- κοσκινεύω, mit dem Siebe, κόσκινον, sichten, sieben
- κοσκινηδόν, nach Art eines Siebes, wie beim Sieben
- κοσκίνισις, ἡ, das Sieben
- κοσκινο-μαντική, ἡ, sc. τέχνη, Siebwahrsagerkunst.
- κοσκινό-μαντις, ιδος, ὁ, der Siebwahrsager, der aus einem Siebe prophezeiht; auch ἡ, die Siebwahrsagerin
- κόσκινον, το, das Sieb; ein Binsengeflecht zum Sieben des Mehles. Bekannt ist die Strafe der Danaiden, Wasser in ein Sieb zu schöpfen
- κοσκινο-ποιός, ὁ, der Siebmacher
- κοσκινο-πώλης, ὁ, der Siebhändler
- κοσκινό-ρῑνος, mit einem wie ein Sieb durchlöcherten Leder, vielleicht von einem alten Schilde; oder ein Fell, zum Siebmachen geeignet
- κοσκυλμάτιον, τό, Lederschnitzelchen, Abgang von Leder; komisch, mit Anspielung auf das Gerberhandwerk des Kleon, ἐϑώπευ', ἐκολάκευ', ἐξηπάτα κοσκυλματίοις ἄκροισι τοιαυτὶ λέγων, Wortschnitzel, Wortgekräusel
- κοσμ-ᾱγός, ὁ, u. κοσμ-αγωγός, der Weltlenker
- κοσμάριον, τό, kleiner Schmuck
- κοσμ-εργάτης, ὁ, der Weltschöpfer
- κοσμέω, 1) ordnen; bes. ein Heer zur Schlacht in Reih' und Glied stellen; πένταχα κοσμηϑέντες, in fünf Scharen geordnet; κοσμησάμενος πολιήτας, nachdem er sich die Bürger, seine Bürger geordnet hat; auch ταπεινὸς καὶ κεκοσμημένος, gesetzt u. bescheiden. Daher auch = befehlen; τὰ κοσμούμενα, die Anordnungen, Befehle. Bes. bei den Kretern = die höchste obrigkeitliche Würde haben. Übh. anordnen, einrichten; ἔργα κοσμεῖν, die Geschäfte ordentlich ausrichten, verrichten. Κοσμεῖσϑαι εἴς τι, zu etwas gerechnet, zugeordnet werden; 2) schmücken, zieren. Ehren, bes. die Toten; mit Worten; auch ἐπὶ τὸ μεῖζον κοσμεῖν, ausschmücken u. vergrößern; bereichern
- κόσμημα, τό, das Geschmückte, der Schmuck
- κόσμησις, ἡ, das Ordnen, Schmücken, der Schmuck
- κοσμητάς, ᾶ, ὁ, der Ordnende, Beiname des Zeus in Lacedämon
- κοσμήτειρα, ἡ, in Ephesus eine weibliche Obrigkeit
- κοσμητεύω, ein Kosmet sein
- κοσμητήρ, ῆρος, ὁ, der Ordner
- κοσμητήριον, τό, der Besen. In Sicyon ein Zimmer zum Aufbewahren von Bildsäulen
- κοσμητής, ὁ, der Ordner, der das Heer zur Schlacht in Ordnung stellt; der da schmückt, putzt. In Athen eine Obrigkeit, welche die Aufsicht über die Gymnasien hatte
- κοσμητικός, zum Ordnen, Schmücken gehörig, geschickt; ἡ κοσμητική, sc. τέχνη, die Kunst zu schmücken
- κοσμητός, geordnet, in Ordnung gebracht
- κόσμητρον, τό, Werkzeug zum Putzen, der Besen
- κοσμήτωρ, ορος, ὁ, die Atriden Agamemnon und. Menelaus heißen κοσμήτορε λαῶν; die Ordner der Kriegsscharen, die Herrscher; auch παιδός, Leiter
- κοσμιαῖος, von der Größe der Welt
- κοσμίζω, fegen
- κοσμικός, was zur Welt gehört, sie betrifft. Bei den K. S. = weltlich, im Ggstz des Geistlichen, des die Geistlichkeit Betreffenden; auch = irdisch, vergänglich
- κοσμίον, τό, der Schmuck
- κόσμιος, ordentlich, im geregelten, ordentlichen Zustande; bes. in sittlicher Beziehung, ruhig u. mäßig, in Bezug auf Begierden u. Leidenschaften, sittsam, ehrbar. Bei den Rednern oft als Lob eines guten, ehrbaren Bürgers; ὁμιλία, keuscher, ehrbarer Umgang. Τὸ κόσμιον, Ehrbarkeit, Anstand; κοσμίως ζῆν, im Ggstz von ἀτάκτως, ordentlich leben; Weltbürger
- κοσμιότης, ητος, ἡ, die Eigenschaft des κόσμιος, ein ordentliches, gesetztes, gesittetes Betragen, Anstand, Ehrbarkeit
- κοσμι-ώδης, ες, schmückend
- κοσμό-βιος, ὁ, der für die Welt, das Irdische lebt
- κοσμο-γένεια, ἡ, u. κοσμο-γενία, ἡ, die Weltschöpfung
- κοσμο-γονία, ἡ, Weltentstehung, Weltschöpfung, die ältere u. bessere Form für κοσμογένεια; eine Schrift des Parmenides mit diesem Titel
- κοσμο-γόνος, die Welt hervorbringend, schaffend
- κοσμο-γραφία, ἡ, Weltbeschreibung
- κοσμο-γράφος, die Welt beschreibend
- κοσμο-δεσπότης, ὁ, Herr der Welt
- κοσμο-δι-οικητικός, ή, όν, die Welt verwaltend, regierend
- κοσμο-ειδής, ές, weltähnlich
- κοσμο-θέτης, ὁ, der Weltordner, Gott
- κοσμο-κίνητος, in der Welt bewegt
- κοσμο-κόμης, heißt der Kamm, das Haar ordnend
- κοσμο-κρατορικός, ή, όν, weltbeherrschend
- κοσμο-κράτωρ, ορος, ὁ, der Weltbeherrscher, Weltregierer
- κοσμο-κτίστωρ, ορος, ὁ, Weltgründer, Weltschöpfer
- κοσμο-κτόνος, u. κοσμ-όλεθρος, u. κοσμ-ολέτης, ὁ, die Welt tötend, vernichtend
- κοσμο-λογία, ἡ, Unterricht, Lehre von der Welt
- κοσμο-λογικός, ή, όν, die Lehre von der Welt betreffend
- κοσμο-μανής, πόλεμος, die Welt durchwütend
- κοσμο-άτωρ, ορος, ὁ, Vater der Welt
- κοσμο-πλαστέω, die Welt bilden, gestalten
- κοσμο-πλάστης, ὁ, der Weltbildner, -schöpfer
- κοσμο-πληθής, ές, die Welt erfüllend
- κοσμο-πλόκος, Beiname des Apollo, als Sonnengottes, der die Welt zusammenhält
- κοσμο-ποιέω, die Welt machen, schaffen, von Gott; von den Philosophen, die Welt entstehen lassen
- κοσμο-ποιήτης, ὁ, der Weltschöpfer
- κοσμο-ποιητικός, ή, όν, die Weltschöpfung betreffend
- κοσμο-ποιΐα, ἡ, die Weltschöpfung
- κοσμο-ποιός, die Welt machend, erschaffend
- κοσμό-πολις, ὁ, Stadtordner, eine Obrigkeit bei den Lokrern
- κοσμο-πολίτης, ὁ, Weltbürger
- κοσμο-πρεπής, ές, der Welt anständig, gemäß
- κοσμο-ρύστης, ὁ, Welterhalter
- κόσμος, ὁ, 1) Schmuck, Zierde; von Frauenputz; von Pferdeschmuck; γυναικεῖος κόσμος, Frauenputz; οἷς κόσμος καλῶς τοῦτο δρᾶν, es gereicht ihnen zur Zierde, ist ihnen Ehre. Auch vom Schmuck der Rede. 2) die Ordnung; οὐ κόσμῳ παρὰ ναῦφιν ἐλευσόμεϑα, in Ordnung; τοὶ δὲ κάϑιζον ἐπὶ κληϊσιν ἕκαστοι κόσμῳ, sie saßen in geordneter Reihe; κόσμῳ ϑέντες τὰ πάντα πρήγματα, von den Göttern, alles anordnend; οἱ Αἰγύπτιοι ἔφευγον οὐδενὶ κόσμῳ, ohne alle Ordnung; οὐδένα κόσμον ἐμπιπλάμενοι, unmäßig; κατὰ κόσμον der Ordnung, dem Anstand u. den guten Sitten gemäß, mit Anstand, nach Gebühr. Daher = ordentliche Einrichtung, Anordnung; ἵππου κόσμον ἄεισον, des hölzernen Pferdes; gesetzliche Ordnung, Staatseinrichtung. 3) bei den Kretern eine Obrigkeit, den spartanischen Ephoren entsprechend. 4) die Weltordnung, das Weltall, die Welt, weil sich in der wunderbaren Anordnung aller ihrer Teile die höchste Ordnung kund gibt; zuerst von Pythagoras so bezeichnet; nach ihm von Empedocles; als Kunstausdruck bei den Philosophen, bes. von Aristoteles an geläufig; bes. der Himmel u. die Himmelskörper; später bei den K. S., wo es wie im N. T. auch das Irdische im Gegensatz zum Göttlichen bezeichnet
- κοσμο-σάνδαλον, τό, nannten die Dorier die Blume ὑάκινϑος
- κοσμο-σωτήριος, die Welt errettend
- κοσμο-τέχνης, ὁ, der Weltkünstler, Weltschöpfer
- κοσμο-τρόφος, welternährend
- κοσμο υργέω, die Welt erschaffen
- κοσμο υργία, ἡ, die Weltschöpfung
- κοσμο υργός, ὁ, der Weltschöpfer
- κοσμο-φθόρος, die Welt vernichtend, weltzerstörend, βασιλεύς Byz. anath. 16 (XI, 270).
