Viel Ämter und wenig Blech, eine leere Tasche und Schneiderzech'.
Amt
Vil empter schmecken wohl.
Amt
Wart' deines Amtes oder lass es fahren.
Amt
la] Inter pelliculam tuam te contine.
Was deines Amtes nicht ist, davon lass deinen Vorwitz.
Amt
Pred. Sal., 3, 24
Was der Mann kan,
Amt
Christian Lehmann (1611-1688), Politischer Blumen-Garten (1662), Teil 1, Ampt, Nr. 1
Was newlich ins ampt kommen ist, das plehet sich gern auff.
Amt
Henisch bemerkt dazu: »vnd ist gemeiniglich vil rhum vnd stoltzierens da, wie die newen wägen sehr knarren vnd kurren.«
Wat dienes Amts nich is, doa loat dien'n Vöärwitz.
Amt
Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch Verstand.
Amt
Sprichwort
Wenn du vors Amt gehst, so sprich dir zu Hause erst das Urteil.
Amt
Litauen
Wenn ihr euch laßt mit Ämtern schmücken,
Amt
Spruch im Berliner Rathause
Wenn man aufs Amt geht, ist man groß (reich, vermögend), und wenn man zurückkommt, ist man bloß (arm, ausgezogen).
Amt
Wenn man zu großen Emptern vnd Händeln vnversuchte leute gebraucht, so gehet es alles zu grund.
Amt
Wer als ein Fuchs ein Amt erschleicht,
Amt
Karl Friedrich Kretschmann (1738-1809), Sämtliche Werke (1787-1805), Epigramme
Wer an seinem Ampt verzagt, dem stehet nicht zu raten, noch zu helffen.
Amt
Wer auff sich selbst viel Empter nimpt, der mag nicht tun, was jeden ziempt.
Amt
Wer das Amt hat, nimmt billig den Vorteil vom Amte.
Amt
Wer das Amt kann (hat), bekommt den Verstand dazu.
Amt
Wer das Amt kauft, muss das Recht verkaufen.
Amt
it] Chi compra il magistrato, forza è che venda la giustizia.
Wer ein (obrigkeitliches) Ampt antritt ohne sciente vnnd experiente, der trägts mit der Leut penitente.
Amt
dk] En uvaerdig i bestilling er faenes ulykkes.
Wer ein Amt bekommt, bekommt den Verstand nicht mit.
Amt
nl] Die het officie geeft, geeft de wijsheid niet mede.
Wer ein Amt bekommt, bleibt nicht, wie er ist, Lung' und Leber kehrt sich um.
Amt
la] Dat mores sciri culmen hercle viri. - Honores mutant mores.
Wer ein Amt erhält im Land, der erhält auch den Verstand.
Amt
Zuweilen mit etwas Unverstand durchschossen.
Wer ein Amt genommen, ist der Freiheit verkommen.
Amt
fr] Celui qui s'acquitte de son devoir ne s'oblige à personne.
Wer ein Amt haben will, muss Vettern suchen.
Amt
Sonst wurden die Ämter verkauft, jetzt pflegt man sie häufig zu erschleichen oder zu erränken (zu erintriguieren).
Wer ein Amt hat, braucht keinen Verstand.
Amt
Wer ein Amt hat, der warte sein.
Amt
Wer ein Amt hat, findet leicht eine Frau.
Amt
fr] Un charge est le chausse-pied du mariage.
Wer ein Amt hat, hat auch den Verstand.
Amt
In Hannover: Wär en Amt hat, dei het âk den Vorstand.
Wer ein Amt hat, ist verständig, hätte er auch so viel Schiefer, um ein Haus zu decken.
Amt
Wer ein Amt hat, muss sich vergessen und für andere wirken.
Amt
la] Publica persona privatam depone.
Wer ein Amt hat, warte des Amts.
