Wer den Appetit zur Suppe nicht verlieren will, darf (muss) nicht in die Küche gehen.
Appetit
Wo Appetit ist, bedarf's keiner Sauce.
Appetit
»Welches sie nicht lang trieben, da fing sie der Happetit von Darmstedt vnd Esslingen an zu rauten, setzten sich derwegen zu Tisch.«
Er ist im Appetitröckchen.
Appetitröckchen
Wenn die Aprikosen blühen in Pracht, ist der Tag so lang wie die Nacht.
Aprikose
it] Quando gli armellini (albicocchi) son in fiore, il dì e la notte son d' un tenore.
Am 15. April der Kukuk singen soll, und müsst er singen aus einem Baum, der hohl.
April
An 'n 15. Awril de Kukuk singen sull, un wier 't ut 'n Bom, de hull.
Am dretta Abarella mos der Gugger grüena Haber schnella.
April
Am ersten (und letzten) April schickt man die Narren wohin man will.
April
In Holland, wo man den Befreiungskampf vom spanischen Joche von jener Frühlingsnacht herdatiert, wo am 1. April 1572 die Meergeusen den Soldaten Albas die kleine Feste Briel entrissen, singen die Kinder den geschichtlichen Vers: Oop den eersten Aprijl verloor Alba zijn bril. - An 'n irsten April schickt man de Narren wohen man will, un de Kinner nach de Apteik, dat sei Müggenfett, Puckelblau oder Krewtblaut halen.
Am ersten April schickt man d' Narren, wo man will; am ersten Mai schickt man's wieder hei.
April
Aprell ist auch ein Winterg'sell.
April
April däöt wat he will.
April
Münster
April frisst der Lämmer viel.
April
fr] L'ouaille (brebis) et l'abeille en apvril ont leur deuil.
April hat sin egen Will.
April
Ostfriesland
April ist bos, darum gehe nicht bloß!
April
April kalt und nass füllt Scheuer und Fass.
April
In Bezug auf den Wein sagt der Franzose: Bourgeon qui pousse en avril mel peu de vins au baril.
April kommt auf den März.
April
»O trawrigkeit dess Hertzen, wan wirstu nemmen ab? Aprill kombt auff den Mertzen, der winter geht zu grab.« (Trutz-Nachtigall von Fr. Spee)
April ohne tüchtig Graupeln zwingt oft, Rinden zu knaupeln.
April
April soll dem Mai halb Laub und halb Gras bringen.
April
April trocken macht die Keime stocken.
April
April tut, was er will.
April
April und Herbst hat hinter jedem Hag ein Regen.
April
April und Mai machen fürs Jahr den Brei.
April
fr] Avril et Mai de l'année font tous seuls la destinée.
April und Mai sind die Schlüssel zum ganzen Jahre.
April
en] April and May are the keys of the year.
April und Weiberwill ändert sich sehr bald und viel.
April
April warm, Mai kühl, Juni nass, füllt dem Bauer Scheuer und Fass.
April
April, April, ich kann dich narren, wie ich will.
April
April, Kau still. Westfalen
April
Im April muss man die Kühe nicht auf die Weide treiben.
April, nass und kalt, gibt Roggen wie ein Wald.
April
Aprilen Blut' tut selten gut.
April
Aprilen ziert das Erdreich fein, Mit schönen Kraütern und Blümelein. Spatzier in Lufft, halt mäßig dich, Jag, Impf, Säe, das Erdreich brich. Jetzt erhizt vnd mehrt sich das Blut, Drumb Aderlassen ist sehr gut. - Egerbote, 1877
April
April's Gewalt wird nicht gar alt.
April
Auf nassen April folgt ein trockener Juni.
April
Wie unsicher solche Witterungsregeln sind, braucht kaum erinnert zu werden, da uns bis jetzt fast noch jede feste Grundlage einer Witterungskunde fehlt.
Auf trocken April nasser Sommer folgen will.
April
Bei der ist noch April im Kalender.
April
Gartenlaube 1875
Bis zum achten April muss der Gügger schreien, und wäre ihn das Nest verfroren.
April
Luzern
Bleibt der April recht sonnig warm, macht es den Bauer auch nicht arm.
April
Dar Aprül zöht ön Pfluag va da Dül.
April
Oberösterreich
De April dät, wät he will.
April
Westfalen
De April fillt und füllt.
April
Er macht mager und fett.
De April is de Lämmer ür Fill un de Allen (der Alten) ür Däud.
April
Driburg
De April iss der Schape fill.
April
Der April bringt viel Schafe um, ein für sie gefährlicher Monat. Auch: De April is den Lämmern öhre fill.
De April settet en Koaren, äs he will.
April
Münster
De April stellt den Roggen es he will.
April
De Pröll dröwt (treibt) de Su vom Föll (Feld).
