Vor dem Backofen wachsen keine Kräuter, und ob sie da wüchsen, sie würden doch durch die Hitze verbrennen, die darausgeht.
Backofen
Wann ein ding für den bachofen, in die badstub vnd auff die waschbank kombt, so ist's weit gnug ausskommen.
Backofen
Wenn 't in Backaob'n schuben künn, un 'n Kip vull Spön darväör böt'n.
Backofen
(Altmark.)
Wer ein Backoffen, ein Amboss, ein Müll vnnd ein Bach zu Nachbarn hat, der hat kein gut Quartier.
Backofen
Wer gegen einen backofen blasen will, der muss ein gross maul haben.
Backofen
Wer kann gegen 'n Backâben hojanen.
Backofen
(Mecklenburg.)
Wider ein heissen backofen ist böss hauchen.
Backofen
Al Backsels un Braussels geradt nich.
Backsel
(Ostfries.)
Alle Backsels un Brossels sünd nich awerên.
Backsel
(Ostfries.)
Ein alter Backstein hält oft länger als ein neuer.
Backstein
Leider wahr, aber keine besondere Empfehlung für die neuere Ziegelfabrikation.
Ein alter Backtrog schiefert nicht.
Backtrog
(Zittau.)
A Bud is wie Taschlech.
Bad
Jüdisch-deutsch, Warschau
Auf solchen Bad taugt solche Laugen.
Bad
Bad, Wein und Weib erquicken (verderben) den Leib.
Bad
Lat.: Balnea sunt remedia laborum. - Balnea, vina, venus, corrumpunt corpora nostra, conservant eadem balnea, vina, venus. - Vina acuunt animos, vino mens aegra resurgit.
Bäder, Lieb' und Wein machen das Leben klein.
Bad
Der Gebrauch der Bäder kann unter Umständen mehr schaden als nützen.
Dä wird doch am Eng (Ende) et Bad köhle müsse.
Bad
(Bedburg.)
Das Bad (allein) austragen (austrinken, aussaufen, bezahlen) müssen.
Bad
Für einen andern büssen müssen.
Das Bad austappe(n) müesse.
Bad
(Ulm.)
Das Bad für alle bezahlen müssen.
Bad
Frz.: Il a chauffé l'étuve pour lui-même.
Das Bad kan Gott leicht heiss genug hitzen, wenn es dem gilt, der muss schwitzen.
Bad
Das Bad muss jeder austrinken.
Bad
Der Ton auf das; jeder muss sterben.
Das Bad sei verflucht, das mir den Hintern eines Menschen zeigt, dessen Gesicht ich nicht einmal gern sehen mag.
Bad
Die Aegypter sagen damit, dass ihnen der Zufall die Gesellschaft eines Menschen aufgezwungen hat, dessen Anblick ihnen schon zuwider ist.
Das bad soll man aussgiessen, vnd das Kind behalten.
Bad
Das Bad wäscht von aussen rein, die Reue von innen.
Bad
Das ist ein böses Bad, die Beine ins Feuer halten.
Bad
Der dir das Bad schenkt, wird mich zum Diener desselben machen.
Bad
(Türk.)
Die im Bade sitzen, müssen sich nicht fürchten vorm Schwitzen.
Bad
Ein Bad mag's immer sein, stellt sich der Schweiss nur ein.
Bad
Wenn man nur recht verfährt, so wird sich auch der Schweiss einstellen. Nestor, der älteste russische Geschichtschreiber (gestorben 1116), erzählt vom heiligen Andreas: »Als er am Dnjepr aufwärts ging, sah er in der Gegend von Nowgorod Badestuben aus Holz gezimmert und darin Oefen aus Stein, welche stark geheizt wurden. Die Leute zogen sich nackt aus, begossen sich mit Wasser und peitschten sich mit Ruthen dermassen, dass man für ihr Leben fürchten musste. Wenn sie heraustraten, begossen sie sich mit kaltem Wasser.« (Wurzbach I, 1.)
Ein Bad nehmen.
Bad
Ein Bad vberhencken.
Bad
Ein Bad vertreibt den Tod nicht.
Bad
Ein warmes Bad reinigt mehr als ein kaltes.
Bad
Wer selbst z.B. kalt dabei bleibt, wenn er Verweise und Zurechtweisungen ertheilt, darf sich wenig Wirkung davon versprechen.
Einem das Bad gesegnen.
Bad
Man rief dem Einsteigenden Prosit balneum zu; aber auch in übler Bedeutung für einen derb durchprügeln. - Konrad Baumgarten gesegnete dem Vogt von Wolfenschiess das Bad so, dass er ihn mit der Axt todtschlug. Und mit der Axt hab' ich ihm 's Bad gesegnet.« (Schiller.)
Einem ein Bad bereiten (anlassen, aufgiessen, richten, rüsten).