Amt
la] Spartam, quam nactus es, orna. (Cicero)
Wer ein Amt hat, wird beneidet (gehasst), sagte der Gänsehirt (Bettelvogt), als ihn die Magd schalt.
Amt
nl] Alle gemeene digniteten zijn de haat van het gemeen subject, zei Arie de aschman, en hij werd van eene dienstmeid zur kwalijk bejegend.
Wer ein Amt will bekleiden, muss können Schmach und Tadel leiden.
Amt
Er muss geduldige Ohren und Gleichmut besitzen und sich gewöhnen, Gutes und Böses von sich zu hören, ohne sich durch eins von beiden vom rechten Wege abbringen zu lassen.
Wer en Amt hat, dei wâr 'et.
Amt
Wer im Ampt der Obrigkeit die Affekten zu rath nimmt, der treibt hurerey mit der Justiz vnnd Weißheit.
Amt
Wer ist im Ampt zu sehr gelind, der schafft kein nutz bei bösem gsind.
Amt
Wer mitgeht zum Amt, der geht auch mit zum Schlamp.
Amt
Wer nicht gehet zum ampt, der gehet auch billig nicht zum schlamp.
Amt
Wer red't uf sein Amt und sein' Mischpooche (Familie), an dem is kahn Massel (Glück) un kahn Brooche (Segen).
Amt
Jüdisch-deutsch
Wer sein Amt nicht ehrt, den ehrt es auch nicht.
Amt
la] Spartam nactus es hanc orna.
Wer sein Amt wie ein Fuchs erschlichen hat, wird es wie ein Wolf verwalten.
Amt
Wer seines Amtes sich schämt, der stehe davon ab.
Amt
Wer sich beim Amt will um was verwenden, der muss kommen mit goldenen Händen.
Amt
Wer sich ein Ampt kaufft, ist schon ein Schalk, oder wils bald werden.
Amt
en] He tat buyeth magistracy must sell justice.
Wer sich seines ampts schämet, der stehe sein ab.
Amt
Wer sich zum Ampt drengt, der ist sein nimmermehr wert.
Amt
Wer viel Ämter auf sich nimmt, der kann nicht tun, was jedem ziemt.
Amt
fr] Qui trop embrasse, mal étreint.
Wie Amt, so Mann!
Amt
Wie Einen das Amt findet, so lässt es ihn auch.
Amt
Nach mittelalterlicher Anschauung wird der Mann zu seinem Amte geboren; und wenn er keinen Verstand dazu besitzt, so bekommt er ihn von Gott; das Amt kann an seinem Geburtsstande namentlich nichts ändern.
Wo die Ämter mit Leuten und nicht die Leute mit Ämtern besetzt werden, da geht es recht zu.
Amt
Zu Ämtern braucht man nicht Landeskinder, sondern Männer.
Amt
Ämtchen bringt Käppchen.
