- χέδρωψ, ωπος, ὁ, u. χέδροψ, οπος, ὁ, Hülsenfrucht
- χεζ-ανάγκη, ἡ, eine Salbe zur Beförderung des Stuhlgangs
- χεζητιάω, scheißern, Drang zum Stuhlgang haben
- χεζικηνικός, komische Verdrehung von Κυζικηνικός, mit Anspielung auf χέζω; so βάμμα χεζικηνικόν, Kackfärberei, von einem, der seine Kleider aus Furcht verunreinigt
- χέζω, seine Notdurft verrichten, scheißen
- χειά, ἡ, Loch, Höhle, Schlupfwinkel, bes. der Schlangen und Drachen
- χειλάριον, τό, kleine Lippe
- χειλο-ποτέω, mit den Lippen trinken, nippen, oder langsam einschlürfen
- χεῖλος, τό, die Lippe, Lefze; χείλεα μέν τ' ἐδίην', ὑπερῴην δ' οὐκ ἐδίηνεν, die Lippen zwar netzte er, aber den Gaumen nicht, von einem, der kärglich gibt; χείλεσι γελᾶν, mit den Lippen lachen, die Lippen wie zum Lachen verziehen, ohne wirklich zu lachen. Von Tieren: Rüssel, Schnauze; von Vögeln der Schnabel. Übtr. von leblosen Dingen, der Rand, Saum, jede Öffnung u. Vertiefung; der Rand eines Pokals, eines Korbes, eines Fasses, auch der Rand einer Grube, das Ufer eines Flusses
- χειλο-στρόφιον, τό, Lippenschraube, ein Folterwerkzeug
- χειλόω, mit einer Lippe od. einem Rande umgeben, umwenden
- χειλών, ῶνος, ὁ, ein Fisch mit langem Rüssel, aus dem Geschlechte κέφαλος, Lippfisch, Dickmaul
- χεῖμα, ατος, τό, Guß, bes. Regenguß. Dah. die Jahreszeit der anhaltenden Regengüsse, der Winter, der in den südlichen Gegenden bes. in Regen und Sturm besteht, Wintersturm, Kälte, Frost; ὅγε χεῖμα μὲν εὕδει ἐν κόνι, im Winter; vom Sturm. Übtr., heftige Gemütsbewegung, Sturm der Leidenschaft, auch Unglück
- χειμαδεία, ἡ, das im Winterlager Stehen
- χειμαδεύω, im Winterlager stehen
- χειμάδιον, τό, Winterwohnung, Winterquartier; χειμάδια διαπήγνυσϑαι, Winterquartiere aufschlagen; Winterresidenz
- χειμάδιος, winterlich, zum Winter gehörig
- χειμάζω, a) trans., 1) dem Winter od. dem Frost aussetzen, pass. dem Winter od. Frost ausgesetzt sein, im Winter od. Frost ausdauern, überwintern; χειμασϑέντα δένδρα = χειμασϑῆναι χειμῶσιν ὡραίοις καὶ καλοῖς, von Bäumen, die in guten, gelinden Wintern durchkommen. Auch = in Winterwohnungen, Winterquartiere bringen, pass. die Winterquartiere beziehen, sich im Winterlager befinden; 2) Sturm erregen, durch Sturm und Ungewitter beunruhigen; übertr., durch Gefahren, Drangsal, Unglück beunruhigen, in heftige Gemütsbewegung versetzen, u. pass. bestürmt, bedrängt werden. Auch = einen heftigen Fieberanfall haben; b) intrans., im Winterlager, Winterquartier sein, überwintern; stürmisch sein; ἐπί τινα, auf einen losstürmen. Auch impers., χειμάζει, es stürmt, ist stürmische Witterung
- χειμαίνω, trans., durch Sturm bedrängen, bestürmen; pass. dem Sturm ausgesetzt sein, vom Sturme leiden; übtr., φόβῳ κεχείμανται φρένες, die Seele ist von Furcht heftig bewegt; intr., stürmisch sein
- χειμ-άμυνα, ἡ, Abwehr u. Schutz gegen Winter, Sturm u. Regen, ein dicker Winterrock
- χείμαρος, ὁ, der Zapfen im Boden des Schiffes, den man, wenn das Schiff ans Land gebracht wurde, herauszog, um das Wasser abzulassen
- χειμάῤ-ῥοος, winterlich flutend, von Regengüssen und geschmolzenem Schnee angeschwellt und reißend schnell hinströmend, Beiwort reißender Gießbäche, Berg- od. Waldströme; übh. reißender Strom
- χειμαῤ-ῥώδης, ες, wie ein Gießbach od. Waldstrom
- χειμάς, άδος, als subst., sc. ὥρα, die Winterzeit, der Winter; auch ein Winterkleid
- χειμασία, ἡ, das Durchwintern, der Aufenthalt während des Winters, Winterquartier
- χειμ-ασκέω, sich im Winter üben, von Soldaten
- χείμαστρον, τό, Winterkleidung
- χειμεία, ἡ, die Alchymie
- χειμερεία, ἡ, die Winterzeit, der ϑερεία entggstzt
- χειμερίζω, u. χειμερεύω, durchwintern, den Winter zubringen
- χειμερινός, was zur Winterzeit geschieht; τὰ χειμερινά, die Winterzeit
- χειμέριος, den Winter betreffend, im Winter, winterlich; ἄελλαι, Winterstürme; dah. stürmisch, regnerisch, frostig, kalt; ὥρη χειμερίη, die Winterzeit; auch allein, χειμερίῃσιν, sc. ὥραις, zur Winterzeit; χειμέριος νύξ, eine stürmische Nacht. Übertr. vom Unglück; χειμέριος, von dem, was in der Art des Winters ist, winterlich; χειμερινός von dem, was zur Zeit des Winters geschieht
