Selbst angreifen tut's, befehlen tut's nicht.
Angreifen
Tapfer angreifen, ist halb gesiegt.
Angreifen
la] Audentes fortuna juvat timidosque repellit.
Was er angreift, geht von statten.
Angreifen
la] Jovis taxilli semper feliciter cadunt.
Wenn er mich angreift, so soll er sehen, an welchem Holze ich mich wärme.
Angreifen
Erfahren, mit wem er es zu tun hat.
Wer mich angreift, den greif' ich wieder.
Angreifen
fr] A tout venant, beau jeu.
Wer selber angreift, hat's in Händen.
Angreifen
la] Quae tua sunt cerne, pigris committere sperne.
Wer vngestüm angriffen wird, der ist halb vberwunden.
Angreifen
Wer's links angreift, dem geht's links.
Angreifen
Wiér sälwest ugréift, huot et än Häinjden.
Angreifen
Die beste Verteidigung ist der Angriff.
Angriff
Guter Angriff ist halbe Arbeit.
Angriff
Wendische Lausitz
Läßt sich nicht vermeiden der Strauß,
Angriff
Emanuel Geibel (1815-1884), Gedichte und Gedenkblätter (1864), Spruch Nr. 31
Mut'ger Angriff macht den Sieger.
Angriff
la] Victor feroces impetus primus habet. (Sen.)
Vor dem Angriff denk' ans Ende.
Angriff
it] Chi da savio operar vuole pensi al fine.
Wie der Angriff, so der Ausgriff.
Angriff
nl] Zoete aanval maakt zoet antwoord.
A hot Angst wî a ruthköppig Farkel.
Angst
An aufsteigenden Ängsten leiden.
Angst
Angst lehrt recht beten.
Angst
Luther
Angst macht auch den Alten laufen.
Angst
Angst und bange werden.
Angst
Nach Jer. 50, 43
Angst und Not macht ein alt Weib traben.
Angst
nl] Die angst heeft van de bladeren, die jage niet in het bosch.
Angst und Not
Angst
Spruch auf einer Münze (1552)
Angst und Schrecken bringt den Lahmen auf die Beine.
Angst
Angst vnd not macht auch den lahmen (oder alten) lauffen.
Angst
mhd] Anxt unde vruchte maken den olden man lopen. (Grandaevus tremula fugit anxietate metuque.)
Angst, Elend, Kreuz und Not ist der Christen täglich Brot.
Angst
Ar hout Angst an Housen.
Angst
Er hat Angst in den Hosen.
Auf Angst und Schweiß folgt Ruh' und Preis.
Angst
De Angst günn ick keinem Hund.
Angst
Pommern
Der hat mehr Angst als Wehtag'.
Angst
Der stets in ängsten leben muss, der weiß von keinem leben zu sagen.
Angst
Die Angst des Sabaku (Reiherart) ist schuld, dass er nicht fett wird.
Angst
Surinam
Die Angst guckt em aus det Auge(n) aus.
Angst
Ulm
Do set de Ängs dren.
Angst
Eck was so in der Angst, dat eck hedde mügen in 'n Muselock krupen.
Angst
Lippe
Ein Schiffbrüchiger hat Angst auch vor ruhiger See.
Angst
la] Tranquillas etiam naufragus horret aquas.
Er hat Angst wie d' Katz im Sack.
Angst
Nürtingen
Er hat Angst wie d' Katz, wenn's donnert.
Angst
Nürtingen
Er hat Angst wie Schaass in der Laterne.
Angst
Rottenburg
Er hat davor so viel Angst wie der Pracher vor dem Achtehalber.
Angst
Ostpreußen
Er hat davor so viel Angst wie die Gans vor einer Hafergarbe.
Angst
Er hat davor so viel Angst wie ein Mädchen vor dem Brautbette.
Angst
Er kriegt's mit der Angst.
Angst
Er weiß sich vor Angst im Hintern keinen Rat.
Angst
Es ist kein größer Angst, den Seeangst vnd Weiberangst in kindesnöten.
Angst
Es soll dir angst sein, wie einem Kreuzherrn nach Geld.
Angst
Preußen
Hôt a doch Angst wî a rûthêtig Farkel.
Angst
Hôt a doch Angst, war wêss wî sîr.
Angst
In Angst und Not schreit man zu Gott.
Angst
In Angst und Schrecken trabt (auch) ein Alter mit Säcken (schwerbeladen).
Angst
fläm] Angst en vrees doet den ouden loopen.
In Angst vnd schmertz ein frölich Herz zu aller frist die beste Arztney ist.
Angst
In der Angst frisst der Teufel Fliegen.
Angst
Hirschberg
In tausend Ängsten sein.
Angst
la] Inter sacrum et saxum stare.
Meine Angst und keinen Leibrock.
Angst
Stettin
Und die Angst beflügelt den eilenden Fuß.
Angst
Friedrich von Schiller (1759-1805), Gedichte, Die Bürgschaft (ged. 27.-30. Aug. 1798)
Viel Angst ist keiner Katze gesund.
Angst
Vor Angst auf die Wand rennen.
Angst
Wem's Angst macht, den geht's an.