- κοσμο-φλεγής, ές, die Welt verbrennend
- κοσμο-φορέω, die Welt tragen
- κοσμό-φρων, weltlich gesinnt
- κοσμο-φῡσάω, sich aufblähen in weltlichem Stolze
- κοσμώ, οῦς, ἡ, eine Priesterin der Pallas in Athen
- κοσσίζομαι, ohrfeigen
- κόσσος, ὁ, Ohrfeige, Backenstreich
- κοσσυφίζω, wie eine Drossel singen, pfeifen
- κόσσυφος, ὁ, die Drossel, bes. die Schwarzdrossel, Amsel. Auch ein Fisch
- κοσταί, οἱ, eine Art Fische
- κόστος, ὁ, u. κοστάριον, τό, eine gewürzige, dem Pfeffer ähnliche Wurzel
- κοσύμβη, ἡ, Haarschopf
- κόσυμβος, ὁ, Troddel, Fransen am Saume des Kleides; auch ein Zeugstreifen, durch welchen der aufgeschürzte Unterteil der ἐξωμίς gehalten wird; ein zottiges Hirtenkleid
- κοσυμβωτὸς χιτών, ein mit Troddeln oder Fransen besetztes Kleid
- κοτεινός, grollend, zürnend
- κοτέω, Groll (κότος) hegen, zürnen; τῆςδ' ἀπάτης κοτέων, über den Betrug zürnend; c. dat., κεραμεὺς κεραμεῖ κοτέει, dem folgdn φϑονέω entsprechend, mißgünstig, neidisch sein; ἐκοτεσσάμην, ich geriet in Zorn; κοτεσσαμένη τόγε ϑυμῷ, οὕνεκα, darüber in Zorn geraten
- κοτήεις, εσσα, εν, zürnend, grollend, mißgünstig
- κοτίκας, ὁ, ein Hahn
- κοτινάς, άδος, ἡ, ἐλαία, ein auf einen wilden Olivenstamm gepfropfter zahmer Ölbaum, u. die Frucht des wilden Ölbaumes
- κοτινη-φόρος, wilde Ölbäume tragend, hervorbringend
- κότινος, ὁ u. ἡ, u. κότινον, τό, der wilde Ölbaum. Aus seinen Zweigen wurden die Kränze für die olympischen Sieger geflochten
- κοτινο-τράγος, die Frucht des wilden Ölbaumes fressend
- κοτίς, ίδος, ἡ, der Kopf
- κότος, ὁ, dauernder Zorn, Groll, stärker u. dauernder als χόλος u. μῆνις; δὴ γάρ οἱ ἔχεν κότον ἐμμενὲς αἰεί, Groll gegen ihn; ὅ τοι κότον ἔνϑετο ϑυμῷ, welcher Zorn gegen dich gefaßt hat; ὀλέϑριον πνέουσ' ἐν ἐχϑροῖς κότον, Zorn schnauben
- κοτταβίζω, den Kottabus werfen
- κοτταβικός, zum Kottabus gehörend
- κοττάβιον, τό, das metallene Becken zum Kottabosspiel; die beim Kottabosspiel ausgesetzten Preise; dah. übh. = Belohnung. Auch der Becher, aus dem man beim Kottabosspiel ausgoß
- κοτταβίς, ίδος, ἡ, Becher, bes. zum Kottabosspiel
- κοττάβισις, ἡ, das Kottabos-Werfen, -Spielen
- κοτταβισμός, ὁ, das Kottabos-Werfen; übh. = das Begießen
- κότταβος, ὁ, der Kottabus, ein Gesellschaftsspiel bei Trinkgelagen, welches aus Sicilien nach Griechenland gekommen war u. darin bestand, daß man die Neige Weines im Becher, aus dem man getrunken, tropfenweis od. mit einem Wurf in ein metallenes Gefäß schwenkte u. dabei an einen geliebten Gegenstand dachte, auch dessen Namen aussprach; aus dem Klange schloß der Liebende auf die Zuneigung des geliebten Gegenstandes; es kam dabei bes. darauf an, die Neige Weins so geschickt zu schleudern, daß kein Tropfen vorbeifiel, sondern das Ganze in das Becken fallend einen reinen, vollen Ton gab. Die Neige, welche geworfen wurde, hieß λάταξ u. λαταγή, zuweilen auch κότταβος selbst, das Becken κοτταβεῖον od. κοττάβιον u. λαταγεῖον. Anders war der κατακτὸς κότταβος, ein Spiel, für welches Preise ausgesetzt wurden. Ein Becken, mit Wasser gefüllt, hing in der Schwebe von der Decke herab; auf dem Wasser schwammen kleine Schalen, ὀξύβαφα, die man mit den geschwenkten Weintropfen zu treffen u. umzustürzen suchte; wer die meisten umstürzte, gewann den Preis, das κοττάβιον. Es wurde auf der Spitze eines Pfahles ein Wagebalken angebracht, dessen Wagschalen, πλάστιγγας, man mit den Weintropfen treffen mußte, so daß sie gefüllt auf die unter ihnen stehende metallene Figur, ἀνδριαντάριον, aufschlugen u. einen hellen Klang verursachten
- κοττάνη, ἡ, ein Fischergerät
- κόττανον, τό, eine Art kleiner Feigen; cottanum od. coctanum
- κόττη, ἡ, der Kopf
- κοττίζω, od. κοτίζω, Würfel spielen
- κοττός, ὁ, 1) ein Fisch, Großkopf oder Kaulkopf. 2) der Hahn. 3) der Würfel
