Das passt wie das fünfte Rad am Wagen.
altfries] Dit passet üs de fifst Weel ön de Wein.
Das passt wie der Hamen auf den Nagel.
Frische Nehrung
Das passt wie der Kirchturm zum Mantel.
Ostpreußen
Das passt wie der Mönch zur Nonne.
i] Man versteht unter Mönch und Nonne auch Stempel und Nuss, oder Nabe und Nuss, Patrize und Matrize, Hohlspiegel mit Rücken nach oben und mit Rücken nach unten, weshalb das Sprichwort, wie viele andere, ein Doppelgesicht hat.
Das passt wie die Faust aufs Auge (o. wie der Igel zum Taschentuch).
ndt] Dät basst wie en Fûst ob dät Aug. Siegen
Das passt wie ein Deckel auf eine Kanne.
Frankenwald
Das passt wie ein Strumpf zu einer Gewürzbüchse.
i] Jener pommersche Offizierbursche hatte einen seiner Strümpfe zwar nicht zur Gewürzbüchse, aber dafür zum Kaffeetrichter für seinen Herrn gebraucht. Dieser ruft: 'Ich reiße den Kopf dir von dem Rumpf, wenn wirklich du nahmst meinen Strumpf zum Kaffeetrichter.' 'Nä, Herr, so dumm bün ick nich we'en, van Ehren Strümpen nöm ick kên'n, den Kaffee ick dorch mînen göt.'
Das passt wie eine Maus auf einen Elefanten.
Das passt wie eine Sonnenuhr in einen Sarg.
nl] Dat past als een zonnewijzer in eene doodkist.
Das passt wie Goliaths Harnisch dem David.
nl] Het past hem als David het harnas van Goliath.
Das passt wie Gretels Jacke.
Das passt wie Honig auf Neujahrsabend (o. wie Honig auf Matthesen Hochzeit).
Eifel
Das passt wie Kaplan Solnig und ein Schnapsrausch.
Das passt wie Rosen in einen Schweinestall.
Das passt wie Schubkarren und Perrücke.
Das passt wie Tag und Nacht.
fr] C'est le jour et la nuit.
Das passt zusammen wie der Stein mit der Axt.
Litauen
Das passt zusammen wie Hellebarde und Barmherzigkeit.
Das passt, wie mein Kapp' vor ä Kirchendach.
Das paßt wie die Faust aufs Auge.
Das Patengeschenk hängt (kommt) ihm heraus.
i] Wenn bei einem kleinen Knaben oder zerlumpten Bettler die Geschlechtsteile sichtbar sind.
Das Paternoster hat Kirchen gebaut, das Vaterunser reisst sie nieder.
England
Das Pech für den einen Menschen ist das Glück für den anderen.
Ghana
Das Pech kennt den Teer.
Litauen
Das Pech, was mer net hawwe, is unser Glück.
Das Pechmandl kommt.
i] Der Schlaf; vermutlich, weil die Augen sich schließen und nicht wieder öffnen wollen.
Das Pfand bringt Schulden nach Hause.
Estland
Das Pfand ist nicht gut, da man seinen Leib verpfänden muss.
mhd] Dat pant enis nicht gud, dar cyn man dat lyff to pande laten mod.
Das Pfefferkorn ist klein, doch scharf, wenn man es beißt.
Thailand
Das Pfeiflein macht gar süßes Spiel, wenn es den Vogel fangen will.
Das Pfeiflein muss lauten wohl, wenn man Vöglein fangen soll.
la] Fistula dulce canit, volucrem dum decipit auceps.
Das Pferd abdecken, um die Haut zu gewinnen.
Das Pferd am Schwanz aufzäumen
Das Pferd an Barren!
Das Pferd beim Schwanz aufzäumen
Das Pferd beim Zaume, den Mann beim Worte.
Das Pferd bläst den Hafer erst, ehe es ihn frisst.
Das Pferd braucht zu viel Streu.
i] Von einem Schimmel oder einem schönen Pferde, das als Staatspferd dient; dann von eiteln Frauen.
Das Pferd dem, der es reiten, das Schwert dem, der es sich umgürten kann.
tü] At binenin, kılıç kuşananındır.
Das Pferd denkt ein Ding, der es sattelt ein anderes.
Portugal
Das Pferd der Gemein hat die schlechtesten (o. stumpfesten) Eisen.
en] The common horse is worst shod.
