mit Worten durchziehen, verleumden, beschuldigen, verhasst machen. Absol. διαβεβλῆσϑαί τινι, πρός τινα, gegen j-n aufgebracht sein, ihn hassen. Allgemeiner: mit Worten täuschen, beschwatzen. 3) auseinander werfen, entzweien. 4) hinwerfen. 5) διαβάλλεσϑαι τοῖς κύβοις πρός τινα, mit einem um die Werte würfeln
- δια-βαπτίζομαι, sich mit einem anderen um die Wette untertauchen
- δια-βασανίζω, durch u. durch, genau erforschen
- δια-βασιλίζομαι, mit j-m um die Regierung kämpfen
- διά-βασις, ἡ, 1) das Übergehen, das Übersetzen, die Überfahrt; der Ort, wo man übergeht, Furt, und das Mittel zum Übergehen: Brücke; τῶν ὡρῶν, Übergang, Wechsel der Jahreszeiten. 2) Zwischenraum
- δια-βάσκω, einherstolzieren
- δια-βαστάζω, durch-, hinübertragen; mit der Hand abwägen
- δια-βατήριος, 1) Opfer für eine glückliche Überfahrt, die man antreten will, od. einen zu unternehmenden Feldzug, ἐγένετο τὰ δ., sie fielen glücklich aus; oder für glücklich überstandene Überfahrt. 2) der Übergang. Bei Philo das Passahfest
- δια-βάτης, ὁ, der Übersetzende
- δια-βατός, zu passieren
- δια-βεβαιόομαι, fest versichern
- δια-βεβαίωσις, ἡ, Versicherung, Bestätigung
- δια-βεβαιωτικῶς, bestätigend
- διά-βημα, τό, der Übergang; der Schritt
- δια-βησείω, gern übersetzen wollen
- δια-βήτης, ὁ, 1) der weit ausschreitende, der Zirkel. 2) die Bleiwage der Zimmerleute. 3) der Doppelheber, Mathem. - 4) die Harnruhr, Medic.
- δια-βιβάζω, hinüberbringen, -führen; λόγον εἰς πέρας, zu Ende bringen; von der Zeit: hinbringen, verleben
- δια-βιβασμός, ὁ, das Hinüberbringen
- δια-βιβρώσκω, durchfressen, zernagen
- δια-βιόω (s. βιόω), durch-, verleben; öfter absolut: sein ganzes Leben hinbringen
- δια-βλαστάνω (s. βλαστάνω), ausschlagen, auskeimen
- δια-βλάστησις, ἡ, das Ausschlagen
- δια-βλέπω, durchschauen = starr vor sich hinblicken; scharf hinsehen
- δια-βλητικός, ή, όν, verleumderisch
- δια-βλήτωρ, ορος, ὁ, Verleumder
- δια-βλύζω, ergießen
- δια-βοάω (s. βοάω), durch-, ausschreien; κατ' ἀλλήλους, laut durch einander schreien; bekannt machen; berühmt machen; διαβοᾶσϑαι = um die Wette schreien
- δια-βόησις, ὁ, das laute Schreien
- δια-βόητος, ausgeschrieen, bekannt; bes. berühmt, seltener: berüchtigt
- δια-βολή u. διᾱ-βολία, ἡ, Beschuldigung, Verleumdung; διαβολὴν καϑ' ἑαυτοῦ παρέσχε, gab Veranlassung zu übler Nachrede; die schlechte Meinung, in der man bei anderen steht; πρός τινα, Hass gegen einen
- δια-βολικός, ή, όν, verleumderisch
- διά-βολος, verleumdend, schmähsüchtig; ὁ δ., der Verleumder; N. T. = Teufel. Adv., διαβόλως, auf verleumderische Weise
- δια-βομβέω, durchsummen
- δια-βόρειος, sich gegen Norden erstreckend
- δια-βόρος, durchfressend, νόσος δ. πόδα, den Fuß durchfressender Schaden. Pass., διάβορος, zerfressen
- δια-βόσκω (s. βόσκω), ganz und gar ernähren, weiden
- δια-βοστρυχόω, ganz durchkräuseln
- δια-βου-κολέω, ganz u. gar täuschen, durch Vorspiegelungen betrügen; pass. τινί, sich woran ergötzen
- δια-βουλεύομαι, bei sich überlegen, überdenken
- δια-βουλία, ἡ, Ratschluß, Gedanken
- δια-βούλιον, τό, Beratschlagung; = Beschluss; Ratsversammlung
- δια-βραβεύω, als Preis geben
- δια-βρεχής, ές, durchnässt
- δια-βρέχω, durchnässen; διαβεβρεγμένος, betrunken
- δια-βροχή, ἡ, das Durchnässen.