Bad
Hat oft den übeln Sinn von: nachstellen, Fallen legen, in Gefahr stürzen, weil der Nackte, Wehrlose überfallen und erschlagen werden kann, oder auch weil das Bad zu heiss bereitet wird. (Grimm, I, 1069.) - In der Schweiz wird diese sprichwörtliche Redensart, wie oben bemerkt, aus der Erzählung abgeleitet, wie der Vogt von Wolfenschiess von der Gattin Konrad Baumgarten's verlangt, sie möchte mit ihm ins Bad gehen; sie ist aber wol noch ältern Ursprungs. Wurzbach leitet sie aus der Sitte slawischer Völker ab, Schwitzbäder zu gebrauchen. Nach M. Gallus soll Boleslaus der Tapfere (992-1025) oft dergleichen Bäder gebraucht haben. Wenn er einen Jüngling bessern, aber auch gleichzeitig für begangene Fehler züchtigen wollte, so nahm er ihn mit ins Bad, in welchem er ihn eigenhändig mit der Ruthe hieb, ihm dabei gute Lehren gab und - mit einem neuen Kleide nach Hause schickte. Hierin soll die obige Redensart ihren Ursprung haben.
Einem ein Bad einheizen.
Bad
Einem ein Bad überthun.
Bad
Einem einen schweren Handel oder eine böse Sache auf den Hals richten.
Einem ein sauberes Bad bereiten.
Bad
Ihn in schlimme Händel verwickeln.
Einen aus dem Bade ziehen.
Bad
Ihn retten.
Einen zum Bade schicken.
Bad
Es war ehemals Sitte, sich einmal im Jahre zur Ader zu lassen, was auf holländisch coppen heisst, daher Kopper- oder Koppelmanndag (Fasttag der Bader am Montag nach Drei- König), was fälschlich mit »Kupfermontag« übersetzt worden ist. Diese Operation geschah in der Regel im Bade und wurde von den Bartscherern vorgenommen, welche darum auch lange Bader hiessen. Daher auch obige Redensart für: Jemanden ein Loch in den Kopf schlagen. (Vgl. Ausland, 1870, Nr. 10, S. 232.)
Er ist ins Bad gereist.
Bad
Büsst eine Gefängnissstrafe ab.
Es hilfft kein bad an einem Juden oder Rappen (Raben).
Bad
Was in der Natur begründet ist, was zum Charakter einer Sache oder Person gehört, lässt sich nicht abwaschen. Das ist aber auch kein Vorwurf für dieselbe.
Es ist so mehr ein Bad als ein Bädechen.
Bad
Es wird einem oft das Bad heiss genug gemacht, er mag schwitzen, wenn er will.
Bad
Gehe ins bad vnd werde nicht nass.
Bad
Ich muss immer 's Båd ausgissen.
Bad
(Schles.)
Im Bad und beim Barbeer fehlt's nie an neuer Mär.
Bad
Holl.: In badplaatsen, barbierswinkels en molens verneemt men alle dingen.
In solchem bad ist das die lacken1.
Bad
1) Das Laken, oberdeutsch: Lailaken = Bett-, Badetuch u.s.w.
Ist lange nicht zum bad gewest.
Bad
Luther's Ms., S. 1.
Kalte Bäder machen warmes Blut.
Bad
Es ist unserer Zeit bestimmt gewesen, die heilenden, stärkenden Kräfte des kalten Wassers wieder zu erkennen und in ihre Rechte einzusetzen. Wiewol man in Betreff des Misbrauchs, der mit dem kalten Wasser getrieben worden ist und zum Theil noch getrieben wird, auch sagen könnte: Kalte Bäder machen kaltes Blut.
Kein bad böss frauwen gnug mag reiben, nach dem raiben die schmertz vertreiben.
Bad
Lat.: Balnea cornici non prosunt, nec meretrici, nec meretrix munda, nec cornix alba fit unda.
Kein Bad hilft dem Raben.
Bad
Man hat ihm ein heiss Bad übergehenkt. - Murner, Schelm., 41.
Bad
Mancher ging ins Bad gesund, und kam zurück als kranker Hund.
Bad
Die Russen: Es kommt nicht jeder heil aus dem Bade, der gesund hingeschickt wird.
Nach dem Bade warm, nach Lässe1 kalt, thust du das, so wirst du alt.
Bad
1) Nach der Ader oder nach dem Aderlass.
Nur wer im Bade sitzt, weiss wie heiss es ist.
Bad
Sie gehören in Ein Bad.
Bad
Verdienen dieselbe Behandlung, dieselbe Strafe.
Sie sitzen beide in Einem Bade.
Bad
»Man findt aber ettlich narren, wenn sy jre weiber gnug schenden vnd in jr eigen nest scheissen, nemmen sy die dann wieder zu jnen vnd sitzen dann beyde ins Bad.« (Rollwagenbüchlein, XXV.)
Was das Bad bringt, muss es wieder nehmen.
