- αὐτό-πολις, unabhängiger, selbstständiger Staat
- αὐτο-πολίτης, Bürger eines unabhängigen Staates
- αὐτο-πόνητον, selbst gearbeitet
- αὐτό-πονος, selbst gearbeitet, ohne Mühe bereitet
- αὐτο-πόρφυρος, von natürlichem Purpur
- αὐτό-πους, auf eigenen Füßen
- αὐτο-πρὰγέω, eigtl. für sich handeln; einen Staat für sich bilden u. zwar unabhängig
- αύτο-πρἄγία, das freie, selbständige Handeln; die Freiheit der Stoiker ἐξουσία αὐτοπραγίας; libertas vivendi ut velis
- αύτο-πραγματεύτως, nicht künstlich
- αὐτό-πρεμνος, samt der Wurzel, ganz. Mit Anspielung auf die Stelle des Aeschylus, λόγοι, gewaltige Worte
- αὐτο-προ-αίρετος, freiwillig übernommen, nach freier Willkür handelnd
- αὐτο-προς-ωπέω, persönlich sein
- αὐτο-πρός-ωπος, in eigener Person, ohne Maske
- αὐτό-πτερος, von Natur beflügelt
- αὐτ-οπτέω, mit eigenen Augen sehen
- αὐτ-όπτης, selbstsehend, Augenzeuge
- αὐτ-οπτικός, den Augenzeugen betreffend, πίστις, Zuverlässigkeit eines Augenzeugen
- αὔτ-οπτος, selbst gesehen, selbst ertappt
- αὐτό-πῡρος, αὐτο-πῡρίτης, grobes Weizenbrot, wozu das Mehl u. die Kleie genommen wurde
- αὐτο-πώλης, der seine Erzeugnisse selbst verkauft
- αὐτο-πωλικός, das Gewerbe des αὐτοπώλης betreffend
- αὐτο-ρέγμων, selbst bereitet
- αὐτ-όροφος, sich selbst bedachend, von Natur bedeckt; στέγη, natürliches Dach
- αὐτόῤ-ῥεκτος, durch sich selbst getan, geworden
- αὐτόῤ-ῥιζος, 1) von selbst gewurzelt, von Natur gegründet. 2) samt der Wurzel
- αὐτοῤ-ῥιφής, von selbst geworfen, fallend
- αὐτόῤ-ῥυτος, von selbst fließend
- αὐτός, selbst. I. Selbst, in eigener Person. 1) ich du er als einer u. derselbe mit Ausschluß eines anderen; αὐτοὺς δέ, die Leiber, im Ggstz gegen die Seele; die Mutter gegen die Jungen; oft ehrend den Gebieter, Heerführer bezeichnend. 2) mit Pronomen, a) mit pron. pers., αὐτὸν σέ, dich selbst, dich gerade, b) dem pron. poss. ἐμὸν αὐτοῦ χρεῖος, meine eigene Not, c) Beim pron. demonstr.: gerade, eben, αὐτὸ τοῦτο τὸ Βυζάντιον, eben dies Byzanz; adverbial., αὐτὸ τοῦτο, ἵνα, eben deshalb. 3) Beim Nomen: πρὸς αὐτοῦ Ζηνός, bei Zeus selbst. 4) a) von selbst, aus eigenem Antriebe, b) für sich selbst, ohne andere, allein. 5) Wie in selbander, selbdritter, wird auch durch αὐτός bei Ordinalzahlen ein Zusammensein ausgedrückt, πέμπτος αὐτός, er selbst als der fünfte, also mit vier anderen. 6) durch αὐτός mit einem Nomen im dat. ein begleitender Umstand, der sonst nicht gewöhnlich dabei ist. - II. In der Komposition bedeutet αὐτό 1) von selbst, von Natur, αὐτοφυής, 2) allein, αὐτόσκηνος, bloß, nichts weiter, αὐτόξυλος, 3) selbst, durch keinen andern, freiwillig, αὐτομαϑής, αὐτόματος, 4) leibhaftig, ähnlich, Αὐτοϑαΐς, 5) samt, αὐτόπρεμνος
- αὐτο-σανδαράκη, die leibhafte σανδαράκη
- αὐτό-σαρξ, ganz, nur Fleisch
- αὐτόσε, dorthin, ebendahin
