De Pape (Pfaffe) lest keine twe Missen vor ên Geld.
Westfalen
De Pape (Pfaffe) seggt et nich mehr as ênmal.
De Papen (Pfaffen) un de Hunne (Hunde) verdeunet er Braud met den Munne.
De Papst es e Vaterunserkrämer.
De Pär (Pferde) lop'n bät'r, wenn de Furrmann 'n Sluck kriggt.
De Päre hebbet holige (hulige) Köppe.
hdt] Die Pferde haben hohle Köpfe
De Pastor es kennen Hâs, on de Kerk es kenn Feldhuhn.
i] Es hat keine Eile, der Pastor wartet und die Kirche fliegt nicht fort.
De Pastor präkt (predigt) man ênmol vör't sülfige Geld.
Ostfriesland
De Pastoren hebbet vêle Boikern un Kinder un kein Geld.
De Pastoren un de Hunne verdeint det Geld med dem Munne.
De Pear möt hebben Water satt un Foder wat.
Holstein
De Peere, de den Hobern verdeent, de kriegt em nich.
De Pêlakenbrille upsetten.
i] Scherzhaft für: sich oder andern das Verständnis eröffnen. Pêlaken = grobes Tuch zu Unterröcken für Kinder. Die Redensart ist daher entstanden, dass man früher wohl die Abtrittslöcher (Brillen) um den Sitz weicher zu machen und den üblen Geruch des Orts zu mildern mit solchem Tuche gepolstert hat.
De Perken hosten hüre.
Krefeld
De Pfanne schelt den Pott Schwartmiaul (Schwarzmaul).
De Pferdehändler sein Schälke, is ne wuhr?
i] So fragt man in der Oberlausitz, um sein Misstrauen (ironisch) auszudrücken.
De Pipe (Pfeife) in den Sack tên.
i] Durch Drohungen zur Ruhe gebracht werden.
De Pisk jobbelt on de Närsch wêt van nuscht.
De pleiten will um ên Koh, gev lever êne to.
Ostfriesland
De plöögt ok keen grade Foor!
De Pock (Kröte) is de twêde Schepper.
De Pogg (Kröte) kröggt oge.
i] Wenn ein Schweigender endlich spricht und ein Langweiliger munter wird.
De pöselt as Tjark Backers Esel.
Ostfriesland
De Potsgräbber küend (kommen) nit innen Hiemel.
Iserlohn
De Pott geit so lange to Water, bet hei brickt.
De Pott is vull.
De Pott verwitt (verweist) de Ketel, dat he swart (schwarz) is.
Oldenburg
De Pöttger seggt: Et is Kram (Ware), is kein Vergang annem.
Braunschweig
De Prachersack öss opgeplatzt.
i] Wenn sehr viele Bettler kommen.
De Prahler het kên Brôd und de Klâger litt (o. kên) Nôt.
De prêsen worden will, môt starven; de veracht't worden will, môt frên.
hdt] Wer gepriesen sein will, muss sterben, wer verachtet sein will, muss freien.
De Preußen hebbet twei Magen un kein Harte.
hdt] Die Preußen haben zwei Magen und kein Herz.
De Preusse licket sau lange na'n hannoverschen Lanne, bet 'ne de Klöäwecken afehackt wärt.
hdt] Der Preusse leckt so lange nach dem hannoverschen Lande, bis ihm die Finger abgehauen werden.
De Priester seggt nie: Was ist gefällig? sondern immer: Was bringen Sie?
Pommern
De Pröll dröwt (treibt) de Su vom Föll (Feld).
De Pröll dröwt (treibt) de Su vom Föll (Feld).
De Prük (Perrücke) steit ämm verkêrt.
i] Er ist in übler Laune.
De Puls greife.
Luzern
De Pust hadst di verwahre kunnt (morge freh) tom Môpûste.
i] Deine Bemerkungen waren unnütz.
de Quaad, auch: Quade, Mehrzahl: de Quaden: der Böse, der Schlechte, Missetäter, der Teufel, der Dämon.)
De quat (böse) deit, de schuwet gern dat licht.
De Quint platzt di.
i] Wenn die Stimme überzuschlagen droht.
De Raste brenget de Maste.
Soest
De Räter öss schlömmer als den Täter.
De raunet, de lügt.
i] Ein Ohrenbläser ist meist auch ein Lügner.
De Rauten sän kaput.
Oberharz
De rea Legd.
Siebenbürgen/Sachsen
De Red' is god, sä' Rutenbarg, wenn ik't Geld heff, krieg ik ok wohl Schoh.
De Red' sön got, häst Göld, kröggst Fösch.
Samland
De Rede sönd got, seggt de Foss, awer na'm Dörp gah öck nich.
Pillkallen
De Reden sünd gôd, segt Rûtenberg, wenn de Dâten ôk man dôrnâ wîern.
Mecklenburg
De rîche Lü' (Leute) halde gêr Fröndschaft; märr me moss hön usgen (ihnen aus der) Teische blîve.
