Wer den anderen aussfordert, der kriegt gemeiniglich die Schlege.
Ausfordern
Een utfragen bet uppen Peddik (das Innerste, das Mark).
Ausfragen
Einen ausfragen, wie ein Landrichter.
Ausfragen
So fragt man die Bauern aus.
Ausfragen
la] Meos corymbos necto.
Su fregt mer de Leit aus.
Ausfragen
Harz
Bai mir hot 'r ausg'frässa.
Ausfressen
Bei mir hat er alles Vertrauen verloren, hat er nichts mehr zu hoffen, wird er nicht mehr aufgenommen.
Einen ausfretzen.
Ausfressen
Einen mit durchfüttern, mit anderen ernähren und erhalten.
Er hat was ausgefressen (o. begangen).
Ausfressen
Et is ein Utfräten.
Ausfressen
Um zu einer Handlung zu ermutigen, welche die bereits in Aussicht stehenden Nachteile oder Strafen steigert.
Hei heft utgefrête.
Ausfressen
Er ist um die Gunst seines bisherigen Gönners gekommen.
Hei öss utgefrête wie e Boll.
Ausfressen
Das führe' sie nit aus, da is unser Harjet (Herrgott) dazwische'.
Ausführen
Jüdisch-deutsch. Wenn etwas gegen das Judentum, auch religiöse Neuerungen aus der eigenen Mitte, unternommen ward.
Er hot es ausgeführt mit 'n großen Knack
Ausführen
Knack = Knall. - Er hat es mit Eclat durchgesetzt. Den Fuhrleuten entnommen, die im Peitschenknallen große Übung besitzen.
Wer nicht ausführen kann, kann auch nicht befehlen.
Ausführen
it] Chi non sa far, non sa commandar.
Ausgaben müssen sich nach der Einnahme richten.
Ausgabe
nl] Zet u teeringe, na u neeringe.
Ausgaben, noch so klein, müssen wohl berechnet sein.
Ausgabe
it] Anche le piccole spese meritano riflessione.
De sick wâr vör Utgift, de wûrd wâr für holden.
Ausgabe
Die Ausgabe ist die Tochter der Einnahme.
Ausgabe
Die Ausgabe mit einer längern Elle messen als den Empfang.
Ausgabe
Nicht ehrlich handeln.
Die Ausgabe soll die Einnahme nicht übersteigen.
Ausgabe
la] Sumptus censum ne superet.
Die kleinen Ausgaben machen die Kasse leer (o. richten das Haus zu Grunde).
Ausgabe
it] Le piccole spese son quelle che vuotano la borsa.
Die kleinen Ausgaben sind die schlimmsten.
Ausgabe
Gewisse Ausgabe und ungewisse Einnahme sind der Haushaltung Tod.
Ausgabe
fr] Le gain est incertain et passager; mais la dépense est toujours continue et certaine.
Große Ausgabe ist kleiner Einnahme Tod.
Ausgabe
fr] Il faut régler sa dépense sur son revenu.
Man muss die Ausgaben nach dem Beutel richten.
Ausgabe
it] Bisogna far la spesa secondo l' entrata.
Man scheut die Ausgabe nicht, wenn man weiß, was man dafür erhält.
Ausgabe
Wenn die ussgaben und ynnammen glych sind, so mag dich ein ringer unfal gar vmbkommen.
Ausgabe
Wo die Ausgabe größer ist als die Einnahme, währt die Haushaltung nicht lange.
Ausgabe
it] Bisogna far la spesa secondo l'entrata.
Der Ausgang entdeckt, was lange versteckt.
Ausgang
Der Ausgang ist das Haupt des Geschäfts.
Ausgang
Türkei
Der Ausgang ist oft besser als der Anfang.
Ausgang
fr] Le retour vaut bien matines.
Der Ausgang ist oft schlimmer als der Eingang, sagte der Fuchs, als er ein Rasiermesser verschluckt hatte.
Ausgang
Der Ausgang ist oft schlimmer als der Eingang.
Ausgang
fr] Le retour est pis que matines.
Der Ausgang krönt das Werk.
