Du forderst den Rechten zum Kampfe auf.
Auffordern
Dat is een grot Frittup.
Auffressen
So sagt der Hamburger doppelsinnig von großen Gastereien.
Der frisst die Schule (Synagoge) und die Bühne (Almemer) auf.
Auffressen
Zur Bezeichnung eines ungewöhnlichen Fressers. Die »Kirche sammt der Kanzel«, den »Pfaffen sammt der Kutte«.
Der frisst's auf mit Haut und Haar.
Auffressen
Friss auf und scheiß es wieder, das bringt verlorene Güter wieder.
Auffressen
Willst du nicht werden aufgefressen, so hüte dich vor dem Landgrafen zu Hessen.
Auffressen
Führe dich gut auf, Jakob, dass sie dich recht lange behalten, sagte die Mutter, da besuchte sie ihren Sohn im Zuchthause.
Aufführen
Sich aufführen wie Saublut.
Aufführen
Franken. Von dem Gischten des letzteren beim Auffangen im Moment des Schlachtens.
Sich wohl aufzuführen, ist niemals zu spät.
Aufführen
la] Sera nunquam est ad bonos mores via.
Wenn do di guot upföhrst, saste ôk 'n Kierl häw'n, de rên vör 'n Oars wegschitt, sägt de Voader.
Aufführen
Wie die Aufführung, so das Glück.
Aufführung
Einen aufgabeln.
Aufgabeln
Endlich habe ich nach langem Suchen einen Boten aufgegabelt.
Töw man! dat schal em opgalstern as rooch Speck.
Aufgalstern
Süderdithmarschen. Galstern = ranzig sein, ranzig werden, galstrig = ranzig. - Warte nur, das wird er so schwer verdauen wie rohen Speck.
Bis zum Aufgang der Bescheidenheit soll die Rute der Kinder Missetat zwingen.
Aufgang
So lange, bis die Kinder zu Verstand gekommen sind, stehen sie unter dem Züchtigungsrecht der Eltern.
Der Sonne Aufgang ist der Nacht Untergang.
Aufgang
Eines Aufgang ist des anderen Untergang.
Aufgang
cz] Jedno vzchází, druhé zachází.
Dat schall em upgären as olt Fett.
Aufgären
Oldenburg. Soll ihm übel bekommen.
He gift et up, as Mewes de Bicht.
Aufgeben
Ufgüh ist sehr verspielt.
Aufgeben
Luzern
Was man aufgibt ist verloren.
Aufgeben
it] Ogni lasciata è persa.
Wer aufgibt, bekommt nichts.
Aufgeben
E äs ôfgebrät.
Aufgebracht
Siebenbürgen-sächsisch
Er ist aufgebracht wie ein Puterhahn.
Aufgebracht
Er ist so aufgebracht, dass man Schwefelhölzchen an ihm anzünden könnte.
Aufgebracht
la] Lucernam accendere possis. (Theokrit.)
Er ist ufgedresst (von unne bis owe) wie en philadelphier Market-Striet-Dändy.
Aufgedresst
Aufgeputzt, von dem englischen dress. Eine Mischung aus dem Deutsch der von der früheren Einwanderung mitgebrachten deutschen Mundart und englischer Wörter mit deutscher Biegung. Ein Stutzer, wie man sie in der Market- Street, der Hauptstrasse Philadelphias, sieht, in der die feine »fassionable« Welt promeniert.
Aufgehn wie en Nudltaig.
Aufgehen
Oberösterreich. Von einem Jähzornigen.
Die gehling auffgehn, gehn bald vnter. - Franck, I, 118a; 1424, 59.
Aufgehen
Dort geht es auf, wie beim Halter zu Brünn. Niederösterreich
Aufgehen
Wenn Einnahme und Ausgabe einander genau entsprechen.
Er geht auf in sechzig.
Aufgehen
jüdisch-deutsch] Er wird botel beschischim. Ist von keiner Wichtigkeit und ohne Einfluss. Nach rabbinischen Speisegesetzen verliert das Verbotene seinen Charakter als solches, wenn es mit Erlaubtem vermischt wird und nur den sechzigsten Teil desselben bildet. Die Redensart wird z. B. von jemandem gebraucht, dessen Einfluss in einer großen Gesellschaft paralysiert wird.
Er ist aufgegangen wie ein Pfannkuchen.
Aufgehen
fr] Il est venu tout en une nuit.
Er lässt aufgehen, was der Brief vermag.
Aufgehen
Es geht grad' auf, sagte Jörg, und gab einen Sechser für ein Böhmenbrot.
Aufgehen
nl] Gelijk op, zei de man, en hij gaf een' barlaf voor eene schram.
Es gieng zugleich auff, leib, gut vnd ehre.
Aufgehen
Es ist alles aufgegangen, wie bei des Nachtwächters Hochzeit, wo ein Stück übrig blieb, das die Katze frass.
Aufgehen
dk] De leonede kan et stykke bröd det gave de hunde.
Es ist bei einem bisslin dürr auffgangen.
Aufgehen
He geit up as Dêg (Teig).
Aufgehen
Ik lât wat uppergân, segt de Hannoveraner.
