De Nacht to Hülpe nemen.
i] Später als gewöhnlich arbeiten.
De Nachteul hat em nächt der ebig Abschied g'holet.
i] Um zu sagen, dass ein Kranker dem Tode verfallen sei.
De Nachtfröst blîwen ümmer noch nich ût, säd' jenn oll Frû, darbi wîr 't twischen Wînachten un Nîjôr.
Mecklenburg
De Nägel sünd em beschneden.
De Nahrung hebben will, mot mennig Hôre Jüffer heten.
Ostfriesland
De Namen der Gecken stönnt op alle Ecken.
Bedburg
De nar Heime tühet, fragt flitig nan Wege.
De Narre träumt nüt G'schids.
Aargau
De Narren bûet de Hüser, un de Klauken bewônet se.
i] Weil sich so mancher durch Bauen zu Grunde richtet, wodurch das gebaute Haus in andere Hände kommt.
De Narren un de kleinen Kindere köret ût.
i] Narren und kleinen Kindern soll man nichts anvertrauen, weil sie in ihrer Naivität auch da von der Sache sprechen, wo ein kluger Mensch wegen der möglichen Folgen es bedenklich finden würde.
De Nas an den Dörenpos (Türpfoste) afweschen.
Meurs
De Nase beget'n.
De Nase bekîlen.
i] Sich betrinken.
De Nase hang'n laten.
De Neerigkeit (Sparsamkeit oder Geiz) bedrügt de Weisheit.
i] Wenn man etwas so lange aufhebt, bis es verdirbt und nicht mehr zu gebrauchen ist, so hat man unweise getan.
De Nerigkeit (Der Geiz) bedrüggt de Wiesheit.
De Nêrs (Arsch) jöckt mi, dat gifft 'n gôd Butterjahr.
i] Eine scherzhafte Kalenderregel.
De nêt döggt, berîkert sück dörn'n Bankrott.
hdt] Die nichts taugen, bereichern sich durch einen Bankrott.
De nêt sehen will, de helpt gên Brille of Kêrs.
De nêt têld, de der quält.
i] Bezieht sich auf kinderlose Frauen, die oft durch ein unzufriedenes und launenhaftes Wesen ihre Umgebung belästigen sollen. Telen = zeugen, erzeugen, gebären, erziehen u.s.w.
De nêt têld, de word quält.
i] Sie wird geneckt oder durch körperliche Leiden geplagt
De nett de Läpelsüükte (Löffelseuche).
i] Scherzhafter Ausdruck zur Bezeichnung des Unwohlseins des Viehes aus Hunger. Besonders im Bezug auf Pferde gebräuchlich, die von ihren Besitzern knapp gehalten, schlecht und spärlich, wie mit dem Löffel, gefüttert werden. Von einem Menschen, der infolge der Entbehrungen elend aussieht.
De nich dow is, môt völ hören, hadde malle Jan segt.
Ostfriesland
De nich fege is, starvt nich.
i] Das Wort 'feige' bezeichnet hier nicht wie in der hochdeutschen Schriftsprache unwürdige Furcht vor dem Tode, sondern: für den Tod bestimmt, dem Tode geweiht sein. Es ist von Fe, Fee, Fei, Feine abzuleiten. 'In den Feen verehrte der altdeutsche Volksglaube göttliche Frauenerscheinungen, welche die Schlachten und Kämpfe lenkten, den Helden Sieg oder Tod brachten. Die Stammsilbe mag mit dem Fe in Feod (dargeliehenes, übertragenes Gut) gleichbedeutend sein und soviel heißen als 'Spenderin des Schicksals', die auch Walküre genannt wurde. Da der Volksglaube auch Wasser- und Höhlengeister u.s.w. kannte, so können hier viele Verwechselungen vorgekommen sein, sodass man bei dem Namen Fee im allgemeinen ziemlich die Walküre bis auf den obigen Ausdruck vergessen hat.' Nach dieser Vorausschickung bedeutet 'feige' den Zustand eines Menschen, welcher der Fei, der Walküre, verfallen ist, welcher den Einfluss der Gottheit fühlt und einsieht, dass er verloren ist. Später bezeichnete man mit dem Worte 'feige' nicht bloß den im Gefecht Verlorenen, sondern jeden, dem die Auflösung bevorsteht, jeden, der dem Grabe verfallen scheint. Da alte Helden in dem Augenblicke, da sie von der Fee angehaucht wurden, oft den starren Mut verloren, so mag das Wort dadurch seine jetzige unedle und abgeleitete Bedeutung in der Schriftsprache erhalten haben.