April
Der Apräl dit noch, wat hu wäl, drift de Kälwer än de Schtäl.
April
Siebenbürgen-sächsisch
Der April die Blume macht und Mai gibt ihr die Farbenpracht.
April
it] Aprile fa il fiore e Maggio si fa il colore.
Der April ist ein Schalk.
April
fr] April le doux, quand il se fâche le pire de tous.
Der April ist keck, er lockt die Alten vom Bette (o. Ofen) weg.
April
it] Aprile cava la vecchia dal covile.
Der April kommt wie ein Reh, befreit das Wasser vom Eise und das Land vom Schnee.
April
Der April lacht und weint und hat der Blumen viel.
April
it] Aprile - ogni giorno un barole.
Der April macht (setzt) das Wetter, wie er will.
April
Der April macht die Blumen und der Mai hat den Dank dafür.
April
var] Der April macht die Blum und der Mai hat den Ruhm.
Der April mak sin wie a will, he bringet Lôb (Laub) und Gras, un is ôch noch so gut, dass er den Bauer setzt en'n weißen Hut.
April
Dessau
Der April soll dem Mai halb Laub und Gras geben.
April
Soll weder zu kalt, noch zu trocken sein.
Der April treibt sein Spiel, wie er will.
April
Gartenlaube 1875
Der April tuat wiare will.
April
Innsbruck
Der Aprill sellet den Roggen, und der Mai den Waitzen.
April
Sauerland
Der Aprill war nie so gut, er macht dem Ackermann ein weißen Hut.
April
Der dürre Aprill ist nicht der Bauern Will, sondern dass Prillen regen ist ihnen gelegen.
April
Drüge (trockener) April ist Landmanns Will.
April
Münster
Dürrer April ist nicht des Bauern Will.
April
Dürrer April stellt die Mühle still.
April
Ed öss kann Abbröl essu gud, e beschnied dem Schiefer den Hûd.
April
Trier
Ein feuchter April füllt Trog und Kasten.
April
Brusiotal in der Schweiz
En drüigen April is der Biauern Will.
April
Marsberg
Es ist kein April so gut, er schneit dem Stecken auch ein Hut.
April
Es ist kein Aprile so gut, er macht no jedem Zunstecke e Hut.
April
Oberaargau
Es nimmt der April, wen der März nicht will.
April
Gemäßigter April ist des Bauern Will.
April
it] Aprile temperato non è mai ingrato.
Ies de April kald un nât, dann wässet dät Grâs.
April
Büren
Im April ein tiefer Schnee, keinem Dinge tut er weh.
April
Im April wächst das Gras ganz still (die Füll).
April
Is kein April sau gaud, hei sett' den Zaunstaken (Zaunpfahl) en'n Haut (Hut).
April
Nämlich von Schnee.
Ist der April auch noch so gut, er schneit dem Bauer auf den Hut.
April
In Luxemburg: 'T as kên Abrel esô gutt, 't schneit dem Schêfer op den Hutt.
Ist der April schön und rein, wird der Mai dann wilder sein.
April
Prager Kalender 1877
Je früher im April der Schlehdorn blüht, desto eher vor Jacobi die Ernte glüht.
April
Je mehr im April die Regen strömen, desto mehr wirst du vom Felde nehmen.
April
Jemanden in den April schicken.
April
Ihn einen unnützen Gang tun lassen, um Gelegenheit zu bekommen, über ihn zu lachen. Der 1. April wird seit alter Zeit als der Tag betrachtet, dazu bestimmt, Einfaltige zu äffen, jemand zu hänseln und Scherze auszuführen. Die Franzosen leiten die Entstehung aus einer geschichtlichen Anekdote ab. Ein Lothringischer, bei Ludwig XIII. in Ungnade gefallener Prinz saß auf dem Schlosse zu Nancy gefangen und entging seiner Haft dadurch, dass er die Wache täuschte und am 1. April durch die Meurthe schwimmend sich glücklich in Freiheit setzte. Der Breslauer Erzähler erzählt die Begebenheit sehr ausführlich, aber abweichend und verlegt sie ins Jahr 1634. Unter den englischen Schriftstellern findet man sie zuerst 1711 bei Addison erwähnt. Swift schickt seine Stella wirklich schriftlich in den April. Brauchen wir die Redensart: Er wurde in den April geschickt, in dem Sinne: seine Mühe, sein Gang, sein Unternehmen u.s.w. war erfolglos, so entspricht ihr die ägyptische: Er ging zu Khirt Birt, o. Er ging zu Hersch Mersch (Ausdrücke, die bloß ihres ähnlichen Lautes wegen gebraucht werden), d. h. Es wollte nicht fort mit seinem Geschäft, oder er befand sich in einem Zustande der Demütigung und Beschimpfung, was sich vielleicht durch das englische Sprichwort ausdrücken lassen dürfte: Er wurde nach Coventry geschickt. Die sonderbare Gewohnheit, durch eine falsche Nachricht jemanden zu täuschen, zu