Bad
»Was das Bad bringet, das nimmt es auch wieder hinweg.« (Seitz, Gopp Saurbronnen, 1725, S. 129.)
Wenn sie ins Bad gingen, sie könnten Hosen und Schuh anbehalten.
Bad
Wer das Bad bereitet, kommt nicht hinein.
Bad
Ausgenommen manchmal, weil keine Regel ohne Ausnahme ist.
Wer gern in heisse bäder rent, billich er offt den ars verbrent.
Bad
Lat.: Culum comburit, qui feruida balnea quaerit.
Wer ins Badt kompt, der wird nass.
Bad
Wer ist gen Bad gefahren, dem soll wol getwagen und geschoren werden.
Bad
Das Bad im Mittelalter beschränkte sich nicht nur auf ein Sitzen im Wasser, es war noch mit verschiedenen andern Proceduren verbunden. So wurde z.B. das Scheren des Haupthaares und Bartes im Bade vorgenommen. In einem alten Badeliede wird der Vorgang beim Baden so geschildert: »So man gen Bad sitzet ein, thut man krauen und kratzen fein, man pflegt auch zu schröpfen in dem Bad, damit man das böse Blut komm ab. Der Brauch im Bad ist auch der, dass man sauber zwag und scher. Eh' man nun geht aus dem Bad, prusst man sich fein sauber ab. Nach dem Bad man zu ruhen pflegt.« Um dieser Proceduren willen pflegten sich meistens Barbiere (Heildiener in unserem Sinne) den Besitz von Badestuben zu verschaffen, wozu auch ein bedeutendes Hülfspersonal erforderlich war. In den vom 3. September 1487 bestätigten Statuten der breslauer Bader innung werden als solches aufgeführt: Scherer, Lasser (d.i. Aderlasser), Badeknechte, Tschurer und Reiberinnen.
Wer krätzig ins Bad geht, kommt räudig wieder heim.
Bad
Wer langsam ins Bad kommt, verbrennt sich bald.
Bad
Warme Bäder nannten die Alten herculische, weil Vulcan dem Hercules als Anerkennung seiner Thaten warme Bäder bereitete. Auch, da Nero warm badete, neroanische.
Wer nicht ins Bad kommt, dem kann der Bader weder Füsse noch Haupt waschen.
Bad
Wer offt ins Bad gehet, dem wird offt gezwogen.
Bad
Wer oft (viel) ins Bad gehet, wird oft gezwaget1.
Bad
1) Gewaschen.
Wer selten zu Bade kommt, der verbrennt leicht den Arsch.
Bad
Bei Tunnicius (827): De selden to bade kumt, de vorbernt gêrne den êrs. (Culum raro lavans pellem cum femore laedit.)
Wer sich nicht vorm Bade schämt, darf sich auch nicht vorm Nacktsein schämen.
Bad
Die Türken: Im Bade verschämt thun, ist, wie in der Fremde dick thun. (Nordmann.)
Wir seind im Bad, es gehe, wie es wolle, wir schwitzen oder frieren.
Bad
Wir sind im Bad, Gott geb' uns das Schwitzen.
Bad
Zu einem guten Bade gehört ein guter Trunk.
Bad
Dies Sprichwort kommt in einem Schreiben des Herzogs Julius von Braunschweig an den Markgrafen Johann von der Neumark vor. Der Herzog hatte im Februar 1570 dem Markgrafen in Küstrin einen Besuch gemacht und schreibt ihm, dass er auf der Rückreise sammt Wagen und allen Leuten ins Wasser geworfen worden sei. Er schreibt: »Wissen E.L., dass wir gestrigen Tages, da wir von derselben abgezogen, zu einem sehr köstlichen Wildbad, dergleichen Wir uns in der Mark nicht vermuthet, und in dem Wir auf dem andern Damm so hierwärts nach Frankfurt geht, fahren wollen, fast bis an die Ohren ins Wasser mit Wagen und allen Leuten, die bei uns gesessen, über Haufen gefallen sein. Dieweil aber deshalb ohn allen Schaden abgegangen«, setzt er jovial hinzu, »haben wir uns zu Frankfurt, wie man spricht, dass zu einem guten Bade ein guter Trunk gehöre, mit dem Bessten ergötzt und E.L. Gesundheit getrunken.« (Berlin, oder Der Preuss. Bauernfreund, I, Berlin 1810, Nr. 27, S. 126.)
Bar gegen bar setzen.
Bar
Das Bare ist das Wahre.
Bar
Empfiehlt die Barzahlung bei Käufen ihrer allseitigen Vorzüge wegen und es ist namentlich ein Grundsatz der Bauern, die vom Creditgeben keine Freunde sind. - Im Plattdeutschen: Det bâre is't wâre.
Ich will's bar sehen.
Bar
Barschaft ist besser als Gelahrschaft.
Barschaft