Erkennest du, wohin auf oder niederstrebt
Der Zeitgang, gib nur nach, o Herz, das widerstrebt!

Kein Widerstreben hilft; du mußt dich ihm bequemen,
Wo nicht, mit deinem Thun vom Schauplatz Abschied nehmen.

In jeder Jahreszeit kommt andres an die Reihe;
Begehre nicht, daß man nur Wetter dir verleihe!

Wenn du im Wetter, das nun kommt, nicht blühen kannst,
So freue dich daß du schon deine Frucht gewannst.

Das worin du erstickst, ist andern Lebensluft;
Der Zukunft Odem weht aus des Vergangnen Gruft.

Was also bleibet dir? theilnehmende Betrachtung,
Dem Werden zuzusehn ohn' Ärger und Verachtung.

Glückselig ein Gemüth, in dessen Heiligthumen
Jedwede Jahreszeit hervorbringt Himmelsblumen.

Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4, 1838, IX. 126

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