- αὐτο-σίδηρος, ganz von Eisen
- αὐτό-σῑτος, sein Essen zu einem gemeinschaftlichen Mahle mitbringend
- αὐτο-σκαπανεύς, leibhaftiger Gräber
- αὐτό-σκευος, selbst zugerichtet, schlecht gemacht; dah. kunstlos
- αὐτό-σκηνος, allein speisend
- αὐτό-σκωμμα, echter Spott
- αὐτο-σοφία, die Weisheit selbst, als Eigenschaft Gottes
- αὐτό-σοφος, selbst weise
- αὐτό-σπορος, selbst gesäet; aber γύαι, sich selbst besäend, von selbst fruchtbar
- αὐτόσ-συτος, von selbst bewegt, von selbst kommend
- αὐτο-σταδίη, der Kampf, in dem Mann gegen Mann kämpft, Handgemenge
- αὐτό-στεγος, von Natur bedacht
- αὐτό-στολος, von selbst zu Schiffe gehend
- αὐτό-στονος, bei sich seufzend
- αὐτο-στράτ-ηγος, selbstständiger Feldherr
- αὐτο-σχεδὲς, kunstloser, roher Schuh
- αὐτο-σχεδιάζω, aus dem Stegreif, ohne Vorbereitung etwas tun, teils im guten Sinne vom Themistokles; bes. aus dem Stegereif sprechen; häufiger mit einem tadelnden Nebenbegriff: ohne Überlegung. unbesonnen handeln
- αὐτο-σχεδίασμα, das aus dem Stegreif Gedichtete; übh. alles ohne Vorbereitung u. Überlegung Unternommene
- αὐτο-σχεδιασμός, das Handeln od. Sprechen aus dem Stegreif
- αὐτο-σχεδιαστής, der ohne Vorbereitung u. Überlegung spricht u. handelt, dah. Pfuscher
- αὐτο-σχεδιαστί, αὐτο-σχεδιαστικός, aus dem Stegreif
- αὐτο-σχέδιος, 1) im Handgemenge Faust u. Kraft erproben, sc. πληγήν, einen Hieb aus freier Faust versetzen. 2) Gew. aus dem Stegreif; βωμός, τείχη, ohne Vorbereitung, kunstlos gemacht; bes. von der Rede u. von Gedichten
- αὐτο-σχεδόν, in der Nähe, μάχεσϑαι, Mann gegen Mann kämpfen; mit dem Schwerte verwunden; von der Zeit: alsbald
- αὐτο-τέλεια, Selbstständigkeit, Vollkommenheit
- αὐτο-τέλειος, vollkommen
- αὐτο-τελειότης, Vollkommenheit
- αὐτο-τέλεστος, durch sich selbst vollendet
- αὐτο-τελής, 1) sich selbst steuernd, keinem anderen Abgaben gebend. 2) in sich selbst endigend, vollständig; seinen Zweck in sich habend; für sich allein ausreichend; unabhängig; Adv. αὐτοτελῶς, vollkommen; bevollmächtigt, in eigener Machtvollkommenheit
- αὐτό-τεχνος, durch sich selbst in der Arzneikunde unterrichtet
- αὐτότης, Identität
- αὐτό-τοκος, 1) samt der Leibesfrucht. 2) αὐτοτόκος, selbstgebärend
- αὐτο-τραγικός, echt tragisch
- αὐτο-τραγικο-πίθηκος, ein leibhafter tragischer Affe
- αὐτο-τρί-γωνον, das Dreieck selbst
- αὐτο-τροπήσας, sich selbst bahnend
- αὐτό-τυποι, selbst geschlagen
- αὐτοῦ, an demselben Orte, daselbst
- αὐτο υργέω, selbst arbeiten, die Arbeiten selbst, ohne Diener verrichten
- αὐτο ύργημα, eigene Tat
- αὐτο ύργητος, selbst, schlecht gearbeitet
- αὐτο υργία, das Selbsttun; Selbstmord; eigene Erfahrung; eigene Anstrengung, ohne Diener
- αὐτο υργικός, zum Selbstarbeiten geschickt; ἡ -ική, sc. τέχνη, die Kunst, die Sachen selbst, nicht Abbildungen davon zu machen
