Der ew'ge Dreiklang, der das irdische Getöse
Mit leiser Macht durchgreift, daß ers in Einklang löse;

Der heil'ge Dreiklang, den du ewig mußt erkennen,
Wie immer du ihn magst mit Wechselnamen nennen;

Den: Gott, Gemüt und Welt, am einfachsten genannt,
Wer rein das Göttliche am menschlichsten erkannt:

Die drei, die Eines sind, und also sich ergänzen,
Daß sie sich gegenseits erfüllen und begränzen,

Durchdringen und beziehn, begründen und erklären,
Und selbst nicht wären, wenn sie nicht verbunden wären:

Komm laß uns, um in uns den Zwiespalt zu versöhnen,
Mit dem Dreieinklang ganz durchklingen und durchtönen:

Die Welt und dein Gemüt, sie würden sich zerreiben,
Wenn nicht vermittelnd Gott sie hieß' in Eintracht bleiben.

Gott aber und die Welt, sie wären ganz geschieden,
Wenn sie nicht dein Gemüt geglichen aus in Frieden.

Doch Gott und dein Gemüt, sie würden sich vermischen
Im Innern, stände nicht die äußre Welt dazwischen;

Die Welt, die dem Gemüt Gott so verbirgt wie zeigt,
Durch die es ewig auf, er ewig nieder steigt.

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