Der Armen Anblick ist ein stummer Vorwurf dir,
O Reicher, frage dich: Wer gab den Vorzug mir?

Der dir den Vorzug hat gegeben vor den Armen,
Gab er nicht auch für sie dir in die Seel' Erbarmen?

Und sind sie dankbarer für ihre Blöße gar,
Als du für deine Pracht, wie bist du undankbar!

Und wenn an freudigem Vertraun sie dich beschämen,
So braucht zur Strafe dir Gott nicht den Schatz zu nehmen.

Er lasse dir den Schatz, damit du wie die Schlange,
Die schätzehütende, dich kümmerst zag und bange,

Daß es die Armuth seh' und nicht solch Glück verlange.

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