De Dôd (Tod) will 'n Orsak hebben.
Ostfriesland
De Dôd is kên Spälmann, he kumt nich, wenn he rôpe ward.
Süderdithmarschen
De dôd is, let sîn kîken.
Ostfriesland
De Dôd sitt hum up de Lippen.
i] Man hält blasse Lippen für Vorboten des Todes.
De Dode let sîn Kîk'n.
Süderdithmarschen
De Dodge (Tote) öm Graw, de Lebendge op de Staw.
Samland
De Doktor hett mi goot oppäppelt, man ok goot schoren!
De Doktor is en Engel, wenn man em bruukt, un en Düvel, wenn man sein Reken betahlen schall!
De Doktoren der Arstedyn leven noch wol, noch sterven de Juristen wol.
De dömmst Lait' (Leute) haë de schönnste Schucke.
Ermland
De dommst Lied (Leute) buë de gröteste Knulle.
De dommsten Lît (Leute) hebbe de besten Kartoffeln (Ernten).
Memel
De Döp hört vör de Hochtit.
Rendsburg
De Dornbusch hett uns trûgt, säd' der Pracher un sîn Minsch tô 'n Gensdarmen.
Hamburg
De Dôthe moße de Zügge sîn.
Aachen
De drade loppt (läuft), kann drade wedderkamn.
De Dreck is min, unn ick will'n beholen.
Oldenburg
De Dreck wart Schit, wenn he natt wart.
Mecklenburg
De dredde Ader sleid naan Paen.
i] Die dritte Ader schlägt nach dem Paten hin. Damit wird die Annahme der Kirche ausgedrückt, dass durch die Gevatterschaft eine geistige Verwandtschaft entstehe, die auf die Charakterbildung des Täuflings Einfluss habe.
De dredde Ader sleid naan Paen.
Durch das Wort: Die dritte Ader schlägt nach dem Paten hin, ist die Annahme der Kirche ausgedrückt, dass durch die Gevatterschaft eine geistige Verwandtschaft entstehe, die auf die Charakterbildung des Täuflings Einfluss habe.
De dreit um 'n Bolt (Bolzen, Zapfen), see de Junge, dô hadde he de Dûm in sîn Môders Brûtschatt.
Ostfriesland
De Drengfota hebbe enen Râthûstorm möt Schnodda angestrêka.
i] Spottweise. Der Rathausturm der Stadt Drengfurt ist mit blankem Blech gedeckt
De drö'gsten (magersten) Weiber hebben de fettsten Fotzen.
Pommern
De drög'n (trockenen) Jahr bruk de nadden (nassen) ni um Brod to been (bitten).
Rendsburg
De drui hoichste Nama.
i] Die drei höchsten Namen: Vater, Sohn und Geist.
De Dübel dem Paopen un de Paop dem Düwel.
Pommern
De dubiis non definias, sed suspensam teneas sententiam.
Bracarensis
De Ducks un de Dod.
i] Auch Duchs, Duckes, Dackes, ein Wort mit sechs Bedeutungen, die sämtlich widerwärtige sind. In der obigen Redensart ist Ducks eine verhüllende Bezeichnung für Teufel.
De dulle Metje (Mette).
i] Von einem zornigen, leidenschaftlich aufgeregten, launenhaften Mädchen.
De dullen Hören aflopen.
De Dûm (Daumen) is 't êrlickste an de Müller.
De Dumme lôpt sick dôd, de Fûlen dregt sick dôd.
De Dummen komt tom besten foord.
Rendsburg
De Dümmste gift oft den besten Râd.
i] Wer etwas auf der Welt erwerben will, muss überhaupt auf die Dummheit der Menschen rechnen, wer auf ihre Vernunft rechnet, ist verloren
De Dümmste hebbet det meiste Glück.
De dummsten Buren hefft de dicksten Kartuffeln.
De dümmsten Menschen kriget (hebbet) de dicksten Kartuffeln.
De duobus malis minus est eligendum.
Cicero
De dusendste (hunnertste) Mensche verstet 'et Holskenmaken (Holzschuhemachen) nitt.
De düstere Morgens gäwt de hellsten Dâch.
Süderdithmarschen
De Dütsche mênt, wat de Franzmann kâkt, is beter as wat he sülben makt.
De düürn Schäp ligt meist Tüd op'n Dröögn.
Süderdithmarschen
De Düüwel auch, Soldât sïn, wenn a'l de Kûgl's drêpe.
Süderdithmarschen
De Düwel (Teufel) dritt (schitt) ümmer up den grötsten Häup (oder Hopen).
Oldenburg
De Düwel (Teufel) is sau swart nich, as he 'mâket werd.
i] Menschen und Dinge sind nicht immer so schlimm als sie von den Leuten gemacht werden.
De Düwel fängt die Mannslüd mit'n Nett ut Frugenshor.
De Düwel hett secht, he künn alles utfünnig måkt kriegen, blot wo de Frugenslüd' ehren Wettsteen (Wetzstein = Zunge) hadden, dat wüßt he nich.
De Düwel schitt jümmer up'n grotsten Hupen.
De Düwel schitt ümmer up den grötsten Bült.
De Düwel un sîn Nalât.
i] Der Teufel und alle, die ihm gleich sind.
De eadem re ne bis agatur. Lex Acilia repetundarum
dt] Über dieselbe Sache soll nicht zweimal entschieden werden.
De een de starvt, de anner de arft.
Holstein
De een Ei inn Steert hett, de hett got kakeln.
De een geit hott un de Anner geit hühl.
i] geit = auch treckt, d.i. zieht
De een is van Stroh, de anner evenso.