- αὐτο υργός, 1) selbst arbeitend; der seine Feldarbeit selbst, nicht durch Sklaven verrichtet; der an harte Landarbeit gewöhnt ist; Handarbeiter, Handwerker; selbst streitend; βίος, sich selbst seinen Lebensunterhalt erwerbend. 2) leichthin, schlecht gemacht, ohne Kunst gemacht
- αὐτο υργό-τευκτος, selbst, d. i. leichthin, schlecht gemacht
- αὐτόφι, αὐτόφιν unterdessen
- αὐτό-φλοιος, mit der Rinde
- αὐτο-φόνος, eigenhändig, sich selbst mordend
- αὐτο-φόντης, Selbstmörder
- αὐτό-φορβος, sich selbst verzehrend
- αὐτο-φόρητος, durch sich selbst getragen
- αὐτό-φορτος, 1) mit eigner Last beladen, die Last selbst tragend. 2) samt der Ladung
- αὐτο-φρόνησις, die Klugheit selbst
- αὐτο-φρούρητος, von sich selbst bewacht
- αὐτο-φυής, αὐτό-φυτα, von selbst wachsend; übh. was von Natur, nicht durch Kunst ist; so heißt die Heuschrecke αὐτοφυὲς μίμημα λύρης; χρυσός, gediegenes Gold; ἑκάστου τὸ αὐτοφυdie natürliche Eigentümlichkeit eines jeden; Adv. αὐτοφυῶς ὅμοιον, von Natur ähnlich
- αὐτο-φωνία, die Stimme selbst
- αὐτό-φωνος, selbst tönend; χρησμοί, Orakel vom Gott selbst gesprochen
- αὐτο-φώρᾱτος, von selbst deutlich
- αὐτό-φωρος, eigtl. beim Diebstahl, übh. beim Verbrechen: auf der Tat ertappt
- αὐτό-φως, das Licht selbst
- αὐτο-χάρακτος, selbst furchend
- αὐτό-χαρις, die Anmut selbst, αὐτοχάριτες Αττικαί, die leibhaften attischen Huldgöttinnen
- αὐτό-χειρ, 1) eigenhändig, mit eigner Hand vollbringend; ἀγαϑῶν, Götter, Geber des Guten; bes. Urheber des Mordes; Mörder. 2) pass., eigenhändig, d. i. selbst getan
- αὐτο-χειρί, mit eigner Hand
- αὐτο-χειρία, eigenhändige Tat, bes. Mord
- αὐτο-χειζίρω, eigenhändig tun
- αὐτο-χείριος, mit eigner Hand getan
- αὐτο-χειρο-τόνητος, von sich selbst gewählt
- αὐτό-χθονον, samt dem Lande
- αὐτό-χθων, aus dem Lande selbst, eingeboren; οἱ αὐτόχϑονες, nicht als Ansiedler aus der Femde gekommene, sondern ursprüngliche, von jeher einheimische Volksstämme; bes. werden die Athener oft so genannt
- αὐτο-χόλωτον, auf sich selbst erzürnt
- αὐτο-χορ-ήγητος, von selbst, ohne anderer Zutun ausgerüstet
- αὐτο-χόωνος, roh gegossen, nicht gefeilt u. geglättet (von einer Wurfscheibe); nicht hohl, solid gegossen
- αὐτό-χρημα, in der Tat, leibhaftig
- αὐτό-χροος, mit eigener, natürlicher Farbe; von einerlei Farbe
- αὐτό-χῡμος, von eigenem od. natürlichem Safte
- αὐτό-χυτος, von selbst, von Natur ergossen
- αὐτ-οψεί, mit eigenen Augen
- αὐτ-οψία, das Sehen mit eigenen Augen
- αὐτ-ωνητής, Selbstkäufer
- αὔτως, 1) ebenso, gerade so. 2) eben noch so: ohne daß jemand sich um dich bekümmerte. 3) gleich so, wie ich gerade bin. Dah. 4) so, ohne weiteres; dah. »schlechtweg«; a) unbedacht, leichtsinnig, b) vergeblich, umsonst
- αὐχαλέος, ruhmredig, stolz
- αὐχενίζω, den Hals abschneiden
- αὐχένιος, zum Nacken gehörig, τένοντες, die Nackensehnen
