Da kommen noch eine große Menge Knöpfe aus Kamelgarn dazu.
ndt] Dar kamen noch'n heele Bült Knopen un Kameelsgarn bi.
Da kommen sie herunter vom Drachenberge.
i] Die Feinde, Gegner. - Wenn plötzlich etwas anders kommt, als man erwartet. Im Kartenspiel glaubt z.B. jemand sämtliche Stiche oder wenigstens mehrere zu machen; der Gegner aber spart die Mehrzahl der Trümpfe, sodass er nach dem Herausziehen der Trümpfe den letzten Trumpf behält und nun eine Zeit lang Freiblatt spielen kann, wodurch er Gewinner des Spiels wird, wobei die obige Redensart angewandt zu werden pflegt.
Da kommet zwoi und bringent oin, hat 's Maidli gsait, und hätt an Floh zwische zwoi Finger ghätt.
Da kommst du an den Rechten.
i] Nimm dich vor ihm in Acht; er ist durchtrieben, ränkevoll.
Da kommst du blind.
Da kommt alles Unglück zusammen.
nl] Dat is de stopel van alle ongeluk.
Da kommt auch einer aus unserer Zunft, sagte der Köhler zum Schornsteinfeger, als er einen Priester sah.
nl] Daar gaat onze confrater, zei de smid tegen den schoorsteenveger, op een' predikant wijzende, waut hij is ook in't zwart.
Da kommt Berg und Tal zusammen, sagte Klaus, als er einen Bucklichen gehen sah.
Da kommt das mit Sieben beladene Kamel.
Da kommt das Schicksal - roh und kalt
Schiller, Wallensteins Tod, IV, 12 (Thekla)
Da kommt die Braut, um die man tanzt (o. mit der wir tanzen sollen).
i] Im Kriege galt: das ist der Feind, der zu schlagen, die Festung, die zu erobern ist. Von Hochzeiten entlehnt, wobei man an vielen Orten um die Braut herumtanzt, um ihr, wenn sie nicht Witwe ist, unter mancherlei Neckereien den Kranz zu nehmen.
Da kommt ein Galgenstrick zum anderen.
Da kommt eine Wespe ins Hornissennest.
z] Hat denn der Teufel meinen Herrn schon geholt, oder hat er sich in seine Liebste versteckt? Da käme eine arge Wespe in ein Hornissennest.
Da kommt Rustan mit dem König,
Grillparzer, Der Traum, ein Leben III
Da kommt Stroh druf.
i] In Berlin für: Das ist schon längst vergessen.
Da können die Spinnen in den Brotsack bauen.
z] Wenn ihr bei der nächsten Wahl wieder für den Fortschritt stimmt, werdet ihr bei den Uferbauten keine Arbeit finden, und dann können die Spinnen in den Brotsack bauen, sagte ein nassauischer Uferbaubeamter zu den Arbeitern.
Da könnt' der Ofen einfallen.
Da könnt' der Teufel 's Heu rakeien.
i] Wenn man unwillig ein unnützes Geschäft verlässt.
Da könnte die Katz' ein Vieh werden.
Kamnitz
Da könnte ein jeder kommen.
Nimptsch in Schlesien
Da könnte eine Lammesgeduld reissen!
Da könnte ich nie drauf abfahren!
Da könnte man eine Gänsehaut bekommen.
Rottenburg
Da könnte man nicht einmal einen Stein als Medizin bekommen.
i] Dies Sprichwort schildert die außerordentliche Seltenheit der Steine in verschiedenen Gegenden Ungarns, z.B. im Theisgebiet.
Da könnte man sich die Augen aus dem Kopfe herausgucken.
Da könnte man sich die Augen aus dem Kopfe herausgucken.
Da könnte man sich die Lungen herausschreien.
Da könnte sich mancher andre eine Scheibe (o. auch ein Stück) davon abschneiden.
i] Sich ein Beispiel nehmen. Anerkennend.
Da könnten keine sieben Katzen eine Maus in fangen.
Sauerland
Da kräht kein Hahn danach.
i] Gleichgültigkeit bei gewissen Ereignissen. Der Hahn kräht nach nichts; wenn also der Hahn nicht einmal nach etwas kräht, so muss es sehr unbemerkt bleiben.
Da kreit nig Hund noch Hân na.
Da krepiere de Mües (Mäuse) ön de Speckkammer (Speiskammer).
Da kribelt's und wibelt's von leuten.
z] Erde, Wasser, Luft, und alles was drinnen kriebelt und wiebelt.
Da kriegt einer Senge.
i] Hiebe, infolge deren der Durchgehauene warm wird. Seng = warmer Lufthauch, Windstoß.
Da kriegt noch eher ein Haubenstock 's golden Vliess.