Ämtchen
Schon im wörtlichen Sinne wahr; die gemeinen Mönche tragen bloße Kapuzen, Bischöfe Mützen, Äbte »Käppchen«, Kardinäle Hüte, der Papst eine dreifache Krone u.s.w. Als Sprichwort will es sagen, dass jeder Dienst, jedes auch noch so kleine Amt Vorteile abwirft, und dem, der es bekleidet, per fas oder nefas, sein Unterkommen gewährt. »Werde ein Amtmann; so hast du keine Sorgen«, sagte der Hofnarr fröhlich zum König August, als dieser einst über Sorgen klagte. Die Entstehung des obigen Sprichworts wird so erzählt: Klaus von Ranstät, gewöhnlich Klaus Narr genannt, wollte von seinem Herrn, dem Kurfürsten Ernst von Sachsen, ein Amt haben. Dieser vertraute ihm endlich die Aufsicht über die Speckgewölbe an und gab ihm den Titel Speckmeister. Die Speckseiten wurden ihm zugezählt und er musste Rechnung darüber führen. Dennoch gelang es ihm, seinen Herrn zu betrügen. Er ließ sich bei einem Schmiede lange, schmale, dünne und zweischneidige Messerchen machen. Mit diesen Instrumenten und einem Kohlenbecken versehen, ging er des Nachts in sein Specklager, machte die Messerchen eins nach dem andern glühend, fuhr damit in die Speckseiten, deren jede einiges Fett fahren lassen musste, das er in einem Gefäß auffing. Wenn er eine Menge gesammelt hatte, verkaufte er es. Nach einiger Zeit erschien er mit einer roten Kappe, wie man sie damals bei Hofe trug, statt der gewöhnlichen Narrenkappe. Als der Kurfürst den Klaus fragte, woher er die Kappe habe, erwiderte er immer nur die geheimnissvollen Worte: »Ämtchen bringt Käppchen.« Bei Untersuchung der ihm übergebenen Speckvorräte fand man der Zahl nach alles richtig; aber er selbst gestand nachher seinem Gebieter, dass mehrere der dort hängenden Speckseiten nichts seien, als die äußere Hülle derselben, indem er es gemacht habe, wie alle andern Beamten, die das Fett des Landes sich selbst zueigneten und ihrem Gebieter die leeren Hülsen ließen.
Es ist kein Ämtchen so klein, es trägt was ein, sagte des Küsters Frau, da hatte sie das Öl aus der Kapelle genommen.
Ämtchen
nl] Geen officie zoo klein, of het is beter dan niets.
Et es geen Ämtchen esu kleng, et es hengens wert.
Ämtchen
»Doch werden wir durchs Sprichwort glert: ein jedes Ampt ist henckens werdt.«
Ke Ämbke, of et schmett München.
Ämtchen
Färbt ab, wirft etwas ab.
Nichen Ämtchen ône Schlemtchen.
Ämtchen
Ämtle - Schlämple.
Ämtlein
Schlamp bezeichnet sowohl nachlässiges Tun, als zufälligen oder herbeigeführten Nebengewinn.
Chlini Ämtli bringe churzi Ehr u lange Chöste.
Ämtlein
Luzern
Ein jedes ämptle weiset seinen Mann.
Ämtlein
Er sucht ein Ämtlein.
Ämtlein
fr] C'est un valet à louer.
Es ist kein ämptle, es ist henckens wert.
Ämtlein
la] Nullus est magistratus, quantumvis parvus, qui non suspendio dignus.
Es ist kein Ämptlein so klein, schuhet oder solet es nit, so flicket es doch; flicket es nicht, so lappet es.
Ämtlein
cz] Není sluzbicky, aby nebylo partycky. - Není toho úradku, aby nemel svého dárku. - Úrad nemylí: jestli netece, aspon kape.
Es ist kein Ämtlein so klein, dass man sich dabei nicht den Galgen verdienen kann.
Ämtlein
Österreich
Es ist kein Ämtlein so klein, es ist henkenswert.
Ämtlein
Es ist kein Ämtlein, es hat sein Schlämplein.
Ämtlein
Es ist kein Ämtli, es hat auch ein Schlämpli.
Ämtlein
Jedes Ämtlein hat sein Schlämplein.
Ämtlein
la] Tam probus haud quisquam toto reperitur in orbe, officium qui expers utilitatis agat.
Jed's Amtla hat sei Schlampla.
Ämtlein
Franken
Viel Ämtlein, viel Schlämplein.
Ämtlein
Amtleute geben dem Herrn ein Ei und nehmen den Untertanen zwei.
Amtleute
Amtleute haben die Schlüssel zu der Bauern Gelde.
Amtleute
Amtleute hüten wie der Fuchs die Gänschen, und richten wie der Wolf über die Schafe.
Amtleute
Amtleute kommen eher in Gefahr als ein Schiffmann.
Amtleute
Der Untertanen Beschwerden sind gegen sie, können ihnen indessen da, wo man die vortreffliche Erfindung der Kompetenzkonflikte zur Anwendung gebracht hat, wenig schaden.