- κοτύλη, ἡ, die Höhlung, alles Hohle; a) hohles Gefäß, kleiner Becher, Schälchen; ψυκτῆρα πλέον ἢ ὀκτω κοτύλας χωροῦντα, wo es ein bestimmtes Maß bezeichnet, das auch für trockene Dinge gebraucht wurde, = ἡμίξεστος u. τρύβλιον, deren vier auf einen χοίνιξ gehen, 71/2, Unze an Gewicht; b) die Knochenhöhle, bes. die Pfanne des Hüftbeckens, in welcher der Kopf des Hüftknochens eingefügt ist. Auch die hohle Hand, der hohle Fuß; χαλκόδετοι κοτύλαι, Cymbeln
- κοτυληδον-ώδης, ες, wie ein Saugnäpfchen od. eine Warze
- κοτυληδών, όνος, ἡ, jede Vertiefung; a) vom Becher; b) die Pfanne des Hüftbeckens; c) die Saugnäpfchen an den Fängen der πολύποδες, der Tintenfische, mit denen sie sich an Felsen anhängen u. ihren Raub fassen; d) die Saugwarzen an der Mutter trächtiger, wiederkäuender Tiere; e) eine Pflanze, umbilicus Veneris
- κοτυλ-ήρυτος (ἀρύω), mit Bechern zu schöpfen, d. i. reichlich fließend; ὄξος, d. i. eine Kotyle Essig
- κοτυλιαῖος, so groß wie eine Kotyle, eine Kotyle haltend
- κοτυλίζω, kotylenweis verkaufen, die Waren im Kleinen, im Einzelnen verkaufen
- κοτυλίσκιον, τό, das Becherleinchen
- κοτυλίσκος, ὁ, ein heiliger, bei den Festen des Bacchus gebrauchter Becher. Auch eine Art Kuchen
- κοτυλο-ειδής, ές, pfannenförmig
- κότυλος, ὁ, das Näpfchen, Schälchen
- κοτύλων, ωνος, ὁ, der Trinker
- κότυνα, τά, Kehricht
- κοῦκι, εος, τό, die Kokospalme u. ihre Frucht
- κουκί-μηλον, τό, die Kokosnuß
- κούκινος, von der Kokospalme
- κουκιο-φόρον, δένδρον, τό, Kokosnüsse tragend
- κουκκούμιον, τό, eine Art Kessel; das lat. cucuma
- κουκούλιον, τό, der Kokon der Seidenraupe
- κουκούφας, ὁ, ein Vogel. Im Sanskrit der Fasan
- κουρά, ἡ, die Schur, das Scheren, Abscheren des Haares; es war bes. ein Zeichen der Trauer, dah. κουραῖσι καὶ ϑρήνοισι; κουρᾷ ϑυγατρὸς πενϑίμῳ κεκαρμένος, geschoren aus Trauer um die Tochter. Auch das abgeschnittene Haar. Allgemeiner, ἡ τῆς τροφῆς σπάσις καὶ κουρά, das Abschneiden, Abhauen
- κουρ-αφροδίτη, ἡ, die jungfräuliche Aphrodite
- κουρεακός, bartscherermäßig, geschwätzig wie ein Barbier
- κουρεῖον, τό, Barbierstube, wo man sich Haupthaar, Barthaar u. Nägel verschneiden ließ. Es versammelten sich daselbst die müßigen Schwätzer, um zu schwatzen
- κούρειον, τό, das Opfertier, das man am Tage κουρεῶτις den φράτορες zum Besten gab, gew. ein Schaf od. Lamm, auch μεῖον genannt
- κούρευμα, τό, das Geschorene, die Schur
- κουρεύς, ὁ, der Scherer, Barbier, der Haupt- u. Barthaar schert u. die Nägel beschneidet; ihre Geschwätzigkeit bemerkten schon die Alten; dah. ein leerer, zudringlicher Schwätzer so heißt; ein Vogel, dessen Stimme dem Schalle eines Tuchschermessers glich
- κουρευτικός, zum Barbier gehörig, ihm eigen, μαχαίρια, Schermesser
- κουρεύτρια, ἡ, Bartschererin
- κουρεύω, ein Bartscherer sein, barbieren
- κουρεῶτις, ιδος, ἡ, sc. ἡμέρα od. ἑορτή, der dritte Tag des Apaturienfestes, an welchem die drei od. vier Jahre alten Söhne der athenischen Bürger in die Versammlung der φράτορες gebracht n. in das Zunftregister, κοινὸν γραμματεῖον, eingetragen wurden, womit man als ächtathenisches Kind anerkannt ward; der Vater gab einen Schmaus u. brachte ein Schaf od. Lamm als Opfer dar; von κόρος, κοῠρος abzuleiten, od. von κείρω, κουρά, weil an diesem Tage das Haar des Kindes zuerst beschnitten worden sei
- κουρήϊος, jungfräulich, jugendlich
- κούρητες, οἱ, die junge, waffenfähige Mannschaft
- κουρίας, ὁ, der mit geschorenem Haare geht
- κουριάω, nach der Schur verlangen, die Schur nötig haben, bes. lange, ungeordnete Haare haben; von κομᾶν, dem langen, sorgfältig gepflegten Haare, unterschieden; κουριῶσαι τρίχες, der Schur bedürftige, lange u. vernachlässigte Haare
