König und Dichter

Stolz flammt ein König dort auf erhabnem Thron,
Befehl den Völkern winkt in die Fernen er,
Denn scheu vor ihm zurück stets weiter
Weichen die Grenzen des Reichs, und weiter.

Zum nahen Flug jetzt lüftet der schnelle Tod
Den Fittig, und ─ was flammte, das glimmt nur mehr:
Er rauscht heran ─ sein starker Flügel
Fächelt vom Throne herab die Asche. ─

Dort singt ein Sänger hohe Begeisterung:
Die Welle horcht, Wald, Täler und Berge, selbst
Die Götter horchen, seliger, und
Sehnen vom hohen Olymp herab sich. ─

Du winkst, o Tod; ─ er schweigt: der erstarrten Hand
Entsinkt die Leier; doch im Triumphe führt
Die Ewigkeit sein Lied davon, das
Zürnend die Stärkere dir entrissen.

Entstanden vielleicht 1824. Erstdruck 1832.

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