- χειμετλιάω, Frostbeulen oder erfrorene Glieder, bes. erfrorene Füße haben
- χείμετλον, τό, Frostbeule, Frostschaden, bes. an den Füßen
- χειμευτής, ὁ, der Alchymist
- χειμιέω, frieren, Frost leiden
- χειμίη, ἡ, Winterzeit, Winterkälte, Frost
- χειμο-θνής, ῆτος, am Winter od. Frost gestorben, erfroren
- χειμο-σπορέω, im Winter säen
- χειμο-σπόρος, im Winter säend
- χειμόσπορος, im Winter gesäet
- χειμο-φυγέω, den Winter, den Sturm od. die Kälte fliehen
- χειμών, ῶνος, ὁ, stürmisches od. regnerisches Wetter, Sturm u. Kälte, Winterwetter, der Winter selbst als Jahreszeit; χειμῶνι, im Winter; χειμὼν κατεῤῥάγη, ein Sturm brach los; ἐπέπεσέ σφι χειμών, ein Sturm überfiel sie; χειμὼν ὀρνιϑίας, ein Winter, wo die Vögel vom Himmel fallen; νοτερός, Sturm mit Regen; Kälte; Sturm. Übertr., alles, was den Menschen bestürmt, Drangsal, Not, auch heftige Gemütsbewegung; δορὸς ἐν χειμῶνι, im Sturme des Kampfes; vom Wahnsinn
- χειμωνόθεν, aus od. von dem Winter
- χειμωνο-τύπος, mit Sturmwind schlagend, peitschend
- χείρ, ἡ, 1) die Hand, die Faust, auch der Arm; χειρὸς ἑλών, bei der Hand fassend; γέροντα δὲ χειρὸς ἀνίστη, er hob ihn an der Hand hoch; χειρί τέ μιν κατέρεξεν, streichelte ihn mit der Hand; ἐκ δ' ἄρα χειρὸς φάσγανον ἧκε, er ließ den Degen aus der Faust fallen. Χεῖρα ὑπερέχειν, ὑπερσχεῖν τινι, die Hand über einen halten, um ihn zu beschützen; χεῖρας ἐπιφέρειν τινί, Hand an einen legen, im feindlichen Sinne; χεῖρας ἀνασχεῖν ϑεοῖς, die Hände zu den Göttern flehend od. betend erheben; χεῖρας ἀείρειν, ἀνατείνειν, ἀναφέρειν, immer als Ausdruck des Flehens; χεῖρας ἀνατείνειν, die Hand emporheben, als Zeichen der Genehmigung und Zustimmung; χεῖρας ὀρέξαι, πετάσαι τινί, εἴς τινα, die Arme gegen einen ausstrecken, ausbreiten, als Ausdruck des Flehens und der Liebe; χεῖρα ὀρέγειν τινί = einem die Hand reichen, sie hilfreich nach ihm ausstrecken, ihm unter die Arme greifen; χεῖρας ἀπέχειν τινός, die Hände von etwas zurückhalten, es nicht antasten, sich nicht an ihm vergreifen; ἄγεσϑαί τι ἐς χεῖρας, etwas unternehmen, angreifen; ἁ χεὶρ τὰν χεῖρα νίζει, eine Hand wäscht die andere; εἰς χεῖρας ἐλϑεῖν od. ἱκέσϑαι τινί, einem in die Hände kommen, in die Hände od. in die Gewalt jmds geraten; εἰς χεῖρας ἐλϑεῖν, συνιέναι τινί, mit einem ins Handgemenge kommen, sich tätlich an einander vergreifen; ἐν χειρί, ἐν χερσίν, in der Hand, in der Gewalt; ἐν χερσὶν εἶναι, γίγνεσϑαι = im Handgemenge sein; ἐν χερσί, wie μετὰ χερσὶν ἔχειν = etwas unter Händen haben, womit beschäftigt sein; handhaben, lenken, regieren; διὰ χειρὸς πιπράσκειν, aus freier Hand verlaufen; ἐκ χειρός, aus der Hand, aus freier Hand, dah. aus dem Stegreif, auch vom Kampfe in der Nähe; ἡ ἐκ χειρὸς μάχη, das Handgemenge; ἡ ἐκ χειρὸς ϑεωρία, = das Betrachten in der Nähe; πρὸ χειρῶν, vorhanden, in Bereitschaft, zunächst vorliegend; ὑπὸ χειρός od. χειρῶν, unter den Händen, in der Gewalt, Botmäßigkeit; ὑπὸ χεῖρα ποιεῖσϑαι, unter seine Botmäßigkeit bringen; ὁ ὑπὸ χεῖρα, der Diener; παρέργως καὶ ὑπὸ χεῖρας, = aus dem Stegreife; χεῖρας συμπλέκειν τινί, Freundschaft mit einem schließen. Wie im Deutschen Bezeichnung der Seite durch die Hand; ἐπ' ἀριστερὰ χειρός, zur linken Hand; ποτέρας τῆς χειρός; auf welcher von beiden Seiten?; 2) das Werk od. die Tat der Hände, Ggstz der Worte, gew. im plur.; übh. Tätigkeit, Kraftäußerung der Hände; τῇ χειρὶ χρῆσϑαι, im Ggstz von ἀργὸν ἐπεστάναι, seine Hand brauchen, tätig sein; übh. Kraft, Stärke, Gewalt, weil sie ihren Hauptsitz in den Händen haben. Auch Gewalttat, Schlägerei, Handgemenge; ἐς χειρῶν νόμον ἱκέσϑαι, ins Handgemenge kommen; ἐν χειρῶν νόμῳ ἀπόλλυσϑαι, im Handgemenge umkommen; ἦν ἡ μάχη καρτερὰ καὶ ἐν χερσὶ πᾶσα, es wurde ganz und gar Mann gegen Mann gekämpft; ἦρχε χειρῶν ἀδίκων, er fing die tätliche Beleidigung an; ἐν χειρῶν νόμῳ τὰς πολιτείας διαλύειν, durch das Faustrecht. Tapferkeit od. Kraft; 3) wie das lat. manus, eine Hand voll Menschen, ein Haufe, eine Schar, bes. eine Kriegerschar, Kriegsmacht; μεγάλη χείρ, ein großes Kriegsheer; οἰκεία χείρ = χεὶρ οἰκετῶν, ein Sklavenhaufe; 4) die Hand, die einer schreibt, die Handschrift; übh. die Hand eines Künstlers, die eigentümliche Behandlungsart, Kunstfertigkeit, Stil, Manier eines Künstlers; auch das Kunstwerk selbst, dann immer im plur. Pleonastisch steht der dat. χειρί, χερσίν bei allen Zeitwörtern, die ohnehin schon eine Tätigkeit der Hände in sich schließen
- χειρ-άγρα, ἡ, die Lähmung der Hand durch die Gicht, die Handgicht
- χειρ-αγωγέω, an der Hand führen, leiten
- χειρ-αγώγημα, τό, Anleitung, Führung
- χειρ-αγωγία, ἡ, u. χειρ-αγώγησις, das Führen an der Hand, das Leiten
- χειρ-αγωγός, an der Hand führend, anleitend
- χείρ-ακρα, τά, die Spitzen der Hände
- χειρ-αλγία, ἡ, Händeschmerz
- χειρ-αλειπτέω, die Hände, Arme salben, zum Ringen, dah. = sich in der Ringkunst üben
- χειρ-αλειπτητός, im Ringen geübt
- χειρ-άμαξα, ἡ, Handwagen
- χειρ-απτάζω, u. χειρ-απάζω, mit der Hand berühren, handhaben, behandeln
- χειράς, άδος, ἡ, Riß, Schrunde, eigtl. der Hände, das Aufgesprungensein, aber auch der Füße; χειράδες χειρῶν, ποδῶν, aufgeborstene Hände u. Füße
- χειρ-άφ-ετος, freigelassen, das lat. manumissus
- χειρ-αψία, ἡ, 1) Handgemenge, Gefecht; 2) in der Kunstsprache der Ringer das Umschlingen des Gegners mit den Armen, um ihn so zu Boden zu werfen; 3) das Berühren u. Kratzen mit den Händen, das Reiben
- χειρ-εκ-μαγεῖον, τό, Tuch zum Handabwischen, Handtuch
- χειρ-επι-θεσία, ἡ, das Auflegen der Hände
- χειρ-εργάτης, Handarbeiter
- χείρ-εργον, τό, Handarbeit, Werk der Hände
- χειριάω, Risse od. Schrunden an den Händen od. Füßen haben, an aufgesprungenen Händen u. Füßen leiden
- χειρίδιον, τό, Ärmelchen
- χειριδόω, mit Ärmeln versehen
- χειριδωτός, mit Ärmeln versehen; κιτών, ein Unterkleid mit Ärmeln
- χειρίζω, in den Händen od. unter Händen haben, handhaben, behandeln; verwalten, regieren. Vom Wundarzt: operieren
- χείριξις, ἡ, wundärztliche Operation
- χείριος, unter Händen, in der Gewalt; χείριον λαβεῖν τινα, einen in seine Gewalt bekommen
- χειρίς, ίδος, ἡ, Bedeckung der Hand, Handschuh; gew. Bedeckung des Armes, Ärmel
- χείρισμα, τό, behandelter od. operierter Teil
- χειρισμός, ὁ, Behandlung mit der Hand, Handhabung, Verwaltung; auch von der Behandlung des Stoffs. Wundärztliche Operation
- χειριστέον, zu handhaben, zu behandeln
- χειριστής, ὁ, der unter den Händen hat, handhabt, verwaltet
- χείριστος, zu κακός gehörig, schlimmster, schlechtester
- χειρο-βαλίστρα, ἡ, Handschleuder
- χειρο-βαρής, ές, handschwer, so schwer man es mit der Hand halten kann
- χειρό-βιος, u. χειρο-βίωτος, von seiner Hände Arbeit lebend
- χειρο-βολέω, mit der Hand werfen
- χειρο-βολιάζω, Bündel machen
- χειρό-βολον, τό, eine Handvoll, ein Bündel
- χειρο-βοσκός, sich von der Hände Arbeit nährend
- χειρο-βρώς, ῶτος, die Hände verzehrend, nagend, reibend
- χειρο-γάστωρ, ορος, der seinen Bauch mit den Händen füllt, = einer der sich von seiner Hände Arbeit nährt
- χειρο-γραφέω, mit der Hand schreiben, eine handschriftliche Versicherung ausstellen
- χειρο-γράφημα, τό, Handschrift, handschriftliche Versicherung, bes. Schuldschein
- χειρό-γραφος, mit der Hand geschrieben, handschriftlich
- χειρο-δάϊκτος, mit der Hand gespalten, getötet
- χειρο-δεικτέω, mit der Hand zeigen
- χειρό-δεικτος, mit der Hand gezeigt
- χειρό-δεσμος, ὁ, Handfessel
- χειρο-δετέω, die Arme binden, fesseln
- χειρό-δετος, an den Armen gebunden, gefesselt. Auch = χειριδωτός, mit Ärmeln versehen
- χειρο-δίκης, ὁ, u. χειρό-δικος, 1) der sein Recht mit den Händen geltend macht, das Faustrecht übt; 2) der das Recht handhabt, verwaltet
- χειρο-δόσιον, τό, Arbeitslohn
- χειρο-δοτέω, mit der Hand geben
- χειρό-δοτος, mit der Hand gegeben, eingehändigt; δάνεισμα, auf Treu und Glauben, ohne Handschrift gegebenes Darlehen
- χειρο-δράκων, οντος, ὁ, mit Drachenhänden, schlangenarmig
- χειρο-δρόπος, mit den Händen pflückend, bes. Hülsenfrüchte mit den Händen ausziehend
- χειρο-ήθεια, ἡ, Zahmheit
- χειρο-ήθης, ες, an die Hand gewöhnt, gut od. leicht zu handhaben, bes. von Tieren: zahm; τὰ ὅπλα τοῖς σώμασιν ἐγίνετο χειροήϑη, handgerecht, passend; ἔϑνη, Völkerschaften. Aber ϑεὸς χειροήϑης, vom Apis, ein Gott, den man mit Händen greifen kann
- χειρο-θεσία, ἡ, das Handanlegen, Behandeln, Artemon bei Ath. XIV, 637 c
- χειρο-θετέω, Hand an-, auflegen, behandeln
- χειρό-κμητος, von Menschenhänden gearbeitet, gemacht, eingerichtet
- χειρο-κνημίς, ῖδος, ἡ, Handschiene
- χειρο-κοπέω, die Hand abhauen
- χειρο-κρᾱσία, ἡ, Vermengung der Hände, Handgemenge
- χειρο-κρατέω, das Faustrecht oder das Recht des Stärkern üben
- χειρο-κρατία, ἡ, das Faustrecht, das Recht des Stärkern, übh. gewaltsame Regierung
- χειρο-κρατικός, ή, όν, das Faustrecht übend, gewaltsam verfahrend; τρόπος τῆς πολιτείας, wo das Recht des Stärkern gilt
- χειρό-κτυπος, mit der Hand geschlagen
- χειρο- κτύπος, mit der Hand schlagend
- χειρο-λαβίς, ίδος, ἡ, u. χειρο-λάβη, ἡ, Handgriff, bes. die Handhabe am Pfluge
- χειρο-λογέω, mit der Hand lesen, sammeln
- χειρό-μακτρον, τό, 1) Tuch zum Abwischen der Hände, Handtuch, Serviette; 2) eine Art Kopftuch der Frauen
- χειρο-μαντεία, ἡ, das Weissagen aus der Hand u. den Linien derselben
- χειρό-μαντις, ὁ, ἡ, aus der Hand und den Linien derselben weissagend
- χειρο-μαχέω, mit den Händen streiten; Handarbeiten verrichten, in obszönem Sinne
- χειρο-μαχία, ἡ, Handarbeit
- χειρο-μάχος, mit der Hand streitend; Handarbeit verrichtend
- χειρό-μυλον, τό, u. χειρό-μυλος, ὁ, u. χειρο-μύλη, ἡ, u. χειρο-μύλων, ωνος, ὁ, Handmühle
- χειρο-μυσής, ές, die Hände mit Blutschuld befleckend
- χειρό-νιπτρον, τό, das Waschbecken oder Waschwasser, die Hände zu waschen
- χειρο-νομέω, die Hände nach einer gewissen Regel beim Tanzen od. Fechten bewegen, bes. um dadurch etwas auszudrücken, durch Gebärden, Winke zu verstehen geben, gestikulieren
- χειρο-νομησείω, ich möchte gern gestikulieren
- χειρο-νομία, ἡ, die Bewegung der Hände nach gewissen Regeln, um etwas dadurch auszudrücken, Gestikulation, Pantomime
- χειρο-νόμος, die Hände nach gewissen Regeln bewegend, bes. beim Tanzen, un etwas dadurch auszudrücken, gestikulierend; ὁ χειρ., der mimisch darstellende Künstler, Pantomimus der Römer
- χειρόνως, schlechter, schlimmer
- χειρο-πέδη, ἡ, u. χειρό-πεδον, τό, Handfessel
- χειρό-πλαστος, mit den Händen gebildet
- χειρο-πληθής, ές, u. χειρο-πληθιαῖος, die Hände füllend; λίϑος, κορύνη, so groß man es mit der Hand fassen kann
- χειρο-ποιέω, mit den Händen tun, machen
- χειρο-ποίητος, durch Menschenhände gemacht, künstlich
- χειρο-πόνητος, mit den Händen gearbeitet
- χειρο-πονία, ἡ, Handarbeit
- χειρο-πόνια, τά, sc. ἱερά, Festtag der Handwerker u. Künstler
- χειρό-πους, ὁ, ἡ, aufgesprungene od. aufgeborstene Füße habend
- χειρο-σίδηρον, τό, Eisenhand, eine Art Haken
- χειρο-σίφωνον, τό, Handspritze
- χειρο-σκοπικός, ή, όν, zum χειροσκόπος oder zu seiner Kunst gehörig, geübt darin
- χειρο-σκόπος, die Hand beschauend, bes. um daraus zu weissagen; der beim Abstimmen die aufgehobenen Hände zählt
- χειρό-σοφος, geschickt oder gewandt mit den Händen, bes. gut gestikulierend, übh. = χειρονόμος, Pantomimus
- χειρο-στρόφιον, Marterwerkzeug, die Hände oder Arme zu verdrehen
- χειρο-τένων, οντος, ὁ, ἡ, streckarmig, mit lang ausgestreckten Armen, Beiw. der Taschenkrebse
- χειρό-τευκτος, mit Händen gearbeitet
- χειρο-τεχνέω, ein Handarbeiter, Handwerker, Künstler sein
- χειρο-τέχνημα, τό, die Arbeit eines Handwerkers
- χειρο-τέχνης, ὁ, Handarbeiter, Handwerker, Künstler; ἰατορίας, der Chirurg oder Wundarzt
- χειρο-τεχνία, ἡ, Handwerk, Kunst, die mit der Hand ausgeübt wird
- χειρο-τεχνικός, ή, όν, u. χειρο-τεχνίτης, ὁ, zum Handwerk oder zum Handwerker gehörig, geschickt im Handwerk
- χειρό-τμητος, mit der Hand geschnitten, ausgeschnitten
- χειρο-τονέω, die Hand ausstrecken; bes. in der Volksversammlung durch Aufheben der Hand abstimmen, erwählen, beschließen; τὰς ἐμὰς γνώμας ἐχειροτόνει, stimmte für sie, beschloß sie
- χειρο-τονητής, ὁ, der seine Stimme abgibt, der Wähler