Wien
Dä Krog (Krug) geht asû lang zo d'r Baage bös 'ä brech d'r Hals od'r d'r Kraag.
Euskirchen
Dä krömp sich wie' ne Wurm.
Da Kroug gêt asou lang zei Bassa (in das Wasser) poss a necht en Hals brecht.
Ungar. Bergland
Da kummer mag a sich unter der Kniekehle zubinden.
Da kunn man glîk de kôle Pöss kriege.
Dä kütt (kommt), wann et Boch ümgedraht es.
Bedburg
Da lachen de Kög in'n Stall drowa.
Ukermark
Dä läet alle Rême zo Bord.
Bedburg
Da lat de Immeken vor sorgen!
Braunschweig
Da lebet Gott, da lachet Gott.
la] Nunc Dii beati.
Da Lehrus ist ofte klüga os da Mesta.
Nordböhmen
Da leit's (liegt's), sagte die Jungfer, als sie 's Kind verlor.
i] Wenn uns etwas begegnet ist, das wir nicht länger verbergen können, so gern wir wollten. Von einem Mädchen entlehnt, die ihre Schwangerschaft verborgen oder bisher geleugnet hatte, als sie während eines Tanzes plötzlich entbunden ward.
Da liebt der Mann in der Frau nur die Gattung, die Frau im Mann nur den Grad seiner natürlichen Qualitäten und seiner bürgerlichen Existenz und beide in den Kindern nur ihr Machwerk und ihr Eigentum.
Friedrich Schlegel, Lucinde
Da lief ich frisch hinzu, so wie ich war,
Schiller, Tell
Da liegen die Schweine, nu können wir Wurst machen.
Schlesien
Da liegen sie auf einem freien Platz im Walde, zwei- bis dreihundert arme Kerls, das Ächzen und Schreien, der Blutgeruch mit dem frischen Duft der Nacht, des Grases, der Bäume - dieses Schlachthaus!
Walt Whitman, Tagebuch (1863)
Da liegt (sitzt) der Hase im Pfeffer.
Da liegt de Dreck, säd de Pap, on lêt dat Kind falle.
hdt] Da liegt der Dreck, sagte der Pape, und lässt das Kind fallen.
Da liegt de Dreck, wat kost't de Botter?
Ostpreußen
Da liegt der Butz.
la] Hinc illae lacrymae. Horaz
Da liegt der Dreck, sagte der Küster, als er in die Kirche geschissen.
nl] Daar ligt de stront, zei de Koster, en hij sch . in de kerk.
Da liegt der Dreck, was gilt (wie teuer ist) die Butter?
i] Wenn z.B. ein Topf zu Boden fällt und zerbricht. In Schlesien auch als Spott auf schlechte Ware.
Da liegt der Fuchs begraben.
Da liegt der ganze Brast.
Da liegt der ganze Magistrat.
i] Beim Kartenspiel, wenn die höchsten Trümpfe in einem Spiel zusammenfallen.
Da liegt der Has im Pfeffer!
Da liegt der Hase im Pfeffer nicht.
i] Das ist nicht der Fehler, hierin liegt's nicht.
Da liegt der Hase im Pfeffer.
i] Da ist die Schwierigkeit, daran hängt es.
Da liegt der Hund auf dem Heu.
Da liegt der Hund begraben.
i] Das ist's, worauf es ankommt; hier ist das Hindernis. In einer frühern Periode, wo Nürnberg als Freie Reichsstadt blühte, wurde dort das noch stehende Rathaus nach einem großen und kostspieligen Plan und Anschlag erbaut. Dieser Bau währte mehrere Jahre, und er war bis auf einen Flügel vollendet, als es der Stadtkasse an Mitteln gebrach, die Kosten nach dem gemachten Anschlage zu bestreiten. Der Bau unterblieb also, und der fehlende Teil wurde nun, statt massiv, nur aus Fachwerk erbaut. Der Baumeister führte in seinem Petschaft einen Hund; und über die letzte massive gotische Tür, die nach diesem nur leicht und wohlfeil erbauten Flügel führt, hat er diesen Hund, in Stein gehauen, anbringen lassen, wodurch das obige Sprichwort entstanden sein und welches symbolisch andeuten soll: Man kann in einer angefangenen Sache nicht weiter gehen, weil unübersteigliche Hindernisse vorhanden (eingetreten) sind. Nach noch einer anderen Erzählung: Der österreichische Feldhauptmann Sigmund II. (1547-1610) hatte einen treuen Hund, der ihm auf einer seiner Fahrten in den Niederlanden das Leben gerettet hatte, diesem ließ er an der Gartenmauer des Schloss-Brauhauses zu Sanct-Veit (Oberösterreich) ein Denkmal mit einer Inschrift setzen: das noch bis zum Zusammenfall der Mauer (1821) gestanden hat.