- κουρίδιος (κοῠρος, also eigtl. jugendlich), ehelich; von der rechtmäßigen Ehe; ἀλλ' ἔμ' ἔφασκες Ἀχιλλῆος ϑείοιο κουριδίην ἄλοχον ϑήσειν sagt die Briseis zum Patroclos, du sagtest, du werdest mich zur ehelichen Gemahlinn des Achilles machen, nicht als Sklavin zur Beischläferin; auch κουρίδιος φίλος, der liebe Ehegemahl; κουρίδιαι γυναῖκες der παλλακαῖς entgegen, den Kebsweibern; κουρίδιον λέχος, das Ehebett; Penelope nennt κουρίδιον δῶμα das Haus ihres rechtmäßigen Ehemannes im Ggstz zu dem Hause, in welches sie einem der Freier folgen soll; κουριδίους ἤδη ϑαλάμῳ λύσασα χιτῶνας, bräutlich
- κουρίζω, scheren, abschneiden, abstutzen; κουριζομένη κυπάριττος, die immer unter der Schere gehaltene Cypresse, welche immer, wie bei uns die Weiden, abgestutzt wird
- κουρίζω, 1) jung, jugendlich sein; σάκος Λαέρτεω, ὃ κουρίζων φορέεσκε, das er als Jüngling trug; auch νήπια κ., wie ein kleines Kind spielen; auch = mannbar werden, heranwachsen; übh. jugendlich gesinnt sein. 2) einen Knaben erziehen; ἄνδρας, Knaben zu Männern erziehen
- κουρικός, = κούριμος; μάχαιραι, Schermesser
- κουρικός, nach Mädchenart
- κούριμος, 1) zum Haar- od. Bartscheren gehörig, abscherend; σίδηρος, das Schermesser. 2) abgeschoren, abgeschnitten; κούριμον σχῆμα, Ansehen eines Geschorenen. 3) ἡ κούριμος, sc. παρϑένος, eine tragische Jungfrauenmaske mit abgeschnittenem Haar od. die abgeschnittene Locke
- κουρίξ, bei der Schur, bei den Haaren
- κούριος, wie κουρήϊος, jugendlich
- κουρίς, ίδος, ἡ, 1) das Schermesser, die Schere zur Schafschur
- κοῦρμι, τό, auch κόρμα, ein von Gerste bereiteter Trank, eine Art Bier, auch mit Honig vermischt, bei den Ägyptiern; auch aus Weizen bereitet, in Spanien u. in Britannien
- κουρο-βόρος, Knaben fressend, Kinder mordend
- κουρο-γονία, ἡ, Erzeugung od. Geburt von Knaben
- κουρο-θαλής, ές, was oben abgeschnitten von Neuem ausschlägt u. grünt, wie die Cypresse u. der Lorbeer
- κουρο-κτόνος, Kinder, Söhne tötend
- κουροσύνη, ἡ, das Jugendalter, die Jugend
- κουρόσυνος, jugendlich; τὸ κουρύσυνον, sc. ἱερόν, das Fest am Tage κουρεῶτις
- κουρότερος, von κοῦρος abgeleitet, jünger, jugendlicher; übh. jugendlich
- κουρο-τοκέω, Knaben gebären
- κουρο-τόκος, Knaben, Kinder gebärend
- κουρο-τροφέω, Knaben ernähren, aufziehen
- κουρο-τρόφος, Knaben, Jünglinge nährend, aufziehend; so heißt Ithaka ἀγαϑὴ κουροτρόφος, eine gute Pflegerin des jungen Volkes, die einen tüchtigen Menschenschlag zieht. Junge Kinder aufziehend, nährend
- κουρό-φιλος, Kinder, Knaben liebend.
- κουρ-ώδης, μολπή, Gesang der Mädchen
- κουστωδία, ἡ, das lat. custodia
- κουφίζω, 1) leicht sein; übtr., ἄρτι κουφίζειν δοκῶ, Linderung, Erholung vom Schmerz empfinden; von Kranken. 2) trans., leicht machen, erleichtern, erheben; εἰ τὸν νεκρὸν ξὺν τῇδε κουφιεῖς χερί, d. i. den Toten bestatten; κλῆρος εὐλόφου κυνῆς ἔμελλε πρῶτος ἅλμα κουφιεῖν, den Sprung leicht machen, leicht herausspringen lassen; von Schiffen: erleichtern, ausladen; εἰς τοὐρανοῦ τινα τόπον, erhoben werden; übertr., κουφίζονται γὰρ οἱ λυπούμενοι συναλγούντων τῶν φίλων, sie fühlen Erleichterung; von Arbeit u. Mühsal; τὸν δῆμον τῶν εἰςφορῶν, das Volk von den Abgaben erleichtern; vom Preise: nach lassen
- κούφισις, ἡ, Erleichterung
- κούφισμα, τό, das Erleichtern, die Erleichterung, Unterstützung
- κουφιστήρ, ῆρος, ὁ, der Erleichternde, der in die Höhe Haltende, Tragende
- κουφιστικός, erleichternd, erhebend; Ggstz βαρυντικός
- κουφο-γνώμων, ον, leichtsinnig
- κουφο-δοξία, ἡ, eitler Wahn, nichtige Meinung
- κουφό-λιθος, ὁ, eine Steinart
- κουφο-λογέω, leichtsinnig, unbedachtsam reden
- κουφο-λογία, ἡ, leichtsinnige Rede, unbedachtsames Geschwätz
- κουφο-λόγος, leichtsinnig schwatzend, unbedachtsam hinredend
- κουφό-νοια, ἡ, Leichtsinn
- κουφό-νοος, leichtes Sinnes, leichtsinnig
- κουφό-νωτος, mit leichtem Rücken
- κουφό-πους, ποδος, leichtfüßig
- κουφό-πτερος, leicht beflügelt, leicht fliegend