Lübeck
De eene mâkt't Bedd (Bett) un de ander leggt sik darup.
Oldenburg
De eene mâkt't Bedd un de ander leggt sik darup. Oldenburg
De eene sleit en Nagel inn, de ander hangt der en Hôt up.
i] Auf einen Sparer in der Familie folgt gewöhnlich ein Verzehrer. Der eine baut ein Haus, der andere bringt das Vermögen darin durch.
De Eers (Arsch) jökt mi, 't gift gôd Botterjâr. Oldenburg
De Eers jökt (juckt) mi, 't gift gôd Botterjâr.
Oldenburg
De Eers jökt mi, 't gift gôd Botterjâr.
Oldenburg
De ehrlichen Juden het Hor in der Hand.
Sauerland
De Eil is a bieser (böser) Vogl.
i] Wortspiel: Eile - Eule
De einbeckschen Mäkens sint sau stolt, den Sunndag te Danze, den Mândag in 't Holt.
i] So spotten die Bewohner der um Einbeck herumliegenden Dörfer mit Bezug auf diejenigen Stadtmädchen, welche am Sonntag so 'stolz', d.i. geputzt auf dem Tanzboden erscheinen, am folgenden Montage aber mit dem Tragkorbe in den nahen Wald gehen, um sich das nötige Brennholz zu holen.
De eine Dreck wöschet den anderen.
De eine Hand recket (reichet) der anderen.
Hannover
De eine Krägge (Krähe) hakelt der annern ken Auge iut.
De eine Mensche is den anderen sîn Düwel.
nl] De eene mensch is steeds den anderen zijn duivel.
De eine Pol drifft den annern.
Sauerland
De eine Scheffel langet (holt) den andern.
i] Warnung vor Verschwendung, einer holt den andern.
De eine Tîd (Zeit) schîr, de andere Tîd kein Spîr.
nl] Het is goed laten, als den heelmeester geld ontbreekt.
De ellsten Beck (Böcke) hâ'n de schtîfsten Herner.
Oberharz
De elrene here bedwynget den ekenen knecht.
hdt] Ein Edelmann von Ellernholz bezwinget einen Knecht von Eichenholz.
De en Bur will brü'n (= hudeln, scheren), mutt en Bur mitbringn.
De ên gift mi Geld un de andre betâlt mi.
Hamburg
De en hält 't mit de Mutter un de anner mit de Dochter.
Mecklenburg
De en roh Ei in't Für rakt, mutt wachten, dat et barstet.
De ên sîn Dôd (Tod) is de anner sîn Brot.
v] Denn ênen sîn Dôd is denn annern sîn Brod.
De ên sin Unglück is de ander sin glück.
la] Procax est natura multorum in alienis miseriis.
De en Söpk'n (Schnäpschen) drinkt, et is nett so god, as of he in de Büxe pisst, êrst is 't warm un hernast is 't kold.
De en Wedemann (Witwer) nimmt, de Pött un Prullen find.
De ên Wedner nimmt, de Potten und Prüllen findt.
Ostfriesland
De êne hett de Mann un de andere hett de Will dervan.
hdt] Die eine besitzt den Mann gesetzlich und die andere besitzt ihn wirklich.
De êne holt 't mit'n Büdel, de anner holt 't mit 't Geld, war holst du 't mit? Mit de Hand.
Oldenburg
De êne is van Roggenstroh, de annere is iävensau.
De ene redet vom Beerenbrot, de andre seggt: dat Füer geit ut.
Ostpreußen
De Êne spreckt dervan, un de anner deit deran.
Ostfriesland
De êne will hott, de anner har.
De enne hät den Büdel (Beutel) , de andere dat Geld.
i] Der eine den Beutel, der andere das Geld wurde im Februar 1871 in Frankreich gemacht. Die Stadt Paris hatte für den Waffenstillstand vom Januar bis Februar eine Contribution von 300 Millionen Francs an den Kaiser in Versailles zu zahlen. Nach dem französischen Gesetz vom 17. November 1852 muss jeder Geldsack, der nicht zurückgegeben wird, mit 2 Sous vergütet werden. In Versailles entschied man sich für Bezahlung der Geldbeutel, man erhielt von Paris 200 Millionen Francs und bezahlten den Preis für Beutel 2000 Francs. Schles. Zeitung 1871
De Enne will hâr, de andere hott.
De erschte Hundkes (Hündchen) warn versêpt (ersäuft).
i] Trost derer, die beim Anfang des Kartenspiels verlieren)
De erschte Kirschen gelden et Geld.
De erschte Plume (Pflaume) sönd madig.
i] In Bezug auf die ersten Gewinne beim Kartenspiel.
De êrst 'n Stêfmôder (Stiefmutter) hett, kriegt ok boll 'n Stêfvâder, de Düwel hâle se alle gar.
Ostfriesland
De êrst de Finger warin (worin) hett, kriggt boll (bald) de ganze Hand derin.
Ostfriesland
De êrst mit ên Bên (Bein) in d' Slôt (Graben) sitt, kummt der licht mit beiden in.
i] Ein Unglücksfall zieht den anderen, ein Vergehen das andere nach sich
De êrst up de Slôtskante steit, de stött se gau herin.
Ostfriesland
De erste Einfälle sind oft de beste.
Ulm
De erste Koss (Kuss) kost Möh (Mühe).
Rendsburg
De êrste Nôd mut wärd wern, sä jenet ôld Wîv, an verbrenn den Backtrog to 't Süürn.
Süderdithmarschen