De nich geit, de nich kummt.
Oldenburg
De nich getn (gegessen) hett, de pleggt nich to hungern.
De nich in 't Füür (Feuer) loppt, brennt sick uck nich.
Rastede
De nich kummt (kommt), brûkt ôk nich wêer (wieder) weg gân.
Ostfriesland
De nich kummt, de nich mahnt.
Oldenburg
De nich old weere will, muss sik junk uphangen.
De nich old weere will, mutt sik junk uphangen.
De nich spinnt, de nich winnt.
De nickkoppt, de gift nichts.
Oldenburg
De nig kumt to rechter Tîd, de geit sine Maltîd quid.
Holstein
De nimmt sick vööl up de Häörn.
Altmark
De Nonne im Hiuse un der Duibel op'n Schortstein.
Sauerland
De Norrn (Narren) war ne olle.
De Nôs (Nase) stît der schläm.
Siebenbürgen/Sachsen
De Nôs (Nase) stît em net derno.
Siebenbürgen/Sachsen
De Not dêt (lehrt) der Esel trappe.
la] Miseris venit solertia rebus.
De Not wier't ne, awer de bidderschte Armuoth.
De Not, de Not drifft den Ossen inn Sod.
De Nôter (Natter) verräkt nit vun ärem Gäft.
Siebenbürgen/Sachsen
De Oalen mot me den Helpup allemangsens (bisweilen) in de Hand rêken.
Münster
De Oalen mot me den Helpup allemangsens (bisweilen) in de Hand rêken.
Münster
De oalle (alte) Grüppel es dot un de junge hiat noch kaine Tiäne.
Iserlohn
De Oalle maut füär ghon, sach de Junge, doa stodd'n sin Vâr de Trappe af.
De Oalle maut füär ghon, sach de Junge, doa stodd'n sin Vâr de Trappe af.
Hemer in der Grafschaft Mark
De oallen Wîwer (Weiber) schütt' et Bedde ut.
De Oawends (= Abends) in der Julen (= Dämmerung, Zeit der Eulen) dann spinnet de Fiulen, geit dat Rad de Klipp de Klapp, se hädden so geren upen Haspel wat. Westfalen
De Oawends in der Julen (= Dämmerung, Zeit der Eulen, auch Julenflucht) dann spinnet du Fiulen, geit dat Rad de Klipp de Klapp, se hädden so geren upen Haspel wat.
Westfalen
De Oawends in der Julen dann spinnet du Fiulen, geit dat Rad de Klipp de Klapp, se hädden so geren upen Haspel wat.
(Westfalen)
De Obrigkeit drepp (trifft) selten den Rechten.
Rendsburg
De Obrigkeit muss en'm so tief eis Maul sahn as'm andern, sagte der Bettelvogt, und schlug beiden (Bettlern) die Zähne aus.
De Ochsen giehn ne hie, wu se ne hie müßen.
Oberlausitz
De Oetzer vertoat'nmâlelen, die Längerfelder verstreiten, die Sölder verhoachzeiten und die Umhauser verleitkofe'.
i] Es werden durch dies Sprichwort die Einwohner der Gemeinden des Oetztals in Tirol charakterisiert, indem behauptet wird, die Oetzner vertäten das Ihrige in Totenmählern, die Längerfelder in Prozessen, die Söldener in Hochzeiten und die Umhauser durch Vorkäufe; von verleitkaufen = durch vorläufige Darangabe (Leitkauf) kaufen.