Aufgehen
Was auffgehen will, daran hilfft jedermann bawen.
Aufgehen
Was aufgeht, weiß der Abschneider (Vorleger), aber nicht der Esser (Gast).
Aufgehen
Was bald aufgeht, fällt bald ab.
Aufgehen
fr] Ce qui croît soudain, périt le lendemain.
Wo nix aufgeht, is ka Wirtschaft.
Aufgehen
Eger
An Aufgeklärter in a klein Städtel esst Kasche mit Chrilene.
Aufgeklärter
Jüdisch-deutsch, Warschau. Kasche = Kasza, Grütze. Talg, Unschlitt. Unter »Aufgeklärter« verstehen die rechtgläubigen Juden einen Anhänger der modernen Richtung, der sich über Religionsvorschriften, wie z. B. die Speisegesetze, hinwegsetzt. Um sie lächerlich zu machen, sagen sie, ein solcher aufgeklärter oder Reform- Jude lege, zumal in einer kleinen Stadt, wo es ihm fast an Gelegenheit zu sündigen fehle, seine Aufklärung dadurch an den Tag, dass er trotz des Verbots, ja selbst auf Kosten des guten Geschmacks, seine Grütze mit Talglichtern schmalze.
Wer heut nicht aufgelegt ist, ist's morgen noch weniger.
Aufgelegt
dk] Hvo ey i dag er val bekoem, i morgen er han meere slem.
Aufgepasst, die Hanswursteln kommen.
Aufgepasst
Eine im deutsch-französischen Kriege 1870 unter den Bayern entstandene Redensart, auf welche die bunte Kleidung der Spahis, Turkos und Zephyrs einen durchaus komischen Eindruck machte. Als sie das erste mal anrückten, lief durch die bayerischen Reihen der Ruf: »Aufgepasst, die Hanswursteln kommen.« Die Preußen wurden ebenso wenig von ihnen eingeschüchtert. Als die Königin Augusta einen Landwehrmann fragte, ob nicht die Turkos einen schrecklichen Eindruck auf sie gemacht hätten, erwiderte er: »Schrecklichen Eindruck, uf mir? Nê Majestät, aber ick uf ihnen.« (Illustrierte Welt, Stuttgart, 19. Jahrg.)
Aufgeputzt wie die Schippenkönigin im Kartenspiel.
Aufgeputzt
Aufgeputzt wie ein Kutschpferd.
Aufgeputzt
In Beziehung auf den Mastochsen, den die pariser Fleischergesellen in den letzten Faschingstagen aufgeputzt durch die Straßen führen, sagt der Franzose: Promener comme le boeuf gras.
Aufgeputzt wie ein Meisterochs.
Aufgeputzt
Aufgeputzt wie ein Schlittenpferd.
Aufgeputzt
Sie geht aufgeputzt wie ein Pfingst- (auch: Minister-)ochse.
Aufgeputzt
Wo es wohl aufgeräumt im Hauss stehet, da ist vnd wohnet eine saubere Fraw.
Aufgeräumt
Er hat aufgesponnen.
Aufgesponnen
Er hat zu spät aufgegient, wie Gobande.
Aufgienen
Von denen, die sich durch Säumigkeit einen Gewinn oder Vorteil haben entgehen lassen. Die Entstehung der Redensart wird a.a.O. so erzählt: Ein König rief nach Tische seinen ältesten Sohn zu sich und befahl ihm, den Mund aufzumachen, weil er ihm einen Apfelschnitz hineinstecken wolle. Er verweigerte dies. Dann rief der Vater den zweiten Sohn, welcher gehorchte und dafür zum Könige ernannt wurde. Der dritte Sohn wurde ebenfalls gerufen, leistete Folge und ward Herzog. Da sagte der älteste Sohn Gobande: »Ich tue meinen Mund auf, gebt mir auch einen Apfelschnitz!« Aber es war zu spät - aufgegient.
De glûrt (glûmt) van ünnern (von unten) herup, as 'n Hönerdêf.
Aufglûren
Ostfriesland. Glûren, glûmen = düster aussehen.
Sie guckt auf, wie die Henne vor Tage.
Aufgucken
Nürtingen
He hett 't up, dat is 'n richtig Testament.
Aufhaben
Ostfriesland. Hat es auf = hat es verzehrt, ist damit fertig.
Wenn du das aufhost, treter de Katz d'n Mông net wak.
Aufhaben
Oberharz. Von einem Fresser. Wenn du das aufgezehrt hast, wird dir die Katze den Magen nicht wegtragen.
Den enen helt op, den anderen schropt in.
Aufhalten
Deutz. »Der Eine hält auf, der Andere schropt ein, sie helfen einander beim Geld gemein.«
Hol di jo nich up, de Ohl is komisch, seggt se in Hamborg.
Aufhalten
Hol di man jo nich op, sonst kömmst du in 'n Schedderkopp.
Aufhalten
Danzig
Holl di jo nich up, de Weg is god.
Aufhalten
Pommern
Hollt der mit up, sä Klaas, do fullt Harm von de Kark.
Aufhalten
Ostfriesland
Ich werde ihn nicht aufhalten.