- αὐχενιστήρ, Strick zum Erhenken
- αὐχέω, sich rühmen; sagen, meinen
- αὐχή, Prahlerei, Stolz
- αὐχήεις, prahlerisch, stolz
- αὔχημα, Prahlerei, Stolz; Nachruhm; χϑονὸς αὐχ., des Landes Stolz, worauf das Land stolz sein kann
- αὐχηματίας, Prahlhans
- αὐχήν, 1) Nacken, Genick (von Menschen u. Tieren); auch der ganze Hals. 2) übertr., jede Enge, Landenge; enges Tal, z. B. die Thermopylen; Meerenge; ποταμοῠ, wo der Ister sich teilt. 3) der Teil des Steuerruders, an den sich der Steuermann lehnt
- αὔχησις, Großprahlerei
- αὐχήτης, der Prahlhans
- αὐχητικός, prahlend
- αὐχμέω, αὐχμάω, dürr, trocken sein; staubig, schmutzig, verwildert aussehen
- αὐχμηρο-κόμης, mit verwildertem, struppigem Haar
- αὐχμηρός, trocken, dürr; übh. schmutzig, verwildert; ungewaschen; αὐχμηρὸς λίϑος der Bimsstein; arm, dürftig
- αὐχμός, αὐχμότης, 1) Trockenheit, Dürre; Unfruchtbarkeit; 2) das Aussehen der von der Dürre geborstenen od. staubigen Erde, übh. Schmutz, verwildertes Ansehen, Armut
- αὐχμ-ώδης, dürr, trocken; verwildert*
- αὔω, (ausdörren), anzünden; sich entzünden
- αὔω, schreien, rufen; von leblosen Dingen: ertönen; vom Tosen des Meeres
- ἀφάβρωμα, ein Megarisches Frauenkleid
- ἀφ-αγνεύω, ἀφ-αγιστεύω, durch Sühnung entfernen
- ἀφ-αγνίζω, durch Sühnung entfernen, weihen; sich reinigen, für sich ein Sühneopfer darbringen
- ἄφ-αδος, verhaßt, verfeindet
- ἀφ-αίμαξις, das Aderlassen
- ἀφ-αιμάσσω, zur Ader lassen
- ἀφ-αίρεμα, das Weggenommene, bes. beim Opfer Geweihte
- ἀφ-αιρεματικός, wegnehmend; bei Philosophen: abstrahierend
- ἀφ-αίρεσις, das Wegnehmen, Berauben. Bei den Philosophen = Abstraction; von der Mathematik: was nicht mit den Sinnen erkannt, sondern durch Abstraction gewonnen wird. ἐξ ἀφαιρέσεως provinciam curavit, bezieht sich auf das ärztliche Verfahren der Entziehung überflüssiger Säfte, Blutentleerung
- ἀφ-αιρετικός, wegnehmend
- ἀφ-αιρέτις, die Wegnehmerin (von den Parzen)
- ἀφ-αιρετός, wegzunehmen, trennbar; ἀφαίρετος, weggenommen
- ἀφ-αιρέω, wegnehmen, entziehen; berauben; absondern, trennen; einem etwas entreißen, für sich, um es selbst zu haben, ihn einer Sache berauben; j-n von etwas befreien, pass., gehindert werden; ἀφαιρεῖσϑαί τινα εἰς ἐλευϑερίαν, j-n in Freiheit setzen, ihn aus der Knechtschaft herausreißen
- ἀ-φάκη, ein linsenartiges Schotengewächs, Vogelwicke; leontodon taraxacon
- ἀφ-άλλομαι, ab-, wegspringen; abprallen; vom Lichte
- ἄ-φαλος, ohne Helmkamm, in den der Helmbusch gesteckt wird
- ἄφ-αλσις, das Ab-, Zurückspringen
- ἄφ-αλτος, ab-, zurückspringend
- ἀφ-αμαρτάνω, abirren, verfehlen, mit dem Geschoß nicht treffen; seinen Zweck nicht erreichen; verlieren, was man besessen hat
- ἀφ-αμαρτο-επής, in der Rede abirrend, den Zweck derselben verfehlend
- Ἀφαμιῶται, Sklaven bei den Kretern; von ἀφαμίαι = ἀγροί, die das Land bauten
