Das Weib ist ein Wildbret, je mehr Schläge, je besser wird es.
Rumänien
Das Weib ist ein wohlgeschmacktes Rippenstücke, das mit einem lieben Munde muss genossen werden.
Schlesisch, 17. Jh.
Das Weib ist eine Seule des Hauses, der Mann ist eine Seule des gemeinen Besten.
Das Weib ist eine Zwiebel, von außen schön und weiß; aber schneidet man sie auf, da ist kein Kern, kein Herz und man muss weinen.
Das Weib ist gemacht aus einer krummen Rippe, darum haben die Nonnen alle so krummen Sinn.
Das Weib ist Genossin des Mannes zu Hand, als sie in sein Bett tritt.
mhd] Das wib ist des mannes genozinne zu hant als si in sin bette trit.
Das Weib ist ihres Leibes nicht mächtig, sondern der Mann.
Das Weib ist mit seinem Mann, der Mann aber mit seinem Geschäft verheiratet.
Indien
Das Weib ist wie ein Schatten: Versucht man, nach ihm zu greifen, so entweicht er. Sucht man, sich von ihm zu lösen, so folgt er.
Schweden
Das Weib kan den Mann wohl reich machen, nicht der Mann das Weib.
Das weib kan nit bös sein.
i] Ironische Verneinung für Bejahung.
Das Weib kann den Mann wohl reich machen, nicht der Mann das Weib.
Das Weib liebt mehr ein Mass bei Tand, als zehn im angemessnen Stand.
Das Weib liebt Tand bis an des Grabes Rand.
Das Weib macht das Haus erstehen, das Weib macht's untergehen.
Osmanien
Das Weib macht oder verderbt eine Haushaltung.
fr] La femme fait ou defait un menoge.
Das Weib mit der Rute, das Pferd mit dem Zügel.
la] Infernalis poenis sponsam sed equum rege frenis.
Das Weib muss den Schulsack bezahlen.
Das Weib muss nicht die Hosen tragen.
Das Weib nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann auch davon, und er aß.
1. Mose 3,6
Das Weib nimm aus der Nähe, die Gevattern aus der Ferne.
bm] Znen ber z blízka, kmotry z daleka.
Das Weib sagt nicht: noli me tangere, sondern: kauf' ohne Klangere.
i] Man probiert vor, ehe man kauft, nur das Weib soll man vom Ansehen nehmen.
Das Weib schweige in der Kirche.
Mutier taceat in ecclesia.
Das Weib schweige in Dienstsachen, bis es gefragt wird.
Das Weib sei blind, und taub der Mann, soll die Ehe gut bestahn.
Das Weib sieht auch dort, wo der Mann kaum etwas merkt.
Das Weib so dir beschehret ist, nimmt dir St. Peter nicht.
Das Weib soll gegen jedermann freundlich, aber gegen einen nur Herzlich sein.
Das Weib soll nicht Herr sein.
Das Weib soll schweigen in der Kirche.
i] Aus einem lateinischen Ausspruch Bernhard von Clairvaux entstanden. Im Dom zu Speier befand sich ein redendes Muttergottesbild. Als Bernhard von Clairvaux 1146 den Kaiser Konrad III. vor diesem Bilde zum zweiten Kreuzzuge auforderte, soll ihm das Bild zugerufen haben: 'Unde tam tarde, sancte Bernharde?' worauf Bernhard demselben die Antwort gab: 'Mulier taceat in ecclesia', und seitdem schweigt das Bild. D'Valois versichert, dass sich seit dem Apostel Paulus die Frauen das Recht nicht angemaßt hätten, in der Messe der lateinischen Kirche singend zu antworten, wie ihnen Paulus in Kirchensachen überhaupt Schweigen aufgelegt habe. D'Valois fügt hinzu: 'Lose Spötter erklärten, Frauen dürften darum nicht mitsingen, weil, da jede gern das letzte Wort haben wollte, das Kyrie Eleison gar kein Ende gewinnen werde.'
Das Weib spinnt, nachdem es Flachs hat.
i] Je mehr Flachs, je mehr Garn. Je besser Flachs, je besser Garn. Schlechter Flachs, schlecht Garn. Kein Flachs, kein Garn.
Das Weib trauert um den Mann so lange bis das Kraut abgekocht ist.
bm] S jedním muzem do dolu, a s druhým do domu.
Das Weib tritt in des Mannes Recht, wenn sie in sein Bett geht.
mhd] It wif trit in des mannes recht, svenne si in sin bede gat.
Das Weib übertrifft auch den Teufel.
Das Weib überwindet immerdar mit Ruhe den Mann, mit Ruhe ist es untertan.
Lao-tse, Tao-te-king
Das Weib und der Ofen sind eine Hauszierde (Hauses Zier).
Das Weib und der Ofen sollen zu Hause bleiben.
Das Weib und der Wein bringen den Mann um den Verstand.
es] La mujer y el vino sacan al hombre de tino.
Das Weib und ein ofen sollen im hauss bleiben.
fr] Femme sage reste à son ménage.
Das Weib verbirgt seine Liebe vierzig Jahre, aber Hass und Widerwillen verbirgt es nicht einen Tag.
Arabien
Das Weib verlässt sich auf Weinen und der Dieb aufs Lügen.
Das Weib vermag allein nicht viel.
Goethe (1749-1832), Elpenor, I, 4 (Antiope)
Das Weib versteht nicht, Seele und Körper auseinanderzuhalten. Es vereinfacht alles, wie die Tiere. - Ein Satiriker würde sagen, das sei so, weil es selbst nur Körper habe.
Charles Baudelaire (1821-1867)
Das Weib vom Wagen, so haben die Räder leichter zu tragen.
Polen
Das Weib wird durch die Ehe frei, der Mann verliert dadurch seine Freiheit.
Immanuel Kant, Anthropologie in pragmatischer Hinsicht
Das Weib zieht mit dem Kleid alle Scham aus.
la] Mulier cum veste omnem deponit verecundiam.
Das Weib, das Feuer und das Meer, das sind der Welt drei Übel.
Das Weibchen der Gattung ist tödlicher als das Männchen.
USA
Das Weibchen ist bei allen Tieren besser, außer beim Menschen.
Das Weichen hat ein Kluger erdacht, es hat viel aus Schand' und Not gebracht.
Das weicheste Kopfkissen ist ein voller Bauch.
Estland
Das Weichste überwindet das Härteste.
China
Das weies ihm der Hund Dank.
nl] Dat wete hem de hond dank.
Das Weihnachtsfest (25. XII) ein Wurstfest, das Osterfest ein Eierfest, Pfingsten - ein Butterfest.
Das Weihwasser weiter aussprengen.
z] Jedoch genug hiervon, denn ich muss das Weihwasser weiter aussprengen.
Das Weinen ist ihm näher als das Lachen.
Das weiß auch meine Katze.
Griechenland
Das weiß der Fuchs.
Das weiß der Himmel.
nl] Dat weet de hemel.
Das weiß der Kuckuck.
i] Einer der mehr weiß und wissen kann als ein gewöhnlicher Mensch.
Das weiß der Teufel (und seine Großmutter).
i] Nicht immer wird der Teufel so offen und ehrlich wie hier angerufen; man wendet sich vielmehr an ihn unter den verschiedensten Namen, in den mannichfachsten Verkleidungen und Verhüllungen.
Das weiß der Teutschel.
i] So viel wie der Teufel. Die Scheu des Volks, gewisse Wörter, wie Gott, Christus u.a. auszusprechen, erstreckt sich besonders auch auf den Teufel; es finden sich daher in allen Gegenden Ausdrücke, die entweder aus dem Namen Teufel entstellt sind, weil man auf diese Weise doch das unmittelbare nennen vermied, oder sie beziehen sich auf seine Gestalt, Farbe u.s.w. Zu den in Schlesien üblichen Verhüllungsformen gehört das obige Teutschel, auch Teuxel, Teucker. Je, der Toiker! Ferner: Tausend, Fuchs, Geier (in Geiers Küche kommen), Hund, Gottseibeiuns u.s.w.
Das weiß ein jeder deutsche Christ, dass Montag Sonntags Bruder ist.