Angst
Wenn die Angst am größten, ist Gottes Hilfe am nächsten.
Angst
fläm] Als de angst meest is, zo is Gods hulp aldernaast.
Wer Angst hat, ist leicht zu jagen.
Angst
Rastenburg
Wer nich Angst heft, dem dône se ôk nuscht (auch: dem tun die Leute, die Hunde nichts).
Angst
Wer zu eilig in Angster gießt, der schüttet mehr daneben als darein.
Angster
Angster oder Engster heißt an manchen Orten eine hohe gläserne Flasche mit engem Halse, in die es sich schwer eingießt.
Angst't euch bei leibe nicht, der Magen kimmt.
Ängstigen
Breslau
Ich wâr mich wul nich zu tude ängsten.
Ängstigen
Schlesien
Wer sich ängstigt ist kein Christ.
Ängstigen
'Zund hät 'r twelf Angsköätel in 'n Oars; einen is schon haw rut, elwe sin' no' drin.
Angstköätel
Die Angstläuse beißen ihn, der Feind ist nicht weit.
Angstläuse
Man nich ängstlich, seggt dei Hahn tum Regenworm, da frett hei en up.
Ängstlich
Mecklenburg
Nit so ängestlik, hadde de Hâne saght, déu hadde opper Henne siäten.
Ängstlich
Iserlohn
Er ist ein Angstmeyer.
Angstmeier
»An der heutigen Börse waren Leute bemüht, auszustreuen, dass die Nachricht von der Abdication des Kaisers von Russland der Vorbote eines Bruches zwischen Österreich und Russland sei, und es fanden sich, wie immer, Angstmeyer genug, die auf diesen Köder anbissen.« (Bohemia, 1876)
Es ist eine Angstmütze.
Angstmütze
Die Mehrheit dieses Reichstages ist ein Angstprodukt der Wähler.
Angstprodukt
Eugen Richter () im Deutschen Reichstage (9. März 1887)
Mit der Angströhre kommen, die Angströhre aufsetzen.
Angströhre
Scherzhafte Bezeichnung für den schwarzen Zylinderhut. Bei Mareta, Proben eines Wörterbuchs der österreichischen Volkssprache, findet sich folgende Stelle, die zur Erklärung des Ausdrucks dienen soll: »Weiß der Schwager, wie die alten Hüte heißen? Die Angströhre, weil die Kalabreser in Angst weggeworfen und dafür die verachteten Zylinder hervorgesucht wurden.«
Der Angstschweiß rinnt ihm bis zur Ferse.
Angstschweiß
la] Ad imos talos mihi manet sudor.
Der guckt alles durch e trüb Glas an.
Angucken
Jüdisch-deutsch
Einen angucken, wie die Gans den Hafer.
Angucken
Er guckt einen an, wie wenn er einen erstechen wollte.
Angucken
Er guckt's an, wie die Katz ein neues Scheuertor.
Angucken
Rottenburg
Böser Anhab bringt zuletzt an Bettelstab.
Anhab
Er hat alles an, was er hinter und vor Gott hat.
Anhaben
Er hat an, was er hat.
Anhaben
Er hakt an, wie Dreck am Rad.
Anhaken
Der Aufdringliche.
Wann de Anhäller nicks kritt, de Afhäller kritt gar nicks.
Anhäller
Grafschaft Mark
Dat wôr man 'n lütjen Anholt, sä de Bâr (Bär), da füll he den Barg hindâl, un hôl sick an 'n Strohhalm.
Anhalt
Angehalten erlaufft den Hasen.
Anhalten
Anhalten nutzt und zwingt, was trutzt.
Anhalten
Brünn
Anhollen winnt.
Anhalten
hdt] Anhalten gewinnt.
Anholn deit krign.
Anhalten
Oldenburg
Anholn geit vör't krign.
Anhalten
Oldenburg
Dai häld ân as en Krüepel (Krüppel) am Wéäge.
Anhalten
Iserlohn
Er hält an, wie das Kananäische Weib.
Anhalten
Meiningen
Halt an, so bekommst (überholst) du einen Mann.
Anhalten
Mit Müssen und Anhalten bringt man's zu End'.
Anhalten
Wer nicht anhält im Studieren, wird die Gelehrtenbank nicht zieren.
Anhalten
Wer sich gut anhält, fällt nicht leicht.
Anhalten
it] A ben s'appiglia, chi ben si consiglia.
Er ist anhaltsch.
Anhaltsch
Um zu sagen: er hält an sich, ist genau in seinen Ausgaben, zum Geiz geneigt. Wortspiel daher, weil bei Insterburg fürstlich Anhalt-Dessauische Güter liegen.
Je größer der Anhang ist, je eher bricht der Baum.
Anhang
Es gibt überall ein Anhängebänkchen.
Anhängebänkchen
la] Trabs in omnibus.
Er hängt einem gern etwas an.
Anhängen
Er hängt sich an wie eine Klette.
Anhängen
fr] Remora se tenir au nauire estre empêche de besogner.
Er hängt sich an wie eine Muschel (Auster).
Anhängen
Aristophanes sagte es von einem alten Weibe, die von einem Jünglinge gar nicht weggebracht werden konnte.