De rîk Schîwer up de Wyk, Guldammer und Schliek, Salingre successores, dat sind die drei Matadores in Stettin.
i] Wird einem wohlhabenden, später verarmten Brenner Schreiber auf der Wyk zugeschrieben. Goldammer und Schleich war hier ein angesehenes Handlungshaus, das erloschen ist. An dasselbe erinnert noch die Firma Goldammer und Schleich Nachfolger. Salingre successores war ehemals eine Handelsfirma, die in ihrer Speculation zuletzt nicht glücklich war.
De Riken (Reichen) heb't dat Geld, de Armen treckt int Feld.
Westfalen
De ripsten Beeren sind all schuddet.
De Rock is bi de Gaten noch hêl.
i] Spott auf ein zerlöchertes Kleidungsstück, das neben den Löchern noch ganz ist.
De roh Flesk (Fleisch) kaut, den dot de Kinnbacken weh.
De rôk (Rauch) trift em ut dem huse.
i] Womit hier das böse Weib bezeichnet wird.
De Rok is êr ut de Fôlen.
Hamburg
De Rôk treckt achter em up.
hdt] Der Rauch zieht hinter ihm auf.
De Rôm is der af.
Ostfriesland
De Rômhût is so dick, dat en Snîder darup danssen kann.
Holstein
De römt (gerühmt) wesen will, mot starwen, de besnackt wesen will, mot freen (freien, heiraten).
De rotzigsten Jungens waren de besten Karels.
Oberharz
De Rüens, de 'n Brâen ruaken hebb't, will 't 'ne auck gêren belicken.
De Rüens, de so harde blieket, sind de sliemsten nit.
De rugsten Fahlen wert de besten Peere.
De Ruh un de Raste, dat es de halwe Maste.
Grafschaft Mark
De Ruhme un de Leine slucket alle Jahr teine.
Göttingen
De ruipe Büre fällt meir up'n Käouflat (Kuhfladen) oße up'n Räousenblatt.
Lippe
De Rüje (Reue) kümmt êr in't Hart (Herz).
i] Es wird ihr leid.
De Ruten rut, sä de Gläscher, denn kannst den Skat gewinnen.
De Rutt schlêt'n.
i] Die Rute, das böse Gewissen, schlägt ihn.
De Saatseier (Säemann) kommt.
i] Wird gebraucht, wenn man an jemand merkt, dass er schläfrig wird, weil er dann still wird und man bei stillem Wetter zu säen pflegt.
De sachte geiht, kümmt ôk met fort.
De Sâk is nich to trûgen, säd de Jung, Vader, legg îerst den Stock dâl.
De Sâk is nit to troen, Vader, sä de Jung, da sull he Prügel hebben.
i] Der Knabe ist misstrauisch, er traut dem Lockruf nicht: 'Kumm ins her, mîn Jungske!' Gerade die freundliche Einladung veranlasst ihn zu der Befürchtung, dass es auf eine gründliche Tracht Prügel abgesehen sei.
De Sake bloet sick daut. Lippe
hdt] Die Sache blutet sich tot.
De sall de Kuckuck nêt mehr hören.
Ostfriesland
De Samländer frete de Schap ruch op, on denn schiete se fer de Natanger Pölz.
Alt-Pillau
De sandhörster Herr ridd up appelgraue Peer.
i] In Sandhurst hatten die ostfriesischen Fürsten ein Lustschloss
De Sankt-Lorenzer sönd Schnodderschmîter, on de Pobether stöcke et ön e Fupp.
Samland
De Schaden doit, mott Schaden betern.
De Schaed (Schaden) gaht vor de Baat.
nl] De schade gaat vóór de baat.
De Schafe un de Göse (Gänse) frät't de Botter ût de Döse.
Oldenburg
De schall mit na Pudel sien Hochtid.
Holstein
De schämen un grämen sick nig.
i] Sie leben in den Tag hinein.
De Schänker ist g'storbe, de Hänker lebt no.
Schweiz
De Schässburjer mâchen de Dir â net mät dem Uorsch zâ.
Siebenbürgen/Sachsen
De Schaumiäker (Schuhmacher) stieket sine Süggel in Speck.
Iserlohn
De schaut drei(n) as wia-ra Feld voll Unglück.
Tirol
De schaut her, as wenn e' mit de ganz'n Welt in Ûfried war.
Unterinntal
De Scheffel steit hinner der Döer.
Westfalen
De Schelm im Buse ha.
Luzern
De Schelm steckt (sticht) hüm.
i] Er hat Schelmereien im Kopfe.
De Schenker is estorwen.
i] Das Schenken ist abgekommen. Bald wird das Sprichwort klagend angewandt, dass man nicht schenke, bald als abweisend, dass man ein verlangtes Geschenk nicht gewähren wolle.
De Schenker öss gestorwe, de Gewer öss verdorbe, awersch de Nehmer lewt noch.
De Schêperfrugens putzen sich to Nacht.
Pommern
De Schlaplües biete em.
Königsberg
De Schmied frett allerwegen möt; wie hei sull betale, krop hei mank de Kahle.