Wenn jener Funke Licht in dir vom höchsten Licht
Vergisset seiner Pflicht und seines Ursprungs nicht;

Wenn er das dunkle Haus, das er bewohnen soll,
In stiller Freudigkeit macht Himmelsglanzes voll;

Wenn seine Spitze treu er stets zur Höhe lenkt,
Und eigenwillig nicht sich in die Tiefe senkt;

Nicht gleich der Pflanze will im Boden Wurzel schlagen,
Noch gleich dem Thier am Staub nach niederm Raube jagen;

Nein, wie die Blume sich dem Licht eröffnet gern,
Und immer aufzugehn bereit ist wie ein Stern;

Ja Zeugnis, daß im Licht er lebt in dunklen Schranken,
Stets gibt mit lichter That, Lichtwort und Lichtgedanken:

Dann wird von oben gern das Licht mit ihm verkehren,
Und im gesunknen Stern den hohen Ursprung ehren;

Ihm helfen, wenn er sicht, bis er die Schranke bricht,
Und aus der Scheitel tritt ein Licht hervor ins Licht:

Dann wird ein Sonnenstral, und wär' es in der Nacht,
So wird ein Mondenstral, beliehn mit Sonnenmacht,

Sich unterbreiten ihm, und heben ihn und tragen
Ins Lichtreich sicher, daß kein Sturm ihn kann verschlagen,

Vorbei dem Wirbel, der die schwerern Geister zieht,
Der Tiefe, die er floh, und der er jetzt entflieht.

Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5, 1839, XIII. 85

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert