Ich kann aus meinem Haus nicht auf- noch abwerts schreiten,
Daß nicht mich Kinder zwei verlorene begleiten.

Denn aufwerts liegt vom Haus ein Graben, den mein Fuß
Beschreitet niemals, daß ich nicht gedenken muß,

Wie ich das letztemal sie dieses Weges führte,
Als heimlich Todesglut in ihnen schon sich schürte.

Den kleinen Schrittchen war der Graben da zu breit,
Doch sie vertrauten auf mein väterlich Geleit.

Darüber hob ich sie, und dachte sie zu haben
Gebracht, wie über den, schon über jeden Graben.

Nicht bei dem Graben fiel mir damals ein das Grab;
Jetzt fällt mirs immer ein, seitdem ich ihm sie gab.

Doch abwerts von dem Haus wenn ich mich wenden wollte,
Da ist das Pflaster wo der Leichenwagen rollte.

Sein Rollen hör' ich noch, und glaube noch die Spur
Zu sehn, wie auch indeß manch andres drüber fuhr.

Was auch darüber fuhr, nie hat's die Spur verwischt,
Und stets auf dieser Spur geh' ich, die nie erlischt.

Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1, 1836, III. 35

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