Zur Unvergänglichkeit fühlt sich der Mensch berufen,
Und so vergänglich doch ist alles was wir schufen;

Und alles, was wir sind, ist ebenso vergänglich,
Doch in uns das Gefühl des Ew'gen unverdränglich.

Was ich gestrebt, vollbracht, empfunden und gedacht,
So ewig wie ich selbst ist es von Gott gemacht.

Mein Leben ist ein Schiff den Strom hinab getrieben,
Dahinter keine Spur im Wasser ist geblieben.

Wer nach mir gleitet, weiß nicht wer voran ihm glitt;
Wer nach mir schreitet, fragt nicht wer voran ihm schritt.

Wer nach mir streitet, ahnt nicht, daß ich vor ihm stritt;
Wer nach mir leidet, fühlt nicht, was ich vor ihm litt.

Wie seines Lebens Strauch erschüttert mancher Hauch,
Ist doch ihm unbewußt darunter meiner auch.

Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2, 1837, V. 159

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