Das Pferd der Gemeinde hat die stumpfesten Eisen.
Das Pferd des Kaisers hebt den Schwanz.
Das Pferd des Reichen kann den weiten Weg nicht bewältigen, wenn ein Kleinkind zum Herrn wird, kann es die große Regierung nicht führen.
Das Pferd erkennt man am Kopf und am Schopf, den Narren an jedem losen Geschwätz.
Das Pferd ersetzt dem Mann die Flügel.
Russland
Das Pferd fällt um, der Sattel bleibt; der Mensch stirbt, aber sein Name dauert.
Türkei
Das Pferd fasst man beim Zaum, den Ochsen bei den Hörnern, den Mann beim Wort.
nl] Men vangt het paard bij den breidel, en den man bij zijn woord.
Das Pferd findet in den Zügeln einen Halt am Reiter - nicht umgekehrt.
Das Pferd frisst der Saatkeime Wurzeln, die Sorge frisst des Herzens Wurzeln.
Das Pferd fürchtet keine großen Fuhren, es fürchtet häufige Fuhren.
Das Pferd gehört dem Manne, die Wirtschaft dem Weibe.
Finnland
Das Pferd gehört dem, der es reitet, das Schwert dem, der es führt mit Kraft, die Herrschaft dem, der sie erbeutet, das Mädchen dem, der es beschlaft.
Das Pferd geht seinen Schritt, es achtet der Hunde Belfern nicht.
Das Pferd geht so, wie es am Zügel gehalten wird.
Kaschmir
Das Pferd geht zur Krippe, aber die Krippe nicht zum Pferde.
Das Pferd hat befohlen, ihm beim Roggensäen die Peitsche zu geben.
Das Pferd hat ein Eisen verloren.
en] Your horse cast a shoe.
Das Pferd hat Fett am Leibe, wenn man ihm für einen Dreier Speck unter den Schwanz bindet, sagte der Eckensteher zum Droschkenkutscher.
Das Pferd hat gesagt, dass wenn es den Wolf einmal fangen sollte, würde es ihn mit dem linken Fuß auf einen Streich auf den Grund der Hölle schleudern.
Das Pferd hat keine andere Untugend, als dass es nicht auf Bäume steigt.
i] So sagen die Rosskämme, und meinen das Brückenholz.
Das Pferd hat keine Angst vor dem Schlag, Das Pferd hat Angst vor dem Fressen.
Das Pferd hat mit dem Wolf die Kräfte gemessen, Schwanz und Mähne sind übrig geblieben.
Das Pferd hat Recht wie das Vieh.
[RSpW]
Das Pferd hat seine Kräfte mit dem Wolf gemessen, Schwanz und Mähne sind übrig geblieben.
Russland
Das Pferd hat versprochen, mit dem Fohlen dann ins Freie zu gehen, wenn ein hautgroßer Flecken (Erde) schon kahl ist.
Das Pferd hat vier Beine und kann doch stolpern.
Das Pferd hat vier Füße und stolpert doch.
Russland
Das Pferd hat vorzeiten gesagt, dass es für seine große und schwere Arbeit als Lohn nichts anderes haben möchte, als einen vollen Bauch und nette Hufeisen, die seinen Füßen nicht wehtun lassen.
Das Pferd hinter den Wagen spannen.
Das Pferd ist (seines) Herrn Brotgeber.
Das Pferd ist (seines) Herrn Ernährer.
Das Pferd ist am gefährlichsten hinten, das Weib vorn, der Wagen an der Seite, ein Pfaff überall.
Sauerland
Das Pferd ist der Hund der Getreideschößlinge, die Frau der Hund des warmen Brotes
i] Das Pferd liebt Getreideschößlinge, die Frau warmes Brot.
Das Pferd ist des Hauses Stütze.
Das Pferd ist des Mannes Sklave.
Das Pferd ist dessen, der es reitet, der Säbel dessen, der damit streitet.
Türkei
Das Pferd ist dessen, der es reitet.
Das Pferd ist eines Mannes Flügel.
Kirgisien
Das Pferd ist für den Menschen wie die Flügel für den Vogel.
Turkmenistan
Das Pferd ist geschaffen, um zu warten; die Frau, um zuzusehen.
Das Pferd ist gut, aber lahm.
i] Von einem an sich guten Menschen, der aber für ein bestimmtes Geschäft unbrauchbar ist.
Das Pferd ist gut, die Peitsche sei noch besser.
Das Pferd ist ihm alle geworden.
i] Er ist vom Pferde gefallen; auch: er ist in seiner Rede u.s.w. stecken geblieben. Mit seinem Vermögen, seinem Handel, Geschäft, seiner Klugheit u.s.w. ist's zu Ende gegangen.
Das Pferd ist längst verhungert, ehe das Gras gewachsen ist.
it] Cavallo, no morire, che l'erba dee venire.
Das Pferd ist nicht furchtsam, sagte der Felinger, es hat schon viel Nächte allein im Stalle gestanden, als man ihn fragte, ob es scheue.
Das Pferd ist oft gescheiter (o. klüger) als sein (o. der) Reiter.
i] Abweichend von der Ausdrucksweise über viele andere Haustiere, die meist aus Injurien besteht, spricht man vom Pferde fast immer nur in schmeichelhaften Wendungen. Darum achtet der Fuchs aber auch das Pferd so hoch, dass dies, als es alt und verlassen ist, an ihm noch einen Freund findet und erzählt: 'Und ist niemand, der nach mir frag oder Mitleiden mit mir trag ohn' dass Reinick den Fliegen wehrt, das ich doch nicht von ihm begehrt.' Wie ihm das Pferd so sehr imponiren konnte, erzählt Reineke selbst in seiner Beichte an Grimbart. Er traf nämlich einmal eine Stute nebst Fohlen. Der ihn begleitende hungrige Isegrimm bat ihn, der Mutter das Füllen abzukaufen. Reineke ließ sich sofort in Kaufunterhandlungen ein. Die Stute erklärte sich zum Verkauf bereit gegen die Summe, die an einen ihrer Hinterfüße angeschrieben sei. Reineke merkte, worauf es hinausging und sagte, er könne nur nothdürftig lesen, der Wolf verstehe das besser. Dieser erbot sich sofort dazu. Die Stute hob den mit sechs Nägeln beschlagenen Fuß empor und versetzte ihm einen Schlag an den Kopf, dass er betäubt zur Erde stürzte, indess sie mit dem Füllen davonging. Ähnlich dieser ist die Fabel Boner's Vom falschen Ruhme (1330). Dort erbietet sich der hungrige Löwe dem Pferde einen Dorn aus dem Fuße zu ziehen, aber es ergeht ihm ebenso wie dem Isegrimm. Selbst mit dem Teufel wird das Pferd fertig, wie dies aus einer niederösterreichischen Sage zu ersehen ist. Man vermisste die Müller in der Hölle, und schickte deshalb einen Teufel aus, einige zu holen. Unterwegs erkundigte er sich, wie sie aussähen. Man sagte ihm, sie seien weiß und fänden sich in der Nähe eines Bachs. Bald darauf bemerkte er einen weidenden Schimmel, hielt ihn für einen Müller und wollte ihn schnurstracks zur Hölle führen. Aber der Schimmel verstand keinen Spaß. Da ihm der Teufel von der falschen Seite ankam, schlug er aus und traf ihn so gewaltig an den Fuß, dass er zeitlebens hinken muss.
Das Pferd ist oft gescheiter als der Reiter.
Das pferd ist seines futters wert.
la] Digna canis pabulo.
Das Pferd ist seines Herrn Brotgeber (o. Ernährer).
Das Pferd ist tot, wenn das Gras gewachsen ist.
fr] Ne meurs, cheval, herbe te vient.
Das Pferd ist über die Jugendtorheiten hinaus, sagte ein Eckensteher zu einem Droschkenkutscher, der kaum von der Stelle kam.
i] Spott auf ein altes Pferd, auch auf einen trägen Arbeiter angewandt.
Das Pferd ist zum Arbeiten geschaffen, aber nicht, um geplagt zu werden.
Das Pferd ist's Futter nicht wert.
fr] Le cheval ne vaut pas l'avoine.
Das Pferd kann (oft) stürzen, ehe es in den Stall kommt.
Das Pferd kennt man an den Zähnen, die Kuh an den Hörnern
Das Pferd kennt seine Stärke nicht.
i] Wenn jemand nicht weiß, was er vermag, wenn er stärker ist als er glaubt.
Das Pferd kommt zur Krippe, aber die Krippe nicht zum Pferde.
Das Pferd läuft der Zügel wegen, springt des Hafersackes wegen.
Das Pferd läuft, soweit der Strick reicht.