Ausgang
Der Ausgang lehrt, ob die Rose blüht oder der Dorn sticht.
Ausgang
Der Ausgang liegt in Gottes Hand.
Ausgang
Wenn etwas nicht von uns, sondern von dem Gutdünken, der Willkür anderer, besonders einer höheren Macht abhing, sagten die Alten: Das liegt auf den Knien der fünf Richter. (In quinque judicum genibus situm est.) Zenod. Daher, weil es bei den Griechen fünf Richtern übertragen war, über die Stücke der Komiker ein öffentliches Urteil zu fällen.
Der Ausgang macht da selten klug, wo der Anfang nicht hat Witz genug.
Ausgang
Der Ausgang wird's lehren.
Ausgang
la] Exitus acta probat.
Du weißt deinen Ausgang! Wer weiß deinen Eingang?
Ausgang
Ein gewiser aussgang fordert ein gründlichen Anfang.
Ausgang
Er hat mehr als einen Ausgang (o. er hat zwei Ausgänge).
Ausgang
Es nimpt einen bösen Ausgang, wenn die Eltern den Kindern viel zertlen.
Ausgang
Guter Ausgang entschuldigt schlechten Anfang.
Ausgang
la] Honesta quaedam scelera successus facit.
Jemandem zum Ausgang spielen.
Ausgang
Man muss den Ausgang abwarten.
Ausgang
Die Bestätigung der Sache.
Niemand weiß seines Tuns Aussgang.
Ausgang
Wer nach dem Ausgange eine Sache lobt oder schilt, redet, was nur wenig gilt.
Ausgang
la] Careat successibus opto, quisquis ab eventu facta notanda putat. (Ovid)
Ausgeben ist eintragen.
Ausgeben
Ausgeben ist leicht, einnehmen schwer.
Ausgeben
Das Ausgeben ist ihm geläufiger als das Aufheben.
Ausgeben
De sick warför utgifft, de wurd warför holden.
Ausgeben
Ostfriesland
Er gibt nur so viel aus, als ob man einen Bock melke, oder von einem Esel Wolle schere.
Ausgeben
Er will ausgeben, aber nicht einnehmen.
Ausgeben
Bei körperlichen oder geistigen Neckereien.
Im Ausgeben besteht der Vorteil.
Ausgeben
Leicht gibt man aus, schwer nimmt man ein.
Ausgeben
Rumänien
Man gibt oft zu viel aus, wenn man nicht genug ausgibt.
Ausgeben
Wer am unrechten Platze spart, hat oft später um so mehr zu bezahlen.
Man muss nicht ausgeben, wo sparen not, und nicht sparen, wo geben Gebot.
Ausgeben
en] Spend not, where you may save; spare not where you must spend.
Man muss nicht mehr ausgeben, als man eingenommen hat.
Ausgeben
fr] Bien dépenser et peu gagner, c'est le chemin de l'hôpital.
Viel ausgeben und wenig einnehmen, macht arm.
Ausgeben
fr] A dépenser beaucoup et avoir peu de revenu on devient pauvre.
Vil aussgeben macht ledige beutel.
Ausgeben
Wer ausgibt und nicht einnimmt, geht dem Ruin entgegen.
Ausgeben
Wer ausgibt und nicht Rechnung führt, verarmet ohne dass er's spürt.
Ausgeben
Wer ausgibt, muss auch einnehmen.
Ausgeben
es] Donde las dan, las doman. (Don Quixote)
Wer mehr ausgibt als er soll, spinnt sich selbst ein Seil zum Hängen.
Ausgeben
en] He who more than his worth doth spend, makes a rope his life to end.
Wer mehr ausgibt als er soll, wird nichts geben können, wenn er will.
Ausgeben
Wer mehr ausgibt, der gibt am wenigsten aus.
Ausgeben
it] Chi più spende, meno spende.
Wer mehr, als er verdient, gibt aus, bleibt ohne Mamaliga im Haus.
Ausgeben
Rumänien. Mamaliga = Brei aus Maismehl.
Wer recht ausgibt, dem füllt Gott die Tasche wieder.
Ausgeben
en] To a good spender God is the treasurer.
Wer so viel ausgibt, als er gewinnt, braucht keine Börse.
Ausgeben
fr] Qui gaigne bien et bien despend n'a mestier bourse pour son argent.
Wie du uthgyfst, so krigst du wedder.
Ausgeben
mhd] Als men ûtgift, so kricht men vake wedder. (Qui pravum tribuit, cur accepisse recuset.)
Wie mans aussgibt, so kompts einem offt wieder.
Ausgeben
Wo man ausgibt und nimmt ein, hat man immer Hudelei'n.
Ausgeben
Russland
Wofür man sick ûtgift, dat mot man auk sin.
Ausgeben
Lippe
Sie ist eine gute Ausgeberin.
Ausgeberin
Versteht das Vertun besser als das Sammeln, Sparen und Zusammenhalten.
Ins Ausgedinge kommen.
Ausgedinge
Ausgegangen (ausgehen) war nie so gut, daheimgeblieben (bleiben) war besser.
Ausgehen
la] Domi manere oportet, belle fortunatum.
Besser nicht ausgegangen als auf halbem Wege stehen geblieben.
Ausgehen
Du kannst ausgehen von Misrach (Osten) bis zu Máarev (Westen).
Ausgehen
So etwas ist nicht zu finden, in gutem wie in bösem Sinne.
Ein wenig ausgehen könntest du, sagte die Frau, als ihr Mann sie fragte, was er zu ihrer Zerstreuung tun könne, weil sie sich langweile.
Ausgehen
Es geht aus wie das Hornberger Schießen.
Ausgehen
Schwaben. Von einem Schießen zu Hornberg im Kinzigthale liefen Anfang des 18. Jahrhunderts die Schützen, weil ihnen manches dabei nicht ge fiel, einer nach dem anderen weg, sodass es sich in nichts auflöste. So erzählt Freiherr von Lassberg. In Hornberg selbst herrscht die Sage, dass ihnen das Pulver ausgegangen sei, als sie einem würtembergischen Herzog schießen wollten, indem sie schon vorher alles Pulver verschossen hatten. Nach anderen hatten die Hornberger für alles bei einem Schießen Erforderliche gesorgt, nur das Pulver war vergessen. Über den Ursprung der Redensart vom Hornberger Schießen sind viel Erklärungsversuche vorhanden; aber in Hornberg selbst weiß man ihn nicht einmal zuverlässig nachzuweisen, so oft es versucht worden ist. In neuerer Zeit ist nun der Badischen Landeszeitung eine, wie sie sich nennt, authentische Quelle zugegangen, welche folgendermaßen lautet: »Zwischen Hornberg und Villingen bestand in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts eine Eifersucht, die ihren Ausdruck vorzugsweise in der Anmaßung eines Hoheitsrechtes von Seiten der letztgenannten Stadt über das damals gut würtembergische Hornberg hatte. Aus Anlass eines Tödtungsfalles fielen nun die Villinger mit 50 Mann Bewaffneter in das hornberger Gebiet ein, angeblich, um nach dem Täter zu fahnden, in Wahrheit aber, wie der Bericht glaubwürdig versichert, um an der unbotmäßigen Nachbargemeinde einmal ihren Groll auszulassen. Als sich die sonst friedliebenden Hornberger Bürger von dem ersten Schrecken über diesen unverhofften Besuch erholt hatten, verfügte sich zunächst eine Abordnung nach Villingen, um dem dortigen Bürgermeister eine schriftlich abgefasste Rechtsverwahrung zu behändigen und wohl auch Genugtuung zu verlangen. Nach anfänglichem Weigern nahm zwar der Bürgermeister das Dokument ?aus schuldigem Respekt vor der fürstlichen Herrschaft? zu Handen, erklärte aber, die Entscheidung in der Sache selbst dem Gemeinderath anheimstellen zu müssen. Da diese, wie es scheint, ad acta lautete, so wurde nun andererseits beschlossen, den Einfall und der darin nach Ansicht der beleidigten Stadt gelegenen Besitzstammung einen ebenbürtigen ?actum contrarium? in der Weise entgegenzustellen, dass man mit Aufbietung einer dreifachen Macht, verstärkt durch 50 Pferde sowie eine Anzahl Kinder (letztere als lebendige Beweisstücke in perpetuam memoriam dessen, was nun geschah), in das Villinger Gebiet rückte und hierselbst mit drei ?Salven? sein entrüstetes Rechtsbewusstsein zum sprechendsten Ausdruck brachte. Über den ganzen Hergang wurde dann an die herzogliche Regierung umständlich berichtet und am Schlusse unter Berechnung der Kosten des Auszugs und des verschossenen Pulvers die Anfrage gestellt, ?ob nicht aus der Kellerei des Ober-Amtmanns an die beteiligten Mannschaften ein den damaligen Zeitverhältnissen entsprechendes Quantum Wein nebst Brot auf ärarische Kosten verabreicht werden soll?? Auf diese Anfrage warten die Bürger Hornbergs bis heut noch auf Antwort; sie sind indess dadurch viel berühmter geworden, als es bei einer Kneiperei in der Kellerei des Oberamtmanns möglich gewesen wäre.« (Frankfurter Zeitung, 1872)
Es geht aus wie ein Talglicht.