Das weiß er so wohl, wie seinen eigenen Namen.
Das weiß Gott allein.
nl] Dat weet God alleen en de torenwachter.
Das weiß Gott und die (bunte) Kuh.
Lobenstein
Das weiß jeder Primaner.
i] In Deutschland müsste es heißen: Quintaner; aber in Österreich ist die Prima sachgemäss die unterste Gymnasialklasse. Man hört dafür auch in Deutschland sagen: Das weiß jeder A- b-c-Schütz.
Das weiß kein Schwein.
Das weiß niemand außer jedermann.
sd] Det weet ingen utan gud ock hvar man.
Das weiß niemand, wo der Tod ist: Ob auf dem Weg oder auf dem Schlitten oder auf dem Sack in der Mühle.
Estland
Das weiße erkennt man besser, wenn man schwarzes dagegen hält.
Das Weiße in den Augen ist nicht sicher vor ihm.
jüdisch-deutsch] Er känn Einen heraus gauwenen dus Weißel vün'm Aug.
Das Weiße ist das Papier und das Schwarze sind die Buchstaben.
i] Scherz- oder spottweis zu einem unbeholfenen Leser.
Das weiße Kleid allein macht keinen Müller.
Das weiße Papier braucht Pinsel und Tinte, der Gauner braucht Handfesseln und Ketten.
Das Weiße vom Dotter sondern.
Daß Weisheit nach der Anmut strebt,
Friedrich von Bodenstedt (1819-1892), Die Lieder des Mirza-Schaffy (1851), Vermischte Gedichte und Sprüche Nr. 36
Das Weite an Hosen trägt man imer oben.
Das Weite suchen.
i] Nämlich das weite Feld.
Das Weitere wird sich finden.
Das Weizenkorn wird nur aus sich selbst milbig.
Das welsche Vaterunser beten.
Das weltliche Gesetz muss dem geistlichen dienen.
[RSpW]
Das Weltmeer besteht aus Tropfen.
Das Weltregiment - über Nacht
Goethe (1749-1832), Zahme Xenien IV
Das wenig ersprießt, das viel zerrinnet.
Das wenig gedeiet, das viel zerstreiet.
Das Wenige, das du dir gibst, hat mehr Wert als das, was du von anderen erwartest.
Burundi
Das Wenn und das Aber regieren die Weit seit Adams Tagen.
Italien
Das Wenn und das Aber sind das Erbteil der Dummen.
Italien
Das Werben ist etwas wert, das nicht lange währt.
Das werd' ich mir unter das Knie binden.
nl] Dat will ik beneden mijne knie binden.
Das werd' ich nicht glauben, sagt Doktor Luther.
i] Scheint sich auf den Brief zu beziehen, den Dr. M. Luther im Jahre 1529 an den Herzog Johann Georg von Sachsen geschrieben hat. 'Ich weiß wohl, dass Er Herzog in Sachsen, Landgraf in Thüringen und Markgraf zu Meissen ist, und fürwahr: Gott hat ihm ein fein Land und eine schöne Herrschaft gegeben, dass er aber Herzog über fremde Briefe, Landgraf über heimliche Reden und Markgraf über Gedanken soll sein, ob Gott will, dies werd' ich nicht glauben noch leiden.' Allgemeiner Anzeiger der Deutschen, Gotha, Januar 1833
Das werde ich ausbaden müssen.
Eine unangenehme Angelegenheit zu Ende bringen.
Das werde ich ausbaden müssen.
i] Eine unangenehme Angelegenheit zu Ende bringen
Das werde ich ausessen müssen.
Ich werde vorzüglich dabei zu leiden haben.
Das werde ich ausessen müssen.
i] Ich werde vorzüglich dabei zu leiden haben
Das werde ich dir aufs Butterbrot geben (streichen).
i] Das werde ich dir nicht vergessen. In demselben Sinne sagt man auch: Das werde ich dir eintränken, eintunken, das soll dir teuer zu stehen kommen
Das werde ich ihm heimzahlen
v] das wird er mir büßen müssen
Das werde ich mir hinter die Ohren schreiben (o. hinter den Spiegel stecken)
en] I'll take it to heart