- χειρο-τονητός, vom Volke durch Händeausstrecken, durch Stimmenmehrheit gewählt
- χειρο-τονία, ἡ, das Ausstrecken der Hände, bes. das Stimmen od. Wählen in der Volksversammlung mit ausgestreckten Händen, Abstimmung, Wahl; οἷς ἂν ἡ πλείστη χειροτονία γίγνηται, welche die Stimmenmehrheit haben
- χειρο-τόνος, die Hände ausstreckend, mit ausgestreckten Händen wählend; mit ausgestreckten Händen flehend
- χειρο-τριβέω, mit den Händen reiben, viel u. oft handhaben
- χειρο-τριβίη, ἡ, Handübung, ärztliche Praxis
- χειρο-τυπής, ές, mit den Händen schlagend od. geschlagen
- χειρ-ουργέω, mit der Hand tun; handhaben, behandeln; bauen; selbst, ohne fremde Hilfe handeln; vom Wundarzt: operieren
- χειρ-ούργημα, τό, eine mit der Hand verrichtete Arbeit
- χειρ-ουργία, ἡ, das Arbeiten mit den Händen; die Ausübung eines Handwerkes oder einer Kunst; bes. die Wundarzneikunst
- χειρ-ουργικός, ή, όν, zum Arbeiten oder Ausüben mit den Händen, zur Handarbeit gehörig, geschickt, praktisch; τὸ χειρουργικὸν μέρος τῆς μουσικῆς, der ausübende Teil der Musik. Bes. zum Wundarzt u. zu seiner Kunst gehörig, chirurgisch; ἡ χειρουργική, sc. τέχνη, die Wundarzneikunst
- χειρ-ουργός, mit der Hand arbeitend, verrichtend, ein Handwerk oder eine Kunst praktisch betreibend; χειρουργὸς τῆς μουσικῆς, γραφικῆς, ausübender Künstler in der Musik, Malerei u. s. w.; χειρουργός, der mit der Hand wirkende Arzt, der Chirurg. In obszönem Sinne
- χειρό-χρηστος, tüchtig mit der Hand, handfertig, geübt
- χειρό-χωλος, handlahm
- χειρόω, handhaben, behandeln; πρὸς βίαν, gewaltsam behandeln; in seine Hände oder unter seine Gewalt bringen, überwältigen, bezwingen; auch = töten; gefangen nehmen
- χείρωμα, τό, 1) das mit der Hand Getane, Verrichtete; τυμβοχόα χειρώματα, mit eigener Hand ausgegossene Totenopfer; 2) das Überwältigte, Bezwungene, das leicht zu Überwältigende; ϑανάσιμον χείρωμα, tötliche Bewältigung, = gewaltsamer Tod
- χείρων, ον, schlimmer, schlechter, geringer, an Wert, an Rang u. Geschlecht, übh. anderen nachstehend; ἀλλὰ σοὶ αὐτῷ χεῖρον, es wird schlechter für dich sein; οὐ χεῖρον, es ist nicht übel; οὐ χεῖρον, nicht so schlecht, zweckdienlich; διὰ τοῠτο χεῐρόν ἐστιν αὐτῷ, deshalb geht es ihm schlecht
- χειρ-ωνακτικός, ή, όν, zu den Handwerken od. zu dem Handwerker gehörig, ihm geziemend
- χειρ-ῶναξ, ακτος, ὁ, der Handwerker (eigtl. der Herr über die Hände ist). Übh. der etwas tut, verrichtet; λόγων χειρώνακτες heißen die Priester u. Wahrsager
- χειρ-ωναξία, ἡ, Handarbeit, Handwerk, Dienst
- χειρ-ωνάξιον, τό, die Abgabe des Handwerkers von seinem Gewerbe, Gewerbesteuer
- χειρώνειον ἕλκος, ein bösartiges Geschwür
- χείρωσις, εως, ἡ, das Überwältigen, Bezwingen
- χειρωτικός, zum Überwältigen, Bezwingen gehörig, geschickt
- χειρωτός, überwältigt, zu überwältigen
- χείω, gießen
- χέλειον, τό, Schildkrötenschale; auch Krebsschale
- χελῑδόνειος, der Schwalbe gehörig
- χελῑδονίας, ὁ, 1) eine Art Thunfisch; 2) χελιδονίας ἰχϑύς, der nördliche Fisch, ein Sternbild; 3) der Frühlingswind, weil mit ihm die Schwalben kommen
- χελῑδονιδεύς, έως, ὁ, junge Schwalbe
- χελῑδονίζω, 1) zwitschern wie die Schwalben; übertr., die Schwalben an Geschwätzigkeit nachahmen, unvernehmlich oder falsch sprechen; 2) im Namen der Schwalbe betteln, indem man umherzieht und das Schwalbenlied singt; üblich im Monat Boedromion, wo auch ein Schwalbenlied mitgeteilt ist
- χελῑδόνιον, τό, Schwalbenkraut, Schillkraut; zwei Arten: γλαυκόν od. κυάνεον, chelidonium majus, u. χλωρόν
- χελῑδόνιος, von der Schwalbe, der Schwalbe gehörig, ihr ähnlich; a) συκαῖ oder ἰσχάδες χελιδόνιαι, eine Art Feigen, von rostbrauner od. braunroter Farbe, wie die Schwalbe an der Brust; b) eine braunrote Schlangenart; c) auch ein Beiw. des Hasen, weil er, wie die Schwalbe, oben dunkelbraun und am Bauche weiß ist; d) ein schwalbenfarbiger Stein, chelidonius
- χελῑδόνισμα, τό, das Schwalbenlied, ein altes Volkslied auf die Rückkehr der Schwalben, das die rhodischen Knaben im Monat Boedromion herumziehend vor den Türen sangen, indem sie dabei bettelten