Amtleute machen ein Loch auf und stopfen das andere zu.
Amtleute
Amtleute müssen klug sein.
Amtleute
Als der Landgraf Wilhelm zu Hessen einen Edelmann fragte, wann er anfangen wolle, witzig zu werden, so antwortete er: »Gebt mir ein Amt, so werd' ich auch klug sein; in meinem jetzigen Stande brauche ich's nicht.«
Amtleute müssen manche Pille verschlucken.
Amtleute
Amtleute nehmen die Leilaken (Inletten) von einem Bette und decken sie aufs andere.
Amtleute
Amtleute nehmen von den Füßen und (schmücken) decken damit den Kopf.
Amtleute
Amtleute nehmen von einem Altar und schmücken damit den andern.
Amtleute
Amtleute schneiden das beste Stück vom Tuch; Gott geb', dass dem Herrn zu einem Rock übrig bleibt.
Amtleute
Amtleute sollen die Bauern hegen, aber nit fegen; sich ihrer erbarmen, aber sie nit verarmen; in Not erfreuen, aber nit mit Strafe bedräuen; ihre Arbeit ehren, aber nit beschweren.
Amtleute
Amtleute und Pfleger, Förster und Häger, Schaffner und Jäger, Schösser und Prokurator, Verwalter und Kurator haben nicht großen Lohn, werden gleichwohl reich davon.
Amtleute
Eine andere Lesart lautet: Amptleut und Pfleger, Förster und Heger, Kastner und Schösser, bawen Häußer und Schlösser, haben kleinen lohn, werden reich davon. Nun zeug mir an, wie das sein kann. Ihr griff, die weiß nicht iederman; sie schreiben ein X vor ein U, so kommen sie mit der Rechnung zu.
Amtleute und Schösser bauen schöne Schlösser.
Amtleute
»Amtleute und Schösser (Zoll- und Steuerheber) bauen große Häuser und Schlösser, und kriegen doch wenig Sold, sind nicht treu noch hold; die Rechnung kann nicht fehlen, die Diebe müssen stehlen.« (Preußischer Hausfreund, Berlin 1810)
Junge Amtleute, alte Bettelleute.
Amtleute
Mit Amtleuten und Vögten ist gut umzugehen, wenn man dem Arsch nimmt, dass man den Kopf deckt.
Amtleute
Neue Amtleute und neue Karren, wenn man sie zuerst braucht, sie knarren.
Amtleute
Newe Amptleut vnd hohe leinene Wand, hat selten ein langen bestand.
Amtleute
Schlechte Amtleute (Beamte) und Wanzen muss man mit scharfen Mitteln kuranzen.
Amtleute
Was die Amtleute gefressen, das wird dem Herrn zugemessen.
Amtleute
Ach ja, Herr Amtmann, ja. Schluss von Gellert's Fabel: Die Bauern und der Amtmann.
Amtmann
Ain vnnutzer Amptman vnd Prelate ist wie ein Affe auff dem Dache.
Amtmann
Amtmann - verdammt man.
Amtmann
Amtmann Bär
Amtmann
Abzählvers
Amtmänner kommen schwer in den Himmel.
Amtmann
»Der Teufel war einst in einer Spielgesellschaft, da bekam er Nachricht, dass nächsten Tag ein Amtmann begraben werde.«
De ôle Amtmann weer doch mitn Buck tofrêdn, disse awer will de ganze Hêrde.
Amtmann
Oldenburg
Der Amtmann - ein Angstmann.
Amtmann
Der Amtmann stirbt, das Amt bleibt.
Amtmann
Der Amtmann vergeht (stirbt), das Amt besteht.
Amtmann
la] Dignitas non moritur.
Der Amtme verdammt me.
Amtmann
Luzern
Ein Amtmann auf dem Land hat das Geld der Bauern in der Hand.
Amtmann