- ἀφ-ανδάνω, mißfallen
- ἀ-φάνεια, Unsichtbarkeit, dah. a) Ungewißheit. b) Untergang, Verderben. c) ἀξιώματος, Mangel an Ansehen
- ἀ-φανής, unsicher, dunkel; verborgen; heimlich; unbemerkt; vermißt; verschwunden, fortgegangen. Adv. ἀφανῶς, auch ἐκ τοῦ ἀφανοῠς, heimlich. Auch: unberühmt, unangesehen
- ἀ-φανίζω, unsichtbar machen; den Augen entziehen; entwenden; verheimlichen; vertilgen, zerstören
- ἀ-φάνισις, ἀ-φανισμός, das Unsichtbarwerden, Verschwinden; Vernichtung
- ἀ-φανιστής, Vertilger, Zerstörer
- ἀ-φανιστικός, zerstörend, verderblich
- ἀ-φαντασίαστος, durch keine Erscheinungen beunruhigt
- ἀ-φαντασίωτος, ohne Phantasie, der sich keine Vorstellung von etwas machen kann
- ἀ-φάνταστος, ohne Erscheinungen od. Vorstellungen
- ἄ-φαντος, unsichtbar, verdunkelt, verschwunden; ἄφαντον φῶς, unerwartet
- ἀφ-άπτω, knüpfen, ἅμματα ἐν ἱμάντι, Knoten; anknüpfen; aufhängen u. pass. herabhängen
- ἄφαρ, unmittelbare Aufeinanderfolge bezeichnend, 1) sogleich, augenblicklich; schnell. 2) ohne den Begriff des schnellen Folgens: hernach, darauf
- ἀφαρεύς, die Flosse am After des weiblichen Thunfisches
- ἀ-φᾱρέω, ohne Gewand sein
- ἀ-φᾱρής, ohne Gewand, nackt
- ἀφάρκη, ein immergrüner Baum, philyrea angustifolia
- ἀ-φαρμάκευτος, ohne Arznei, Gift; ungefärbt
- ἀ-φάρμακος, ohne Arznei, Gift, Farbe
- ἀ-φάρμακτος, nicht vergiftet
- ἀφ-αρμόζω, nicht zusammenpassen
- ἀφ-αρπάζω, herabreißen
- ἀ-φάρωτος, ungepflügt, ungebaut, Gramm
- ἀ-φασία, Sprachlosigkeit, bes. die Bestürzung, die einen verstummen läßt, Staunen
- ἀφάσσω, ἀφασσάω, anfassen, anrühren, streicheln
- ἄ-φατος, 1) nicht ausgesprochen, wovon nicht gesprochen wird, unberühmt. 2) nicht auszusprechen, bes. unaussprechlich groß, ungeheuer; schwer zu sagen
- ἀφ-αυαίνω, ausdörren; braten; pass., verdorren
- ἀφαυρός, kraftlos, schwach
- ἀφαυρότης, Schwäche
- ἀφαυρόω, vermindern, verdunkeln
- ἀφ-αύω, austrocknen, dörren, rösten
- ἁφάω, befühlen, untersuchen
- ἀ-φέγγεια, Lichtlosigkeit
- ἀ-φεγγής, ohne Licht, dunkel, unsichtbar; φῶς, das der blinde Oedipus nicht sieht; unglücklich
- ἀφ-εδρἀζω, absetzen
- ἀφ-εδρεύω, auf einen Sessel setzen
- ἀφ-εδριατεύοντες, eine böotische obrigkeitliche Behörde
- ἄφ-εδρος, monatliche Reinigung, während deren die Frauen bei den Juden getrennt saßen
- ἀφ-εδρών, Abtritt, Kloake, After
- ἀ-φειδέω, nicht schonen, nicht sparen; ohne Rücksicht; vernachlässigen, πόνου, sich der Arbeit entziehen
- ἀ-φειδής, 1) nicht schonend, nicht sparend; freigebig; nicht achtend; keine Mühe sparend, keine Arbeit scheuend; aber auch = streng, hart, schonungslos. 2) nicht gespart, reichlich
- ἀ-φειδία, 1) Freigebigkeit. 2) Schonungslosigkeit, Härte
- ἀφ-είργω, eingesperrt
- ἀφ-εκάς, weit weg
- ἀφ-εκτέον, man muß sich enthalten
- ἀφ-εκτικός, enthaltsam?