- χελῑδονιστής, ὁ, der das Schwalbenlied herumziehend absingt und darauf bettelt
- χελῑδών, όνος, ἡ, 1) die Schwalbe; 2) ein fliegender Meerfisch von der Farbe der Schwalbe, exocoetus volitans oder evolans; 3) die Höhlung unten im Hufe der Pferde od. im eigentlichen Strahle, rana; eine ähnliche Höhlung unter dem Fuße des Hundes; eine Höhlung über dem Ellenbogen im Buge
- χελλαρίης, ὁ, ein Meerfisch
- χελλών, ῶνος, ὁ, eine Fischart
- χέλ-υδρος, ὁ, 1) die Wasserschildkröte; 2) eine Schlangenart, die sich auch im Wasser aufhält
- χελύ-κλονος, φόρμιγξ, die Leier, die von der Schildkrötenschale ertönt, welche ihren Schallboden bildet
- χελύνη, ἡ, die Lippe; ὑπερῴα χελύνη, die Oberlippe; χελύνην ἐσϑίειν ὑπ' ὀργῆς, wie wir auch 'vor Ärger in die Lippen beißen'; Kinnlade
- χελύνιον, τό, ein Teil des Opfertiers
- χελῡν-οίδης, mit geschwollenen, dicken Lippen
- χέλυον, τό, die Schildkrötenschale
- χέλῡς, υος, ἡ, 1) die Schildkröte, aus deren Schale Hermes die erste Lyra verfertigte; dah. die Lyra selbst, die aus der Schildkrötenschale gemacht ist; bes. der Schallboden, der gewölbte Teil; 2) das Gewölbe, die Brust, Brusthöhle, in der die Lunge liegt
- χελύσκιον, τό, ein kleiner Husten
- χέλυσμα, τό, die der Schildkrötenschale ähnliche Beschalung am untern Teile des Schiffes, um es zu bedecken
- χελύσσω u. χελλύσσω, aus der Brust (χέλυς) schwer aufhusten u. auswerfen; übh. auswerfen, ausspeien
- χελωνάριον, kleine Schildkröte
- χελώνειον u. χελώνιον, τό, 1) die Schildkrötenschale; auch die Schale des Krebses; 2) der gewölbte, convexe Teil des Rückens und des sphärischen Spiegels; 3) die ähnlich gewölbte Schildkrempe an den Zug- u. Drehmaschinen, an Flaschenzügen; 4) eine Münze in Tenedos, deren Gepräge eine Schildkröte war
- χελώνη, ὁ, 1) die Schildkröte; auch ihre Schale, Schildpatt; 2) die aus der Schildkrötenschale gemachte Lyra u. bes. der gewölbte Schallboden derselben; 3) ein Schirmdach von zusammengehaltenen Schilden, testudo, dessen sich bes. die Belagerer beim Sturmlaufen bedienten; übh. ein Schirmdach bei Belagerungsmaschinen, z. B. χωστρίς, unter deren Schutz man Gräben zuwarf; κριοφόρος, unter welchem der Mauerbrecher stand. Übh. jedes von vier Balken gemachte Gerüst, an welchem die zwei Seitenhölzer des Endes gebogen sind, worauf man eine Last bewegen kann; auch Schemel, Fußbank; eine peloponnesische Münze, deren Gepräge eine Schildkröte war
- χελωνιάς, άδος, ἡ, eine bunte Käferart
- χελωνίς, ίδος, ἡ, 1) eine Lyra; 2) die Schwelle
- χελωνίτης, ὁ, von der Schildkröte, ihr ähnlich; gemma chelonitis
- χελωνο-ειδής, ές, schildkrötenartig, -ähnlich
- χελωνο-φάγος, Schildkröten essend
- χέννιον, τό, eine Wachtelart, die in Ägypten eingesalzen wurde
- χέραδος, τό, Geröll von Sand u. Steinen, Kies, dergleichen die Flüsse anschwemmen
- χεράς, άδος, ἡ, ein Haufen oder eine Hand voll Steine, Kieshaufen, bes. Gerölle von Sand und Kies, wie es die Ströme anschwemmen; auf χέρσος, χέῤῥος, ξηρός zurückzuführen, so daß 'hart', 'fest' die Grundbdtg ist
- χερείων, schlechter, geringer, übh. nachstehend
- χερ-ήρης, ες, mit der Hand zusammenfügend, zusammenpassend
- χερι-φῡρής, ές, mit den Händen gemischt, geknetet
- χέρμα, τό, ein Stein, ein Kiesel
- χερμάδιον, τό, ein Stein, Kiesel oder Feldstein, zum Werfen gebraucht; von beträchtlicher Größe
- χερμάδιος, ον, von der Art, Gestalt od. Größe eines Kiesels, bes. um damit zu werfen; μολύβδαιναι χερμάδιοι, faustgroße Bleikugeln zum Werfen
- χερμάζω, Kiesel od. Feldsteine werfen
- χερμάς, άδος, ἡ, ein Stein, Kiesel, bes. zum Werfen, Schleudern, Schleuderstein; bes. der kleine Kiesel am Meeresufer
- χερμαστήρ, ῆρος, ὁ, der Schleuderer; ῥινός, das Leder an der Schleuder, aus welchem die Steine geworfen werden
- χέρνα, ἡ, die Armut
- χερνής, ῆτος, ὁ, u. χερνάς, ᾶτος, ὁ, der Arme, Dürftige, der von seiner Hände Arbeit lebt, der Taglöhner
- χερνητικός, dem Dürftigen od. dem Tagelöhner gehörig; τὸ χερνητικόν, die ärmste, um Tagelohn arbeitende Volksklasse
- χερνῆτις, ιδος, ἡ, Tagelöhnerin, Handarbeiterin, bes. Spinnerin um Tagelohn
