Weil eben wir die Fahrt zu thun sind im Begriffe,
Von der du bist gekehrt mit wohlbehaltnem Schiffe;
So gib Erfahrungen von dir uns zu Geleitern,
Damit wir sicher sind, an Klippen nicht zu scheitern.
Denn schwierig ist die Fahrt, so sagt man, und gefahrvoll,
Und unternehmen soll ein Mann sie fein gewahrvoll. ─
So nehmet meinen Rath! wol braucht hier Rath ein Mann;
Doch wißt, daß keinen Rath man hier gebrauchen kann.
Wen nicht das Glück beräth, wer sich nicht kann berathen,
Mit keinerlei Geräth wird ihm die Fahrt gerathen.
Die Wege sind so breit, wer schief kommt, kommt so schief;
Der Abgrund ist so weit, wer fällt, der fällt so tief.
So viele Schiffe schon gefahren diese Strassen,
Hat keines hinter sich ein Fahrgeleis gelassen.
Sie zogen eine Spur solang nur als sie fuhren,
Und wer nach ihnen fuhr, zog wieder andre Spuren;
Die, wann er ist vorbei, im Glatten wieder schwinden;
Und jedem steht es frei, stets eignen Weg zu finden.
Versehn ist dieser Weg mit keinen Meilenzeigern,
Als nur mit Sternen, die die Anzeig' oft verweigern.
Zwar mit Marksteinen ist des Weges Rand besetzt,
Doch merkt dein Rad sie nicht, bis es sich dran verletzt.
Ein hölzern Rösslein rennt auf endlos grünen Räumen,
Ihm wächst kein Hälmchen Gras, es wird nur satt von Schäumen.
An Wasser fehlt es nicht zur Rechten noch zur Linken,
Zum Trinken ist es nicht, es ist nur zum Ertrinken.
Du weißt nicht, ob der Weg wird steil seyn oder eben,
Da nach Gefallen er sich senken kann und heben.
Was hilfts, ausführlich dir das Fahrnis zu beschreiben?
Erfahr es selbst, wenn du nicht willst zu Hause bleiben.
Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2, 1837, VI. 1
Von der du bist gekehrt mit wohlbehaltnem Schiffe;
So gib Erfahrungen von dir uns zu Geleitern,
Damit wir sicher sind, an Klippen nicht zu scheitern.
Denn schwierig ist die Fahrt, so sagt man, und gefahrvoll,
Und unternehmen soll ein Mann sie fein gewahrvoll. ─
So nehmet meinen Rath! wol braucht hier Rath ein Mann;
Doch wißt, daß keinen Rath man hier gebrauchen kann.
Wen nicht das Glück beräth, wer sich nicht kann berathen,
Mit keinerlei Geräth wird ihm die Fahrt gerathen.
Die Wege sind so breit, wer schief kommt, kommt so schief;
Der Abgrund ist so weit, wer fällt, der fällt so tief.
So viele Schiffe schon gefahren diese Strassen,
Hat keines hinter sich ein Fahrgeleis gelassen.
Sie zogen eine Spur solang nur als sie fuhren,
Und wer nach ihnen fuhr, zog wieder andre Spuren;
Die, wann er ist vorbei, im Glatten wieder schwinden;
Und jedem steht es frei, stets eignen Weg zu finden.
Versehn ist dieser Weg mit keinen Meilenzeigern,
Als nur mit Sternen, die die Anzeig' oft verweigern.
Zwar mit Marksteinen ist des Weges Rand besetzt,
Doch merkt dein Rad sie nicht, bis es sich dran verletzt.
Ein hölzern Rösslein rennt auf endlos grünen Räumen,
Ihm wächst kein Hälmchen Gras, es wird nur satt von Schäumen.
An Wasser fehlt es nicht zur Rechten noch zur Linken,
Zum Trinken ist es nicht, es ist nur zum Ertrinken.
Du weißt nicht, ob der Weg wird steil seyn oder eben,
Da nach Gefallen er sich senken kann und heben.
Was hilfts, ausführlich dir das Fahrnis zu beschreiben?
Erfahr es selbst, wenn du nicht willst zu Hause bleiben.
Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2, 1837, VI. 1