Ein indischer Brahman, geboren auf der Flur,
Der nichts gelesen als den Weda der Natur;

Hat viel gesehn, gedacht, noch mehr geahnt, gefühlt,
Und mit Betrachtungen die Leidenschaft gekühlt;

Spricht bald was klar ihm ward, bald um sich's klar zu machen,
Von ihn angeh'nden halb, halb nicht angeh'nden Sachen.

Er hat die Eigenheit, nur Einzelnes zu sehn,
Doch alles Einzelne als Ganzes zu verstehn.

Woran er immer nur sieht schimmern einen Glanz,
Wird ein Betkügelchen an seinem Rosenkranz.

Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1, 1836, I. 1

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert