In Schulen plagte man uns mit der Steigerung
Von Möglich-, Wirklich- und Nothwendigkeit genung.

Von Möglich ging man aus, zu Wirklich schritt man weiter,
Und legte endlich ans Nothwendige die Leiter.

Gering sei Möglichkeit, und Wirklichkeit vornehmer,
Nothwendigkeit noch mehr, und desto unbequemer.

Doch Möglichkeit ist leicht, Nothwendigkeit so schwer;
Ist Leichtes unten wol, und Schweres obenher?

Drum kehren wir es um, das erste sei das dritte,
Doch zwischen beiden bleibt dem zweiten stets die Mitte.

Die Wirklichkeit, die sich nicht senken darf noch heben,
Bleibt zwischen Möglich- und Nothwendigkeit im Schweben.

Nothwendigkeit ist ganz nothwendig Sklaverei,
Halbfrei ist Wirklichkeit, nur Möglichkeit ganz frei.

Nothwendig ist der Grund, und Wirklich steht darauf,
Darüber aber nimmt das Mögliche den Lauf.

Laßt aus Nothwendigkeit zur Wirklichkeit uns schreiten,
Aufschweben dann befreit ins Reich der Möglichkeiten.

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