- ἀ-φέλεια, (Ebenheit, übertr.) Einfachheit, Schlichtheit
- ἀ-φελής, 1) ohne Steine, eben, πεδία weite, ebene Felder. 2) ohne Anstoß, tadellos. Gew. 3) einfach, schmucklos
- ἀφ-ελκόω, eine verharrschte Wunde wieder aufreißen, übertr., die Rinde aufreißen
- ἀφ-έλκυσις, das Wegziehen?
- ἀφ-έλκω, ἀφ-ελκύω, wegziehen, wegschaffen; wegschleppen
- ἀφ-έλκωσις, das Abreißen der Rinde u. des
- ἄφ-εμα, das Abgeschossene, Abgeschickte
- ἄφενος, reichlicher Vorrat, Reichtum
- ἄφ-εξις, die Enthaltsamkeit
- ἀ-φερέ-πονος, Anstrengung nicht ertragend
- ἄφ-ερκτος, ausgeschlossen
- ἀφ-ερμηνεύω, eigtl. dolmetschen, ausführlich berichten
- ἀφ-ερπετόω, zum kriechenden Tiere machen
- ἀφ-ερπύζω, wegkriechen, weggehen
- ἀφ-ερπυλλόω, in ἕρπυλλος verwandeln
- ἀφ-έρπω, wegkriechen, wegschleichen; weggehen; sterben
- ἄ-φερτος, unerträglich
- ἀφ-έσιμος, entlassen, befreit
- ἀφ-έσιος, Ζεύς, der Entlasser, Befreier
- ἄφ-εσις, 1) das Entlassen, die Loslassung; das Abschießen eines Geschosses; die Entlassung der Frau: Ehescheidung; das Loslassen eines Rennpferdes aus den Schranken und diese selbst; Eröffnung der Schranken; von einer Stute: das Fohlen. 2) das Erlassen einer Schuld od. Strafe
- ἀφ-εσμός, Bienenschwarm
- ἀφεστής, der Präsident des Rates in Knidos, der die Stimmen einsammelte
- ἀφ-έστιος, fern vom Hause, abwesend; od. nicht zum Hause gehörig, fremd
- ἀφ-έταιρος, freundlos, nicht befreundet
- ἀφ-ετηρία, die Schranken, wo die Wettrenner entlassen werden
- ἀφ-ετήριος, 1) zum Loslassen, Abschießen, ὄργανα, Schleudermaschinen. 2) zum Entlassen gehörig; τὸ ἀφετήριον, der Hafen, als Platz zum Auslaufen
- ἀφ-έτης, 1) der Loslassende, der Schleuderer beim Wurfgeschütz. 2) der Freigelassene bei den Lacedämoniern
- ἀφ-ετικός, das Entlassen betreffend
- ἄφ-ετος, losgelassen, frei; von heiligen Herden, die frei von aller Arbeit, im heiligen Gebiete weiden; übh. heilig; πλόκαμος, πέπλος, fliegend, flatternd; λόγοι, weitschweifig
- ἄ-φευκτος, unentrinnbar, unvermeidlich
- ἀφ-εύω, absengen, abbrennen; absieden, kochen
- ἀφεψαλόω, verderbt; nicht verbrannt
- ἀφ-έψημα, das Abgekochte, Absud
- ἀφ-έψησις, das Abkochen
- ἄφ-εψις, das Abkochen
- ἀφ-έψω, abkochen; vom Golde; Δῆμον ἀφεψήσας, eine Anspielung auf die Medea, die durch Kochen ihren Vater verjüngte
- ἁφή, 1) das Berühren, Befühlen, Betasten; der Taft- od. Gefühlssinn; dah. a) Angreifen; b) ἁφὴν ἔχειν, Anziehendes, Lockendes haben, c) der Griff in die Saiten, d) Zusammenhang, Verbindung. 2) der gelbe Staubsand, mit dem sich die Ringer nach dem Salben bestreuten, um sich fassen zu können. 3) περὶ λύχνων ἁφάς, mit Anfang der Nacht, wenn Licht angezündet wird
- ἀφ-ηβάω, aus dem Jünglingsalter, den kräftigsten Mannsjahren treten
- ἄφ-ηβος, über die besten Jahre hinaus, alternd
- ἀφ-ηγέομαι, 1) vorangehen, anführen. 2) gew. erzählen, erklären
- ἀφ-ήγημα, 1) die Erzählung. 2) die Anführung, Anleitung
- ἀφ-ηγηματικός, erzählungsweise, im Erzählungston
- ἀφ-ηγήμων, Wegweiser
- ἀφ-ήγησις, Erzählung
- ἀφ-ηγητήρ, der Erzähler?