- χέρ-νιβον, τό, das Gefäß zum Waschwasser für die Hände, Handbecken, Waschbecken
- χέρ-νι_#956;μα, τό, das Waschen der Hände mit Weihwasser
- χερ-νίπτομαι, sich die Hände mit Weihwasser waschen, was bes. vor dem Opfern geschah; mit Weihwasser besprengen, dadurch reinigen u. weihen
- χερνίτης, ὁ, λίϑος, eine dem Elfenbein ähnliche Steinart
- χέρ-νιψ, ιβος, ἡ, das Handwaschwasser, Weihwasser, mit dem man sich vor der Mahlzeit oder vor Verrichtung eines Opfers oder sonst eines religiösen Gebrauchs die Hände wusch; χέρνιβα κατήρχετο, das Händewaschen beginnen. Im plur. ist εἴργειν τινὰ χερνίβων ein in Athen geläufiger Ausdruck, welcher das Ausschließen der mit Blutschuld Behafteten von der Teilnahme an religiösen Gebräuchen und Opfern bezeichnet; χερνίβων κοινωνός, Haus- od. Tischgenosse. Das Weihwasser stand an der Tür, und man reinigte sich damit auch nach Leichenbestattungen, ehe man ins Haus trat
- χερο-κένως, mit leeren Händen
- χερό-πληκτος, von oder mit der Hand geschlagen
- χερσαῖος, aus festem Lande bestehend, auf demselben befindlich; κῦμα χερσαῖον στρατοῦ, des Landheeres; Ggstz ἐπιϑαλαττίδιος. πόλις, mitten im Lande gelegen
- χερσεία, ἡ, das Wüstliegen, Unbebautsein, Veröden
- χερσεύω, 1) intrans., a) wüst od. öde liegen, unbekannt oder unfruchtbar sein; b) sich auf dem festen Lande aufhalten, darauf leben; aus dem Wasser aufs feste Land gehen; 2) trans., öde, leer machen, verwaist machen; pass. unfruchtbar werden, verwildern
- χερσό-βιος, auf dem festen Lande lebend
- χερσο-ειδής, ές, dem festen Lande ähnlich, wie Land aussehend; wie unbebautes Land, wüst, verwildert
- χερσόθεν, vom festen Lande, vom Ufer her
- χερσόθι, auf dem festen Lande
- χερσο-μανέω, wie wüstes Land mit Unkraut überwachsen, verwildern
- χέρσονδε, auf das feste Land, an das feste
- χερσο-νησίζω, u. χερσο-νησιάζω, die Gestalt einer Halbinsel haben, eine Halbinsel bilden
- χερσο-νήσιος, von einer Halbinsel, ihr ähnlich, dazu gehörig
- χερσο-νησίτης, ὁ, der Bewohner einer Halbinsel
- χερσο-νησο-ειδής, ές, von der Art einer Halbinsel, ihr ähnlich
- χερσό-νησος, u. χερόνησος, ἡ, Landinsel, = Halbinsel
- χέρσος, ἡ, 1) das feste Land, im Ggstz des Wassers, bes. des Meeres. Bes. auch unbebautes, wüstes, unfruchtbares Land; 2) als adj., festländisch; χέρσος Εὐρώπα, das Festland von Europa; unbebaut, wüst, unfruchtbar; übertr. vom weiblichen Geschlecht: unverheiratet, kinderlos; übh. leer
- χερσόω, zu festem Lande machen. Bes. zu wüstem Lande machen, verwüsten, pass. wüste werden, sein; γῆ κεχερσωμένη, wüstes, verwildertes Land
- χέρσ-υδρος, ὁ, eine auf dem festen Lande und im Wasser lebende Schlange
- χερύδριον, τό, Händchen, Ärmchen
- χεσᾶς, ᾶντος, ὁ, der Scheißer
- χεσείω, mich scheißert, Drang haben, seine Notdurft zu verrichten
- χεσι-φωνέω, unflätige Reden führen
- χεῦμα, ατος, τό, 1) das Ausgegossene, der Guß; χεῦμα κασσιτέροιο, ein Guß oder Gußarbeit von geschmolzenem Zinn; Fluß, Strom, Flut; 2) das Trankopfer und ein Gefäß zum Trankopfer
- χέω, gießen, ergießen, ausgießen, fließen lassen; a) von flüssigen Dingen, gew. mit dem Nebenbegriffe der Menge; so von Zeus χέει ὕδωρ, er läßt regnen; χιόνα, er läßt schneien; pass., πολλὰ δάκρυα ϑερμὰ χέοντο, sie wurden vergossen, strömten; bes. von der Libation bei Totenopfern; χοὴν χεόμην πᾶσιν νεκύεσσιν, allen Toten ein Trankopfer ausgießen; b) von trocknen Dingen: schütten, ausschütten, hinstreuen, immer mit dem Nebenbegriffe der Fülle; σῆμ' ἔχεαν u. χεύαντες δὲ τὸ σῆμα, ein Grabmal aus Erde, einen Grabhügel aufschütten. Δοῦρα, Speere ausschütten, = in Menge werfen, schleudern; βέλεα στονόεντα χέοντο, sie schütteten ihre Pfeile aus, schossen sie in Menge ab. Καλάμην χϑονὶ χαλκὸς ἔχευεν, Halme in Menge hinschütten oder zu Boden strecken, = sie abmähen. Auch: fallen lassen; πλοκάμους χευαμένη das Haar wallen lassen. Pass. aufgeschüttet werden; von Menschen u. Tieren = sich in Menge daher bewegen, daherströmen, sich haufenweise versammeln, sich drängen; δακρυόεντες ἔχυντο, weinend