- κοῦφος, leicht; κοῦφα ποσὶ προβιβάς, leicht, behend einherschreitend; κούφοις ποσί, mit leichten, schnellen Füßen; κούφα σοι χϑὼν ἐπάνωϑε πέσοι, sit tibi terra levis; κούφοις πνεύμασιν βόσκου, leicht, sanft; dah. = nichtig, gering. Κούφη στρατιά, die Leichtbewaffneten. Κουφότερον μετεφώνεε, er redete leichter, leichteres Herzens; sonst auf den Geist übtr. = leichtsinnig; τὸ κοῦφον τοῦ νοῦ, der Leichtsinn; ἐλπίς, nichtig; φέρειν, leicht ertragen; ἄνϑρωποι κούφως ἐσκευασμένοι, Leichtbewaffnete
- κουφό-σκευος, mit leichtem Gepäck
- κουφο-σύν-θετος, leicht zusammengesetzt
- κουφότης, ητος, ἡ, die Leichtigkeit, das geringe Gewicht; μόχϑων, Erleichterung; Leichtsinn
- κουφο-φορέω, sich leicht bewegen, leicht einherschweben
- κουφόω, erleichtern
- κοφινηδόν, wie ein Korb
- κοφινο-ποιός, Körbe machend
- κόφινος, ὁ, Korb. Bei den Böotern ein Maß für trockene und flüssige Dinge, drei χόες haltend
- κοφινόω, mit einem Korbe bedecken, eine Strafe bei den Böotern
- κοφιν-ώδης, ες, korbartig
- κοχλιάριον, τό, der Löffel, cochleare, von κόχλος
- κοχλίας, ὁ, Schnecke mit gewundener Schale; alles schneckenförmig Gewundene, z. B. eine Wendeltreppe, eine Wassermaschine mit einer Schraube
- κοχλίδιον, τό, kleine Schnecke. Auch eine Art Wendeltreppe
- κοχλιο-ειδής, ές, schneckenförmig, wie ein Schneckenhaus gewunden
- κοχλίον, τό, kleine Schnecke, und alles schneckenförmig Gewundene
- κοχλίς, ίδος, ἡ, kleine Schnecke
- κόχλος, ὁ, Muschel mit gewundenem Gehäuse, Schnecke; große Meerschneckengehäuse wurden zum Blasen gebraucht. Auch zweischalige Muscheln, wie z. B. Austern, werden so genannt
- κόχος, ὁ, reichlich strömende Flüssigkeit
- κοχύω, u. κοχυδέω, in Menge, mit Geräusch hervorströmen
- κοχώνη, ἡ, die Stelle zwischen den Schenkeln bis an den After; Schimpfwort auf ein trunksüchtiges Weib
- κόψιμος, ἡ, ein Baum
- κράβατος / κράββατος, ὁ, Ruhebett, grabatus
- κρᾱγέτης, ὁ, der Schreier, schreiend
- κραγόν, laut schreiend
- κραδαίνω, schwingen, schwenken, schütteln; bes. die Lanze, αἰχμὴ δ' Αἰνείαο κραδαινομένη κατὰ γαίης ᾤχετο, der geschwungene oder vom Wurf erschütterte Speer; κραδαινόμενος τὸ σῶμα, am Leibe zitternd; pass. zittern, in Furcht sein
- κράδαλος, ὁ, der Feigenzweig
- κραδαλός, leicht zu schwingen, zu erschüttern
- κράδανσις, ἡ, das Schwingen, Erschüttern, die Erderschütterung
- κραδασμός, ὁ, die Schwingung
- κραδάω, u. κραδεύω, 1) schütteln, schwenken. 2) von Bäumen, an der Krankheit κράδος leiden
- κράδη, ἡ, 1) die Spitzen der Baumzweige, welche sich im Winde leicht bewegen; bes. Feigenzweig; auch der Feigenbaum selbst wird so genannt. 2) eine Schwungmaschine auf dem Theater, die Schauspieler in der Luft schwebend zu erhalten, in der Comödie dasselbe, was μηχανή in der Tragödie
- κραδη-φορία, ἡ, das Tragen von Feigenzweigen
- κραδίας, ὁ,, a) τυρός, mit Feigensaft bereiteter Käse; b) νόμος, eine alte Flötenweise, die man an dem Thargelienfeste denen spielte, die als Reinigungsopfer weggeführt u. dabei mit Ruten aus Feigenzweigen gepeitscht wurden
- κραδισσός, ὁ, ein Weingefäß
- κραδο-πώλης, ὁ, Verkäufer von Feigenzweigen
- κράδος, ἡ, eine Krankheit der Feigenbäume, auch der Eichen und Platanen, wenn die Zweige schwarz werden u. verdorren; auch die kranken Zweige selbst
- κραδο-φάγος, Zweige des Feigenbaumes essend
- κράζω, eigtl. krächzen, vom Raben; übh. mit rauher Stimme schreien, kreischen. Auch = mit Schreien fordern
- κραίνω, vollenden, vollführen, erfüllen, bewirken; οἵ μευ φέρτεροί εἰσι νοῆσαί τε κρῆναί τε, besser, fähiger, etwas zu erdenken und es auch auszuführen; ἔτυμα κραίνειν, von Träumen, einen wahrhaften Ausgang bringen; ἐφετμάς, die Befehle ausführen; οὔ μοι δοκέει τῇδέ γ' ὁδῷ κρανέεσϑαι, in passiv. Bdtg, auf diesem Wege scheint es mir nicht ausgeführt werden zu können; von silbernen Gefäßen heißt es χρυσῷ δ' ἐπὶ χείλεα κεκράανται (κεκράαντο), mit Gold sind (waren) die Ränder daran vollendet, gearbeitet, so daß damit bezeichnet wird, daß mit der Vergoldung der Ränder die ganze Arbeit fertig war; bes. von den Göttern und dem Schicksale, die etwas zu Ende führen, in Erfüllung gehen lassen; ὑπόσχεσιν, das Versprechen erfüllen. Daher = der Fürst sein, der alles vollzieht, vollstreckt, obwalten, gebieten. Intr., sich endigen, auslaufen in etwas