- ἀφ-ηγητής, der Erzähler, Führer
- ἀφ-ηδύνω, versüßen
- ἀφ-ήκω, ankommen, hingelangen
- ἀφ-ῆλιξ, über die jugendlichen Jahre hinaus; jung
- ἄφ-ημαι, abgesondert sitzend
- ἀφ-ημερεύω, einen Tag abwesend sein
- ἄ-φημος, ruhmlos, unbekannt
- ἀφ-ηνιάζω, den Zügel abstreifen, von Pferden: durchgehen; übertr., ungehorsam sein; sich empören
- ἀφ-ηνιασμός, das Abstreifen des Zügels, Ungehorsam
- ἀφ-ηνιαστής, zügelabstreifendes, wildes Pferd; Empörer
- ἀφ-ηρωΐζω, zum Heros machen
- ἀφ-ησυχάζω, ruhig, still werden
- ἀφ-ήτωρ, der Bogenschütze (Pfeilabsender, von ἀφίημι), od. der Wahrsager (ὁμοφήτωρ), Beiname des Apollo
- ἄφθα, Ausschlag im Munde, Schwämme
- ἀ-φθαρσία, Unvergänglichkeit, Unsterblichkeit
- ἀ-φθαρτίζω, unsterblich machen
- ἄ-φθαρτος, unvergänglich, ewig; unverdorben
- ἀ-φθάστως, nicht zu überholen
- ἀφθάω, den Ausschlag ἄφϑα haben
- ἀ-φθεγκτέω, nicht tönen od. sprechen
- ἀ-φθεγκτί, lautlos, sprachlos
- ἄ-φθεγκτος, 1) sprachlos, stumm; νάπος, still. 2) unaussprechlich, καὶ ἄλογον
- ἀ-φθέγμων, unaussprechlich
- ἀ-φθεγξία, das Stummsein, Schweigen
- ἀ-φθιτό-μητις, von unvergänglichem Rate?
- ἀ-φθιτό-μῑσος, von unvergänglichem Hasse
- ἄ-φθιτος, unvergänglich, fest, dauerhaft
- ἄ-φθογγος, 1) lautlos, stumm. 2) τὰ ἄφϑογγα, = ἄφωνα, sc. γράμματα, Konsonanten
- ἀ-φθόνητος, ohne Neid; unbeneidet
- ἀ-φθονία, Neidlosigkeit, Bereitwilligkeit. Überfluß, reichlicher Vorrat
- ἄ-φθονος, 1) keinen Neid hegend; nicht kärglich, freigebig: vom Boden: ergiebig. 2) unbeneidet, gew. reichlich gespendet, im Überfluß vorhanden; bes. von Früchten
- ἀ-φθορία, Unverdorbenheit, Unschuld
- ἄ-φθορος, unverdorben, unschuldig, bes. von Jünglingen u. Mädchen, welche die Liebe noch nicht genossen haben
- ἀφθ-ώδης, mit dem Ausschlag ἄφϑα behaftet
- ἀφία, eine wilde, eßbare Pflanze
- ἀ-φίδιτος, der Tag, an welchem der Spartaner bei dem gemeinschaftlichen Mahle, φιδίτιον, nicht zu erscheinen brauchte, weil er opferte od. auf der Jagd war
- ἀφ-ιδρόω, 1) ausschwitzen. 2) sich durch Leibesübungen in Schweiß setzen
- ἀφ-ίδρῡμα, das Abbild, bes. Bildsäulen od. Tempel, die nach einem Vorbild gearbeitet sind
- ἀφ-ίδρῡσις, das Aufstellen, Weihen einer (nach einem Vorbild gearbeiteten) Statue
- ἀφ-ιδρύω, 1) wegführen u. anderswohin versetzen. 2) Bildsäulen od. Tempel nach einem Vorbilde machen und aufstellen