Ausgehen
nl] Hij gaat uit als eindge nacht kaars.
Es geht endlich auf Lami (auf ein lahmes I) aus.
Ausgehen
Nämlich das lateinische I, Imperativ von ire, pack dich, scher dich fort!
Es geht selten wohl aus, was on radt wirt angefangen.
Ausgehen
nl] Het gaat zelden wel, wat zonder raad wordt aangevangen.
Es will niemand gerne aussgehen, vnd einen anderen lassen eingehen; 30.
Ausgehen
Es wird über mich ausgehen.
Ausgehen
Der Unfall, die Strafe, das Übel wird mich treffen.
Gehe aus, gehe ein, der Tod wartet dein.
Ausgehen
la] Tempora longa tibi vitae promittere noli, quocunque ingrederis, sequitur mors corpus ut umbra. (Cato.)
I gang aus, und wenn's Krotte (auch Schmiedeknechte) haglet.
Ausgehen
Leer ausgehen.
Ausgehen
Mancher geht nach Wolle aus und kommt geschoren nach Haus.
Ausgehen
So kahl geht's aus, wenn sich der Frosch rauft mit der Maus.
Ausgehen
Utgahn to snurren.
Ausgehen
Wär ûtgeit te borgen, die schafft sek mant sorgen.
Ausgehen
Wenn du ausgehst, bete einmal; wenn du zur See gehst, bete zweimal, und, gehst du zum Traualtar, dreimal. - Heimat 618.
Ausgehen
Wenn du ausgehst, vergiss den Stock nicht.
Ausgehen
Altgriechisch. Sei nie waffenlos, habe stets etwas zur Hand, um Beleidigungen usw. abzuwehren. Entstanden von Kleomenes, einem Feldherrn der Athener, der in Wahnsinn gefallen, alle Menschen für seine Feinde hielt, stets mit einem Stocke umherging, um die auf ihn Eindringenden abzuwehren.
Wenn ich ausgehe, ist bei mir Geld zu Hause; wenn mein Geld ausgeht, bin ich zu Hause, sagte Schnabel, als man ihn fragte, warum er an einem so schönen Tage nicht ausgehe.
Ausgehen
Wenn ick utgoae, dann teie (ziehe) ick 't Hûs upp'n Balken (Boden).
Ausgehen
Bielefeld
Wer nicht ausgehen will, den drücken die Schuhe. - VI, 483.
Ausgehen
Wer nie ausgeht, kommt nie heim.
Ausgehen
»Alte Zunftsprache in Rotenburg, um zu sagen: Wer nicht in die Fremde geht usw. in dem Sinne: ein unversucht Kind ist bei den Leuten ein Rind.«
Wer nit ausgeht, soll auch nicht heim kommen.
Ausgehen
nl] Daar je me uitgaat, moet je ook meît' huis komen.
Wer weit geht aus, hat weit nach Haus.
Ausgehen