- κραιπαλάω, vom Weine berauscht sein, einen Rausch haben, bes. vom Rausche einen schweren Kopf, Kopfweh haben; auch = wie ein Berauschter reden u. handeln
- κραιπάλη, ἡ, die Folgen des Rausches, von μέϑη unterschieden; Schwindel, Kopfweh in Folge eines vorangegangenen Rausches
- κραιπαλικός, berauscht
- κραιπαλό-βοσκος, δίψα, vom Rausche genährter, daraus herrührender Durst
- κραιπαλό-κωμος, im Rausche mit Jubel und Gesang umherschwärmend
- κραιπαλ-ώδης, ες, rauschartig, sich einen Rausch trinkend
- κραιπνο-βάτις, ιδος, ἡ, u. κραιπνο-πόρος, schnell einherschreitend
- κραιπνός, reißend schnell. Der Boreaswind heißt κραιπνός, wie ϑύελλαι, schnelle, mit sich fortreißende Winde; übertr., κραιπνότερος νόος, schnell, heftig
- κραιπνό-συτος, schnell dahin fahrend, sich schnell bewegend; ϑῶκος, der Wolkensitz
- κραιπνοσύνη, Schnelligkeit
- κραιπνο-φόρος, schnell tragend (oder minder gut κραιπνόφορος, sich schnell bewegend, schnell hinschwebend)
- κραῖρα, ἡ, die Spitze, der Kopf
- _#954;ράκτης, ὁ, der Schreier
- κρακτικός, zum Schreien geneigt, gern und viel schreiend; κρακτικώτατος κυνικῶν ἁπάντων, der größte Schreier unter den Cynikern
- κρᾶμα, τό, die Mischung; bes. ein gemischter Trank, sowohl von dem mit Wasser gemischten Wein, als von Arzneien; auch von der Luft, Temperatur
- κραμβαλέος, getrocknet, geröstet, gebraten
- κραμβαλιαστύς, ύος, ἡ, helles Gelächter
- κραμβ-ασπάραγος, ὁ, ein Gewächs
- κραμβεῖον, τό, eine Abkochung von Kohl u. Schierling
- κράμβη, ἡ, der Kohl; im weiteren Sinne von allen kohlartigen Gemüsen
- κραμβήεις, εσσα, εν, kohlartig
- κραμβίς, ίδος, ἡ, Kohlschmetterling, Kohlraupe
- κράμβος, trocken, dürr, eingeschrumpft; ἀπὸ κραμβοτάτου στόματος μάττων ἀστειοτάτας ἐπινοίας, mit dem nüchternsten Munde, vgl. καπυρός, mit komischer Anspielung auf den Kohl
- κράμβος, ὁ, ein Fehler des Obstes, bes. der Weintrauben, wenn sie vor erlangter Reise einschrumpfen, der Brand
- κραμβο-φάγος, Kohl essend; so heißt ein Frosch
- κραναή-πεδος, mit hartem, felsigem Boden
- κραναός, hart, rauh, felsig; ἡ Κραναά allein = die Burg von Athen
- κράνεια, ἡ, Hartriegel, Kornelkirschenbaum. Der aus dem Holze des Hartriegels gemachte Lanzenschaft, die Lanze
- κρανέϊνος, von Hartriegel gemacht
- κράνειος, von Hartriegel gemacht; dah. ἡ κρανεία, die Lanze, aus Hartriegel gemacht
- κρᾱνιό-λειος, kahlköpfig, mit einer Glatze
- κρᾱνίον, τό, der Scheitel des Kopfes; τὸ κρανίον παί. σας κατέαγα, die Hirnschale; der Kopf
- κρᾱνο-κολάπτης, ὁ, eine giftige Art Phalangium
- κρᾶνον, τό, der Kopf, Schädel
- κράνον, τό, Hartriegel, Kornelkirschenbaum, gewöhnlicher κράνεια, wahrscheinlich nach seinem harten Holze von κραναός benannt
- κρανο-ποιέω, Helme machen, schmieden
- κρανο-ποιΐα, ἡ, das Helme Machen
- κρανο-ποιός, ὁ, der Helmmacher
- κράνος, τό, der Helm; allgemeiner für 'Decke'
- κραν-ο υργία, ἡ, das Helmmachen
- κραν-ο υργός, Helme verfertigend
- κραντήρ, ῆρος, ὁ, der Vollender, Vollzieher, der Herr. So heißt der Weisheitszahn, der hinterste, zuletzt hervorbrechende Backzahn, der die Zahnreihe vollendet; auch übh. für 'Zahn'
- κραντήριος, vollendend, bewirkend
- κράντωρ, ορος, ὁ, Herrscher
- κραπαταλός, ὁ, so nannte Pherecrat. in der gleichnamigen Comödie eine im Hades gangbare Münze. Auch eine Art von Fischen
- κρας, ὁ, das Haupt, der Kopf, von Menschen u. übertr.; ἐπὶ κρατὸς λιμένος, am innersten Teile des Hafens