- ἀφ-ίδρωσις, das in Schweiß Geraten durch Leibesübungen
- ἀφ-ιδρωτήρια, schweißtreibende Mittel
- ἀφ-ιερίζω, reinigen
- ἀφ-ιερόω, 1) reinigen, sühnen. 2) heiligen, weihen
- ἀφ-ιέρωμα, das Geweihte, Weihgeschenk
- ἀφ-ιέρωσις, die Weihung
- ἀφ-ίζω, ἀφ-ιζάνω, vom Sitz aufstehen
- ἀφ-ίημι, 1) wegschicken, entlassen; Menschen; Wurfgeschosse: abschießen; ἑαυτὸν ἐπί τι, εἴς τι, sich auf, in etwas stürzen; fallen lassen, was man hält. Übertr. auf die Rede: Stimmen von sich geben, hören lassen; allerhand Farben blicken lassen, annehmen. Übh. wegwerfen; von sich tun, δίψαν, den Durst vertreiben; ἄνϑος, die Blume abstreifen (von Weintrauben, welche eben zur Frucht angesetzt haben); μένος. die Kraft verlieren; τὴν ψυχήν, die Seele aushauchen; γόους, ὀργήν, Klagen. Zorn aufgeben; überlassen. 2) loslassen, freilassen; bes. Sklaven freilassen; einen Gefangenen; ἀλλήλους ἐγκλημάτων, die Beschuldigungen od. die Anklage aufgeben; Strafe erlassen; Schuld, Tribut erlassen. 3) sein lassen, nicht achten; ungenutzt vorüber lassen. Bei den Athenern der eigtl. Ausdruck vom Entlassen der Rats- od. Gerichtsversammlungen, wie λύειν von der Volksversammlung; γυναῖκα, seine Frau verstoßen, sich von ihr scheiden: Zulassen, gestatten; weihen. 4) Intrans., aufbrechen. 5) pass., entlassen, abgeschickt werden. 6) ablassen, loslassen von etwas
- ἀφ-ικάνω, hingelangt sein, hinkommen
- ἀφ-ικνέομαι, hingelangen, hinkommen (zu einer Person, nach einem Orte); zurückkehren; διὰ μάχης ἀπικέατο Ἁρπάγῳ, lieferten ihm eine Schlacht; εἰς λόγους τινί, mit einem in ein Gespräch geraten; εἰς ἔχϑος ἀφ. τινι, mit einem in Feindschaft geraten; εἰς διάπειράν τινος, von etwas Erfahrung haben; ἐς πᾶν κακοῠ, ἐς τὸ ἔσχατον κακοῦ, in die höchste Gefahr, Not kommen, sich jeder Gefahr unterziehen; εἰς τοσοῠτον τύχης, zu einem so großen Glücke; εἰς ὀλίγον ἀφίκετο πᾶν τὸ στράτευμα νικηϑῆναι, das ganze Heer wäre beinah besiegt worden. Auch von leblosen Dingen, σῖτος ἀφικνούμενος, wie wir: ankommendes, eingeführtes Getreide
- ἀφ-ίκτωρ, der Schutzflehende; Ζεὺς ἀφίκτωρ, der Beschützer der Schutzflehenden
- ἀ-φιλ-άγαθος, das Gute, die Guten nicht liebend
- ἀ-φιλ-άδελφος, den Bruder nicht liebend
- ἀ-φιλ-άλληλος, sich einander nicht liebend?
- ἀ-φιλ-άνθρωπος, die Menschen nicht liebend
- ἀ-φιλ-αργυρία, Freisein von Geldgier