machen, dass er vergeblich irgendwohin geht, findet man, Portugal und Spanien ausgenommen, durch ganz Europa. In Russland ist sie unter den dortigen Deutschen üblich; die russische Sprache hat keinen Ausdruck dafür. In einigen Gegenden Polens ist das Aprilschicken gemein. Im Deutschen heißt man eine auf diese Weise geneckte Person einen Aprilnarr, ebenso im Englischen an April fool. Das vergebliche Wegschicken wird a sleeveless errand (eine ärmellose Verschickung) und a Tom fool's errand genannt; in Frankreich hingegen un message borgue (eine einäugige Botschaft), im Italienischen far Calandrino, zum Calandrino machen, nach dem Namen eines zu Boccaccios Zeiten bekannten einfältigen Malers. Doch sind diese letzteren Ausdrücke eigentlich nicht vom Aprilschicken zu verstehen. In Frankreich und Italien sagt man dafür: einem den Aprilfisch schenken, zu essen geben (Donner le poisson d'avril, faire manger du poisson d'avril). Dieser Aprilfisch ist die Makrele, die in diesem Monat frisch gegessen und in jenen Ländern für eine große Delikatesse gehalten wird. Sie heißt so, weil sie sich mit dem April an den französischen Küsten einfindet. Die Versuche, den Ursprung der Sitte des Aprilschickens zu erklären, die bis zur Mythologie des Altertums zurückgehen, würden einen Band füllen. Neulich hat der Fopp-Sport es mit einem Krach (Finanzkrise) im Mittelalter in Verbindung gebracht. Auf dem Reichstage in Augsburg 1530, auf dem die protestantischen Fürsten dem Kaiser Karl V. ihr Glaubensbekenntniss überreichten, sollte außer dem Religionsstreit auch das Münzwesen geregelt werden. Der Reichstag fand jedoch nicht die nötige Zeit; und es wurde deshalb für den 1. April ein besonderer Münztag ausgeschrieben. Dieser Termin war nun das Ziel zahlreicher und großartiger Gewinnpläne (Spekulationen). Der 1. April kam, aber der verheißene Münztag wurde nicht abgehalten. Infolge dessen entstand eine finanzielle Krise. Die Mehrzahl der Spekulanten, die dadurch ihr Geld verloren, wurden auch noch als »angeführte Narren« ausgelacht. Davon leiten nun einige die Sitte des Aprilschickens ab.
Kalter April bringt Brot und Wein viel.
April
it] Aprile freddo, molto pane e poco vino.
Lässt der April feuern, so füllen sich die Scheuern.
April
Wenn es so kalt ist, dass man heizen muss, so soll eine gute Ernte folgen.
Legst mi im April, komm' i, wenn i will; legst mi im Mai, komm' i glei.
April
Lässt man im Frankenwald die Kartoffel sagen.
Man mot den April nämen as he kämt.
April
'N fruchtboarn April moakt 'n Aust (Augusternte) nich hill (eilig, rasch).
April
Altmark
Nasser Aprell, guter Grasgesell.
April
Rottenburg
Nasser April gibt blumigen Mai.
April
fr] En avril nuée, en mai rosée.
Nasser April und kühler Mai füllt die Speicher und macht viel Heu.
April
Prager Kalender 1877
Nasser April und windiger Mai bringen ein fruchtbar Jahr herbei.
April
it] Aprile piovoso, Maggio ventoso, anno fruttuoso.
Nasser April verspricht der Früchte viel.
April
Nasser April, trockner Juni.
April
Luzern
Sei der April auch noch so gut, er schickt dem Schäfer Schnee auf den Hut (o. macht dem Ackersmann einen weißen Hut).
April
Trockner April ist nicht der Bauern Will'; Aprilregen ist ihm gelegen.
April
en] April cling good for nothing.
Wächst der April, steht der Mai still.
April
Was der April nicht mag, steckt der Mai in den Sack.
April
Wenn de April is no so gôd, gift he doch den 'n Tûnpâl 'n hôt.
April
Mecklenburg
Wenn der April bläst in sein Horn, so steht es gut um Heu und Korn.
April
en] When April blows his horn, it's good both for hay and corn.
Wenn der April feucht und nass, füllt er Scheuer und Fass.
April
Wenn der April Spektakel macht, gibt's Heu und Korn in voller Pracht.
April
Wenn der April wie ein Löwe kommt, so geht er wie ein Lamm.
April
Wenn im April die Maikäfer fliegen, bleiben die meisten im Schmutze liegen.
April
Bayerischer Hauskalender
Wenn im April die Schlehen früh blühen, so wird man früh in die Ernte ziehen.
April
Wenn sich im April ein Rabe im Korn (Weizen) verbergen kann, gibt's viel Frucht.
April

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