Ohn' einen höchsten Gott und ohn' ein künft'ges Leben,
Sagst du, sei kein Gesetz der Sittlichkeit gegeben.

Doch die Geschichte sagt, daß, in die Brust geprägt,
Das sittliche Gesetz sich selber hält und trägt.

Wer dort es eingeprägt, kann freilich Gott nur seyn,
Und für dis Leben nicht ists eingeprägt allein.

Doch kann vergessen seyn, wozu er es gegeben,
Vergessen, der es gab, und das Gesetz doch leben.

So sind von Gott bedacht, auch die ihn nicht erkennen,
Und ehren seine Macht, auch wenn sie's anders nennen.

Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2, 1837, V. 109

Schreibe einen Kommentar