De Oewe (Ofen) is katolsk.
Westfalen
De Og'n sünd grötter aß de Mund.
Altmark
De Og'n sünd grötter ass de Mund.
Altmark
De ogen uopen, adder den bül.
Westfalen
De ogen uopen, adder den bül.
Westfalen
De Ogen upsparr'n.
De Ogen upsparr'n.
De Ogenschin es der Welt Tûge.
Grafschaft Mark
De Oktober mâket de Päre pôwer.
hdt] Der Oktober macht die Pferde pauvre.
De ôl Sau frett Fladen. Tilsit
i] Wenn jemand mit sich und seinen Verhältnissen ohne Grund prahlt.
De ôle (alte) Mensch ös wie e Schatte, wenn hei äwer den Tûn stögt, dann öss hei oppe andere Sît.
De ôle Adam jökt em.
Holstein
De ôle Adam jökt em.
(Holstein)
De ôle Amtmann weer doch mitn Buck tofrêdn, disse awer will de ganze Hêrde.
Oldenburg
De ôle Amtmann weer noch mitn Buck tofrêdn, disse awer will de ganze Hêrde.
Oldenburg
De Ôle heft dat Kole, de Diewel hal de Ôle.
Es ist das kalte Fieber gemeint.
De Ole is noch rask un kask.
De ole Mann ward al dummerhaftig.
De olen Bunken (Knochen) sünt swar.
De Oll is schwienplitsch, he treckt sich nich ihre ut, as bet ha to Bedd geht.
Greifswald
De Oll is schwienplitsch, he treckt sich nich ihre ut, as bet ha to Bedd geht.
Greifswald
De Oll'n goahn vöär, soä de Jong, un stêt sînen Vaader ut de Luk.
De Oll'n goahn vöär, soä de Jong, un stêt sînen Vaader ut de Luk.
De olle Möme.
i] Möme = Mutter in verächtlichem Ausdruck; 'de olle Möme', ein Schreckbild, von dem man Kindern vorsagt.
De Ollen (das Alter) gân vör, säh' de Jung, stött (stieß) sînen Vader ût de Lûk (Luke).
Mecklenburg
De Ollen gân vör, säd' de Jung, stött sînen Vader ût de Lûk.
hdt] Das Alter geht vor, sagte der Junge, stiße seinen Vater aus der Luke.
De ollen Hunde sünd quâd tô bännigen.
De ollen Propheten sund dôd, de nîen ward Hals vull schäten.
De ollen Propheten sünd dood un de jungen sünd nett (just) so gôd Brodeters as wi alle.
De Olt mäkt Eier un hê mâkt döpp (Eierschalen).
Mecklenburg
De Olt mäkt Eier un hê mâkt döpp.
Mecklenburg
De Ôren stîv hollen
en] to keep a stiff upper lip - to keep o's chin (o. sl. pecker) up
De Oss (Ochse) kikt in de Bibel.
i] Wenn jemand etwas vornimmt, wovon er nichts versteht.
De Oss fallt nig up den ersten Slag.
Holstein
De Oss het so vêl Bên as de Hirsch und läuft doch nicht so schnell.
De öss holl öm Arsch, wie Zache Adebar.
Er ist unsinnig, verrückt.
De öss holl öm Arsch, wie Zache Adebar.
i] Er ist unsinnig, verrückt
De Oss löpt nich, öwerst he hüllt ût.
hdt] Der Ochse läuft zwar nicht, aber er hält aus.
De öss rund wie e Pussrad.
Wehlau
De Oss unner 'n Sadel un 't Pêrd unner 't Joch werden nicht viel leisten.
De öss vereifert wie de Enderweit op de Katt.
Tilsit
De öss vornehm, hei kann söck möt de Tung de Nät wösche.
De över de Hund kummt, kummt ôk över de Stärt.
De Padd hät sich ball kämmt.