Wol ärgern dumpfen Sinn des Geistes Widersprüche,
Dem feinern aber sind sie duft'ge Wohlgerüche.

Denn in der Endlichkeit thut nur durch Widerspruch
Unendlichkeit sich kund, wie Segen in dem Fluch.

Die höchsten Dinge, die dein Denken nie kann denken,
Gerad' auf diese muß sich stets dein Denken lenken.

Was du erkennest als unwesenhaften Schein,
Bekennest du zugleich als wesenhaft allein.

Und was als Wirklichkeit dir steht vor allen Sinnen,
Macht in Unwirkliches der höchste Sinn zerrinnen.

Nur wenn du so zugleich bejahest und verneinest,
Fühlst du, daß im Gemüt du Gott und Welt vereinest.

Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5, 1839, XIV. 40

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