strömten sie heran; c) übh. ergießen, in Menge, reichlich ausgießen, hervorbringen, verbreiten; φωνήν, αὐδήν, die Stimme ergießen, in Fülle ertönen lassen; von Blasinstrumenten; κὰδ δ' ἄρα οἱ κεφαλῆς χέ' ἀϋτμένα, mit stark hervorströmendem Atem anhauchen; ἀχλὺν κατ' ὀφϑαλμῶν, Finsternis über die Augen ergießen, verbreiten; κάλλος κὰκ κεφαλῆς, Schönheit über das Haupt ausgießen; δόλον ἐπὶ δέμνια, Fangstricke über das Lager ausbreiten. Pass. sich ergießen, ausbreiten, erstrecken; πάλιν χύτο ἀήρ, der Nebel floß zurück, zerfloß, zerstreute sich; ἐχύϑη οἱ ϑυμός, sein Gemüt wurde überströmt, überschüttet von Freuden; ἀμφὶ φίλον υἱὸν ἐχεύατο πήχεε, um ihren Sohn goß, schlang sie ihre Arme; ἀμφ' αὐτῷ χυμένη, sich über ihn werfend und ihn umarmend; übtr., ἐν ᾷ κέχυμαι, in deren Lob ich mich ergieße; κεχυμένος εἴς τι, einer Sache unmäßig hingegeben; ἐς τἀφροδίσια, der Wollust unmäßig ergeben, effusus in Venerem
- χηλ-αργός, hufschnell, mit schnellen Hufen od. Füßen; χαλαργοὶ ἅμιλλαι, das Wettrennen der Pferde
- χήλευμα, τό, das Gestrickte, Geflochtene; die Nadel zum Netzstricken
- χήλευσις, εως, ἡ, das Stricken, Flechten
- χηλευτής, ὁ, der Stricker, Flechter
- χηλευτός, gestrickt, geflochten
- χηλεύω, stricken, flechten
- χηλή, ἡ, 1) die aus einander klaffende (ΧΑ) od. gespaltene Klaue des Rindviehes, der Schafe; auch des Pferdes, eines Wolfes. Die Kralle der Vögel. Die Schere des Krebses; 2) alles Zweispaltige, zinkenartig Hervorragende, bes. a) ein chirurgisches Instrument, eine Art Sonde, der Geißfuß; b) eine zweispaltige Nadel, Netze zu stricken u. Matten zu flechten; c) die ins Meer vorlaufenden Arme der Hafendämme. Auch τείχους, ein vorragender Mauerrand von Steinen, um die Wellen zu brechen. Ὄρους χηλή, Vorsprung eines Berges; 3) jeder Spalt, Kerbe, bes. die Kerbe, mit welcher der Pfeil auf die Sehne gelegt wird; die Spaltung der Augenwimpern, wo sie sich im Schlafe zusammenfügen
- χηλός, ἡ, Kiste, Kasten, Schrank, Kleider und anderes Gerät aufzubewahren
- χηλόω, stricken, flechten, flicken; spalten, einkerben
- χήλωμα, τό, Spalte, Kerbe
- χηλωτός, gestrickt, geflochten
- χημεία, ἡ, u. χημευτική, ἡ, die Chemie
- χήμη, ἡ, 1) das Gähnen, Maulaufsperren. Dah. die Gienmuschel, mit zwei klaffenden Schalen, chama; 2) ein Maß von drei, u. ein kleineres von zwei Drachmen
- χήμωσις, εως, ἡ, ein Fehler der Augen, wenn die entzündete Hornhaut rot wird u. anschwillt
- χήν, gen. χηνός, ἡ, die Gans, nach dem Aufsperren des Schnabels benannt
- χην-αλωπέκεια, sc. ᾠά, Eier des χηναλώπηξ
- χην-αλωπεκιδεύς, ὁ, das Junge des χην-αλώπηξ
- χην-αλώπηξ, εκος, ὁ, die Fuchsgans, eine ägyptische, in Löchern lebende Gänse- od. Entenart
- χηνάριον, τό, Gänschen
- χήνειος, von der Gans, zur Gans gehörig; ᾠόν, Gänseei
- χήνημα, τό, das Maulaufsperren, bes. das Verlachen mit aufgesperrtem Munde, dah. Verachtung, Spott
- χηνιδεύς, έως, ὁ, u. χηνιδής, έως, ὁ, die junge Gans
- χηνίζω, gänseln, einen schnarrenden Ton auf der Flöte hervorbringen
- χηνίον, τό, Gänschen
- χηνίσκος, ὁ, ein wie ein Gänsehals gebogener Teil u. Zierrat am Schiffshinterteile
- χηνο-βοσκεῖον, τό, Ort, wo Gänse gefüttert werden, Gänsestall
- χηνο-βοσκία, ἡ, das Gänsefüttern, -halten, auch die Gänseherde
- χηνο-βοσκός, Gänse fütternd, haltend
- χηνο-μεγέθης, ες, von der Größe einer Gans
- χηνό-μυχος, ἡ, Gänsescheuche, eine Pflanze
- χηνο-πλούματον, τό, Bett von Gänsefedern
- χηνύστρα, ἡ, das Gähnen
- χηνυστράω, u. χηνύω, den Mund aufsperren, gähnen, u. übertr., zögern, zaudern
- χην-ώδης, ες, gänseartig
- χήρ, ὁ, der Igel, her, heres
- χήρα, ἡ, (vgl. χῆρος, eigtl. die Beraubte, nämlich des Mannes), die Witwe; adj. verwitwet
- χηράμβη, ἡ, eine Muschelart
- χηραμίς, ίδος, ἡ, eine breite, flache Muschelart, die zum Schöpfen u. Messen gebraucht wurde, vielleicht die Gienmuschel
- χηραμο-δύτης, ὁ, der in Löcher od. Höhlen kriecht
- χηραμόθεν, aus den Löchern od. Höhlen
- χηραμός, ὁ, Loch, Erdloch, Felsloch, Höhle, Schlupfwinkel
- χηράσκω, verwaisen
- χῆραψ, αβος, ὁ, u. χηραφίς, ίδος, ἡ, die Meerkrabbe