Aufhalten
Zum Bleiben nicht nötigen.
Was man nicht aufhalten kann, soll man laufen lassen.
Aufhalten
fr] Ce qu'on ne peut retenir, il faut le laisser aller.
Wäre ken Obbenhälder, wäre ken Dêv.
Aufhälter
Brandenburg
Einen aufhängen, wie eine Schnur Knoblauchsköpfe am Deckbalken einer Küche.
Aufhängen
Königsberg
He hangt sück up, as de Köster an de Klock.
Aufhängen
Wie der Küster tut, wenn er den Glockenstrang zum Läuten anzieht, was kein Erhenken ist.
Sich aufhängen, um nicht an den Galgen zu kommen.
Aufhängen
Sie hängen ihn auf wie einen Großvogel.
Aufhängen
Und wenn se mich ärschlich ufhingen, ich kennte ne (o. ich hätte nischt bemmer).
Aufhängen
Wär seck wil uphengen, dän dräget de Düvel det Strick dertau.
Aufhängen
Da wird (gut) aufgehauen.
Aufhauen
Aufwand machen, lustig, übermütig sein, tanzen, springen.
Er ist vo Ufhuse.
Aufhausen
Luzern. Er ist ein Verschwender, ein Mensch, der bald mit dem Seinen fertig ist, aufgehauset, zu Ende gewirthschaftet hat.
Besser die Taja (eine Erdfrucht) aufheben, als den Menschen.
Aufheb
Surinam. Um zu sagen: Tue lieber einer leblosen Sache Gutes, die dir gar nicht danken kann, als Menschen, die nicht danken mögen.
Ein großes (nicht viel) Aufhebens (von etwas) machen.
Aufheb
la] De pusillis magna paroemia.
Einen aufheben, ehe er gefallen ist.
Aufheb
en] To take one up before he is down.
Er hebt auf, was andere weggeworfen haben.
Aufheb
la] Furari littoris arenas. (Ovid)
Er hebt es auf, wie einen Hund auf die Handmühle. Litauen
Aufheb
Er hebt es für die große Glocke auf.
Aufheb
Um zu sagen, dass jemand ein Andenken, das entweder sehr kostbar ist oder von einer teuren Person herrührt, sorgfältig bewahrt, oder eine Sache nur bei feierlichen Gelegenheiten gebraucht. Ihren Ursprung hat diese Redensart von der großen, auf Befehl des polnischen Königs Sigismund I. gegossenen Glocke, die sich in dem über der Sakristei der Krakauer Schlosskirche erbauten Turme befindet und acht kräftige Menschen erfordert, um in Bewegung gesetzt zu werden. Da sie nur bei äußerst wichtigen Anlässen geläutet wird, so erklärt sich die obige Redensart.
Er hebt nicht auf, was überall zu haben ist.
Aufheb
la] In foribus urceum. (Plautus.)
Es mag ('s) ihn aufheben, wer ('s) ihn nicht kennt.
Aufheb
Von schlechter Ware, oder um zu bezeichnen, dass uns jemandes List und Ränke nicht mehr unbekannt seien und dass er uns nicht täuschen könne.
Heb' es auf, wer will.
Aufheb
Hebe nicht auf, was du nicht von dir gelegt.
Aufheb
Heb's auf, es findet wohl seine Statt.
Aufheb
Heb's auf, es fritt ja kein Heu. Oberösterreich
Aufheb
Hebup hat wat, Frettup het nischt.
Aufheb
Brandenburg
Ich mag nich ufheben, woas a foallen lässt.
Aufheb
Im Aufheben mehren sich die Brocken.
Aufheb
Viel Aufhebens von etwas machen.
Aufheb
Wohl von Klopffechtern entlehnt, die viel lächerliche Vorübungen haben, ehe sie den Kampf wirklich beginnen.
Wer aufhebt, der findet, wenn er bedarf.
Aufheb
la] Bonus condus, bonus promus.
Wer etwas aufhebt über Nacht, hat es den Katzen (Mäusen) gebracht.
Aufheb
dk] Hvo gjemmer til natte, gjemmer til katte.
Wer sich was aufhebt, der hat was.
Aufheb
Wer wohl auffhebt, der findet es, wan er's bedarff.
Aufheb
Wir wollen miteinander aufheben.
Aufheb
Die gegenseitigen Beleidigungen vergessen. Der Sinn der Redensart ist zwar klar, aber der Ursprung dunkel.
Wohl aufgehoben ist leicht gefunden.
Aufheb
Hilff mir auff, îch stoß dich nieder; ehre mich, ich schend dîch wieder.
Aufhelfen
Wer jhm selbst auffhilfft, der ist lobenswert.
Aufhelfen
Ich bin kein Aufhetzer, aber ein guter Hund beißt von selber.
Aufhetzer
Ich bin kein Aufhetzer, aber zusammenhetzen mag ich gern.
Aufhetzer
Ök si kein Ophetzer, âwer dat lêt öck mi nich gefalle.
Aufhetzer
Dä hiv huch op un schlêt hösch.
Aufhocken
Er holt weit aus, schlägt aber wenig zu; es fehlt das Streichen.