- διά-βροχος, durchnässt, benetzt; von Schiffen: leck; übertr., τῇ μέϑῃ, betrunken
- διά-βρωμα, τό, das Durchgefressene, Loch
- διά-βρωσις, ἡ, das Durchfressen
- δια-βρωτικός, ή, όν, durchfressend
- δια-βύω u. δια-βῡνέω u. δια-βύνω, (s. βύω), durch eine Öffnung hineinstoßen, -stopfen
- δια-γαληνίζω, ganz erheitern
- δι-αγανακτέω, sehr zürnen
- δι-αγανάκτησις, ἡ, heftiger Unwille
- δι-αγγελία, ἡ, Meldung durch einen Boten
- δι-αγγέλλω, durch einen Boten melden, als ein Bote od. Zwischenträger Bericht erstatten; gew. allgemeiner: überall hin verkündigen, bekannt machen; einander etwas zurufen
- δι-άγγελμα, τό, die durch einen Boten gemeldete Nachricht
- δι-άγγελος, ὁ, Zwischenbote, Unterhändler; der die Befehle des Feldherrn bekannt macht
- δια-γελάω (s. γελάω), verlachen. Intrans., lächeln, heiter sein; übertr., τὰ διαγελῶντα ϑαλάττης, die Stille des Meeres; ὥρας διαγελώσης, ἡμέρας, sich aufheitern; vom ersten Dämmern des Tages
- δια-γεύομαι, durchkosten
- διά-γευσις, ἡ, das Durchkosten
- δια-γίγνομαι (γίγνομαι), 1) eine Zeit hindurch dauern, sich behaupten od. erhalten; absol., sein Leben hinbringen; ἀπό τινος, von etwas leben; ἐὰν διαγιγνώμεϑα, wenn wir bis dahin leben; τὴν νύκτα, die Nacht hinbringen; oft c. partic., ζητῶν, immerfort untersucken. 2) dazwischen werden; von Zeiträumen: verlaufen; τούτῳ τῷ λόγῳ πιστευομένῳ πλέον ἢ χίλια ἔτη διαγέγονεν, die Erzählung wurde länger als 1000 Jahre geglaubt
- δια-γιγνώσκω (s. γιγνώσκω), 1) unterscheiden; εὖ δ., genau erkennen. 2) entscheiden, von Gerichten; von Beschlüssen; διέγνωστο, es war beschlossen; κρίσις διεγνωσμένη, ausgesprochenes Urteil. 3) genau prüfen. 4) durchlesen
- δι-αγκυλόομαι u. δι-αγκυλέομαι u. δι-αγκυλίζομαι, den Wurfspieß beim Schwungriemen fassen und zum Wurf fertig machen; διηγκυλωμένος, schußfertig sein
- δι-αγκωνίζομαι, sich auf den Ellenbogen stützen
- δι-αγκωνισμός, ὁ, das sich auf den Ellenbogen stützen
- δια-γλαύσσω, hell glänzen
- δια-γλάφω, aushöhlen
- διά-γλυμμα, τό, Ausschnitzer
- διά-γλυπτος, ausgeschnitten
- δια-γλύφω, ausmeißeln, ausschnitzen, von vertiefter Arbeit
- δια-γνάπτω, aufscharren
- δια-γνώμη, ἡ, Entscheidung, Beschluß
- δια-γνώμων, ον, unterscheidend
- δια-γνωρίζω, bekannt machen
- διά-γνωσις, ἡ, Unterscheidung; Beurteilung, Entscheidung; Bestimmung
- δια-γνώστης, ὁ, der Entscheidende
- δια-γνωστικός, ή, όν, zum Unterscheiden gehörig, geschickt
- δι-αγόρευσις, ἡ, Bestimmung
- δι-αγορεύω, 1) deutlich u. bestimmt aussagen; bestimmen, festsetzen; in Gesetzen; auch = befehlen, verbieten. 2) der Reihe nach durchsprechen. 3) τινὰ κακῶς δ., schmähen
- διά-γραμμα, τό, alles mit Linien Umzogene; a) Umriss. b) eine geometrische Figur; musikalisches Schema. c) Register, Liste; edictum
- δια-γραμμίζω, das Brettspiel spielen