- κρᾶσις, ἡ, das Mischen, die Mischung; bes. vom Mischen des Weins mit Wasser. Auch Libation gemischtes Weins. Übh. von jeder Mischung , durch welche die gemischten Stoffe sich so innig verbinden, daß sie ihre eigene Natur verlieren u. zusammen einen neuen Stoff bilden. Bei den Grammatikern die Verschmelzung zweier Silben zu einem Mischlaute
- κρασπεδίτης, ὁ, der letzte od. hinterste in einem Chore, Ggstz von κορυφαῖος
- κράσπεδον, τό, das Äußerste an einer Sache, der Saum, Rand, bes. am Kleide; auch von Bergen. Beim Heere der Flügel
- κρασπεδόω, mit einem Rande einfassen, umsäumen
- κραστήριον, τό, Pferdekrippe
- κραστίζω, den Pferden grünes Futter geben; med., solches Futter fressen
- κράστις, ιδος, ἡ, Gras; halb trocknes grünes Futter für Pferde; ein Futtergetreide
- κρᾱταί-βολος, mit Kraft geworfen
- κραταιγός / κράταιγος, ὁ, eine unbestimmte Baumart, auch κραταιγών genannt
- κραται-γύαλος, mit starken Höhlungen
- κραταιΐς, ἡ, Übergewicht, Wucht; vom Steine des Sisyphus ὅτε μέλλοι ἄκρον ὑπερβαλέειν, τότ' ἀποστρέψασκε κραταιῒς αὖτις, sein Übergewicht machte ihn wieder zurückrollen; λικριφίς, ἀμφουδίς, er wälzte sich gewaltsam zurück; κραταί' ἴς, gewaltige Kraft
- κραταί-λεως, ων, hartsteinig, felsig
- κραταιός, gewaltig, stark, kräftig; am häufigsten Μοῖρα, die übergewaltige, der keiner wiedersteht; von Menschen; vom Löwen
- κραταιότης, ητος, ἡ, die Stärke, Kraft
- κραταιόω, stark machen; im pass. stark werden
- κραταί-πεδον, οὖδας, mit hartem, festem Boden
- κραταί-πους, ποδος, starkfüßig
- κραταί-ρῑνος, mit starker Haut, die Schildkröte
- κραταίωμα, τό, das Befestigte, die Festigkeit
- κραταίωσις, ἡ, das Kräftigen, die Kraft
- κρατάνιον, τό, eine Art Becher
- κρατερός, stark, gewaltig; oft die Helden von großer Leibeskraft; auch mit dem tadelnden Nebenbegriffe des Hartherzigen, Gewalttätigen. Vom Löwen. Auch vom Kampfe u. von den Waffen: fest, hart; κρατεραῖς ἐν γυιοπέδαις, in starken Fesseln; von allen heftigen, gewaltsamen Leidenschaften; κρατερὰ ἔργα, gewaltsame Taten, Gewalttaten; ein hartes Wort, ein Machtspruch; κρατερῶς; ἑστάμεναι, fest stehen, im Ggstz zur Flucht; κὰδ δ' ἔβαλε κρατερῶς, mit Gewalt, gewaltig
- κρατερό-φρων, ον, mit starkem, mutigem Sinn
- κρατερό-χειρ, ειρος, mit gewaltiger, starker Hand
- κρατερ-ώδους, οντος, starkzähnig
- κρατέρωμα, τό, eine Mischung von Kupfer u. Zinn, Messing
- κρατερ-ῶνυξ, υχος, mit starken Nägeln, starkklauig, -hufig
- κρατευταί, οἱ, u. κρατευτήριον, τό, die gabelförmigen Spitzen, das Gestell, auf welchem der Bratspieß ruht, wenn er umgedreht wird; Griff des Bratspießes; Bratspieß selbst
- κρατέω, Macht, Kraft haben, stark, gewaltig sein; bes. 1) die Obergewalt haben, herrschen; ὁ κρατῶν, der Herrscher; τί. ϑεται τοὺς νόμους ἐν τῇ πόλει ἑκάστοτε τὸ κρατοῦν, die souveräne Gewalt. Auch c. gen., πάντων μὲν κρατέειν ἐϑέλει, πάντεσσι δ' ἀνάσσειν, er will mächtiger als alle u. König sein. Und c. dat., μέγα κρατέεις νεκύεσσι, du bist der Erste, herrschest unter den Toten. 2) in seiner Gewalt haben, in seine Gewalt bekommen, sich bemächtigen; τοῦδε γὰρ κἀγὼ κρατῶ, denn das habe auch ich in meiner Gewalt; auch von Menschen: fangen. Auch c. accus., behaupten, verteidigen. Auch = befehlen; αἰσχρὰ τῷ νόμῳ κρατούμενα, was das Gesetz verbietet od. bestraft. 3) die Obergewalt haben, übertreffen, besiegen; in den Kampfspielen den Sieg davontragen; τὸ κρατοῦν, die siegende Partei; οἱ κρατοῠντες, die Sieger; τὴν μάχην, im Kampfe siegen. Bei den Medic. = die Speisen überwältigen, verdauen. 4) ohne Casus, Rechtbehalten, haben; ὁ μὴ πειϑόμενος κρατεῖ, wer es nicht glaubt, hat Recht. Dah. durchdringen, sich geltend machen; λόγος κρατεῖ σαφηνής, das Wort geht in Erfüllung; νόμιμα δὲ τὰ Χαλκηδονικὰ ἐκράτησεν, die gesetzlichen Einrichtungen blieben in Kraft. Auch vom Pfropfreis, Senkling, verpflanzten Baum, fortgehen. Bei den K. S. sind οἱ κρατοῦντες die Christen