D' Herre esse Schnepfedreck, d' Bure esse Krut und Speck, und äser eins soll geng nüt ha.
Bern
D' Hoa (Haare) senn ma dapai ge Pea gstign.
Steiermark
D' Hoasa (Hase) drascha bain'm.
Troppau
D' Hörner ausstrecke.
Schwaben
D' Hühner göh gern y (ins Hühnerhaus), 's git schön Wätter.
Solothurn
D' Hühner göh nit gern y, 's git wüescht Wätter.
Solothurn
D' Hühner si uff de Bäume, 's git wüescht Wätter.
Solothurn
D' Hühner und d' Rebe gänd nüd vergebe.
Luzern
D' Hund bissid en and nid.
Luzern
D' Hund und d' Herrn lassen die Türen offen.
Oberösterreich
D' Hündle versteckt, dass koi Mäusle dran schmeckt.
Ulm
D' Ima (Imme) thüend nüd ala Lüta guet.
i] Entschieden denen nicht, die sie nicht angemessen und gut behandeln.
D' Jugend muss tobet ha, hätt de Bettelma g'seit, do ischt em s Chind zum Bündel usgheit.
Schwiizertütsch
D' Jungfraun und d' Oar derf ma net z' lang aufhebn.
D' Karte müsse's gebe, hat der Beckabu g'sait, hat's Zaindle sammt de Wecke verspielt.
D' Kend'r (Kinder) macht ma mid'm Pôp'l forchtich, d' Grûssa mid'm Taif'l.
Österreich-Schlesien
D' Kirch' ist sein G'vatterin.
Schwaben
D' Knödel sein gessen - jetz waar was zum Essen recht!
D' Koh (Kuh) melkt dörch'n Hals.
Seehausen
D' Kotz kreit mer de Buckel nauf.
Ulm
D' Kriesi (Kirschen) händ Stiel, s' cha näh, wer will; d' Kriesi händ Stei, si g'höre nid eim allei.
Luzern
D' Kroide (Kreide) schrîb and'rsch.
i] Es kam nicht so, wie erwartet war.
D' Kue (Kuh) schlot em de Kübel um.
i] Seine Bestrebungen misslingen ihm.
D' Kuh vergisst, dass sie a Kalb gewea ist.
Württhemberg
D' Kundschaft verschla.
dt] Die Kundschaft verlieren
D' Kuttelfleck kommen aus dem Dreck, kommen wieder drein, müssen immer Kuttelfleck sein.
Augsburg
D' Längi macht d' Strängi.
D' Laubagüss kimt ganz gwis.
Oberösterreich
D' Leut lässt ma redn - d' Küah schelln - und d' Hund belln.
D' Leut lernst aufm Markt kennen, net in der Kirchen.
D' Leut lernt man auf'm Markt kennen, net in der Kirchen.
D' leut nemen sich zu tod.
D' Leut reden viel, wenn der Tag lang is.
D' Leut redn immer vom Saufen, aber nia vom Durscht.
D' leut sindt nit guldin.
D' Leut' müss'n was z' rede haba, d' Hund was z' belle.
Oberösterreich
D' Liab (Liebe) is a narrisch Ding, den måchts schwer und den måchts g'ring, den machts kålt und den machts warm, den machts reich und den machts arm.
Wien
D' Liab druckt 's Herz und da Knödl 'n Magen.
D' Liab macht blind - beim Arsch und beim Grind (= Kopf).
D' Lieb neigt sich auf dö Seit'n, wo d' Taschen hängt.
Österreich
D' Liebe mues zangget ha, und wenn si enangere mit Schitere würf.
Schwiizertütsch
D' Liebi dringt dur d' Händsche dure.
Schwiizertütsch
D' Liebi ist blind, fallt ebe so liecht uf e Küedr as uf e liebs Kind.
D' Liebi ist blind; es küsst e Mueter ihres rotzig Kind.
D' Liebi muess zangget ha, und wan si enangere mit Schitere würf.
Oberaargau
D' Lippe hänge, wie e Ross vor der Schmidd.
Münstertal
D' Lippe îs g'schwolla wî a Bänd'r pôtscha.
Österreich-Schlesien
D' Lob hoam gea.
i] Erlittenes Unrecht rächen, wieder vergelten.
D' Lumpe si Lüt, und us Narre gits nüt.
Solothurn
D' Lüt (Leute) lan rede, d' Hünd lan waulen, d' Vögel lan gappen und geng grad usi de rächt Weggen.