Da liegt der Igel im Hag.
Da liegt der Käse, was gilt die Butter?
Da liegt der Quark, wie teuer ist die Butter?
z] Sprach Peter Fiebig und deutete triumphierend auf den halb umgeworfenen Lohnwagen.
Da liegt des Pudels Kern.
i] Diese Redensart ist aus Goethes Faust entlehnt. Als sich der Pudel in Mephistopheles verwandelt, sagt Faust: 'Das also war des Pudels Kern!'
Da liegt die ganze Prostemahlzeit.
Ostpreußen
Da liegt die Schlange im Grase.
nl] Daar is een otter in't bolwerk. - Daar schuilt eene slang onder het loof.
Da liegt ein großer Klotz begraben.
Da liegt ein Musikant (ein Spielmann) begraben.
i] Wenn man an einen Stein stößt.
Da liegt ein Musikant begraben.
Ostpreußen
Da liegt ein Spielmann begraben.
i] Wird gesagt, wenn jemand stolpert oder fällt.
Da liegt eine im Kindbett.
i] Redensart beim Kartenspiel, wenn eine Karte unter den verdeckt liegenden auf dem Rücken erscheint.
Da liegt einer auf der faulen Haut, ist zu träge, eine ernsthafte Aufgabe zu übernehmen, aber den anderen drängt er, gerade als müsste der andere gleich aus voller Kehle zu singen anheben vor Freude darüber, dass sein Freund auf der faulen Haut liegt.
Nikolai Gogol, Vier an verschiedene Personen gerichtete Briefe, die 'Toten Seelen' betreffend
Da liegt er, sagte die Frau am Grabe des Mannes und schneuzte die Nase ins Grab.
Da liegt es, sagte das Mädchen, als ihr beim Tanzen ein Kind entfiel.
Da liegt es, sagte das Mädchen, und das Kind viel ihr beim Tanzen weg.
Da liegt es, sagte jene gute Magd (Jungfer), da entfiel ihr das Kind beim Tanze.
Da liegt Musik drin.
i] Sagt der Berliner, um anzudeuten, dass ihm die Sache richtig oder vortrefflich erscheint.
Da liegt sie, sagte der Hundebernd, und warf sein Weib die Treppe hinab.
nl] Dat ligt, zei Maarten, en hij gooide zijn wijf van de trappen.
Da liegt's, davon man lange hat gesagt, sprach die Maid beim Tanze, der das Kind entfiel.
Da liegt's, sagte jene gute Magd, da entfiel ihr das Kind im Tanz.
Agricola
Da liegt's, sagte jene Magd, und schmiss den Brei in Dreck.
Da liegt's, sprach die Magd im Kranz, verzettet sie das Kind im Tanz.
Da liegt't, se(de) de Magd, as se den Brê in'n Dreck smêt (schmiss).
Da ließ Gott der Herr einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen.
1. Mose 2,21
Da ließe sich ein Pakt,
Goethe (1749-1832), Faust, I (Faust)
Da lobe ich mir das Studium der Natur, das eine solche Krankheit [Taschenspielerkünste der Dialektik] nicht aufkommen lässt! Denn hier haben wir es mit dem unendlich und ewig Wahren zu tun, das jeden, der nicht durchaus rein und ehrlich bei Beobachtung und Behandlung seines Gegenstandes verfährt, sogleich als unzulänglich verwirft. Auch bin ich gewiss, dass mancher dialektisch Krankeim Studium der Natur eine wohltätige Heilung finden könnte.
Goethe (1749-1832), Eckermann, 18.10.1827
Dä löf met beeze Händen en et Füer.
Bedburg
Da Losa on da Wond head sain oagni Schond.
Niederösterreich
Dä lot sich 's Gras nit ungere Füße wachse.
Emmenthal
Dä määt 'nen Bass'lemanes (= eine Verneigung, vom Spanischen 'beso las manos'), dat sich et Hemp en sibbe Felde läht (= legt).
Köln
Da mache sich einer einen Vers daraus.
i] Wenn etwas Unverständliches, Ungemeines geschieht oder gesagt wird.
Da machen wir's noch einmal wie der buchner Pfarr'.
Thüringen
Da mächt ma doach azwêgîn (entzweigehen).
Österreich-Schlesien
Da macht wieder jemand einen dummen Streich.
i] Worte des Carlos in Goethe's Clavigo, 2. Act. Bei den vielen dummen Streichen, die gemacht werden, lässt sich nicht annehmen, dass die Redensart erst aus Goethe entlehnt und sprichwörtlich geworden ist, wahrscheinlich ist, dass sie es schon war, als der Dichter sie zur Anwendung brachte.
Dä mag der Schatten van im net sen.
Bedburg