D' Lüt thüend doch nie schüliger, as um die hälig Zit umme.
i] Die meisten Ausschweifungen fallen in die Zeit der kirchlichen Feste.
D' machst j'a a G'sichte, wie de Kotze, wenn's dunnert (waterlecht).
Freistadt
D' Manne hei alli es Schît im Rügge, wenn 's nit brönnt, so mottet's.
Schwiizertütsch
D' Manne hei Chnöpfli u d' Wiber Häftli.
Bern
D' Maus gat no oimaul in d' Fall'.
Ulm
D' Max'n sein ihm ausgegangen.
D' Midicha- und d' Montabräut' habet nie koan rechte Freud'.
Oberösterreich
D' Miller unn d' Becke händle mit nander.
Elsass
D' Moasenfâa soll ma' alsand hâa.
Oberösterreich
D' Morgastund hat Gold im Mund, sie hat aber ganz natürlig pfundweis Blei im Fürlig (= Hintern).
D' Müller und d' Becke stäled nid, me bringt ne's.
D' Müller, Schnîder und Wäber wöred nid g'hänkt, 's Handwerk ging sust ûs.
D' Nachbarschaft dakena.
Oberösterreich
D' Nacht, d' Liebi und de Wî gänd verkehrti Gedanken ii.
Schwiizertütsch
D' Narre (Narren) si au Lüt.
Schweiz
D' Narre si au Lüt, aber nid wie ander.
D' Narre si au Lüt, aber nit all' Lüt Narre.
Solothurn
D' Narre tüend e Zeiche.
Schweiz
D' Narre wachse, me brûcht si nid z' b'schütte.
i] B'schütte = mit Dünger begießen.
D' Nase z'vorderst ha.
Luzern
D' Nochrichd hod an Pauannknechd daholdd'n.
Steiermark
D' Norre und Narre sind z' tür, wie me's kauft.
D' Not greint.
Oberösterreich
D' Oerta 'n us macha.
i] In Appenzell; in anderen Kantonen auch Uerte, in Glarus nebenbei auch Uerteli = Zeche; in Bündten auch Gastmahl. Bei Hebel: Uerte = Wirtshausrechnung, wie Abrechnung überhaupt. Davon das Zeitwort urten, ürten, ürtnen.
D' Pfeifa b'schneide.
i] Den Übermut dämpfen, die Mittel schmälern.
D' Pfeife ausklopfa.
D' Pfuscher esse 's Brod und d' Mödeler lyde Not.
Solothurn
D' Ross frässet e Ma, wo nid mit umgoh ka.
D' Ross schlönd enand nu bim leere Bahre.
D' Ross stalled gern, wo's vorher nass ist.
D' Rumplebe, d' Scheißete.
Schwaben
D' Sach isch g'schättert.
i] G'schättert von schatt = geflickt.
D' Sach zum Wort und 's Geld an en Ort.
D' Sâl ût is, d' Sgô sgännt is.
Oldenburg
D' Säu gelte nie, was sie wert sind.
Luzern
D' Sau gibt, Vater, gib du.
i] In Schwaben, wenn man bestimmt, wer zuerst die Kosten auszulegen hat.
D' Säu hei eidwederes strauig oder guldig Stile.
Solothurn
D' Scham hät d' Röth verlore.
Aargau
D' Schelm sy au Lüt, aber nit all' Lüt Schelme.
Solothurn
D' Schelme sind nid alli Müller, aber d' Müller alli Schölme.
D' Schloflüs bysse-n-e.
Solothurn
D' Schneck' auf d' Schwanz schlage, dass se net büllet (bellen).
Ulm
D' Schnorra all z' vorderest hâ.
i] Das Maul eines Tieres, verächtlich des Menschen. Im Reden vorlaut, schnippisch, naseweis sein.
D' Schuasterweiber und die Schmiedsroß gehen barfuß.
D' Schuhmacher träge de böseste Schuh.
Luzern
D' Schulden essen mit aus der Schüssel.
D' Schulden und 's Wort Gottes bleibn ewig!
D' Simpeler hei Buoben wie Chinija, Maddjini wie Prinzel sine, Gold wie Laub, Fleisch wie Holzbîge, Wî wie Bäch.
D' Soppa heds das wie 's katholische Vateronser, se hed au ke Chraft ond ke Herrligkeit.
hdt] Die Suppe hat, wie das katholische Vaterunser keine Kraft und keine Herrlichkeit.
D' Stadtleut ihr Dreck stinkt aa net besser als der Bauerndreck.